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Die Erfindung betrifft einen Wälzkörperkäfig für eine Axiallageranordnung, mit einem W-förmigen Querschnitt und einer Vielzahl einzelner, jeweils einen Wälzkörper aufnehmender Taschen, die jeweils von zwei Stegen seitlich begrenzt sind, wobei jeder Steg im Querschnitt gesehen zwei Vertiefungen mit jeweils einem Bodenschenkel und einem sich vom Bodenschenkel gewinkelt und entlang des Wälzkörpers erstreckenden Seitenschenkel sowie einen die Seitenschenkel verbindenden Verbindungsschenkel aufweist.
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Eine Axiallageranordnung kommt überall dort zum Einsatz, wo zwei relativ zueinander drehbewegliche Bauteile axial drehbar zueinander zu lagern sind. Sie umfasst regelmäßig einen Wälzkörperkäfig sowie in diesem in entsprechenden Taschen gehalterte und geführte Wälzkörper. Der in Rede stehende Wälzkörperkäfig ist ein im Querschnitt W-förmiger Wälzkörperkäfig, der auch als Sigmakäfig oder W-Käfig bezeichnet wird. Die Taschen sind üblicherweise länglich, bei den Wälzkörpern handelt es sich zumeist um zylindrische Rollen.
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Das W-Profil wird durch eine entsprechend gestufte Ausgestaltung des Käfigs realisiert, wobei dieses W-Profil im Bereich der Stege, die in Umfangsrichtung gesehen die Taschen begrenzen respektive einfassen, ausgebildet ist. Hierzu weist jeder Steg im Querschnitt gesehen zwei Vertiefungen auf, die radial nach innen und radial nach au-ßen über schräg oder vertikal nach oben verlaufende Schenkel und nach unten jeweils über einen Bodenschenkel begrenzt sind. Von jedem Bodenschenkel erstreckt sich wiederum ein Seitenschenkel gewinkelt, also vertikal oder leicht schräg verlaufend, nach oben, so dass die jeweilige U-förmige Vertiefung gebildet ist. Die beiden Seitenschenkel wiederum sind über einen Verbindungsschenkel miteinander verbunden. Hieraus ergibt sich insgesamt eine W-Form. Eine Axiallageranordnung mit einem solchen Wälzkörperkäfig ist beispielsweise aus
DE 10 2015 201 485 A1 bekannt, wobei dort die Axiallageranordnung als zweireihiges Axiallager ausgeführt ist, und folglich zwei separate Wälzkörperreihen, die in separaten, W-förmigen Käfigen aufgenommen sind, die auf einer gemeinsamen Axiallagerscheibe wälzen, aufweist.
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Jeder Wälzkörper ist in seiner Tasche unverlierbar gehaltert. Das heißt, dass an den über die W-Stege begrenzten Taschen entsprechende Geometrien vorgesehen sind, die die Taschenbreite derart definieren, dass sie etwas kleiner ist als der Wälzkörperdurchmesser. Üblicherweise begrenzen die beiden Bodenschenkel mit ihren zueinander respektive zur Tasche gerichteten Seitenflächen oder -kanten die Taschenbreite in der einen, unteren Ebene, während die Verbindungsschenkel mit ihren zueinander beziehungsweise in die Tasche gerichteten Seiten respektive Kanten die Taschenbreite in der zweiten, oberen Ebene begrenzen. Im Rahmen der Montage wird jeder Wälzkörper von der Seite, an der die Verbindungsschenkel sind, in die Tasche eingeschnappt. Dies geschieht dadurch, dass er gegen die Verbindungsschenkel gedrückt wird, wobei, da der Wälzkörperdurchmesser etwas größer ist als der Abstand der Verbindungsschenkel, diese bei entsprechend festem Druck geringfügig aufgehen, das heißt, dass die beiden Stege, die die Tasche begrenzen, geringfügig auseinander federn und, wenn der Wälzkörper durchgedrückt ist und in der Tasche liegt, auch wieder zurückschnappen. Aufgrund des ober- und unterseitigen Übergriffs ist der Wälzkörper sodann unverlierbar, jedoch noch beweglich aufgenommen.
