DE19618478C1 - Schriftgutvernichter - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schriftgutvernichter mit einem Oberteil, in dem ein
Zuführschacht für Schriftgut und ein Schneidwerk angeordnet sind und mit einem unterhalb
des Schneidwerkes verschwenkbar angeordneten Auffangbehälter für Schnittgut, der in der
Betriebsstellung mit dem Oberteil mittels einer Raste verriegelbar ist.
Durch die DE 32 14 736 C2 ist bereits ein Schriftgutvernichter bekannt geworden, bei dem
der Auffangbehälter als Schublade ausgebildet ist, die aus dem Oberteil herausziehbar ist und
dann entleert wird. Es handelt sich hier um ein relativ kleines Tischgerät, in dessen Gehäuse
für die Anordnung eines Auffangbeutels kein Platz ist. Nachteilig ist es hier, daß nicht zu
vermeiden ist, daß Schnittgut, insbesondere, sofern es sich um Partikel handelt, beim
Herausziehen der gefüllten Schublade aus dieser bzw. aus dem Bereich des Gehäuses
unterhalb des Schneidwerkes austritt und die Umgebung verschmutzt. Dies gilt um so mehr,
da sich gezeigt hat, daß der Füllgrad des Auffangbehälters schwer kontrollierbar ist und
häufig erst über seinen Rand hinaus gefüllt, zu spät entleert wird. Maßnahmen zur
Abschaltung des Schneidwerkes bei gefülltem Auffangbehälter erfordern hier einen nicht
unerheblichen zusätzlichen Aufwand, der das Gerät in einem bei einem kleinen Tischgerät
nicht tragbarem Maße verteuern würde.
Die DE 33 12 991 C2 offenbart einen Schriftgutvernichter, in dem ein Unterbrecherelement
vorgesehen ist, das den Antrieb bei einer Überfüllung des Auffangbehälters abschaltet und
außerdem bei dessen darauffolgender Entnahme die Ausgabeöffnung des Schneidwerkes
verschließt und so ein Austreten von Schnittgut verhindern soll. Diese Lösung ist jedoch
relativ aufwendig und störanfällig.
Aus der DE 29 42 241 C2 ist es auch bereits bekannt, bei einem Schriftgutvernichter den
im Gehäuse schwenkbar angeordneten Auffangbehälter in der Betriebsstellung am Oberteil zu
verriegeln, wobei dieser bei Erreichen des Füllzustandes aufgrund der Materialpressung um
einen geringen Winkel nach unten verschwenkt wird und die Abschaltung des Antriebs
auslöst. Der Auffangbehälter kann dann nach der Betätigung eines Schiebers unter
gleichzeitigem Verschwenken aus dem Gehäuse herausgezogen und entleert werden. Es ist
auch hier nicht zu vermeiden, daß beim Herausziehen und dem anschließenden Transport des
gefüllten Auffangbehälters Schnittgut austritt und die Umgebung verschmutzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die es ermöglicht, eine
Verschmutzung der Umgebung zu vermeiden, indem den Auffangbehälter eines
Schriftgutvernichters stets an dessen Oberteil belassen in einen unterhalb des Oberteils und
dessen Schneidwerk anordbaren Sammelbehälter entleert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
Dadurch, daß der Auffangbehälter zur Entleerung nach Lösen der Raste an einer Drehachse
am Oberteil gehalten soweit nach unten verschwenkbar angeordnet ist, daß das Schnittgut aus
dem Auffangbehälter in einen während der Entleerung anordbaren Sammelbehälter gleiten
kann, wurde auf überraschend einfache Weise eine Möglichkeit geschaffen, den
Auffangbehälter problemlos zu entleeren, ohne daß die Umgebung verschmutzt wird. Hierzu
wird der Schriftgutvernichter vorzugsweise zu dem Sammelbehälter, insbesondere zu einem
Papierkorb getragen, wobei dann über dem Papierkorb der Auffangbehälter nach unten
geklappt wird. Die Folge ist, daß sämtliches Schnittgut direkt in den Sammelbehälter fällt.
