DE19621091A1 - Legierungen auf Eisenbasis für Ventileinsätze von Verbrennungsmotoren und dergleichen - Google Patents
Legierungen auf Eisenbasis für Ventileinsätze von Verbrennungsmotoren und dergleichenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Legierungen auf
Eisenbasis, die eine hohe Verschleißfestigkeit bei erhöhten
Temperaturen aufweisen. Derartige Legierungen sind besonders
für Motorteile nützlich, wie beispielsweise Ventileinsätze.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Teile,
die aus derartigen Legierungen hergestellt wurden, entweder
gegossen, oberflächenvergütet oder als Pulver gepreßt und
gesintert.
Die gegenwärtig verfügbaren Legierungen auf Eisenbasis für
Auslaßventileinsätze sind Werkzeugstähle, wie beispielsweise
M2 Werkzeugstähle (nach der AISI-Bezeichnung), und Stähle
mit hohem Kohlenstoff- und Chromgehalt. Ventileinsätze aus
diesen Legierungen zeigen heftige Verschleißprobleme der
Sitzfläche bei bestimmten Anwendungen in
Hochleistungsmotoren. Legierungen auf Kobalt- und
Nickelbasis sind die am meisten eingesetzten Materialien für
Ventileinsätze bei diesen Hochleistungsanwendungen. Diese
Legierungen sind jedoch infolge des hohen Gehaltes an
kostspieligen Kobalt- und Nickelelementen teuer.
Das US-Patent Nr. 4 729 872 offenbart einen Werkzeugstahl,
der ohne Rißbildung thermisch und mechanisch beansprucht
werden kann. Das ist besonders für Anwendungen des Werkzeug
stahls bei Werkzeugformen nützlich, wo die Lebensdauer einer
Werkzeugform hauptsächlich durch die Bildung von Rissen an
den scharfen Kanten der Werkzeugform verkürzt wird. Der
Stahl weist ein niedriges Niveau an Kohlenstoff auf, weil
ein höherer Kohlenstoffgehalt zur Rißbildung infolge von zu
vielen Karbiden führen wird.
Das US-Patent Nr. 3 859 147 betrifft martensitische rostfreie
Stähle der Serie 440, die einen Gehalt an Chrom von
mindestens 13% und einen Gehalt an Kohlenstoff von
mindestens 0,6% erfordern. Der Gehalt an Molybdän ist auf 3%
begrenzt, weil mehr Molybdänkarbide eine Legierung mit
einer "schlechten Bearbeitbarkeit" erzeugen würden, was
bedeutet, daß die Legierung im warmen Zustand schwer zu
schmieden oder zu formen ist.
Es gibt natürlich viele andere Legierungen auf Eisenbasis,
die für besondere Anwendungen entwickelt wurden. Für eine
hohe Verschleißfestigkeit bei erhöhten Temperaturen wurden
jedoch bisher nur die kostspieligen Legierungen mit Kobalt
und Nickel als geeignet ermittelt.
Daher wäre es eine große
Verbesserung, wenn eine weniger kostspielige Legierung
vorhanden wäre, die eine hohe Verschleißfestigkeit bei
erhöhten Temperaturen zeigt.
Es wurde eine Legierung auf Eisenbasis erfunden, die
Eigenschaften aufweist, die den kostspieligeren Legierungen
auf Nickel- und Kobaltbasis gleichen, insbesondere mit einer
hohen Verschleißfestigkeit bei erhöhten Temperaturen. In
einem Aspekt ist die vorliegende Erfindung eine Legierung,
die aufweist:
Element | |
Gew.-% | |
C | |
1,0- 2,0 | |
Cr | 3,0- 9,0 |
W | 0,0-14,0 |
Mo | 0,0-14,0 |
V | 1,0- 8,0 |
Nb | 0,5- 5,0 |
Co | 0,0-12,0 |
Fe | 56,0-88,5 |
worin W und Mo zusammen 6-14% der Legierung ausmachen.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung werden Metallteile
entweder aus der Legierung hergestellt, wie beispielsweise
durch Gießen oder Formen aus einem Pulver und Sintern, oder
die Legierung wird benutzt, um die Oberfläche der Teile zu
vergüten.
Zusätzlich zur hohen Verschleißfestigkeit weisen die
bevorzugten Legierungen der vorliegenden Erfindung ebenfalls
eine gute Warmhärte und Oxydationsbeständigkeit auf.