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Voraussetzung für diese Befüllweise ist eine entsprechende Federbarkeit der einzelnen Stege. Ist die Stegelastizität jedoch relativ gering, was dann der Fall sein kann, wenn die einzelnen Stege relativ breit sind, gestaltet sich das Einsetzen des Wälzkörpers schwierig, da einerseits mit hohem Druck gearbeitet werden muss, und zum anderen es mitunter zu Beschädigungen am Wälzkörper und/oder zu einer plastischen Verformung an den Stegen kommen kann.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen demgegenüber verbesserten Wälzkörperkäfig anzugeben.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Wälzkörperkäfig der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass jeder Steg mit einer Ausnehmung versehen ist, die sich von einem Seitenschenkel über den Verbindungsschenkel zum anderen Seitenschenkel erstreckt.
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Erfindungsgemäß ist jeder Steg, gesehen in Umfangsrichtung, nicht ein durchgehendes, massives Teil, vielmehr ist jeder Steg definiert mit einer Ausnehmung versehen, über die er abschnittsweise in zwei separate Stegabschnitte oder Teilstege getrennt wird. Diese Ausnehmung ist im Bereich der mittigen Stegerhebung vorgesehen, sie erstreckt sich von einem Seitenschenkel über den Verbindungsschenkel zum anderen Seitenschenkel. Das heißt, dass der Steg gerade in dem Bereich, in dem der Wälzkörper gegen die Stegflanke angedrückt wird, um ihn in die Tasche einzusetzen, in die beiden Stegabschnitte oder Teilstege aufgetrennt ist, also in seiner Stegbreite reduziert ist. Dies führt dazu, dass dem jeweiligen Steg selbst quasi eine zusätzliche, inhärente Elastizität verliehen wird, da durch die Ausbildung der Ausnehmung und die Aufteilung in die parallelen Stegabschnitte jeder Stegabschnitt selbst in geringem Umfang elastisch in Umfangsrichtung federn kann. Dies führt nun mit besonderem Vorteil dazu, dass, wenn der Wälzkörper gegen die die Taschen begrenzenden beiden Stege und damit gegen die jeweiligen separaten Stegabschnitte gedrückt wird, die beiden Stegabschnitte geringfügig auseinanderfedern, wobei letztlich diese Federbewegung zum größten Teil oder vollständig quasi innerhalb des Steges erfolgt, das heißt, dass der Steg in seiner Gesamtheit nicht zur Seite ausweicht. Ist der Wälzkörper in die Tasche eingedrückt, so federn die Stegabschnitte wieder zurück.
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Durch die hierüber ausgebildete, zusätzliche Stegelastizität ist folglich ein wesentlich einfacheres Einsetzen der Wälzkörper möglich, da die Stege deutlich weniger steif respektive deutlich elastischer im Bereich der betroffenen Stegabschnitte sind. Zum Einsetzen ist folglich weniger Kraft aufzuwenden, auch werden Beschädigungen an den Wälzkörpern respektive an den Stegen selbst vermieden. Ein besonders hervorstechender Vorteil ist ferner darin zu sehen, dass es bei dem erfindungsgemäßen Wälzkörper möglich ist, alle Taschen simultan, also in einer gemeinsamen Einsetzbewegung, zu befüllen, also alle Wälzkörper synchron einzudrücken. Denn aufgrund der in jedem Steg vorgesehenen Ausnehmung ist es möglich, dass die beiden Stegabschnitte eines Steges beim Einsetzen der Wälzkörper in zwei benachbarte Taschen gegen einander einfedern. Es können also problemlos zwei benachbarte Taschen befüllt werden, da die Einfederung wie ausgeführt nur im Bereich der Stegabschnitte erfolgt, was bei bisher bekannten Käfigen gerade nicht möglich war, da sich aufgrund der Einteiligkeit der Steg im Bereich des Verbindungsschenkels zur Seite bewegt hat, also aufgefedert ist, was das gleichzeitige Einsetzen von Wälzkörpern in zwei benachbarte Taschen ausgeschlossen hat. Dies ist nun mit dem erfindungsgemäßen Wälzkörperkäfig problemlos möglich, was auch die Montage erleichtert und beschleunigt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Ausnehmung zweckmäßigerweise über die ganze Höhe jedes Seitenschenkels erstreckt. Das heißt, dass die Ausnehmung letztlich bis zum Übergang des Seitenschenkels zum jeweiligen Bodenschenkel läuft. Dies führt dazu, dass die beiden Stegabschnitte quasi eine maximale Länge aufweisen und jeder Stegabschnitt direkt an den jeweiligen Bodenschenkel anschließt. Die steginhärente Elastizität, realisiert über die Stegabschnitte, kann damit noch weiter erhöht werden, verglichen mit entsprechend kurzen Ausnehmungen in Bezug auf deren Erstreckung längs der Seitenschenkel. Dies kann insbesondere den simultanen Einsetzvorgang aller Wälzkörper noch weiter vereinfachen, als dieser aufgrund des reduzierten Kraftaufwands, resultierend aus der höheren Federbarkeit der Teilstegabschnitte, leichter von statten geht.