Dieses gilt auch für lose im Schneidwerk befindliches Schnittgut. Eine problematische
Entnahme des Auffangbehälters aus dem Schriftgutvernichter und ein Transport eines bis
zum Rand gefüllten, offenen Auffangbehälters entfallen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß der
Auffangbehälter am Oberteil mittels einer Raste in der Betriebsstellung und mittels einer
zweiten Raste in einer bei mit Schnittgut gefülltem Auffangbehälter selbsttätig auslösbaren
Abschaltstellung verriegelbar ist. Diese Lösung weist den Vorteil auf, daß zusätzlich das
Schneidwerk des Schriftgutvernichters bei gefülltem Auffangbehälter selbsttätig
abgeschaltet wird. Eine Überlastung des Gerätes aufgrund einer Überfüllung des
Auffangbehälters kann so sicher verhindert werden, ohne daß eine laufende Kontrolle
erforderlich ist. Eine derartige Lösung ist mit geringem Aufwand realisierbar und in der
Handhabung einfach, da keine Verriegelungen gelöst werden müssen.
Vorzugsweise ist am Oberteil eine Lasche angeordnet, die mit einer bei beiden Rasten
des Auffangbehälters in der Betriebsstellung oder in der Abschaltstellung in Eingriff gelangt.
Auch diese Lösung weist den Vorteil auf, daß sie äußerst kostengünstig realisierbar ist und
gleichzeitig einen hohen Nutzeffekt bringt.
Zusätzlich kann es vorgesehen sein, daß im Oberteil ein Sicherheitsschalter für das
Schneidwerk angeordnet ist und daß am Auffangbehälter eine Schaltfahne für einen Sicher
heitsschalter angeordnet ist, derart, daß dieser in der Abschaltstellung freigegeben und das
Schneidwerk abgeschaltet wird. Eine derartige Lösung erspart die Anordnung eines sepa
raten aufwendigen Abschaltmechanismus, indem als vom Schnittgut betätigbares Schalt
element der an sich bereits vorhandene Auffangbehälter genutzt wird. Auch diese Lösung
zeichnet sich durch eine einfache und kostengünstige Gestaltung aus.
Von großem Vorteil ist es außerdem, sofern die Raste für die Betriebsstellung so dimen
sioniert ist, daß sie bei gefülltem Auffangbehälter vom Schnittgut gelöst wird.
Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen, daß das Oberteil des Schrift
gutvernichters auf dem Auffangbehälter steht und der Boden des Auffangbehälters mit Stand
flächen versehen ist. Bei einer derartigen Ausbildung des Schriftgutvernichters erübrigt
sich die Anordnung eines gesonderten Unterteils.
In weiterer Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die Raste für die Betriebsstellung bei
gefülltem Auffangbehälter vom Schnittgut gelöst und dann das Oberteil erkennbar angehoben
wird. Hier wird dem Benutzer signalisiert, daß das Schneidwerk aufgrund des gefüllten
Auffangbehälters abgeschaltet wurde und daß dieser entleert werden muß.
Vorteilhaft ist es im übrigen, wenn der Boden des Auffangbehälters an dessen ver
schwenkbarer Seite mit einer nach oben geführten Schräge versehen ist, derart, daß das
Schnittgut beim Entleeren aus dem Auffangbehälter gleiten kann. Die Schräge ermöglicht eine
problemlose vollständige Entleerung des Auffangbehälters.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1, einen Schriftgutvernichter im Teilquerschnitt, in seiner Betriebsstellung;
Fig. 2, den Schriftgutvernichter gem. Fig. 1, bei gefülltem Auffangbehälter in seiner
Abschaltstellung;
Fig. 3, den Schriftgutvernichter gem. Fig. 1, beim Entleeren des Auffangbehälters.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Schriftgutvernichter bezeichnet, in dessen Oberteil 2 ein
Zuführschacht 3 und ein Schneidwerk 4 angeordnet sind. Unterhalb des Oberteils 2 ist ein
Auffangbehälter 5 für Schnittgut 6 um eine Drehachse 7 nach unten verschwenkbar
angeordnet.