Die Erfindung und ihre Vorteile werden im Hinblick auf die
folgende detaillierte Beschreibung der Erfindung und die
beigefügten Zeichnungen besser verstanden.
Die Fig. 1 und 2 sind grafische Darstellungen, die die
Ergebnisse der Verschleißprüfung für die Teile zeigen, die
aus den Legierungen der vorliegenden Erfindung und den
kommerziell erhältlichen Legierungen nach dem bisherigen
Stand der Technik hergestellt wurden.
Die Schadensanalyse von verschlissenen Ventileinsätzen aus
einer Legierung auf Eisenbasis zeigte, daß ein übermäßiger
Verschleiß durch Oxydation und ein Verschleiß durch ein
Gleiten von Metall auf Metall die üblichen
Verschleißvorgänge für Ventileinsätze aus Legierungen auf
Eisenbasis sind. Die vorliegende Erfindung ist auf eine
Legierung auf Eisenbasis mit einer verbesserten
Verschleißfestigkeit ausgerichtet, insbesondere für eine
Verwendung in Ventileinsätzen für Verbrennungsmotoren. Die
vorliegende Erfindung basiert auf dem experimentellen Be
weis, daß die Verschleißfestigkeit von Legierungen auf
Eisenbasis durch eine Verbesserung der primären
Karbidverteilung und ein sorgfältiges Abstimmen des Gehaltes
an Chrom, des gesamten Volumenanteils des Karbides und der
Härte des Grundmaterials verbessert werden kann.
Der gesamte Volumenanteil des Karbides betrifft den Anteil
des Volumens der Karbide zum gesamten gemessenen Volumen der
Legierung (Karbide plus Grundmaterial). Eine Erhöhung des
Volumenanteils des Karbides soll die Möglichkeit eines
Verschleißes durch Haftreibung verringern, weil der Ver
schleiß durch Haftreibung hauptsächlich zwischen den Grund
metallflächen auftritt.
Das Eisen wird 56 bis 88,5 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 70 Gew.-%,
der Legierung ausmachen. Zur Eisenbasis der
Legierung wird Chrom in einer Menge von 3 bis 16 Gew.-%
zugegeben, vorzugsweise von 6 bis 9 Gew.-%. Dieser Gehalt an
Chromin der Legierung auf Eisenbasis verbessert in
bedeutendem Maße die Oxydationsbeständigkeit, indem eine
dichtere und dünnere Oxidschicht gebildet wird. Diese
Oxydationsschicht reduziert zusammen mit der Trägersubstanz
aus einem festeren Grundmaterial den Verschleißgrad durch
Oxydation und erhöht ebenfalls die Übergangslast vom
schwachen Verschleiß durch Oxydation zum starken
metallischen Verschleiß. Die Übergangslast betrifft die Höhe
der mechanischen Kraft oder Last, bei der die Schutzschicht
zu versagen beginnt und die plastische Verformung des
Metalls anfängt, was zu einem beschleunigten Verschleiß
führt. Eine übermäßige Menge an Chrom im Grundmetall kann
jedoch für die Verschleißfestigkeit nachteilig sein, indem
eine Mikrorißbildung der Oberflächenschicht hervorgerufen
wird, wodurch die Übergangslast verringert wird. Der
zulässige maximale Gehalt an Chrom ist vom gesamten
Volumenanteil des Karbides und der gewünschten Härte des
Grundmaterials abhängig.
Molybdän und Wolfram sind in der Legierung jeweils in einer
Menge von bis zu 14 Gew.-% vorhanden, wobei der gesamte
Prozentwert der beiden zusammen im Bereich von 6-14 Gew.-%
liegt, vorzugsweise 10-14 Gew.-%. Vorzugsweise werden
sowohl Molybdän als auch Wolfram in einem Verhältnis von
Mo : W von zwischen 1 : 10 und 10 : 1 eingeschlossen. Molybdän und
Wolfram bilden die harten komplexen Karbide M₆C (M = Fe, Mo,
W), die die Basis für die hohe Verschleißfestigkeit der
Schnellwerkzeugstähle sind. Die M₆C-Karbide sind stabil,
zeigen einen Widerstand gegen die Erweichung des Stahls bei
hohen Temperaturen und werden nur teilweise bei Temperaturen
über 982°C aufgelöst. Molybdän und Wolfram begünstigen die
Beständigkeit gegen eine Erweichung des Grundmaterials durch
eine feste Lösung und sind für die Hochtemperatureigen
schaften der Legierung der vorliegenden Erfindung wichtig.