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Besonders bevorzugt ist die Ausnehmung, gesehen in Umfangsrichtung, mittig zwischen den benachbarten Taschen vorgesehen. Dies führt vorteilhaft dazu, dass beide benachbarten Stegabschnitte eine identische Breite aufweisen, wie auch natürlich eine identische Länge, so dass sie folglich ein identisches Federverhalten zeigen. Auch dies ist für einen synchronen Einsetzvorgang vorteilhaft.
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Die jeweils zwischen zwei länglichen, mit ihrer Längsachse radial zu einem gemeinsamen Zentrum verlaufenden Taschen vorgesehenen Ausnehmungen weisen bevorzugt die Form eines gleichschenkligen Trapezes auf. Der Steg selbst weist, in Aufsicht, quasi eine Trapezform auf, wenn in eine Ebene projiziert. Dementsprechend ist es zweckmäßig, wenn auch die Ausnehmung eine entsprechende Trapezform aufweist, insbesondere um gleich breite Stegabschnitte bei mittiger Positionierung der Ausnehmung realisieren zu können.
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Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass sich die beiden an die Seitenschenkel anschließenden Bodenschenkel in Übergang vom Seitenschenkel zum Bodenschenkel verbreitern. Das heißt, dass die Seitenschenkel schmäler sind als der jeweilige anschließende Bodenschenkel, was dazu führt, dass zum Bodenschenkel respektive über den Bodenschenkel quasi ein Kantensprung in das Tascheninnere gebildet wird. Dies führt zur Ausbildung einer entsprechenden Auflagekante, auf der die Wälzkörper in der Ruhestellung liegen, und über die auch die Höhe, in der die Wälzkörper im Käfig aufgenommen sind, definiert wird. Je weiter die bodenschenkelseitigen Kanten in die Tasche ragen, um so höher ist der Wälzkörper im Käfig aufgenommen, resultierend aus dem geringeren Abstand der Auflagekanten, und umgekehrt. Das heißt, dass hierüber eine entsprechende Einstellung der Relativposition von Wälzkörper zu Käfig erfolgen kann.
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Schließlich kann der Wälzkörperkäfig auch einen oder zwei Führungsborde zur Führung des Wälzkörperkäfigs an einem oder zwei Axialflanschen zugeordneter Axiallagerscheiben aufweisen. Weist die Axiallageranordnung eine oder zwei Axiallagerscheiben auf, so können diese im Querschnitt L-förmig ausgeführt sein und Axialflansche aufweisen, an denen eine entsprechende Wälzkörperkäfigführung über seine Führungsborde möglich ist. Das heißt, dass hierüber eine Radialführung erfolgt. Die Querschnittsform eines solchen Führungsbords kann beliebig sein. Ein radial äußerer Führungsbord kann beispielsweise im Querschnitt doppellagig ausgeführt sein, das heißt, dass der Wälzkörperkäfig im Bordbereich umgebogen ist, so dass sich eine Doppellagigkeit ergibt. Diese Ausgestaltung dient einerseits dazu, die Steifigkeit respektive Festigkeit des Wälzkäfigkörpers zu erhöhen, und ist andererseits dahingehend von Vorteil, als der Führungsbord radial gesehen nur geringfügig aufbaut. Denn der Führungsbord selbst kann unmittelbar durch einen die radial außenliegende Vertiefung der Stege bildenden oder begrenzenden, natürlich zwangsläufig umlaufenden Schenkel gebildet werden, der endseitig lediglich doppellagig umgebogen ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch ein radial innenliegender Führungsbord vorgesehen sein, über den eine Führung an einem radial innenliegenden Axialflansch einer Axialscheibe erfolgen kann. Dieser Führungsbord kann beispielsweise im Querschnitt C-förmig ausgebildet sein, das heißt, dass quasi eine ringförmig umlaufende Nut ausgebildet wird. Diese C förmige Nut dient als Schmiermittelreservoir, in dem sich Schmiermittel respektive Öl sammeln kann, so dass stets ein entsprechendes Schmiermittelvolumen auch innerhalb des Lagers vorhanden ist. Natürlich ist auch diese Führungsbordgeometrie steifigkeits- oder festigkeitserhöhend.
