DE19618668A1 - Verfahren zum Abtrennen von Salzsäure aus einer Calciumchloridlösung - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von Salzsäure aus einer CalciumchloridlösungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/18—Carbonates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Salzsäure aus einer wäßri
gen Calciumchloridlösung und Überführung des Calciums in ein Calciumcarbonat.
Calciumchlorid fällt in der Industrie als allgemeines Abfallprodukt an, z. B. bei Neu
tralisationsreaktionen, überall dort, wo mit Kreide gearbeitet wird und beim thermi
schen Recycling von bestimmten PVC-Sorten. Diese Rückstände werden zumeist
auf Deponien gelagert. Durch ihre hygroskopischen Eigenschaften und ihre Wasser
löslichkeit besteht die Gefahr der Auslaugung und der Beeinträchtigung der Umwelt
durch Grundwasserverschmutzung. Deshalb müssen sie dauerhaft wasserdicht ver
packt werden, womit erhebliche Kosten verbunden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei welchem
aus einer wäßrigen Calciumchloridlösung Salzsäure abgetrennt und das Calcium zu
Calciumcarbonat umgesetzt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in den Patentansprüchen darge
stellte Verfahren gelöst. Eine wäßrige, eventuell verunreinigte Calciumchloridlösung
im Konzentrationsbereich bis 0,5 mol/l, vorzugsweise bis 0,2 mol/l, wird in einer er
sten Stufe über einen stark sauren Ionenaustauscher in der H-Form geleitet, der da
bei maximal bis zur Durchbruchskonzentration beladen wird, vorzugsweise bis zu
80%. Als Eluat entsteht reine Salzsäure.
Das Calciumchlorid kann als Verunreinigungen Kationen enthalten, deren Chloride
in wäßriger Lösung vollständig dissoziiert sind und sich im Ionenaustauscher analog
wie Calcium verhalten. Ihre Wertigkeit darf den Wert 3 nicht übersteigen und sie
müssen unlösliche Carbonate bilden.
Der Konzentrationsbereich der wäßrigen Lösung darf 0,5 mol/l nicht überschreiten.
Für den Ionenaustausch ist die gesamte Klasse der stark sauren Ionenaustauscher
anwendbar. Der Vernetzungsgrad ist möglichst gering zu halten.
In einer zweiten Stufe wird die Säule mit dem Ionenaustauscher mit einem geeigne
ten Mittel regeneriert. Dieses Regenerierungsmittel muß in der Lage sein, das
Calcium und die eventuell als Verunreinigungen gebundenen anderen Kationen
vollständig zu entfernen und als Eluat ein CO₂-aufnahmefähiges Produkt zu bilden.
Geeignete Regenerierungsmittel sind Wasserstoffsäuren und Salze, welche fol
gende Voraussetzungen erfüllen:
- - vollständige Dissoziation,
- - Bildung stabiler, wasserlöslicher Produkte und
- - keine verändernden Reaktionen, wie beispielsweise Komplexbildung, Reduktion oder Oxidation.
Weiterhin darf durch das Regenerierungsmittel keine Schädigung des Ionenaustauscherharzes
erfolgen.
Geeignet sind vor allem Ammoniumsalze, vorzugsweise Ammoniumacetat. Die Re
generierung wird im Konzentrationsbereich von 1-5 mol/l, vorzugsweise von 1-3
mol/l, durchgeführt. Die Menge muß dem 1-3fachen Wert der Säulenkapazität ent
sprechen, vorzugsweise der doppelten Menge.
In einer dritten Stufe wird die Säule anschließend mit einer dissoziierten Wasser
stoffsäure der Konzentration von 1-5 mol/l, vorzugsweise 1-2,5 mol/l, wieder in die
H-Form überführt.
Das in der zweiten Stufe aus der Säule erhaltene Eluat wird durch Einleiten von CO₂
und NH₃ zu Calciumcarbonat umgesetzt. Diese Reaktion wird bei einem Fällungsmit
telüberschuß von 40-100%, vorzugsweise 60%, einem Temperaturbereich von 20-100°C,
vorzugsweise bei 60°C, und einem pH-Wert von 5,5-10, vorzugsweise
von 9, durchgeführt. Das nach der Abtrennung des Carbonates vorliegende Filtrat
aus Ammoniumsalz und Wasser wird in den Regenerierungsprozeß der zweiten
Stufe zurückgeführt, wodurch ein geschlossener Stoffkreislauf entsteht.
Nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich calciumchloridhaltige Ab
wässer so aufbereiten, daß dabei industriell verwertbare Produkte in Form von Salz
säure, die z. B. aufkonzentriert oder direkt in eine Rauchgaswäsche überführt wer
den kann, und Calciumcarbonat entstehen.
Die Erfindung wird an folgendem Beispiel näher erläutert.