Vanadium wird in einer Menge von 1 bis 8 Gew.-% zugesetzt,
vorzugsweise 3 bis 6 Gew.-%. Niob ist ebenfalls in einer
Menge von 0,5 bis 5 Gew.-% vorhanden, vorzugsweise 0,8 bis
4 Gew.-%. Die Zugabe von Vanadin und Niob können die Ver
schleißfestigkeit weiter erhöhen, weil sie die MC-Karbide
bilden, die eine größere Verschleißfestigkeit aufweisen als
die M₆C-Karbide. Die MC-Karbide sind härter, weisen eine gute
Wärmebeständigkeit und eine gute Zwischenschichtfestigkeit
zwischen dem Karbid und dem Grundmetall auf. Die Zugabe von
Niob kann ebenfalls die primäre Karbidverteilung im Grund
material verbessern, weil sich die (Nb, V) C-Karbide in den
Grundbereichen im M₆C-Karbidnetz bilden, was für die Ver
schleißfestigkeit der Legierung auf Eisenbasis vorteilhaft
ist.
Kohlenstoff ist in der Legierung in einer Menge von 1 bis
2,8 Gew.-% vorhanden, vorzugsweise 1,2 bis 2 Gew.-%. Der
Kohlenstoff wird benötigt, um die Karbide zu bilden, und um
die Festigkeit des Grundmaterials durch eine Wärmebehandlung
zu beeinflussen. Der Kohlenstoffgehalt wird auf der Basis
des Gehaltes an Chrom und der Härte des Grundmaterials
ausgewählt, die gewünscht werden, um eine maximale Ver
schleißfestigkeit zu erreichen.
Kobalt kann in einer Menge von bis zu 12 Gew.-% zugegeben
werden, um eine zusätzliche Warmhärte zu bewirken, und um
die Fähigkeit der Kaltverfestigung des Grundmetalls bei
erhöhten Temperaturen von 316 bis 649°C zu verbessern. Die
Zugabe von Kobalt ist für die Erfindung nicht wichtig, trägt
aber zur Leistungsfähigkeit der Legierungen der vorliegenden
Erfindung bei. Nach einer gewissen Vorprüfung bevorzugt man
die Verwendung von 2 bis 8 Gew.-% Kobalt, am vorteil
haftesten 3 bis 6 Gew.-%.
Nickel kann bis zu einer Höhe von bis zu 18 Gew.-% zugegeben
werden, wenn eine austenitische Legierung gewünscht wird.
Eine derartige Legierung wird eine höhere Warmfestigkeit und
Warmhärte aufweisen als die Legierung ohne Nickel. Wenn
Nickel verwendet wird, werden vorzugsweise mindestens 4 Gew.-%
Nickel zugegeben. Die Legierung mit einem hohen
Nickelgehalt wird zu höheren Geschwindigkeiten des Ver
schleißes bei niedrigeren Temperaturen führen, und es wird
daher nur für spezielle Situationen zugegeben.
Die Elemente Silizium und Mangan können bis zu einer Höhe
von 1,5 Gew.-% zugegeben werden, um das Grundmaterial zu
verfestigen, und um, wenn die Legierung in Gußstücken ein
gesetzt wird, die Desoxydation des Metalls zu fördern.
Weitere Elemente können in größeren oder kleineren Mengen in
Abhängigkeit von ihrem Vorhandensein in den Rohmaterialien
oder der Schrottmischung vorhanden sein, die eingesetzt
werden, um die Legierung dieser Erfindung herzustellen.
Eine weitere Einsicht in die Einzigartigkeit und die Vor
teile der Erfindung wird in den folgenden Beispielen er
halten, bei denen alle Teile und Prozentwerte nach dem
Gewicht angegeben werden.
Die Legierungsprobekörper wurden als Ringe, Stiftzylinder
oder Scheibenzylinder gegossen und maschinell bearbeitet,
wie sie benötigt werden, um die Messungen der speziellen
Eigenschaften der Probekörper durchzuführen. Vier ver
schiedene Legierungsbeispiele der vorliegenden Erfindung,
drei Legierungen nach dem bisherigen Stand der Technik in
ihrer kommerziell verfügbaren Form und zwei kommerziell
verfügbare Legierungen für die Oberflächenvergütung, die mit
10% Eisen gestreckt wurden, wurden verwendet, um die ver
schiedenen Probeteile herzustellen. Die Nennzusammen
setzungen der geprüften Probekörper werden in der Tabelle I
angegeben.