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Grundsätzlich aber kann der oder können die Führungsborde natürlich jede geeignete Form aufweisen, also einlagig, doppellagig, offen oder rechtwinklig abstehend etc. Die jeweilige Bordform wird in Abhängigkeit der gegebenen Dimensionen beziehungsweise dem Anwendungsfall gewählt beziehungsweise ausgelegt.
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Die Ausbildung der entsprechenden Geometrien am Wälzkörperkäfig ist auf relativ einfache Weise möglich, nachdem der Wälzkörperkäfig zweckmäßigerweise aus einem Metallblech durch Umformen gebildet wird. Die entsprechenden Geometrien können durch einen Stanz-Umform-Prozess ohne weiteres ausgebildet werden. Das heißt, dass auch die entsprechenden Ausnehmungen direkt bei diesem Stands-Umform-Prozess mit ausgebildet werden.
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Neben dem Wälzkörperkäfig selbst betrifft die Erfindung ferner eine Axiallageranordnung umfassend einen Wälzkörper der vorstehend beschriebenen Art, in dessen Taschen Wälzkörper aufgenommen sind. Bei den Wälzkörpern handelt es sich um längliche Wälzkörper, insbesondere zylindrischen Querschnitts, also Rollen oder Nadeln.
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Dabei kann die Axiallageranordnung selbst eine oder zwei Axialscheiben aufweisen, auf der oder denen die Wälzkörper wälzen. Das heißt, dass, neben der einfachsten Ausgestaltung der Axiallageranordnung nur bestehend aus Wälzkörperkäfig und Wälzkörpern, wenigstens eine, alternativ auch zwei Axiallagerscheiben vorgesehen sind, die definierte Wälzflächen für die Wälzkörper bilden, und die Teil der Axiallageranordnung sind.
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Dabei ist zweckmäßigerweise die oder jede Axiallagerscheibe im Querschnitt L-förmig mit einem Axialflansch ausgebildet, über den die radiale Führung des Wälzkörperkäfigs möglich ist. Dabei kann die oder jede Axiallagerscheibe über den Axialflansch auch am Wälzkörperkäfig fixiert sein, das heißt, dass am Axialflansch entsprechende Schnapp- oder Rastvorsprünge vorgesehen sind, mit denen die Axiallagerscheibe den Käfig respektive seinen Außen- oder Innenbord hintergreift.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 eine geschnittene Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Axiallageranordnung umfassend einen erfindungsgemäßen Wälzkörperkäfig,
- 2 eine Prinzipdarstellung in Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Wälzkörperkäfig,
- 3 eine Perspektivansicht des Wälzkörperkäfigs aus 2,
- 4 eine Schnittansicht durch den erfindungsgemäßen Wälzkörperkäfig, und
- 5 7 verschiedene geschnittene Teilansichten zur Darstellung der Funktion der über die Ausnehmung geschlitzten Stege im Rahmen des Einsetzvorgangs eines Wälzkörpers.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Axiallageranordnung 1, mit einer ersten Axiallagerscheibe 2, die eine Wälzkörperlaufbahn 3, die an einem radialen Scheibenabschnitt 4 vorgesehen ist, an den sich am Außenumfang ein um 90° abgewinkelter, sich axial erstreckender zylindrischer Axialflansch 5 anschließt.
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Vorgesehen ist des Weiteren eine zweite Axiallagerscheibe 6, die an der anderen Lagerseite vorgesehen ist, und ebenfalls eine Wälzkörperlaufbahn 7 aufweist, die an einem radialen Scheibenabschnitt 8 ausgebildet ist, an dem sich hier am Innenumfang ein sich axial erstreckender, um 90° abgewinkelter zylindrischer Axialflansch 9 anschließt
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Zwischen beiden Axiallagerscheiben 2, 6 sind eine Vielzahl von Wälzkörpern 10, hier in Form von Zylinderrollen, angeordnet, die in einem Wälzkörperkäfig 11 gehaltert sind. Der Wälzkörperkäfig 11 weist hierzu, siehe die 2 und 3, eine Vielzahl von Taschen 12 auf, die jeweils einen Wälzkörper aufnehmen. Die Axiallagerscheiben 2, 6 sind über an ihnen ausgebildete Rastabschnitte am Wälzkörperkäfig 11 verschnappt.
