DE19617003C2 - Schienenfahrzeug mit einem einachsigen Laufwerk - Google Patents
Schienenfahrzeug mit einem einachsigen LaufwerkInfo
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- B61F—RAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
- B61F5/00—Constructional details of bogies; Connections between bogies and vehicle underframes; Arrangements or devices for adjusting or allowing self-adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves
- B61F5/38—Arrangements or devices for adjusting or allowing self- adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves, e.g. sliding axles, swinging axles
- B61F5/383—Adjustment controlled by non-mechanical devices, e.g. scanning trackside elements
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs.
Ein bekanntes Schienenfahrzeug dieser Art (DE 42 24 467 A1) besteht aus mindestens zwei
Fahrzeugkästen, die auf wenigstens drei gesteuerten einachsigen Laufwerken sitzen. Die
Steuersignale für die Steuerung der beteiligten mehreren Laufwerke wird von einer
Steuereinrichtung erzeugt, die das Steuersignal aus der Winkelstellung zweier benachbarter
Wagenkästen gewinnt. Die Steuereinrichtung umfaßt dabei eine hydraulische Stelleinheit, die
mit den Laufwerken gekoppelt ist und das von einer Gebersensoreinheit aus der
Winkelstellung benachbarter Wagenkästen gewonnene und damit von dem Bogenradius eines
zu durchfahrenden Gleises abhängige Steuersignal eine funktionsgerechte Schwenkung der
betroffenen Laufwerke um eine Hochachse umsetzt. Von Nachteil ist bei dieser Ausgestaltung
eine aufwendige Energieversorgung, die zusätzlich zu einer elektrischen Energieversorgung
eine Hydraulikanlage am Wagen erforderlich macht. Zudem erfolgt die Abtastung der
Winkelstellung zweier benachbarter Wagenkästen über mechanische Hebelanordnungen, die
auf entsprechende hydraulische Stellglieder einwirken, welche den jeweiligen
Laufwerkrahmen in eine Sollposition steuern.
Ein Einzelachslaufwerk für ein Schienenfahrzeug ist in der EP 0655 378 A1 offenbart, das mit
einem Wagenkasten verbunden ist und Lenkbewegungen um eine vertikale Achse ausführen
kann. Zur Erzielung eines Vorsteuereffekts des Radsatzes ist ein kraftgeregeltes Stellglied
vorgesehen, welches bei einer Kurvenfahrt in Abhängigkeit vom Radius des Gleisbogens eine
gegen die Rückstellkraft eines federelastisches Elements wirkende Gegenkraft ausübt. Ein
Sensor, beispielsweise ein induktiver Weggeber, erfaßt den Ist-Wert des Lenkausschlages, der
mit dem in Abhängigkeit vom Gleisbogenradius vorgegeben Soll-Wert der Radialeinstellung
des Radsatzes verglichen wird und im falle einer Abweichung die vom kraftgeregelten
Stellglied ausgeübte Gegenkraft nachgeregelt wird, bis der Soll-Wert erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schienenfahrzeug gemäß dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche mit einfachen
Steuerungseinrichtungen eine zuverlässige Einstellung eines einachsigen Laufwerks im
Gleisbogen ermöglicht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die Merkmale des ersten
Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Bei einer Ausgestaltung eines Schienenfahrzeugs gemäß der Erfindung wird mittels eines
Gebersensors in einer Gebersensoreinheit ein unmittelbar aus dem Radius eines zu
durchfahrenden Gleises abgeleitetes elektrisches Ursprungs-Signal generiert, das aus der
aktuellen Stellung eines insbesondere vorlaufenden, sich aufgrund der Rad-Schiene-
Geometrie selbst einstellenden Laufwerks aus der Winkellage von benachbarten
Wagenkastenteilen oder dergleichen abgeleitet wird. Dieses Ursprungs-Signal enthält neben
einem dem Bogenradius entsprechenden, für die Steuerung benötigten Nutzsignalanteil auch
überlagerte Schwingungen die sich im Betrieb eines Schienenfahrzeugs aus den durch
Unebenheiten, Fremdkörper, Traktionskrafteinflüssen und dergleichen ergebenden
Schwankungen zwischen Laufwerk und Wagenkasten oder zwischen den als Meßgrundlage
verwendeten Wagenkästen ableiten und sich dem bogenabhängigen Nutzsignal
aufmodulieren bzw. überlagern. Um derartige gleisbogenunabhängige Störungen zu
eliminieren, wird das Ursprungssignal einem Tiefpaßfilter zugeführt, das eine unterhalb der
Störschwingungen liegende Grenzfrequenz aufweist. Es hat sich gezeigt, daß diese
Grenzfrequenz unter 5 Hertz liegt und vorzugsweise bis 0,5 Hertz gewählt wird. Das so von
Störschwingungen befreite Signal entspricht einem auf den jeweils zu durchfahrenden
Bogenradius abgestimmten Sollwert-Signal, das als quasistatische Führungsgröße für die
Steuerung einer dem einzustellenden Laufwerk zugeordneten Stelleinheit dient.