"Stellite" ist ein Markenname der Deloro Stellite, Kokomo,
IN, und "Eatonite" wurde von der Eaton Corp. of Marshal, MI,
entwickelt. M2 Werkzeugstahl wurde für den Probekörper Nr. 5
als Vergleich ausgewählt, weil er als hauptsächliche
verschleißfeste Legierung auf Eisenbasis betrachtet wird.
Eatonite und Stellite sind die hauptsächlichen Legierungen
auf Nickel- und Kobaltbasis, die für Anwendungen bei hoher
Temperatur, bei denen eine Verschleißfestigkeit erforderlich
ist, eingesetzt werden, wie beispielsweise für Hartmetall
auflagen von Ventilen und Ventileinsätze. Für die Probe
körper Nr. 8 und 9 verkörpern Stellite 1 und Stellite 6 mit
jeweils 10% zugesetztem Eisen die typische chemische
Zusammensetzung eines Motorventils, das mit Stellite 1 und
Stellite 6 oberflächenvergütet wurde, da der Auftragsvorgang
im typischen Fall zu einer 10%igen Streckung des Materials
für die Oberflächenvergütung der Sitzfläche mit dem Eisen
grundmetall führt.
Die Warmhärteprüfung wurde bei verschiedenen Temperaturen an
Probekörpern in Ringform vorgenommen, die in einer erwärmten
Kammer angeordnet wurden, die eine Argonatmosphäre aufweist.
Bei Anwendung der ASTM Standard Test Method E92-72 wurden
die Härtemessungen in verschiedenen Temperaturstufen vor
genommen, nachdem der Probekörper 30 Minuten lang bei der
Temperatur warmgehalten wurde. Die Härte wurde bei Ver
wendung eines keramischen Eindringkörpers in Pyramidenform
gemessen, wobei die Vickers-Diamantpyramide einen Winkel an
der Spitze von 136 Grad aufwies, und es wurde eine Belastung
von 10 kg angewandt, um 5-10 Vertiefungen um die obere
Fläche des Ringes herum anzubringen.
Nachdem der Probekörper auf Raumtemperatur abgekühlt wurde,
wurden die Diagonalen der Vertiefungen bei Benutzung einer
Fadenskala unter einem Lichtmikroskop gemessen, und die
Werte wurden bei Benutzung einer Standardumrechnungstabelle
in die Vickershärtezahl umgerechnet (Diamantpyramidhärte).
Die mittlere Härte der Probekörper bei den verschiedenen
Temperaturen wird in der Tabelle II umgerechnet in die
Rockwell C-Härte angegeben. Die Umrechnungen wurden bei
Benutzung der ASTM E140-78 Standardhärteumrechnungstabellen
für Metalle vorgenommen.
Wie in der Tabelle II zu sehen ist, zeigen die Werte für die
Legierungen der Beispiele 1, 2 und 3 bei der Warmhärte im
Bereich von 538-760°C eine Verbesserung gegenüber dem
normalen M2 Werkzeugstahl; eine Gruppe, zu der die
Legierungen der vorliegenden Erfindung am unmittelbarsten
gehören. Die austenitische Version der Erfindung im Beispiel
4 zeigt eine Härte, die sich der der Eatonite-Legierung auf
Nickelbasis nähert.
Die Verschleißprüfung mit einem Stift auf einer Scheibe ist
eine universelle Möglichkeit für das Messen des Verschleißes
zwischen zwei aneinanderpassenden Materialflächen. Es wird
im allgemeinen der Verschleiß durch Haftreibung gemessen,
der üblichste Verschleißvorgang zwischen dem Ventil und dem
Ventileinsatz in Verbrennungsmotoren. Der Stiftprobekörper
verkörpert die üblichen Materialien für das Motorventil, und
die Scheibe verkörpert die Materialien für den Ventileinsatz
des Motors. Die Prüfungen wurden bei Anwendung einer
Abwandlung der ASTM Standard Test Method G99-90ε¹
durchgeführt. Das Prüfverfahren wurde abgeändert, indem ein
Stiftprobekörper mit einem flachen Ende eingesetzt wurde,
und indem die Probekörper in der Ofenkammer auf 427 °C vor
und während der Durchführung der Prüfung erwärmt wurden. Die
Standardprüfung wird normalerweise bei Raumtemperatur mit
einer abgerundeten Spitze durchgeführt. Eine Last von 20,4 kg
wurde auf den Stift aufgebracht, während er mit der
Scheibe in Berührung ist, die horizontal ausgerichtet wurde.
