DE1962136B2 - Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung - Google Patents
WinkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtungInfo
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Description
Herkömmliche Winkelgeschwindigkeitsmesser arbeiten nach dem Kreiselprinzip, sind demzufolge wegen
der Vielzahl von Präzisionsbauteilen kompliziert und teuer. Die Verwendung des Kreiselprinzips macht
solche Winkelgeschwindigkeitsmesser darüber hinaus r'
empfindlich gegen Temperaturänderungen, Massenungleichgewichte sowie dynamisches Übersprechen.
Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1, welche vom Kreisel- ">
prinzip keinen Gebrauch macht. In einem Aufsatz »Measurement of Angular Velocity and Linear
Acceleration using Linear Accelerometers«, veröffentlicht im »Journal of the Franklin Institute«, Band
28Ü, Heft 4, Oktober 1965, Seiten 307 bis 315 wird π die Verwendung von Linear-Beschleunigungsmessern
zur Winkelgeschwindigkeitsmessung vorgeschlagen. Zur Messung der Winkelgeschwindigkeit eines Körpers
um drei orthogonale Achsen sind drei mit ihren Ebenen senkrecht zueinander angeordnete und je- -"
weiJs um ihre Mittelsenkrechte mit vorgegebener Geschwindigkeit umlaufende Ringe vorgesehen, welche
je einen in Richtung der Mitteisenkrechten empfindlichen Linearbeschleunigungsmesser tragen. Beim
Umlauf jedes Beschleunigungsmessers um die Mittel- 2> senkrechte des Ringes wird an vier äquidistanten Positionen
der jeweils gemessene Beschleunigungswert abgetastet. In einer Auswerteschaltung werden die auf
diese Weise pro Umlauf gewonnenen 12 Abtastwerte miteinander kombiniert und hieraus in einer Rechen- κι
schaltung den Linearbeschleunigungen in Richtung der drei Drehachsen sowie den Winkelgeschwindigkeiten
um diese Achsen proportionale Signale abgeleitet. Eine solche Anordnung, für deren mechanische
Realisierung im genannten Aufsatz keine Hinweise r> gegeben werden, ist vom Aufbau her kompliziert und
erfordert darüber hinaus eine aufwendige Rechenschaltung zur Ableitung der Signale.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen die Schwierigkeiten von Wendekreiseln vermeidenden, aber gegenüber
der zuvor erwähnten nur in ihrer mathematischen Analyse beschriebenen Anordnung wesentlich
einfacheren Winkelgeschwindigkeitsmesser zu schaffen, der darüber hinaus gegenüber Linearbeschleunigungen
unempfindlich ist. r>
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen. Der neue Winkelgeschwindigkeitsmesser vermeidet die
dem Kreiselprinzip anhaftenden Nachteile. Durch ><> Verwendung eines einzigen, nur um eine Achse drehbar
gelagerten Winkelbeschleunigungsmessers ist sein Aufbau wesentlich einfacher als eine Winkelgeschwindigkeitsmeßeinrichtung,
welche nach den Prinzipien des eingangs genannten Aufsatzes gebaut würde. Die Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
gemäß der Erfindung kann derart aufgebaut werden, daß ein Nullabgleich entfallen kann und die Vorrichtung
auch über einen weiten Temperaturbereich ohne zusätzliche Temperaturstabilisierung eingesetzt wer- t>o
den kann. Sie ist weder für Linearbeschleunigungen empfindlich noch tritt ein dynamisches Übersprechen
auf. Außerdem kann die Vorrichtung ohne Energiezufuhr in den elektrischen Meßkreis aus sich selbst
heraus ein Ausgangssignal erzeugen.
Die Arbeitsweise einer solchen Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
kann am besten an Hand eines bestimmten Ausführungsbeispiels erläutert werden. Es sei angenommen, daß der Träger für den
Beschleunigungsmesser wenigstens ein, vorzugsweise zwei Lager aufweist, die eine Drehung des Beschleunigungsmessers
erlauben. Der Beschleunigungsmesser kann beispielsweise nur auf Beschleunigungen um
eine bestimmte Empfindlichkeitsachse ansprechen. Die Vorrichtung zum Bewegen, in diesem Falle zum
Drehen, des Beschleunigungsmessers besteht vorzugsweise aus einem Elektromotor, welcher den Beschleunigungsmesser
mit praktisch konstanter Drehzahl antreibt. Die gesamte Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
ist an irgendeinem Körper, beispielsweise einem Flugkörper oder Flugzeug, befestigt,
dessen Winkelgeschwindigkeit gemessen werden soll, und zwar derart, daß die Drehachse des Beschleunigungsmessers
im rechten Winkel zur Meßachse der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung, d. h. zu derjenigen
Achse liegt, um die sich der Körper dreht und um die die Winkelgeschwindigkeit gemessen werden
soll.
Wird der Beschleunigungsmesser vom Motor fortlaufend gedreht, so liegt die Empfindlichkeitsachse
des Beschleunigungsmessers jeweils nach 180° Umdrehung parallel zur Meßachse der Vorrichtung.