Der Auffangbehälter 5 ist am Oberteil 2 mittels einer Raste 8 in einer Betriebsstellung
verriegelbar. Eine zweite Raste 9 ermöglicht eine Verriegelung des Auffangbehälters 5 in
einer Abschaltstellung, die aus Fig. 2 ersichtlich ist. Die Verriegelung in den Rasten 8 und
9 erfolgt im übrigen mittels einer am Oberteil 2 angeordneten Lasche 10, die in die Rasten 8
und 9 eingreifen kann.
Am Auffangbehälter 5 ist eine Schaltfahne 11 für einen im Oberteil 2 angeordneten
Sicherheitsschalter 12 befestigt. Der Sicherheitsschalter 12 ermöglicht eine Abschaltung des
in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebs des Schneidwerkes 4.
Das Oberteil 2 des Schriftgutvernichters 1 steht auf dem Auffangbehälter 5, an dessen Boden
13 Standflächen 14 angeordnet sind. Auf den Standflächen 14 steht das Gerät auf dem
Untergrund. Der Boden 13 des Auffangbehälters 5 ist an seiner verschwenkbaren Seite mit
einer nach oben gerichteten Schräge 15 versehen.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist der Schriftgutvernichter 1 in seiner Betriebsstellung dar
gestellt, in der die Lasche 10 des Oberteils 2 an der Raste 8 des Auffangbehälters 5
eingerastet ist. Der Schriftgutvernichter 1 steht auf Standflächen 14 des Auffangbehälters 5
auf dem Untergrund 16. Die Schaltfahne 11 des Auffangbehälters 5 greift in den Sicher
heitsschalter 12 ein, so daß das Schneidwerk 4, d. h. dessen in der Zeichnung nicht dar
gestellter Antriebsmotor, betriebsbereit ist und jederzeit eingeschaltet werden kann. Sofern
dem Zuführschacht 3 Schriftgut zugeführt wird, so wird dieses im Schneidwerk 4
zerkleinert und gelangt als Schnittgut 6 in den Auffangbehälter 5.
Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß, sobald der Auffangbehälter 5 mit Schnittgut 6
vollständig gefüllt ist, das Oberteil 2 nach oben gedrückt wird, wobei die Lasche 10 aus der
Raste 8 austritt und in die zweite Raste 9 eintritt und das Oberteil 2 in dieser Stellung, es
handelt sich hier um die Abschaltstellung, arretiert. Da hierbei die Schaltfahne 11 aus dem
Bereich des Sicherheitsschalters 12 entfernt wird, ist der in der Zeichnung nicht
dargestellte Antriebsmotor des Schneidwerkes 4 stromlos, so daß dieses abgeschaltet wird.
Da gleichzeitig das Oberteil 2 um die Drehachse 7 nach oben geschwenkt wurde, ist für den
Bediener gut erkennbar, daß sich der Schriftgutvernichter 1 in seiner Abschaltstellung
befindet. Dem Bediener wird so signalisiert, daß der Auffangbehälter 5 entleert werden muß.
Zum Entleeren des Auffangbehälters 5 ist es erforderlich, den Schriftgutvernichter 1 vom
Untergrund 16 abzuheben und an einen in der Zeichnung nicht dargestellten Sammelbehälter
für das Schnittgut 6 zu tragen. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, wird dann der Auf
fangbehälter 5 nach Lösen der Raste 9 um die Drehachse 7 nach unten geschwenkt. Es ist
dann möglich, das Schnittgut 6 vollständig aus dem Auffangbehälter 5 zu entfernen. Die
Schräge 15 am Boden 13 des Auffangbehälters 5 erleichtert dabei das Entfernen des
Schnittgutes 6.
Da sich beim Entleeren des Auffangbehälters 5 der Schriftgutvernichter 1 über dem Pa
pierkorb befindet, fällt alles im Auffangbehälter 5, sowie gegebenenfalls noch im Schneid
werk 4 befindliche Schnittgut 6 in den Papierkorb. Da zudem das Abschwenken des Auf
fangbehälters 5 bei richtiger Handhabung genau oberhalb des Papierkorbes erfolgt, kann
eine Verschmutzung der Umgebung und insbesondere auch des Arbeitsplatzes leicht ver
hindert werden. Einer besonderen Anleitung bzw. Geschicklichkeit bedarf es hierzu nicht.