Die mit dem zu steuernden Laufwerk, insbesondere mit dessen Laufwerkrahmen gekoppelte
Stelleinheit weist einen elektrischen Regler und ein von dessen als Führungsgröße wirkenden
Ausgangssignal gesteuertes elektromagnetisches Stellglied auf. Dieses Stellglied ist
mechanisch einerseits mit dem Laufwerk und andererseits mit dem zugehörigen
Wagenkasten gekoppelt, so daß durch Verstellen des Stellglieds eine Schwenkung des Lauf
werks um seine reelle oder virtuelle Hochachse möglich ist. Wird ein Schrittmotor als
Stellglied verwendet, dann kann es ausreichen, das Ausgangssignal des Filters über den
Regler in eine Stellimpulsfolge umzusetzen, welche eine dem zu durchfahrenden Bogenradius
angepaßte Winkelverstellung des Laufwerks gegenüber dem zugeordneten Wagenkasten
bewirkt. Ist eine positionsgenaue Ansteuerung dagegen nicht sichergestellt, dann ist es
zweckmäßig, am Stellglied oder am Laufwerk einen Positionsgeber vorzusehen, der ein
elektrisches Positionssignal über die aktuelle Einstellposition liefert. Dieses Positionssignal
kann dann als Positions-Istwert einer elektrischen Vergleichseinrichtung zugeführt werden,
der als Sollwert das quasistatische Ausgangssignal des Filters zugeführt wird und aus
Sollwert und Ist-Wert die jeweils noch auszugleichende Regelabweichung dem Regler zuführt,
dessen Ausgangssignal als Stellgröße an das Stellglied solange ausgegeben wird, bis die
Regelabweichung zumindest annähernd gegen Null geht.
Die Gebersensoreinheit und insbesondere der Filter kann zwei quasistatische Signalausgänge
aufweisen, wobei an jeden dieser Signalausgänge eine Stelleinheit angeschlossen ist, deren
Stellglieder gemeinsam auf dasselbe Laufwerk und insbesondere auf dessen
Laufwerksrahmen wirken. Die mechanischen Angriffsstellen der beiden Stellglieder liegen
dabei insbesondere diagonal zueinander und in den Bereichen des Laufwerkrahmens, in dem
sich Sekundärfederelemente zur Verbindung des Laufwerkrahmens mit dem zugeordneten
Wagenkasten befinden. In diesem Bereich sind auch üblicherweise Primärfederelemente
zwischen dem Laufwerkrahmen und den Radlagern des einachsigen Radsatzes vorgesehen.
Die Quersteifigkeit dieser Federelemente bewirkt die Grundausrichtung des Laufwerks in
Fahrzeuglängsachse und läßt im Betrieb eine sich aus der Rad-Schiene-Geometrie ergebende
beschränkte Auslenkung des Radsatzes zu, während die durch das Stellglied erzwungene
Auslenkung gegen die Kraft der Sekundärfederelemente erfolgt. Zweckmäßigerweise bildet
dabei eine Drehzapfenlagerung eine reelle Hochachse für die Schwenkbewegung des
Laufwerks gegenüber dem Wagenkasten.
Das jeweilige Stellglied ist insbesondere als Linearantrieb ausgebildet und kann ein
elektrischer Linearmotor oder ein Servomotor mit Gewindespindelantrieb oder mit
Planetengetriebe sein. Die Anbindung des oder der Stellglieder erfolgt insbesondere elastisch
an das Laufwerk oder den Wagenkasten, wozu vorzugsweise zwischengefügte Gummi-
Metallelemente verwendet werden, um einerseits das Stellglied gegen Stoßbelastungen zu
schützen und sich aus dem Fahrbetrieb ergebende notwendige Pendelbewegungen zwischen
Fahrgestellrahmen und Wagenkasten zuzulassen.