Fluchten die beiden Achsen, so entspricht die Winkelgeschwindigkeit um die Empfindlichkeitsachse des
Winkelbeschleunigungsmessers der Winkelgeschwindigkeit des Körpers um seine Meßachse. Zwischen den
beiden Stellungen, in welchen die beiden Achsen fluchten bzw. parallel sind, hängt der Anteil der Winkelgeschwindigkeit
um die Meßachse, welcher in Richtung der Empfindlichkeitsachse des Beschleunigungsmessers
wirkt, d. h. die Winkelgeschwindigkeitskomponente in Richtung der Empfindlichkeitsachse des Winkelbeschleunigungsmessers, jeweils
vom Winkel zwischen den beiden Achsen ab. Beträgt dieser Winkel 90°, d. h. stehen die beiden Achsen
senkrecht aufeinander, so ist die in Richtung der Empfindlichkeitsachse des Beschleunigungsmessers
liegende Komponente des Winkelgeschwindigkeitsvektors gleich Null. Zwischen diesen beiden Stellungen
ändert sich bei konstanter Drehgeschwindigkeit des Winkelbeschleunigungsmessers um seine Lagerachse
die genannte Vektorkomponente sinusförmig.
Wird der Beschleunigungsmesser vom Motor um seine Lagerachse gedreht, so ist er einer Winkelgeschwindigkeit
um seine Empfindlichkeitsachse ausgesetzt, und diese Winkelgeschwindigkeit wächst vom
Wert Null bis zur Größe der Winkelgeschwindigkeit des Körpers um seine Meßachse an, und zwar während
der 90° Drehbewegung vor dem Erreichen der Parallelität der beiden Achsen. Während der anschließenden
90° Drehbewegung nimmt die Winkelgeschwindigkeit wieder bis zum Wert Null ab, um anschließend
wieder bis zum vollen Wert, allerdings in entgegengesetzter Richtung, anzuwachsen und schließlich wieder
während der vierten Drehung um 90° auf Null abzufallen. Der Beschleunigungsmesser ist somit einer sinusförmig
in Abhängigkeit von der Zeit sich ändernden Winkelgeschwindigkeit ausgesetzt, d. h. einer
sinusförmig verlaufenden Winkelbeschleunigung um seine Empfindlichkeitsachse. Diese Beschleunigung
hängt von der Winkelgeschwindigkeit des Körpers um die Meßachse und der Winkelgeschwindigkeit des Beschleunigungsmessers
um seine Lagerachse, d. h. von der Motordrehzahl, ab. Ist die Drehgeschwindigkeit
des Winkelgeschwindigkeitsmessers um seine Lager-
achse bekannt, so zeigt das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers
die Winkelgeschwindigkeit des Körpers um die Meßachse an.
Wie bereits erwähnt, stellt die zuvor beschriebene Konstruktion der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
nur ein Ausführungsbeispiel dar. Der Beschleunigungsmesser kann im Träger statt fortlaufend
gedreht, auch hin- und hergeschwenkt werden. In diesem Fall ist die Bewegungsvorrichtung eine Art Kippoder
Oszillationsantrieb. Auch andere Bewegungsarten für den Beschleunigungsmesser können vorgesehen
sein; es ist lediglich erforderlich, daß der Winkel zwischen der Meßachse der Vorrichtung und der
Empfindlichkeitsachse des Beschleunigungsmessers geändert wird. Es ist auch nicht erforderlich, daß die ι j
Lagerachse oder sonstige Bewegungsachse des Beschleunigungsmessers im rechten Winkel zu einer
Empfindlichkeitsachse steht. Vorausgesetzt, daß diese beiden Achsen nicht parallel sind, wird die Bewegung
des Beschleunigungsmessers die gewünschte Winkeländerung zwischen den beiden Achsen zur Folge haben.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß eine Bewegung der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung als Ganzes
um jede zur Lagerachse des Winkelbeschleuni- r> gungsmcssers nicht parallele Achse einen Einfluß auf
das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers hat, auf Grund der sich in Abhängigkeit von der Zeit ändernden
Komponente des Winkelgeschwindigkcitsvektors, die in Richtung der Empfindlichkeitsachse κι
des Beschleunigungsmessers verläuft. Demzufolge kann eine solche Meßvorrichtung auch als Vorrichtung
mit mehr als einer Empfindlichkeits- oder Meßachsc angesehen werden. Um jedoch statt einfach einer
resultierenden Winkelgeschwindigkeit, wie sie )5 durch das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers
dargestellt ist, die einzelnen Winkelgeschwindigkeiten um die verschiedenen Meßachsen bestimmen
zu können, müssen die von den betreffenden Winkelgeschwindigkeiten um die einzelnen Achsen abhängigen
Komponenten aus dem Ausgangssignal abgeleitet werden. Für diesen Zweck ist in Weiterbildung der
Erfindung vorgesehen, daß Meßvorrichtungen Ausgangssignale liefern, welche dem jeweiligen Augenblickswert
der Winkel zwischen der Empfindlichkeitsachse des Beschleunigungsmessers und den Meßachsen
der Vorrichtung entsprechen, und daß diese Signale in Vergleichseinrichtungen mit dem Ausgangssignal
des Winkelbeschleunigungsmessers verglichen werden. Diese Vergleichsvorrichtungen können
nach Art eines phasenempfindlichen Demodulators aufgebaut sein. In jedem Falle leiten sie aus dem
gesamten Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers getrennt die einzelnen Signalkomponenten heraus,
welche durch die Winkelgeschwindigkeiten um « die verschiedenen Achsen bedingt sind.