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Der Wälzkörperkäfig 11 weist, siehe die 2- 4, einen W-förmigen Querschnitt auf. Er verfügt über eine Vielzahl von Stegen 13, die sich radial erstrecken, wobei jeweils zwei Stege 13 eine Tasche 12 seitlich begrenzen.
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Jeder Steg 13 weist, im Querschnitt gesehen, zwei Vertiefungen 14, 15 auf, zwischen denen eine Erhöhung 16 vorgesehen ist, so dass sich insgesamt ein W-Profil ergibt. Jede Vertiefung 14, 15 ist zur benachbarten Axialscheibe über einen Bodenschenkel 17, 18 begrenzt, an die sich zum Käfiginneren hin jeweils ein schräg vom Bodenschenkel 17, 18 abgewinkelter Seitenschenkel 19, 20 anschließt. Beide Seitenschenkel 19, 20 sind schließlich über einen Verbindungssteg 21 miteinander verbunden.
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Nach radial innen schließt sich an den Bodenschenkel 17 ein entsprechender Führungsbord 22 an, der im Querschnitt C-förmig ist und demzufolge eine ringförmig umlaufende Nut 23 bildet, die als Schmiermittelreservoir dienen kann. Über diesen Führungsbord 22 ist der Wälzkörperkäfig 11 am radial inneren Axialflansch 9 geführt.
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Am radial äußeren Bodenschenkel 18 schließt sich ein zweiter äußerer Führungsbord 24 an, der im gezeigten Beispiel deutlich kürzer als der radial innere Führungsbord 22 ausgeführt ist und als einfache doppellagige Umbiegung 25 ausgebildet ist. Das heißt, dass der radial äußere Führungsbord 24 sehr schmal ist, gleichwohl aber eine entsprechende Festigkeit aufweist, so dass er, wie auch der radial innere Führungsbord 22, einerseits aussteifend wirkt, andererseits aber nach radial außen nur geringfügig aufbaut.
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Die jeweiligen Stege 13 verlaufen zwischen den jeweiligen Führungsborden 22, 24, sie schließen also an entsprechende Bordwände 26, 27 an, die einerseits umlaufen, und andererseits die jeweilige Tasche 12 auch radial nach innen und außen begrenzen.
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Wie die 2 und 3 zeigen, ist jeder Steg 13 mit einer Ausnehmung 28 versehen, die im gezeigten Beispiel, nachdem die Taschen 12 radial vom Zentrum aus verlaufen und eine genähert rechteckige Form aufweisen, entsprechend der Form des jeweiligen Steges 13 trapezförmig sind. Die Ausnehmungen 28 erstrecken sich vom inneren Seitenschenkel 19 über den Verbindungssteg 21 zum anderen Seitenschenkel 20, wobei sich die Ausnehmungen 28 über die gesamte Höhe der Seitenschenkel 19, 20 erstrecken, also bis zum jeweiligen Bodenschenkel 17, 18 laufen. Hierüber wird demzufolge jeder Steg 13 im Bereich der Erhöhung in zwei Stegabschnitte 13a, 13 b geteilt. Die jeweilige Ausnehmung 28 ist mittig am Steg 13 angeordnet und so bemessen, dass die beiden Stegabschnitte 13a, 13b über ihre gesamte Länge die gleiche Breite aufweisen. Beide Stegabschnitte 13a, 13b sind radial innen am Bodenschenkel 17 und radial außen am Bodenschenkel 18 angebunden.
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Resultierend aus der Ausbildung der stegseitigen Ausnehmung 28 ist jeder Stegabschnitt 13a, 13b separat elastisch beweglich, das heißt, dass er quasi um seine Anbindungspunkte zu den Bodenschenkeln 17, 18 geringfügig zur Erweiterung der jeweiligen Tasche 12 während des Einschnappvorgangs eines Wälzkörpers zur Seite gebogen werden kann. Dabei sind die beiden Stegabschnitte 13a, 13b separat federnd biegbar, das heißt, dass sie auch simultan aufeinander zugebogen werden können, so dass zwei benachbarte Taschen 12 simultan mit Wälzkörpern 10 gefüllt werden und letztlich alle Wälzkörper 10 simultan in die Taschen 12 eingeschnappt werden können.