Die Scheibe wurde mit einer Geschwindigkeit von 12,8 m/sec.
über einen gesamten Gleitweg von 255 m gedreht. Der
Gewichtsverlust wurde sowohl am Stift- als auch am
Scheibenprobekörper nach jeder Prüfung gemessen, wobei eine
Waage verwendet wurde, die eine Genauigkeit von 0,1 mg
aufwies. Zwei Stiftmaterialien und fünf Scheibenmaterialien
wurden geprüft. Die Stiftmaterialien verkörpern die üblichen
Materialien für Hochleistungsventile. Bei den Versuchen 1-4
bestand der Stift aus dem Material des Probekörpers Nr. 8
(Stellite 1 mit 10% zugegebenem Eisen). Bei den Versuchen
5-9 bestand der Stift aus dem Material des Probekörpers Nr.
9 (Stellite 6 mit 10% zugegebenem Eisen). Die
Scheibenmaterialien waren die Probekörper Nr. 1, 3, 5, 6 und
7. Der mittlere Gewichtsverlust von 4-6 Versuchsabläufen für
jede Kombination wird in der Tabelle III aufgeführt. Die
Ergebnisse der Werte aus der Tabelle III werden in den
Fig. 1 und 2 veranschaulicht.
Das Säulendiagramm in Fig. 1 zeigt den Gewichtsverlust des
Stiftes, des Scheibeneinsatzmaterials und den gesamten
kombinierten Gewichtsverlust für die Versuche 1-4, wobei der
Stift aus dem Material des Probekörpers Nr. 8 (Stellite 1
+10% Fe Streckung) in Verbindung mit den verschiedenen
Scheibeneinsatzlegierungen verwendet wurde. Fig. 2 ist ein
Säulendiagramm, das die gleichen Gewichtsverluste für die
Versuche 5-9 zeigt, wobei ein Stift aus dem Material des
Probekörpers Nr. 9 (Stellite 6 +10% Fe Streckung)
eingesetzt wurde.
Aus der Betrachtung der beiden Figuren wird klar, daß die
Erfindung, die durch die Beispiele 1 und 2 verkörpert wird,
zu einer wesentlichen Reduzierung des Gewichtsverlustes
durch Verschleiß führt, wenn man mit dem der
Eatonite-Legierung auf Nickelbasis, der Stellite 3-Legierung
auf Kobaltbasis und des M2 Werkzeugstahls vergleicht.
Ein Oxydationskorrosionsversuch wurde bei Anwendung der
normalen Laborpraxis durch Messen der Gewichtszunahme der
Probekörper, die auf einer konstanten Temperatur gehalten
wurden, bei verschiedenen Zeitsprüngen durchgeführt. Die
Probekörper wurden in Magnesiatiegeln angeordnet und bei
427°C bis zu 500 Stunden warmgehalten. Die Probekörper wurden
abgekühlt und in einem Exsikkator angeordnet, bis sie die
Raumtemperatur erreichten, und danach wurden sie wieder
gewogen. Die Gewichtszunahme wurde als Maß für das gebildete
Oxydationsprodukt festgehalten, wobei eine Waage mit einer
Genauigkeit von 0,1 mg benutzt wurde. Die Ergebnisse wurden
in einen Wert der Gewichtszunahme pro Stunde für die
Oberfläche des Probekörpers umgerechnet. Der
Durchschnittswert von drei Probekörpern vom
500-Stunden-Versuch wird in der Tabelle IV vorgelegt.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Legierung aus Beispiel 2 der
Erfindung einen annähernd 65 Prozent geringeren Wert der
Gewichtszunahme nach 500 Stunden aufweist als der
kommerziell verfügbare M2 Werkzeugstahl. Diese Werte
verweisen daher darauf, daß der M2 Werkzeugstahl für eine
Oxydation um einen Faktor von etwa 2,9 : 1 empfänglicher ist
als die Legierung aus Beispiel 2. Die Materialien Eatonite
auf Nickelbasis und Stellite auf Kobaltbasis wurden nicht
hinsichtlich der Oxydation geprüft, weil bekannt ist, daß
diese Materialien eine ausgezeichnete Oxydationsbeständig
keit aufweisen, und es daher zu einem vernachlässigbaren
Wert der Gewichtsveränderung kommen würde.