Bei jeder Ausführungsform des erfindungsgemäßen Winkclgeschwindigkcitsmessers erweist es sich als
besonders günstig, wenn in Weiterbildung der Erfindung der Beschleunigungsmesser einen Magneten und (,ο
einen Leiter aufweist, die relativ zueinander um die Empfindlichkcitsachsc des Beschleunigungsmessers
bewegbar sind, und wenn bei auf den Beschleunigungsmesser einwirkenden Winkelbeschleunigungcn
um seine Empfindlichkeitsachsc entweder der Magnet h^
oder der Leiter in dem gleichen Maße beschleunigt wird, während jeweils der andere Teil einer eine
Bleiche Beschleunigung verhindernden Kraft ausgcsetzt ist, wobei infolge der Relativbewegung zwischen
Magnet und Leiter im letzteren durch das Magnetfeld eine Spannung induziert wird, welche das Ausgangssignal
des Beschleunigungsmessers liefert. Ein wesentlicher Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß der
Beschleunigungsmesser ohne Zufuhr elektrischer Energie von sich aus ein Ausgangssignal liefert. Besonders
vorteilhaft ist es ferner, wenn der Motor den Beschleunigungsmesser so schnell dreht, daß der einer
eine Beschleunigung verhindernden Kraft ausgesetzte Magnet bzw. Leiter praktisch stillstehen bleibt und
damit die Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen Magnet und Leiter praktisch gleich der Winkelgeschwindigkeit
der Vorrichtung um ihre Meßachse bzw. Meßachsen ist. In diesem Falle ist das Ausgangssignal
des Beschleunigungsmessers, welches von den im Leiter fließenden Induktionsströmen abhängt,
praktisch unabhängig von der Motordrehzahl, so daß zum Drehen des Beschleunigungsmessers ein ungeregelter,
d. h. nicht unbedingt mit genau konstanter Geschwindigkeit umlaufender Motor, beispielsweise ein
Induktions- oder ein Hysteresemotor, eingesetzt werden kann. Hierdurch wird der Aufbau der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
weiter vereinfacht und verbilligt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Magnet ein ringförmiger im Beschleunigungsmesser befestigter und dessen Empfindlichkeitsachse
konzentrisch umschließender Permanentmagnet und der Leiter ein ebenfalls konzentrisch zur
Empfindlichkeitsachse liegender Kreisring aus Quecksilber. Dem Quecksilberring benachbart ist
eine Spule, in welcher durch die bei einer Relativbewegung zwischen Magnet und Quecksilberring in letzierem
fließenden elektrischen Ströme eine Spannung induziert wird, weiche das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers
bildet.
Für die weitere Betrachtung sei angenommen, daß der Beschleunigungsmesser mit dem Quecksilberring
sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit um seine Empfindlichkeitsachse dreht. Wird die Winkelgeschwindigkeit
des Beschleunigungsmessers erhöht, so dreht sich anfänglich der Beschleunigungsmesser gegenüber
dem Quecksilberring und erzeugt hierdurch eine Kraft, welche das Quecksilber auf eine höhere
Umdrehungsgeschwindigkeit zu beschleunigen sucht. Der Beschleunigungsmesser ist also einer bestimmten
Beschleunigung unterworfen, während das Quecksilber ebenfalls, aber langsamer beschleunigt wird. Dei
Grad der Beschleunigung des Quecksilbers hängt vor der vom Beschleunigungsmesser auf das Quecksilbei
übertragenen Kraft ab, und es läßt sich zeigen, daß diese praktisch unabhängig ist von der relativen Drehgeschwindigkeit,
d. h. von der Winkelbeschleunigung des Beschleunigungsmessers. Hieraus folgt, daß dei
größtmögliche Unterschied zwischen diesen beider Beschleunigungen von der Winkelbeschleunigung des
Beschleunigungsmessers abhängt. Dieser Größtwert entspricht der maximalen Geschwindigkeit der ReIativdrehung
zwischen dem Beschleunigungsmesser unc damit dem Magneten einerseits und dem Quecksilbei
andererseits. Demzufolge ist die maximale Amplitude des Ausgangsstroms des Beschleunigungsmessers ab
hängig von der Winkelbeschleunigung. Diese Vcr hältnisse sind zutreffend, wenn das Quecksilber siel
über eine merkbare Entfernung bewegt. Wenn jedocl der Beschleunigungsmesser Teil einer Winkelge
schwindigkeitsmcßvorrichtung gemäß der Erfindunj
ist, brauchen die Verhältnisse nicht so zu liegen. Da
die Beschleunigung des Quecksilbers praktisch unabhängig von der auf dem Beschleunigungsmesser einwirkenden
Winkelbeschleunigung beim Vergrößern der Motordrehzahl ist, nimmt die Entfernung über die ■">
das Quecksilber als Folge der Drehung der Meßvorrichtung um seine Meßachse sich bewegt ab und oberhalb
einer bestimmten Motordrehzahl, weiche beispielsweise bei 1000 U/min liegen kann, bleibt das
Quecksilber praktisch stillstehen. Unter diesen Um- ι» ständen dreht sich der Beschleunigungsmesser und
damit der Magnet praktisch abwechselnd in entgegengesetzter Richtung um einen stationären Leiter. Die
maximale Stromamplitude im Leiter hängt deshalb von der Winkelgeschwindigkeit der Meßvorrichtung
um ihre Meßachse ab. Der Beschleunigungsmesser arbeitet also tatsächlich nicht als Beschleunigungsmesser,
weil die Amplitude seines Ausgangssignals nur von der Drehgeschwindigkeit und nicht auch von "
der Motordrehzahl abhängt. Dieses Merkmal gestattet es, einen ungeregelten Motor zu verwenden.