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Zur Bewegung respektive zum Aufbiegen der Stegabschnitte 13a, 13b kommt es, nachdem die Stege 13 jeweils in Umfangsrichtung sich in die Tasche 12 erstreckende Vorsprünge 29 aufweisen, deren Abstand, bezogen auf eine Tasche 12, zueinander so bemessen ist, dass der Abstand etwas geringer ist als der Wälzkörperdurchmesser. Wird demzufolge ein Wälzkörper 10 gegen die in eine gemeinsame Tasche 12 ragenden Vorsprünge 29 bewegt und gedrückt, so kommt es zu einem leichten Ausfedern der beteiligten Stegabschnitte 13a, 13b, bis der Wälzkörper 10 vorbeigedrückt ist, wonach die Stegabschnitte 13a, 13b wieder zurückfedern und aufgrund des geringen Übergriffs der Vorsprünge 29 über den Wälzkörper 10 diesen in der Tasche 12 verankern.
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An der gegenüberliegenden Seite ist jeder Wälzkörper 10 über entsprechende, zum Tascheninneren vorspringende Schultern 30 an den Bodenschenkeln 17 und Schultern 31 an den Bodenschenkeln 18 gegen ein Herausfallen gesichert. Der Abstand zweier in eine Tasche 12 ragender Schultern 30 entspricht dem Abstand zweier in dieselbe Tasche ragenden Schultern 31, so dass der zylindrische Wälzkörper 10 an beiden paarweise vorgesehenen Schultern 30, 31 aufliegt. Das heißt, dass sich die beiden Bodenschenkel 17, 18, bezogen auf die Breite der daran anschließenden Seitenschenkel 19, 20, geringfügig verbreitern. Dabei wird über den Abstand der benachbarten Paare der Schultern 30 beziehungsweise 31 definiert, wie tief der jeweilige Wälzkörper 10 im Käfig aufgenommen ist. Je größer der Abstand, desto weiter kann der Wälzkörper 10 durchgreifen, bis er aufliegt, und umgekehrt.
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Die 5- 7 zeigen die Funktion der federnden Stegabschnitte 13a, 13b während des Einsetzens.
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5 zeigt die Situation, in der der Wälzkörper 10, also eine zylindrische Rolle, noch nicht eingesetzt ist. Ersichtlich verlaufen im gezeigten Beispiel die beiden die Tasche 12 begrenzenden Stegabschnitte 13a, 13b quasi vertikal, sie sind unverformt respektive nicht zur Seite ausgebogen. Wird nun der Wälzkörper 10 nach unten in Richtung der Tasche 12 bewegt, so läuft er auf den Vorsprüngen 29 der Stegabschnitte 13a, 13b auf. Da deren Abstand jedoch geringer ist als der Wälzkörperdurchmesser, ist es erforderlich, zum Einsetzen des Wälzkörpers 10 in die Tasche 12 diesen mit entsprechendem Druck gegen die federnden Stegabschnitte 13a, 13b zu drücken. Diese Situation ist in 6 gezeigt. Hier befindet sich der Wälzkörper 10 zwischen den beiden federnden Stegabschnitten 13a, 13b, er gleitet an den Vorsprüngen 29 ab. Ersichtlich und in 6 etwas übertrieben dargestellt biegen sich die beiden Schenkelabschnitte 13a, 13b zur Seite aus und voneinander weg. Das heißt, dass der Stegabschnitt 13a des in 5 links gezeigten Steges 13 in Richtung zu seinem benachbarten Stegabschnitt 13b hingebogen wird, während der Stegabschnitt 13b des rechts gezeigten Steges 13 zu seinem benachbarten Stegabschnitt 13a hingebogen wird.
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Wird nun der Wälzkörper 10 weiter gedrückt, so schnappt er in die Tasche 12 ein, wobei er dort nur soweit durchfallen kann , bis er auf den Schultern 30, 31 aufliegt, wie in 7 gezeigt.
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Da die Stegabschnitte 13a, 13b eines Steges individuell federn können, ist es, wie ausgeführt, möglich, alle Wälzkörper 10 simultan zu montieren, also in die entsprechenden Taschen 12 einzuschnappen.
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Aufgrund der über die Taschen 28 ausgebildeten, inhärenten Elastizität jedes Steges 13 respektive der Stegabschnitte 13a, 13b ist darüber hinaus auch ein beschädigungsloses Einschnappen möglich, da der jeweilige Stegabschnitt 13a, 13b zur Seite hin ausweichen kann, so dass der Einschnappdruck auch reduziert werden kann und es nicht zu einer Beschädigung der Wälzkörper 10 und/oder der Stege 13 selbst kommt.
