DE19618216A1 - Axialwälzlager - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Axialwälzlager mit einem Wälzkörper in Taschen enthaltenden Käfig, der zwischen zwei planparallelen, insbesondere aus Blech gebildeten Laufscheiben angeordnet ist, wobei diese drei Bauteile durch gegen­ seitiges formschlüssiges Hintergreifen zu einer Baueinheit zusammengefaßt sind und wenigstens die erste Laufscheibe an einer peripheren Kante in einen axial gerichteten, den Käfig mit Spiel umgreifenden Kragen übergeht, der sich in Richtung einer Radialebene der zweiten Laufscheibe erstreckt, so daß zumindest ein Ringspalt entsteht.

Ein derartiges Axialwälzlager ist aus der US 28 91 828 bekannt. Solche Axial­ lager werden insbesondere in Wandlern von Automobilgetrieben eingesetzt. Der Nachteil, der diesem Lager an haftet, ist darin zu sehen, daß das Schmier­ mittel einen erheblichen Widerstand überwinden muß, um die Axialwälzlager­ einheit durchfließen zu können. Dieser Strömungswiderstand für das Schmier­ mittel wird einerseits durch die engen radialen und axialen Spalten zwischen den Laufscheiben und dem Käfig sowie andererseits durch die engen Freiräume zwischen den Wälzkörpern und den Taschen des Käfigs verursacht.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Axialwälzlager so zu entwickeln, daß dieses ohne große Strömungswiderstände vom Schmiermittel durchquert werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Bereich des Ringspaltes der Käfig mit radial von den Taschen beabstandeten Durchtritts­ öffnungen versehen ist, wobei in zweckmäßiger Ausbildung nach Anspruch 2 die radiale Ausdehnung des Ringspaltes zumindest dem Durchmesser der Durchtrittsöffnungen entspricht. Durch diese Anordnung von Ringspalt und Durchtrittsöffnungen wird ein ungehindertes Eindringen des Schmiermittels in das Lager ermöglicht.

Nach Anspruch 3 ist vorgesehen, daß die Fläche des dem ersten Ringspalt diametral gegenüberliegenden Ringspalts mindestens der Gesamtfläche der Durchtrittsöffnungen entspricht. Dadurch ist sichergestellt, daß dem Schmier­ mittel auch beim Austritt aus dem Lager kein Widerstand entgegengesetzt wird.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 4 soll nicht jede Tasche des Käfigs mit Wälzkörpern bestückt sein. Das Schmiermittel kann in diesem Fall das Lager über die nicht mit Wälzkörpern bestückten Taschen durchqueren, d. h. die engen radialen und axialen Spalten zwischen Käfig und Laufscheiben einerseits und die Freiräume zwischen Wälzkörpern und Taschen andererseits verlieren ihren Strömungswiderstand erhöhenden Charakter. Zweck­ mäßigerweise soll dabei nach Anspruch 5 in jeder zweiten Tasche des Käfigs ein Wälzkörper enthalten sein.

Auf diese Weise wird eine optimale Schmierung bzw. ein optimaler Schmier­ mitteldurchgang des Lagers durch die nicht mit Wälzkörpern bestückten Ta­ schen erreicht. Natürlich sind in Abhängigkeit von der Tragfähigkeit des Lagers auch eine geringere Anzahl von unbesetzten Wälzkörpertaschen denkbar.

Natürlich ist es in Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 auch möglich, daß die radiale Ausdehnung der Taschen größer als die der Wälzkörper ist. In diesem Fall wird innerhalb der Tasche ein nicht durch Wälzkörper besetzter Freiraum geschaffen, der den Schmiermitteldurchfluß durch das Lager begün­ stigt. Dieser ungehinderte Durchtritt ist dann auch bei voll mit Wälzkörpern belegten Taschen möglich.

Schließlich soll nach Anspruch 7 der Käfig im Längsschnitt gesehen eine SIGMA-Form aufweisen und an seiner inneren und äußeren Umfangsfläche eine Umbördelung besitzen, mit der er an den Kragen der Laufscheiben geführt ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Käfigform beschränkt. Denkbar sind verschiedene bekannte Käfigformen, die jeweils im Bereich des Ringspaltes in der beschriebenen Weise mit Durchtrittsöffnungen versehen sind.

Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt durch ein Axialwälzlager,

Fig. 2 eine teilweise Draufsicht auf den Wälzlagerkäfig nach Fig. 1.

Das Axialwälzlager besteht aus einem mit bestückten Wälzkörpern 10 Wälz­ lagerkäfig 1, der zwischen zwei planparallelen Laufscheiben 2, 3 angeordnet ist. Die Laufscheibe 2 besitzt an ihrem inneren Durchmesser einen axial gerichteten Kragen 4, während die Laufscheibe 3 an ihrem äußeren Durchmesser einen ebenfalls axial gerichteten Kragen 5 besitzt, so daß zwei diametral gegen über­ liegende Ringspalte 6, 7 entstehen. Beide Kragen 4, 5 der Laufscheiben 2, 3 hintergreifen den Käfig 1, so daß eine unverlierbare Axiallagereinheit aus den Bauteilen 1, 2, 3 gebildet ist.