Die zusätzlich in den Auffangbehälter 5 integrierte Schaltfahne 11 für die Abschaltstellung
des Schriftgutvernichters 1 stellt eine kostengünstige Lösung des Problems des rechtzeitigen
Abschaltens des Schneidwerkes 4 bei erreichter vollständiger Füllung des Auffangbehälters
5 mit Schnittgut 6 dar. Irgendwelche zusätzliche Maßnahmen sind nicht erforderlich. Ins
gesamt zeichnet sich das Gerät durch eine leichte Handhabung, sowie außerdem durch einen
einfachen und kostengünstigen Aufbau aus. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Lösung für
Tischgeräte geeignet, wobei der Einsatz aber durchaus auch bei größeren transportablen
Geräten denkbar ist. Hier kann gegebenenfalls zum Entleeren ein Sammelbehälter unter den
Schriftgutvernichter 1, d. h. unter dessen Auffangbehälter 5, gebracht werden, so daß das
Gerät nicht transportiert werden muß. Der beschriebene vorteilhafte Effekt ist durchaus
auch auf diese Weise erzielbar.
Claims (8)
1. Schriftgutvernichter (1) mit einem Oberteil (2), in dem ein Zuführschacht (3) für
Schriftgut und ein Schneidwerk (4) angeordnet sind und mit einem unterhalb des
Schneidwerkes (4) verschwenkbar angeordneten Auffangbehälter (5) für Schnittgut (6),
der in der Betriebsstellung mit dem Oberteil (2) mittels einer Raste (8) verriegelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangbehälter (5) zur Entleerung nach Lösen der Raste
(8) an einer Drehachse (7) am Oberteil (2) gehalten soweit nach unten verschwenkbar
angeordnet ist, daß das Schnittgut (6) aus dem Auffangbehälter (5) in einen während der
Entleerung anordbaren Sammelbehälter gleiten kann.
2. Schriftgutvernichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auffangbehälter (5) am Oberteil (2) mittels einer Raste (8) in der Betriebsstellung und
mittels einer zweiten Raste (9) in einer bei mit Schnittgut (6) gefülltem Auf
fangbehälter (5) selbsttätig auslösbaren Abschaltstellung verriegelbar ist.
3. Schriftgutvernichter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Oberteil
(2) eine Lasche (10) angeordnet ist, die mit einer der beiden Rasten (8, 9) des Auf
fangbehälters (5) in der Betriebsstellung oder in der Abschaltstellung in Eingriff gelangt.
4. Schriftgutvernichter nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Oberteil (2) ein Sicherheitsschalter (12) für das
Schneidwerk (4) angeordnet ist und daß am Auffangbehälter (5) ein Schaltfahne (11) für
den elektrischen Schalter (12) angeordnet ist, derart, daß dieser in der Abschaltstellung
freigegeben und das Schneidwerk (4) abgeschaltet wird.
5. Schriftgutvernichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Raste (8)
für die Betriebsstellung so dimensioniert ist, daß sie bei gefülltem Auffangbehälter (5)
gelöst wird.
6. Schriftgutvernichter nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (2) des Schriftgutvernichters (1) auf dem
Auffangbehälter (5) steht und der Boden des Auffangbehälters (5) mit Standflächen (14)
versehen ist.
7. Schriftgutvernichter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Raste (8)
für die Betriebsstellung bei gefülltem Auffangbehälter (5) vom Schnittgut (6) gelöst und
dann das Oberteil (2) erkennbar angehoben wird.
8. Schriftgutvernichter nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Boden (13) des Auffangbehälters (5) an dessen ver
schwenkbarer Seite mit einer nach oben gerichteten Schräge (15) versehen ist, derart,
daß das Schnittgut (6) beim Entleeren aus dem Auffangbehälter (5) gleiten kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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