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In der Montagesituation ist jede Wälzkörper 10 natürlich in der jeweiligen Tasche 12 drehbeweglich aufgenommen, das heißt, dass er mit geringem Abstand bezüglich der quasi oberen Vorsprünge 29 und der unteren Schultern 30, 31 in der Tasche positioniert ist. Darüber hinaus ist er auch von den Innenflanken der Seitenschenkel 19, 20 geringfügig beabstandet, über die er jedoch in Umfangsrichtung mitgenommen wird.
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Die Form respektive Größe der jeweiligen Ausnehmung 28 richtet sich nach der benötigten Elastizität jedes Steges respektive der Stegabschnitte 13a, 13b. Grundsätzlich sollten diese jedoch gleich breit sein, so dass sie ein identisches Elastizitätsverhalten aufweisen. Bei geringer Breite sind sie bereits bei geringerem Druck zur Seite verformbar, bei größerer Breite ist ein höherer Einsetzdruck erforderlich.
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Zweckmäßigerweise sollte sich jede Ausnehmung 28 über die gesamte Höhe der Seitenschenkel 19, 20 bis zum Übergang zum Bodenschenkel 17, 18 erstrecken, so dass letztlich der Schwenkpunkt im Übergang zum Bodenschenkel 17, 18 gegeben ist und die über die Ausnehmung 28 quasi freigestellten Seitenschenkelabschnitte der Stegabschnitte 13a, 13b möglichst lang sind. Gleichwohl kann sich die Ausnehmung aber auch etwas weniger weit erstrecken, was dann dazu führt, dass der Schwenkpunkt oder die Schwenkachse etwas höher innerhalb des jeweiligen Seitenschenkels 19, 20 liegt und die Elastizität etwas geringer ist, mithin also die Stegabschnitte 13a, 13b etwas steifer sind. Das heißt, dass nicht nur durch die Breite der Ausnehmung 28 und damit die Breite der Stegabschnitte 13a, 13b die Elastizität eingestellt werden kann, sondern auch über die Erstreckung der Ausnehmung 28 längs der Seitenschenkel 19, 20.
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Der Wälzkörperkäfig 1 selbst ist bevorzugt auf einem Metallblech durch Stanzen und Umformen gebildet. Hierbei sind einerseits die entsprechenden Geometrien zur Bildung der W-Form sowie der entsprechenden Führungsborde etc. ausbildbar, wie natürlich auch die entsprechenden Taschen 12 und die Ausnehmungen 28 im Stanzschritt entsprechend ausgebildet werden können. Wenngleich die Verwendung eines solchen Wälzkörperkäfigs bei allen Käfigen, bei denen Probleme während der Wälzkörpermontage im Hinblick auf eine etwaige Beschädigung der Wälzkörper respektive des Käfigs zu besorgen sind, zweckdienlich ist, ist insbesondere bei Käfigen mit einem Bohrungsdurchmesser < 25 mm, bei Käfigen mit massiven Käfigband und bei wälzkörpergeführten Käfigen die entsprechende Ausbildung der Ausnehmungen 28 und damit der separat federnden Stegabschnitte zweckmäßig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Axiallageranordnung
- 2
- Axiallagerscheibe
- 3
- Wälzkörperlaufbahn
- 4
- Scheibenabschnitt
- 5
- Axialflansch
- 6
- Axiallagerscheibe
- 7
- Wälzkörperlaufbahn
- 8
- Scheibenabschnitt
- 9
- Axialflansch
- 10
- Wälzkörper
- 11
- Wälzkörperkäfig
- 12
- Tasche
- 13
- Steg
- 13a
- Stegabschnitt
- 13b
- Stegabschnitt
- 14
- Vertiefung
- 15
- Vertiefung
- 16
- Erhöhung
- 17
- Bodenschenkel
- 18
- Bodenschenkel
- 19
- Seitenschenkel
- 20
- Seitenschenkel
- 21
- Verbindungssteg
- 22
- Führungsbord
- 23
- Nut
- 24
- Führungsbord
- 25
- Umbiegung
- 26
- Bordwand
- 27
- Bordwand
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Vorsprung
- 30
- Schulter
- 31
- Schulter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015201485 A1 [0003]