Die meisten Beschleunigungsmesser der obengenannten Bauart können in dieser Weise arbeiten, d. h.
oberhalb der Geschwindigkeit, bei der sie aufhören als richtiger Beschleunigungsmesser zu wirken. Sie
können auch unterhalb dieser Geschwindigkeit arbeiten, jedoch muß unter diesen Umständen der Motor
entweder mit konstanter Geschwindigkeit laufen oder es muß möglich sein, zu jedem Zeitpunkt die Drehzahl
zu bestimmen. Das gilt auch für Beschleunigungsmesscr mit einer teilweise gefesselten Masse, die bei auf
den Beschleunigungsmesser einwirkender Beschleunigung um seine Empfindlichkeitsachse sich gegen die
Fesselung bewegt. Das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers ist dann abhängig entweder von dem j3
von der Masse gegen die Kraft der Fesselung zurückgelegten Weg oder von der von der Masse auf Grund
der Beschleunigung ausgeübten Kraft. Solche Beschleunigungsmesser, die entweder ohne Rückführung
mit einer offenen Signalschleife oder mit Rückführung nach Art einer selbstkompensierenden
Vorrichtung mit geschlossener Signalschleife arbeiten, sind nicht geschwindigkeitsempfindlich.
Die Erfindung und weitere Ausgestaltungen werden im folgenden an Hand der Zeichnungen im einzelnen
erläutert. Es zeigen
Fig. IA bis IE die verschiedenen Ausgangssignale,
welche von einem winkelgeschwindigkeitsempfindlichen und von einem winkelbcschleunigungsempfindlichen
Beschleunigungsmesser geliefert wer- <-,„
den.
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer Winkelgeschwindigkeitsmeßeinrichtung
gemäß der Erfindung,
Fig. 3 in perspektivischer Ansicht, teilweise ge- γ,
schnitten, eine Darstellung des in der Winkelgeschwindigkcitsmeßvorrichtung
gemäß Fig. 2 verwendeten Winkelbeschleunigungsmessers,
Fig. 4 die Draufsicht auf den in einer anderen Ausführungsform
der Winkelgeschwindigkeitsmeßvor- b0
richtung verwendeten Beschleunigungsmesser und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4.
In den Fig. 1 Abis 1 D ist der Beschleunigungsmesser
7 jeweils um seine Lagerachse 10 fortlaufend drehbar und weist eine Empfindlichkeitsachse 11 auf,
welche auf der Lagerachse 10 senkrecht steht. Die Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung, in der dieser
Beschleunigungsmesser eingesetzt ist, hat aufeinander senkrecht stehende Meßachsen 1 und 2, die beide
rechtwinklig zur Lagerachse 10 liegen. Es sei zunächst angenommen, daß die Meßvorrichtung um die Meßachse
1 mit konstanter Drehgeschwindigkeit wm gedreht
wird, während der Beschleunigungsmesser 7 sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit wr um die
Achse 10 dreht. Die in Richtung der Empfindlichkeitsachse 11 des Beschleunigungsmessers weisende
Vektorkomponente der Winkelgeschwindigkeit iom
wird durch die Gleichung W1 = wm · sin wf · /wiedergegeben,
wobei zu den Zeiten /, und /3 ωΛ = com ist
und zu den Zeiten I2 und /4 ws = 0. Je nachdem,
ob der Beschleunigungsmesser allein auf die Winkelgeschwindigkeit wm oder auch auf die Drehgeschwindigkeit
ωΓ anspricht, erzeugt er ein Ausgangssignal ω5
oder a>s von der in F i g. IE dargestellten Form. Spricht
der Beschleunigungsmesser nur auf die Winkelgeschwindigkeit w,„ an, so ist das Ausgangssignal ω, des
Beschleunigungsmessers unabhängig von der Drehgeschwindigkeit ωΓ des Beschleunigungsmessers 7 um
die Lagerachse 10, obwohl die Frequenz des Ausgangssignals W1 natürlich von der Drehgeschwindigkeit
wr abhängig ist.