Der Gebersensor zur Generierung des gleisbogenabhängigen Ursprungssignals kann als
elektrischer Widerstandsgeber einem Kupplungsgelenk zwischen zwei Wagenkästen
zugeordnet sein und die daran bei Bogenfahrt sich einstellende Drehwinkeländerung für das
Ursprungs-Signal als sich ändernder elektrischer Widerstand, als Induktivitäts- oder
Kapazitätswert oder dergleichen erfassen. Der Gebersensor kann jedoch auch einem dem zu
steuernden Laufwerk am gleichen oder einem anderen Wagenkasten angeordneten vor- oder
nachlaufenden Laufwerk zugeordnet sein und von dessen sich aus der Rad-Schiene-
Geometrie bei Bogenfahrt selbsttätig ergebender Drehauslenkung beeinflußt sein.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Prinzipskizzen eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht ein vom zu durchfahrenden Bogenradius mit Hilfe von
Stellgliedern steuerbares einachsiges Laufwerk und
Fig. 2 eine Steuereinheit mit einer Sensoreinheit und
Stelleinheiten zur Steuerung der Stellglieder.
Ein nicht dargestellter Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs sitzt über
Sekundärfederelemente 1 auf einem Laufwerkrahmen 2 eines nur eine Achse 3 aufweisenden
Einachs-Laufwerks mit starr auf der Achse 3 festgesetzten Schienenrädern 4 auf. Die Achse 3
des Radsatzes liegt in einer die senkrechten Mittelachsen 5 der Sekundärfederelemente 1
aufnehmenden senkrechten, quer zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Ebene, wobei die
Radlager 6 über in Fahrtrichtung vor- und nachgeordnete Primärfederelemente 7 an der
Unterseite des Laufwerkrahmens 2 abgestützt und festgesetzt sind. Die Primärfederelemente
7 nehmen dabei nicht nur Gewichtskräfte in ihrer Achsrichtung auf sondern lassen durch eine
gewisse Querelastizität auch aus der Rad-Schiene-Geometrie sich ergebende
Schwenkausschläge der Achse 3 bzw. des Laufwerkrahmens 2 gegenüber dem Wagenkasten
13 in begrenztem Maße zu. Die Schwenkung erfolgt dabei um eine Hochachse 8, die durch
einen mit dem zugehörigen Wagenkasten verbundenen und in eine Lageraufnehmung an
Laufwerksrahmen 2 eingreifenden Lagerzapfen realisiert ist.
Um eine erzwungene Drehverstellung des Laufwerks um die Hochachse 8 abhängig vom
Bogenradius des jeweils zu durchfahrenden Gleisabschnittes bewerkstelligen zu können, ist
eine Stellvorrichtung aus zwei diagonal und symmetrisch angeordneten Stellgliedern 9
vorgesehen, die an der jeweiligen Außenseite des Laufwerkrahmens 2 im Bereich der
Radlager 6 bzw. der Sekundärfederelemente 1 über eine Stellstange 10 mit einem dort
vorgesehenen Halteauge 11 in Eingriff stehen und andernends über ein gummielastisches
Element als elastisches Anbindungsmittel 12 fest mit einem am Wagenkasten starr
angeordneten Wagenkastenteil 13 verbunden ist.
Zur Steuerung der Stellglieder 9 ist eine Steuereinrichtung gemäß Fig. 2 vorgesehen. Sie
besteht aus einer Sensoreinheit 14 und zwei davon gesteuerten, zumindest in der
Grundfunktion gleichen Stelleinheiten 15, welche jeweils eines der Stellglieder 9 zur
zwangsweisen Drehverstellung des Laufwerks umfassen. Die Sensoreinheit 14 besteht dabei
aus einem Gebersensor 17, welcher das vom Radius eines zu befahrenden Gleisbogens
abhängige Ursprungs-Signal, das abhängig von einem weiteren, sich selbst gemäß der Rad-
Schiene-Geometrie einstellenden Laufwerk oder der aufeinander bezogenen Winkellage von
Wagenkastenteilen benachbarter Wagen generiert wird. Nachdem diese Gebereinrichtungen
nicht nur vom Radius des zu befahrenden Gleises sondern auch von Störeinflüssen
beaufschlagt sind, ist dem bogenabhängigen Signalteil ein aus der Fahrzeugdynamik sich
ergebendes Störsignal überlagert. Der Gebersensor 17 liefert demgemäß ein dynamisches
Ursprungssignal w(t) dyn, welches einem Tiefpaßfilter 18 mit einer oberen Grenzfrequenz von
bis zu 5 Hertz, vorzugsweise jedoch von nur 0,5 Hertz zugeführt wird. Die Anteile der
schnelleren, höherfrequenten Störschwingungen werden dadurch aus dem Ursprungssignal
eliminiert, so daß am Ausgang des Filters 18, das vorzugsweise zwei getrennte
Ausgangsanschlüsse für die beiden Stelleinheiten 15 aufweist, jeweils eine quasistatische
Führungsgröße w(t) ansteht, die als Sollwertvorgabe für die Einstellung des jeweiligen
Stellgliedes 9 dient. Hierzu wird die gefilterte Führungsgröße w(t) einem Regler 19 zugeführt,
der ein Ausgangssignal y(t) als Stellgröße für das elektromechanische Stellglied 9 liefert.