Es muß bemerkt werden, daß die Legierungen der vorliegenden
Erfindung in der Form einer Vielzahl von Ausführungen ent
halten sein können, von denen nur einige vorangehend ver
anschaulicht und beschrieben wurden. Die Erfindung kann in
anderen Formen ausgeführt werden, ohne daß man von ihrem
Wesen oder deren wesentlichen Eigenschaften abweicht. Es
wird eingeschätzt, daß die Zugabe einiger anderer Zusatz
stoffe, Materialien oder Komponenten, die nicht spezifisch
eingeschlossen sind, einen nachteiligen Einfluß auf die
vorliegende Erfindung haben wird. Die beste Form der Erfin
dung wird daher die Zusatzstoffe, Materialien oder
Komponenten, die von den vorangehend aufgeführten abweichen,
von einer Einbeziehung oder Verwendung in Verbindung mit der
Erfindung ausschließen. Die beschriebenen Ausführungen
werden jedoch in jeder Hinsicht nur als der Ver
anschaulichung dienend und nicht als einschränkend
betrachtet, und der Bereich der Erfindung wird daher eher
durch die als Anhang beigefügten Patentansprüche aufgezeigt
als durch die vorangegangene Beschreibung. Alle Ver
änderungen, die der Bedeutung und der Patentansprüche ent
sprechen und zu diesen eine Gleichwertigkeit zeigen, sollen
innerhalb ihres Bereiches enthalten sein.
Claims (14)
1. Hochtemperaturlegierung auf Eisenbasis, die eine aus
gezeichnete Verschleißfestigkeit in Verbindung mit
einer guten Warmhärte und Oxydationsbeständigkeit
besitzt, und die aufweist:
Element
Gew.-%
C
1,0- 2,0
Cr 6,0- 9,0
W 0,0-14,0
Mo 0,0-14,0
V 1,0- 8,0
Nb 0,5- 5,0
Co 0,0-12,0
Fe 56,0-88,5
worin W und Mo zusammen 6-14% der Legierung ausmachen.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie außerdem 4 bis 18 Gew.-% Nickel aufweist.
3. Legierung nach entweder Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kohlenstoff zwischen 1,6 und
1,8% der Legierung ausmacht.
4. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vanadin 3 bis 6 Gew.-% der Legierung
ausmacht.
5. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Niob 0,8 bis 4 Gew.-% der Legierung
ausmacht.
6. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kobalt 2 bis 8 Gew.-% der Legierung
ausmacht.
7. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Eisen 60 bis 73 Gew.-% der Legierung
ausmacht.
8. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wolfram und das Molybdän zusammen 10
bis 14 Gew.-% der Legierung ausmachen.
9. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kobalt 3 bis 6 Gew.-% der Legierung
ausmacht.
10. Legierung auf Eisenbasis, dadurch gekennzeichnet, daß
sie 1 bis 2 Gew.-% Kohlenstoff, 3 bis 9 Gew.-% Chrom, 1
bis 8 Gew.-% Vanadin, 0,5 bis 5 Gew.-% Niob, 0 bis 12 Gew.-%
Kobalt, 56 bis 88,5 Gew.-% Eisen und 10 bis 14 Gew.-%
Wolfram, Molybdän oder eine Kombination von
Wolfram und Molybdän aufweist.
11. Legierung auf Eisenbasis, dadurch gekennzeichnet, daß
sie 1,2 bis 2 Gew.-% Kohlenstoff, 6 bis 9 Gew.-% Chrom,
3 bis 6 Gew.-% Vanadin, 0,8 bis 4 Gew.-% Niob, 3 bis 6 Gew.-%
Kobalt, 60 bis 73 Gew.-% Eisen und 10 bis 14 Gew.-%
einer Kombination von Wolfram und Molybdän
aufweist, wobei das Verhältnis von Wolfram zu Molybdän
in der Kombination zwischen 1 : 10 und 10 : 1 liegt.
12. Teil, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Gießen der
Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 11 hergestellt
wird.
13. Teil für einen Verbrennungsmotor, dadurch
gekennzeichnet, daß es die Legierung nach den
Ansprüchen 1 bis 11 aufweist.
14. Teil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Teil durch Gießen der Legierung, Oberflächenvergüten
mit der Legierung oder Pressen der Legierung als
Pulver, das danach gesintert wird, um das Teil zu
bilden, hergestellt wird.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
US08/450,262 | 1995-05-25 | ||
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ID=23787393
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