Im anderen Fall, d. h. wenn das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers auch von der Drehgeschwindigkeit
wr abhängig ist, ist dieses dem zeitlichen Differentialquotienten
von W1, d. h. dem Wert wr ■ wm ·
cos wr ■ I proportional. Die Amplitude des Beschleunigungsmesser-Ausgangssignals
W1 hängt also von der Drehgeschwindigkeit cor des Beschleunigungsmessers
7 um die Lagerachse 10 ab und hat eine Frequenz, welche ebenfalls von der Drehgeschwindigkeit wr abhängig
ist.
Die Fig. 1 A bis 1 D zeigen ferner, daß zu den Zeiten
/, und /3 die Winkelgeschwindigkeit des Beschleunigungsmessers
7 um seine Empfindlichkeitsachse 10 gleich der Winkelgeschwindigkeit der Meßvorrichtung
um die Meßachse 1 ist. Demzufolge muß die Winkelbeschleunigung um die Empfindlichkeitsachsc
11, wie aus Fig. IE ersichtlich ist, zu diesen Zeiten gleich Null sein.
Die Fig. IA bis ID zeigen, daß die Winkclgcschwindigkeitsmeßvorrichtung
eine zweite Meßachse 2 aufweist, welche auf der Meßachse 1 und der
Lagerachse 10 senkrecht steht. Dreht sich die Meßvorrichtung um die Meßachsc 2 und wird der Beschleunigungsmesser
gleichzeitig um die Lagcrachsc 10 gedreht, so entspricht das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers,
je nachdem ob dieser nur auf Winkelgeschwindigkeiten oder auch auf die Drehgeschwindigkeit
wr anspricht, der Darstellung gemäß Fig. IE mit dem einzigen Unterschied einer Phasenverschiebung
von 90°. Dies läßt sich aus Fig. 1 A erklären, weil zu dem dort gezeigten Zeitpunkt die als
Folge der Drehung um die Meßachse 2 sich ergebende Winkelgeschwindigkeit in Richtung der Empfindlichkeitsachse
11 des Beschleunigungsmessers 7 gleich Null ist, also ungleich dem Wert wm, welcher durch
eine Drehung um die Meßachse 1 hervorgerufen wird.
Im folgenden wird auf die Fig. 2 und 3 Bezug genommen, in welchen eine Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
dargestellt ist, die in der einen oder der anderen der beiden soeben beschriebenen Betriebsweisen
arbeiten kann. Bereits erwähnte Bezugszeichen werden auch in diesen Figuren für entsprechende
Teile benutzt. Die Meßvorrichtung ist in der Lage, Winkelgeschwindigkeiten um zwei aufeinander
senkrecht stehende Meßachsen 1 und 2 zu messen,
wobei sich in der zeichnerischen Darstellung die Meßachse
1 senkrecht in der Ebene der Zeichnung erstreckt und die Meßachse 2 hierzu im rechten Winkel,
d. h. senkrecht zur Zeichnungsebene. Wie später noch im einzelnen erläutert wird, erfolgt die Anzeige der
gemessenen Winkelgeschwindigkeit um die Meßachse 1 auf einem Anzeigeinstrument 3 und die Anzeige
der Winkelgeschwindigkeit um die Meßachse 2 auf einem Anzeigeinstrument 4.
Die Meßvorrichtung hat ein Gehäuse 5, bestehend aus einem Material, welches zugleich als Abschirmung
für magnetische Streufelder dient, und welches an dem Körper befestigt ist, dessen Winkelgeschwindigkeit
gemessen werden soll. Die Befestigung erfolgt dabei derart, daß die beiden Meßachsen 1 und 2 mit denjenigen
Achsen des Körpers übereinstimmen, um welche der Körper sich dreht. Das Gehäuse 5 umschließt
eine Kammer 6, in der der Winkelbeschleunigungsmesser 7 von zwei Lagern 8 und 9 um die Lagerachse
10 drehbar gelagert ist. Die Lagerachse 10 steht auf beiden Meßachsen 1 und 2 senkrecht. Der Beschleunigungsmesser
7 ist empfindlich für Winkelbeschleunigungen um die Empfindlichkeitsachse 11, die in der
Darstellung gemäß Fig. 2 gerade mit der Meßachse 1 zusammenfällt.
Fig. 3 läßt erkennen, daß der Winkelbeschleunigungsmesser 7 ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse
12 aufweist, das aus dem gleichen Material bestehen kann wie das Gehäuse 5. Im Inneren des
Gehäuses 12 befindet sich eine zylindrische Kammer 13.