Der Käfig 1 ist im Bereich des Ringspaltes 6 mit in radialer Richtung vor den Taschen 8 liegenden Durchtrittsöffnungen 9 in Form kreisrunder Bohrungen versehen, die einen etwas kleineren Durchmesser als die radiale Ausdehnung des Ringspaltes 6 aufweisen. Der Käfig 1 weist dabei im Längsschnitt gesehen eine SIGMA-Form auf und ist an seiner inneren und äußeren Umfangsfläche mit je einer Umbördelung versehen, die an den Kragen 4, 5 anliegen bzw. mit diesen einen nicht näher bezeichneten radialen Ringspalt bilden. Der von der Laufscheibe 2 und dem axial gerichteten Kragen 5 der Laufscheibe 3 gebildete Ringspalt 7 ist gegenüber dem Ringspalt 6 in seiner radialen Ausdehnung etwas verkleinert, liegt aber auch im Bereich der Größenordnung der Durchtritts­ bohrungen 9.

In den Fig. 1 und 2 ist durch Pfeile die Bewegung des Schmiermittels durch das Lager schematisch dargestellt. Wie ersichtlich, tritt dieses über den Ringspalt 6 und die Durchtrittsbohrung 9 in das Lager ein. Nach Passieren der Durchtritts­ bohrung 9 wird sich der Schmiermittelstrom, wie insbesondere aus Fig. 2 erkennbar, teilen und durch die nicht mit Wälzkörpern 10 besetzten Taschen 8 des Käfigs 1 in radialer Richtung durch das Lager strömen. Anschließend verläßt das Schmiermittel das Lager durch den von der Laufscheibe 2 und vom Kragen 5 der Laufscheibe 3 gebildeten Ringspalt 7. Es ist ersichtlich, daß durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Axialwälzlagers das Schmiermittel die ein­ engenden Radialspalten zwischen Käfig 1 und Kragen 4 bzw. 5 und die Axial­ spalten zwischen Käfig 1 und Laufscheibe 2 bzw. 3 umgeht. Die Ringspalte 6 und 7, die Durchtrittsbohrung 9 sowie die nicht mit Wälzkörpern 10 besetzten Taschen 8 sorgen für einen ungehinderten Durchfluß des Schmiermittels.

Bezugszeichenliste

1 Käfig
2 Laufscheibe
3 Laufscheibe
4 Kragen
5 Kragen
6 Ringspalt
7 Ringspalt
8 Tasche
9 Durchtrittsöffnungen
10 Wälzkörper

Claims (7)

1. Axialwälzlager mit einem Wälzkörper (10) in Taschen (8) enthaltenden Käfig (1), der zwischen zwei planparallelen, insbesondere aus Blech gebildeten Laufscheiben (2, 3) angeordnet ist, wobei diese drei Bauteile (1, 2, 3) durch gegenseitiges formschlüssiges Hintergreifen zu einer Baueinheit zusammen­ gefaßt sind und wenigstens die erste Laufscheibe (2) an einer peripheren Kante in einen axial gerichteten, den Käfig (1) mit Spiel umgreifenden Kragen (4) übergeht, der sich in Richtung einer Radialebene der zweiten Laufscheibe (3) erstreckt, so daß zumindest ein Ringspalt (6) entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Ringspaltes (6) der Käfig (1) mit radial von den Taschen (8) beabstandeten Durchtrittsöffnungen (9) versehen ist.

2. Axialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Ausdehnung des Ringspaltes (6) zumindest dem Durchmesser der Durchtrittsöff­ nungen (9) entspricht.

3. Axialwälzlager, bei dem auch die zweite Laufscheibe (3) an einer peripheren Kante in einen axial gerichteten, den Käfig (1) mit Spiel umgreifenden Kragen (5) übergeht, der sich in Richtung einer Radialebene der ersten Laufscheibe (2) erstreckt, so daß ein Ringspalt (7) entsteht, nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fläche des Ringspalts (7) mindestens der Gesamtfläche der Durchtrittsöffnungen (9) entspricht.

4. Axialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nicht jede Tasche (8) des Käfigs (1) mit Wälzkörpern (10) bestückt ist.

5. Axialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder zweiten Tasche (8) des Käfigs (1) ein Wälzkörper (10) enthalten ist.

6. Axialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Ausdehnung der Taschen (8) größer als die der Wälzkörper (10) ist.

7. Axialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig (1) im Längsschnitt gesehen eine SIGMA-Form aufweist und an seiner inneren und äußeren Umfangsfläche je eine Umbördelung aufweist, mit der er an den Kragen (4, 5) der Laufscheiben (2, 3) in radialer Richtung geführt ist.