Entsprechend der Größe oder Dauer dieses Ausgangssignals führt das insbesondere einen
Elektromotor enthaltende Stellglied 9 eine Dreh-, vorliegend jedoch eine Längenänderung
aus, welche das Fahrwerk so steuert, daß die Achse 3 in einer Radiuslinie des zu befahrenden
Gleisabschnitts liegt. Um dabei sicherzustellen, daß die Sollposition des Stellglieds oder des
Laufwerks tatsächlich erreicht wird, ist dem Stellglied 9 oder dem Laufwerk ein
Positionsgeber 21 zugeordnet, der ein abhängig von der Dreheinstellung des Laufwerks oder
der Position der Stellstange 10 abhängiges Positionssignal xr(t) liefert. Dieses Positionssignal
wird einem elektrischen Vergleicher 20 zugeführt, dem als weiteres Eingangssignal auch die
gefilterte Führungsgröße w(t) zugeführt wird. Das Positionssignal ist demnach der tatsächlich
erreichte Ist-Wert in Bezug auf die durch den Sollwert vorgegebene Sollposition. Im
Vergleicher wird aus den beiden Eingangssignalen w(t) und xr(t) die Regelabweichung
ermittelt und als Eingangssignal xw(t) dem Regler 19 zugeführt. Der Regler 19 erzeugt damit
die Stellgröße y(t) nur solange, bis das Sollwertsignal und das Istwertsignal am Vergleicher
20 zu einer nahe dem Wert Null liegenden Regelabweichung führt. Der Positionsgeber 21
kann beispielsweise ein verstellbarer elektrischer Widerstand sein, der einerseits mit dem
Laufwerkrahmen 2 und andererseits mit einem feststehenden Wagenkastenteil 1 3
mechanisch verbunden ist und das aus der Drehverstellung des Laufwerks sich ergebende
Stellsignal xr(t) liefert.
Die Sensoreinheit 14 kann auch dazu benutzt werden, um beispielsweise bei einer Testfahrt
auf einer vorgegebenen Schienenstrecke wegabhängig die Schienenkonfiguration in einem
Datenspeicher als gefilterte Führungsgröße für die Gesamtstrecke abzulegen und bei
weiteren Fahrten auf dieser Strecke auf diesem Datenspeicher die quasistatische
Führungsgröße w(t) zur Steuerung der Stelleinheiten 15 abzurufen.
Insgesamt ergibt sich durch die Ausbildung der Steuerungselemente auf elektrischer und
elektronischer Basis ein kostengünstiger und kompakter Aufbau bei geringem Mittelaufwand,
wobei für die elektrische Energieversorgung das an Schienenfahrzeugen ohnehin vorhandene
elektrische Netz zur Verfügung steht. Dabei werden elektrische Störeinflüsse, die unabhängig
von dem Radius des zu befahrenden Schienenstücks sind, durch einfache elektrische
Filterungsmaßnahmen eliminiert, so daß eine exakte radiale Ausrichtung des Fahrwerks in
Bezug auf die Gleise störungsfrei erfolgen kann und dadurch ein ruhiger und
entgleisungssicherer Lauf des betreffenden Laufwerks erreicht wird. Dabei ist es auch
möglich, die von einer Sensoreinheit ermittelte Gleiskrümmung auf mehr als ein Laufwerk zu
übertragen. Dabei kann es auch zweckmäßig sein, am zu steuernden Laufwerk selbst ein
bogenabhängiges dynamisches Ursprungssignal abzugreifen, wenn der Gebersensor
beispielsweise die Relativverstellung zwischen Laufwerksrahmen 2 und der darin gelagerten
Achse 3 erfaßt und dementsprechend über die Stellglieder am zugehörigen Laufwerkrahmen
eine Gesamtverstellung des Laufwerks in eine Drehposition bewirkt, in welcher die sich aus
der Rad-Schiene-Geometrie ergebende und durch die Primärfederelemente 7 mögliche
Auslenkung des Radsatzes gegenüber dem zugehörigen Laufwerksrahmen 2 kompensiert ist.