Ein aus zwei Flanschen 15 und einer Nabe 16 verringerten Durchmessers bestehender spulenartiger
Körper 14 aus elektrisch leitendem Material ist in der Kammer 13 befestigt. Eine Schicht 17 aus elektrischem
Isoliermaterial liegt an der Innenwand der Kammer 13 an und isoliert den Spulenkörper 14 vom
Gehäuse 12. Ein ringförmiger Kern 18 mit einer Toroidspule 19 umgibt die Nabe 16. Magnetisch leitende
Stücke 20 sind in gleichem Abstand um den Spulenkörper 14 herum verteilt angeordnet. Jedes Magnetstück
20 ist mit seinen beiden Enden im Gehäuse 12 befestigt und erstreckt sich durch die Isolierschicht 17
und die beiden Flansche 15 hindurch. Elektrische Isolierschichten 21 isolieren jedes Magnetstück 20 von
den beiden Flanschen 15. Ein ringförmiger Permanentmagnet 22 umgibt die Magnetstücke 20 und damit
auch den Kern 18 und die Spule 19 und ist in radialer Richtung magnetisiert, d. h. der eine Pol liegt an der
Außenseite und der andere an der Innenseite des Kreisringes. Die äußeren und radialen Oberflächen
des Magneten 22 tragen eine elektrische Isolierschicht 23, die zusammen mit der Isolierschicht 17 eine ringförmige
Kammer 24 bildet, welche mit Quecksilber 25 gefüllt ist. Dieses bildet einen Weg für den vom
Magneten 22 erzeugten Magnetfluß, den man sich als radial nach außen durch das Quecksilber 25 hindurch
in das Gehäuse 12 gerichtet denken kann, in welchem er dann über die im Abstand angeordneten Magnetstücke
20 radial nach innen zum Magneten 22 zurückfließt.
Stellt man sich vor, daß der Beschleunigungsmesser 7 mit konstanter Beschleunigung um seine Empfindlichkeitsachse
11 beschleunigt wird, so eilt das Quecksilber 25 der Drehbewegung nach. Es entsteht
eine relative Bewegung zwischen dem vom Magneten 22 erzeugten Magnetfeld und dem Quecksilberring
25. Eine der Relativbewegung direkt proportionale Soannune wird in senkrechter Richtung im Quecksilber
erzeugt. Die relative Drehbewegung kann dabei selbst der Beschleunigung direkt proportional sein.
Uiese .-»paiijiung ,^Zi ..ii.«... _!.!. !":"'"u"" e'rnn' entste-
> hen, welcher durch die beiden Flansche 15 und die Nabe 16 des Spulenkörpers 14 fließt. Durch elektromagnetische
Induktion wird eine entsprechende Spannung in der Spule 19 induziert, die dem Augenblickswert
der Winkelbeschleunigung proportional ist,
K) welcher der Beschleunigungsmesser unterworfen ist. Zusätzlich zur Kammer 6 mit dem Beschleunigungsmesser
7 bildet das Gehäuse 5 weitere Kammern 26, 27 und 28. In der Kammer 26 ist der Stator
29 eines Induktionsmotors befestigt, der mit dem Ro-
i) tor 30 des Motors zusammenwirkt. Der Rotor ist auf
dem Wellenstumpf 31 des Gehäuses 12 des Beschleunigungsmessers befestigt. Der Induktionsmotor dreht
den Beschleunigungsmesser mit konstanter Geschwindigkeit um die Lagerachse 10.
In die Kammer 27 ragen vier Polstücke 32 im Abstand von 90° um die Achse 10 herum hinein, von
denen nur zwei sichtbar sind. Die beiden sichtbaren Polstücke 32 sind mit ihrer Achse parallel zur Meßachse
1 angeordnet, während die beiden anderen PoI-stücke 32 sich parallel zur Meßachse 2 erstrecken. Jedes
Polstück trägt eine Spule 33. Jedes Paar sich gegenüberliegender Spulen ist in Reihe an ein entsprechendes
Ausgangsleitungspaar 34 bzw. 35 angeschlossen. Der Wellenstumpf 31 trägt ferner einen
«ι Permanentmagneten 36. Wird der Beschleunigungsmesser
7 um die Lagerachse 10 gedreht, so induziert der Magnet 36 in den sich gegenüberliegenden Spulen
33 und damit an den Ausgangsleitungen 34 und 35 sich sinusförmig ändernde Spannungen, deren Fre-
li quenzder Drehgeschwindigkeit des Beschleunigungsmessers
7 um die Lagerachse 10 proportional ist. Auf Grund der räumlichen Anordnung der Spulen 33 besteht
zwischen den beiden Spannungen an den Ausgangsleitungen 34 und 35 eine Phasenverschiebung
4(i von 90°.
Die Kammer 28 nimmt zwei Schleifbürsten 37 auf, welche auf den Wellenstumpf 39 des Gehäuses 12
umgebenden Schleifringen 38 aufliegen. Die Schleifringe 38 sind über Leitungen 40 an die Spule 19 ange-
4-Ϊ schlossen. Auf diese Weise wird die in der Spule 19
induzierte Spannung über die Schleifringe 38 und die Schleifbürsten 37 aus dem Gehäuse 5 herausgeleitet
und den beiden Demodulatoren 41 und 42 zugeführt. Der Demodulator 41 ist außerdem an die beiden Letin
tungen 34 und der Demodulator 42 an die beiden Leitungen 35 angeschlossen. Das Ausgangssignal des
Demodulators 41 steuert das Anzeigegerät 4 und das Ausgangssignal des Demodulators 42 das Anzeigegerät
3.