Eine wäßrige CaCl₂-Lösung der Konzentration 0,2 mol/l wurde über einen stark sau
ren Ionenaustauscher in der H-Form auf Styrol-Divinylbenzol-Basis geleitet. Dabei
werden die H-Ionen abgetrennt und die Ca-Ionen in der Säule gebunden. Die
Durchbruchskonzentration der Säule betrug 240 mval, die Beladung wurde bis 200
mval (83,3%) durchgeführt. Der Umsatz der Abtrennung betrug 100%, im Eluat lag
reine HCl vor.
Die Regenerierung erfolgte mit Ammoniumacetat im Konzentrationsbereich 1,5 - 4
mol/l.
Vorzugsweise wird mit Ammoniumacetat der Konzentration 3 mol/l und einer Menge
von 500 mval regeneriert, die etwa dem zweifachen Wert der Säulenkapazität ent
spricht. Die gebundenen Calciumionen werden gegen HN₄-Ionen ausgetauscht, im
Eluat liegt Calciumacetat vor. Der Umsatz der Abtrennung betrug 100%.
Das im Eluat erhaltene Calciumacetat wurde durch Einleiten von CO₂ und HN₃ zu
Calciumcarbonat umgesetzt.
Diese Reaktion wurde vorzugsweise bei einem Fällungsmittelüberschuß von 60%,
einer Temperatur von 70°C und einem pH-Wert von 9 durchgeführt. Der Umsatz zu
CaCl₂ betrug 100%. Im CaCl₂ eventuell enthaltene und mit Ammoniumacetat rege
nerierte Verunreinigungen werden gemeinsam mit Calcium als Carbonate ausgefällt.
Das nach Abtrennung des Carbonates im Filtrat vorliegende Ammoniumacetat wird
in den Regenerierungsprozeß zurückgeführt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abtrennung von Salzsäure aus einer Calciumchloridlösung in wäß
riger Form und Überführung des Calciums in ein Calciumcarbonat, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- - die wäßrige Calciumchloridlösung in einer ersten Stufe über einen stark sauren Ionenaustauscher der H-Form geleitet,
- - in einer zweiten Stufe der Ionenaustauscher mit einem Regenerierungsmittel beaufschlagt wird, welches die Calciumkationen aus dem Ionenaustauscher entfernt und als Eluat ein CO₂-aufnahmefähiges Produkt bildet
- - in einer dritten Stufe der Ionenaustauscher mit einer dissoziierten Wasser stoffsäure zurück in die H-Form überführt wird und
- - aus dem Eluat der zweiten Stufe durch Einleiten von CO₂ Calciumcarbonat ausgefällt wird, wobei das verbleibende Eluat der zweiten Stufe wieder zuge führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Calcium
chloridlösung eine Konzentration bis 0,5 mol/l, vorzugsweise bis 0,2 mol/l, auf
weist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regenerie
rungsmittel ein Ammoniumsalz, vorzugsweise ein Ammoniumacetat, darstellt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Re
generierungsmittel im Konzentrationsbereich von 1,0 bis 5,0 mol/l, vorzugsweise
von 1,0 bis 3,0 mol/l, eingesetzt wird und seine Menge dem ein- bis dreifachen
Wert der Ionenaustauschersäule beträgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Eluat
aus der zweiten Stufe CO₂ und HN₃ in einem Überschuß von 40 bis 100%, vor
zugsweise 60%, in einem Temperaturbereich von 20 bis 200°C und einem pH-
Wert zwischen 5,5 und 10 zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996118668 DE19618668A1 (de) | 1996-05-09 | 1996-05-09 | Verfahren zum Abtrennen von Salzsäure aus einer Calciumchloridlösung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996118668 DE19618668A1 (de) | 1996-05-09 | 1996-05-09 | Verfahren zum Abtrennen von Salzsäure aus einer Calciumchloridlösung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19618668A1 true DE19618668A1 (de) | 1997-11-13 |
Family
ID=7793828
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996118668 Withdrawn DE19618668A1 (de) | 1996-05-09 | 1996-05-09 | Verfahren zum Abtrennen von Salzsäure aus einer Calciumchloridlösung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19618668A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977555C (de) * | 1954-07-15 | 1967-02-16 | Kalk Chemische Fabrik Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines extrem feinteiligen, gefaellten, im wesentlichen ausCalciumcarbonat bestehenden Gemisches von Calciumverbindungen |
DE1939608A1 (de) * | 1968-08-15 | 1970-03-05 | Ici Ltd | Gefaelltes Calciumcarbonat |
US3669620A (en) * | 1969-09-08 | 1972-06-13 | Tate & Lyle Ltd | Manufacture of aragonite |
EP0499666A1 (de) * | 1989-11-29 | 1992-08-26 | Chemische Fabrik Kalk GmbH | Verfahren zur Herstellung sehr reiner Calciumcarbonatpulver |
-
1996
- 1996-05-09 DE DE1996118668 patent/DE19618668A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
Derwent Abstracts of Japan: Ref. 84-109658/18 zu GB 2128-597-A * |
DORFNER,Konrad: Ionenaustauscher, Walter De Gruyter & Co., Berlin 1970, 3.Aufl., S.205,206 * |
Ref. 93-098665/12 zu SU 1724605-A1 * |
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