Es ergibt sich insgesamt auch eine gute radiale Einstellung von Radsatz-Einzelfahrwerken im
Gleisbogen auch bei großen Radsatzabständen an einem Wagenkasten, wobei die
aufzuwendenden Steuerungsmittel kostengünstiger sind als die Zuordnung eines zweiten
Radsatzes, der die Steuerungsaufgaben übernimmt. Im übrigen trägt die Achse 3 noch
Bremsscheiben 22, welchen am Laufwerkrahmen 3 festgesetzte Scheibenbremsanordnungen
23 zugeordnet sind.
Claims (14)
1. Schienenfahrzeug mit wenigstens einem einachsigen Laufwerk (Rahmen 2), das gegenüber
einem zugeordneten Wagenkasten (13) um eine reelle oder virtutelle Hochachse schwenkbar
gelagert und mit einer Stelleinheit (15) gekoppelt ist, welche von einem Signal (w(t))
gesteuert ist, das von einer vom Bogenradius eines zu durchfahrenden Gleises beeinflußten
Gebersensoreinheit (14) abhängig ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gebersensoreinheit (14) einen elektrischen Gebersensor (17) und ein elektrisches
Tiefpaßfilter (18) aufweist, daß der Gebersensor (17) ein dynamisches elektrisches
Ursprungssignal (w(t) dyn) abgibt und daß dieses Ursprungs-Signal (w(t) dyn) dem
Tiefpaßfilter (18) zugeführt ist, dessen quasistatisches Ausgangssignal (w(t)) die Stelleinheit
(15) steuert und das eine obere Grenzfrequenz aufweist, die niedriger als die Frequenz von
Störsignalen liegt, welche im Ursprungssignal (w(t) dyn) enthalten sind.
2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinheit (15) einen Regler (19) und ein von dessen Ausgangssignal (y(t)) als
Führungsgröße gesteuertes elektromechanisches Stellglied (9) aufweist und daß das
Stellglied (9) mechanisch einerseits mit dem Laufwerk (Rahmen 2) und andererseits mit dem
Wagenkasten (13) gekoppelt ist.
3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Stellglied (9) oder Laufwerk (Rahmen 2) ein Positionsgeber (21) vorgesehen ist, der
ein Positionssignal (xr(t)) liefert und daß das quasistatisches Ausgangssignal (w(t)) des
Tiefpaßfilters (18) und das Ausgangssignal (xr(t)) des Positionsgebers (21) als Regelgröße
einem elektrischen Signalvergleicher (20) zugeführt ist, der ein der Regelabweichung
zwischen der vom Ausgangssignal (w(t)) des Tiefpaßfilter (18) vorgegebenen Sollposition und
der vom Positionsgeber (21) gelieferten Istposition des Laufwerks (Rahmen 2)
entsprechendes Ausgangssignal (xw(t)) als Eingangssignal an den Regler (19) liefert.
4. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gebersensoreinheit (14) zwei quasistatische Signalausgänge aufweist und daß jedem
dieser Signalausgänge eine Stelleinheit (15) nachgeschaltet ist, deren Stellglieder (9)
gemeinsam auf ein Laufwerk (Rahmen 2) wirken.
5. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Stellglieder (9) an diagonal gegenüberliegenden Stellen (Auge 11) des Laufwerks
(Rahmen 2) angreifen.
6. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) ein Linearantrieb ist.
7. Schienenfahrzeug nach Anspruch b,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) ein Linearmotor ist.
8. Schienenfahrzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) ein Servomotor mit Gewindespindeltrieb ist.
9. Schienenfahrzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (9) ein Servomotor mit Planetengetriebe ist.
10. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (9) elastisch an das Laufwerk (Rahmen 2)
und/oder den Wagenkasten (13) angebunden ist.
11. Schienenfahrzeug nah Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gebersensor (17) an einem Kupplungsgelenk zwischen zwei Wagenkästen (13)
angeordnet ist und von der um eine Hochachse (8) sich einstellenden Drehwinkeländerung
der Kupplungsgelenkteile gesteuert ist.
12. Schienenfahrzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gebersensor (17) einem dem zu steuernden Laufwerk vor- oder nachlaufenden, um
eine Hochachse schwenkbaren Laufwerk zugeordnet ist und von dessen sich aus der Rad-
Schiene-Geometrie selbsttätig ergebender Drehauslenkung beeinflußt ist.
13. Schienenfahrzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gebersensor (17) einen Datenspeicher enthält, in dem gleisstreckenbezogene Signale
als Steuergröße für die Stelleinheit abgelegt sind, wobei die abgelegten Daten dem gefilterten
quasistatischen Ausgangssignal entsprechen.
14. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tiefpaßfilter (18) eine Grenzfrequenz bis etwa 5 Hertz, vorzugsweise bis ca. 0,5 Hertz
aufweist.
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