Bei der bisher beschriebenen Ausführungsform der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung hängt die
Art des Ausgangssignals des Beschleunigungsmessers, d. h. die Spannung an der Spule 19 davon ab, ob die
Drehzahl des Induktionsmotors oberhalb oder unter-
bo halb von etwa 1000 U/min liegt. Oberhalb dieser Geschwindigkeit
verharrt der Quecksilberring 25 praktisch stationär. Die Amplitude der Spannung an der
Spule 19 stellt dann zum geeigneten Zeitpunkt jeweils die wahre Geschwindigkeit der Meßvorrichtung um
b5 die Achse 1 oder 2 dar. Mit anderen Worten, betrachtet
man nur die Drehung um die Meßachse 1, so hat die Spannung die allgemeine Form ω, wie in Fig. IE.
Um sicherzustellen, daß Schwankungen der Motor-
drehzahl einen möglichst geringen Einfluß haben, ist
.»;.,,» Mr.tnrf|reh7ihl vorzuziehen, die merkl'.c1; oberhalb
von 1000 U/min liegt, beispielsweise uci ονι/ί
U/min. Unterhalb von 1000 U/min bewegt sich das Quecksilber 25 merklich und demzufolge hat die
Spannung an aer apuic i>
mein uiv ι ^i... «,,. "J..i~.
diesen Umständen muß der Motor mit konstanter Drehzahl angetrieben werden oder seine jeweilige
Geschwindigkeit muß bestimmbar sein. Bei beiden Betriebsarten vergleichen die beiden Demodulatoren
41 und 42 ihre Eingangssignale miteinander und leiten
aus der von der Spule 19 stehenden Spannung die beiden Signalkomponenten ab, welche der Drehung um
die beiden Meßachsen 1 und 2 entsprechen. Die Demodulatoren arbeiten vorzugsweise nach der Art phasenempfindlicher
Gleichrichterschaltungen.
Nunmehr soll eine Ausführungsform erläutert werden, wie sie in den Fi g. 4 und 5 schematisch dargestellt
ist. In Fig. 5 sind einige Teile des Beschleunigungsmessers, beispielsweise die elektrische Isolierung und
tragende Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Auch hier wird ein Quecksilber-Kreisring 60 verwendet,
welcher sich in einem Kanal bewegt, der innerhalb eines magnetisch leitenden Ringes 62
vorgesehen ist. Ein vierpoliger Magnet 64 ist im Innenraum des Quecksilber-Kreisringes angebracht und
weist zwei Nordpole und zwei Südpole auf. Er kann aus vier Stabmagneten oder aus zwei gekreuzten Stab-
magneten aufgebaut sein. Wiederum erstreckt sich ein radiales Magnetfeld von jedem Pol des Magneten 64
- .-■ .,..Ron durch '.as Quecksilber hindurch zum
Rückschlußring ü2 unti ναι; aori einem .J.··«."· Λ
Quecksilber 60 hindurch zum Gegenpol. Eine Wm-
Quecksilber 60 hindurch zum Gegenpol. Eine Wm-
gegenüber dem Quecksilber 60 bewegt, mit der Folge, daß im Quecksilber 60 Induktionsströme entstehen
und diese wiederum ein Magnetfeld in vier Transformatoren 66 induzieren, welche im gleichen Abstand
um den Quecksilberring 60 herum angeordnet sind.
Fig. 5 zeigt die Seitenansicht eines dieser Transformatoren 66. Er weist einen Kern auf, der sich durch
ein Loch innerhalb eines Rohres 69 erstreckt, das seinerseits sowohl durch den Quecksilberring 60 als auch
durch den magnetischen Rückschlußring 62 hindurchragt. Ein sich änderndes Magnetfeld im Transformator
66 erzeugt eine Ausgangsspannung an der Sekundärwicklung 72. Die vier Transformatoren 66
sind in Reihe an die Ausgangsklemmen 74 angeschlossen. Die Spannung an diesen Klemmen ist der
Relativbewegung des Magneten 64 gegenüber dem Quecksilberring 60 proportional. Wird der Beschleunigungsmesser
genügend schnell gedreht, so ist diese Relativbewegung der Winkelgeschwindigkeit um die
Meßachse proportional und demzufolge auch die Spannung an den Klemmen 74.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
- Patentansprüche:1, Vorrichtung zum Messen von Winkelgeschwindigkeiten um wenigstens eine Meßachse unter Verwendung eines mit vorgegebener Winkelgeschwindigkeit um eine Achse schwenkbaren Beschleunigungsmessers, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger Winkelbeschleunigungsmesser (7) um eine zu seiner Empfindlichkeitsachse (11) orthogonale Achse (10) schwenkbar derart in einem Träger (8, 9) gelagert ist, daß der Winkel zwischen der Meßachse (1) der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung (S) und der Empfindlichkeitsachse (11) des Winkelbeschleunigungsmessers veränderbar ist, und daß am Winkelbeschleunigungsmesser eine den Winkel zwischen den beiden genannten Achsen ändernde Bewegungsvorrichtung (29, 30) angreift, so dali, wenn die Vorrichtung Winkelgeschwindigkeiten um ihre Meßachse ausgesetzt ist, die gleichzeitige Winkeiänderung zwischen den beiden Achsen eine zeitliche Änderung der in Richtung der Empfindlichkeitsachse des Winkelbeschleunigungsmessers verlaufenden Winkelgeschwindigkeitskomponente bewirkt und der somit einer Winkelbeschleunigung ausgesetzte Winkelbeschleunigungsmesser ein von der Winkelgeschwindigkeit der Vorrichtung abhängiges Ausgangssignal liefert.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, welche auf Winkelgeschwindigkeiten um wenigstens zwei Achsen anspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (29, 30) die Winkel zwischen der Empfindlichkeitsachse (11) des Winkelbeschleunigungsmessers (7) einerseits und den Meßachsen (1, 2) der Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung (5) gleichzeitig ändert und daß Meßvorrichtungen (32,33,36) der jeweiligen Winkellage entsprechende Signale liefern, welche von Vergleichseinrichtungen (41, 42) mit den Ausgangssignalen des Winkelbeschleunigungsmessers verglichen werden, so daß, wenn die Vorrichtung Winkelgeschwindigkeiten um ihre Meßachse ausgesetzt ist, die gleichzeitige Änderung der Winkel zwischen den Achsen (1, 2, 11) eine zeitliche Änderung der jeweils in Richtung der Empfindlichkeitsachse des Winkelbeschleunigungsmessers verlaufenden Winkelgeschwindigkeitskomponente bewirkt und der Winkelbeschleunigungsmesser somit Winkelbeschleunigungen ausgesetzt ist, von denen jede von der jeweiligen Winkeländerungsgeschwindigkeit abhängt, wodurch das Ausgangssignal des Winkelbeschleunigungsmessers von der betreffenden Winkelgeschwindigkeit der Vorrichtung abhängige Komponenten enthält, und daß die Vergleichseinrichtungen die den Winkelgeschwindigkeiten um die verschiedenen Achsen entsprechenden Komponenten ableiten und entsprechende Ausgangssignale liefern.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (29, 30) für den Beschleunigungsmesser (7) ein Motor ist, welcher im Betrieb den Beschleunigungsmesser mit praktisch konstanter Geschwindigkeit dreht.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleuni-gungsmesser (7) einen Magneten (22, 64) und einen Leiter (25,60) aufweist, die relativ zueinander um die Empfindlichkeitsachse (11) des Beschleunigungsmessers bewegbar sind, und daß bei auf den Beschleunigungsmesser einwirkenden Winkelbeschleunigungen um seine Empfindlichkeitsachse entweder der Magnet oder der Leiter in de μ gleichen Maße beschleunigt wird, während der andere Teil einer eine gleiche Beschleunigung verhindernden Kraft ausgesetzt ist, wobei infolge der Relativbewegung zwischen Magnet und Leiter im letzteren durch das Magnetfeld eine Spannung induziert wird, welche das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers liefert.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (29,30) den Beschleunigungsmesser (7) so schnell dreht, daß der einer eine Beschleunigung verhindernden Kraft ausgesetzte Magnet (22,64) bzw. Leiter (25, 60) praktisch still stehenbleibt und damit die Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen Magnet und Leiter praktisch gleich der Winkelgeschwindigkeit der Vorrichtung um ihre Meßachse (1) bzw. Meßachsen (1, 2) ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (22) ein ringförmiger im Beschleunigungsmesser (7) befestigter und dessen Empfindlichkeitsachse (11) konzentrisch umschließender Permanentmagnet und der Leiter (25) ein ebenfalls konzentrisch zur Empfindlichkeitsachse liegender Kreisring aus Quecksilber ist, und daß eine Spule (19) dem Quecksilberring benachbart ist, in welcher durch die bei einer Relativbewegung zwischen Magnet und Quecksilberring in letzterem fließenden elektrischen Ströme eine Spannung induziert wird, welche das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers bildet.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) des Beschleunigungsmessers (7) aus magnetisch leitendem Material besteht und als magnetischer RückschluQteil für den vom Permanentmagneten (22) ausgehenden, den Quecksilberring (25) durchsetzenden Magnetfluß dient.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnet (64) ein Permanentmagnet mit mehreren, vorzugsweise vier, getrennten Polstücken konzentrisch im Innenraum einer kreisringförmigen mit Quecksilber gefüllten Kammer (60) angeordnet ist, welche auf der Außenseite von einem ebenfalls kreisringförmigen magnetischen Rückschlußteil (62) umgeben ist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorzugsweise der Anzahl der Polstücke entsprechende Anzahl von fensterförmigen Transformatorkernen (66) jeweils im Winkelraum zwischen zwei benachbarten Polstükken zumindest einen Teil des Quecksilberkanals (60) umschließend angeordnet und mit einer Sekundärwicklung (72) versehen ist, in welcher durch die bei einer Relativbewegung zwischen Magnet (64) und Quecksilber in letzterem fließenden elektrischen Ströme eine Spannung induziert wird, welche das Ausgangssignal des Beschleunigungsmessers (7) bildet.
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