DE19614674C2 - Verfahren zur Minimierung des Wasserbedarfs - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Minimierung
des Wasserbedarfs und der eingeleiteten Mengen an gefährlichen
Stoffen in die Kanalisation bei der Wäsche von stark
verschmutzten Berufsbekleidungsstücken, insbesondere Blauzeug,
bei welchem das anfallende Waschabwasser in einen Reaktor
geleitet wird, wobei dem Reaktor über eine
Mikrofiltrationsstufe behandeltes Wasser entnommen wird und
das Retentat im Kreislauf in den Reaktor zurückgegeben wird
und wobei an dem Reaktor ein Trennkreislauf angeschlossen
wird, um das anfallende Schlammgemisch in einen Dickschlamm
und ein Zentrat zu separieren, welches erneut in den Reaktor
geleitet wird.
Eine dementsprechende Vorrichtung zur biologischen Reinigung
von Abwässern ist bekannt (DE 92 18 559 U1) und weist eine
erste Behandlungsstufe zur biologischen Behandlung des zu
reinigenden Abwassers, ferner mindestens eine Stufe zur
Abtrennung und Aufkonzentration der biologisch schwer
abbaubaren Inhaltsstoffe und ferner eine Stufe zur
physikalischen und chemischen Behandlung des Konzentrats auf.
In der ersten Stufe dienen ein Bioreaktor und eine
Ultrafiltrationseinrichtung dazu, das angelieferte Abwasser in
einen biologischen Schlamm und in biologisch gereinigtes
Abwasser als Permeat zu separieren. Das Permeat wird in eine
Filtrationsvorlage gegeben und dort in ein Konzentrat und
Abwasser aufgeteilt. Das Abwasser wird zu einer
Nanofiltrationseinrichtung geführt und verlässt diese als zur
Filtrationsvorlage rückgeführtes Retentat und gereinigtes
Abwasser bzw. Permeat. Das Konzentrat der Filtrationsvorlage
wird in den Bioreaktor zurückgeführt. Das Konzentrat der
Filtrationsvorlage und ggfs. auch das Permeat von der
Nanofiltrationseinrichtung können in einem physikalischen oder
chemischen Reaktor behandelt werden, bevor ein Austrag
absorbierter oder chemisch gebundener Inhaltsstoffe erfolgt.
Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Reinigung
hochbelasteter Abwässer (WO 94/22772 A1) werden die Abwässer
nach verschiedenen Behandlungsstufen (u. a. in einem Reaktor)
über eine Filtrationsstufe geführt, das behandelte Wasser wird
entnommen und der anfallende Schlamm wird im Kreislauf
behandelt und in den Reaktor zurückgeführt.
Bei den üblicherweise eingesetzten Verfahren stellen sich
erwartungsgemäß dann Probleme ein, wenn das anfallende
Waschabwasser zu hoch beladen ist. In diesem Fall kann es dazu
kommen, dass der Reaktor und die nachgeschaltete
Mikrofiltrationsanlage ein Permeat liefern, welches nicht mehr
zur Kläranlage gegeben werden darf, weil die Konzentration an
gefährlichen Stoffen zu hoch ist. Überhaupt stellt die
Abtrennung der absetzbaren Stoffe ein Problem dar.
Hier nun setzt die vorliegende Erfindung an und will bei
bekannten Verfahren erreichen, dass das zur Kläranlage
gegebene Abwasser derartig behandelt worden ist, daß die
vorgeschriebenen Konzentrationsgrenzen nicht überschritten
werden, wobei darüber hinaus trotz erheblicher Verschmutzung
der Berufsbekleidungsstücke nur eine relativ geringe Frisch
wassermenge erforderlich ist.
Erreicht wird dies dadurch, dass bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art, der Trennkreislauf ein Dekanter-
Kreislauf ist, welcher zeitweilig in Betrieb gesetzt wird, um
das anfallende Schlammgemisch in einen Sondermülldickschlamm
und ein Zentrat zu separieren, und das anfallende
Waschabwasser vor Eintritt in den Reaktor in eine
Puffereinrichtung und in eine Neutralisationseinrichtung
geleitet wird.
Durch den Einsatz eines Dekanters wird der Einsatz von
Chemikalien vermieden, dadurch wird der teuer zu entsorgende
Sondermüll im Volumen reduziert und dieser in der Festigkeit
durch Entwässerung so stabilisiert, dass er einer Verbrennung
zugeführt werden kann.
Die herkömmlichen Verfähren benutzen dazu Chemikalien und
Filterverfahren, welche bei der Schlammabtrennung für Abwässer
industriell verschmutzter Kleidung sehr aufwendig sind.
Insbesondere sind komplizierte Verfahrensschritte und hohe
Dosierungen wegen der spezifischen Inhaltsstoffe
(Schwermetalle) und wegen der starken Variabilität der
Schlammkonsistenz nötig.
Der Dekanter ermöglicht, den vom Reaktor zugeführten
Dünnschlamm zu trennen in
- - das zurückgeführte Zentrat mit höherem Anteil an leichteren Stoffen wie Wasser und den biologisch aktiven Anteilen.
- - und den aufkonzentrierten Dickschlamm mit höherem Anteil an schwereren Stoffen wie Feststoffen und Silikaten.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung.
Im rechten Teil der Darstellung ist zu erkennen, dass das
angelieferte Frischwasser sowohl beim Spülen als auch beim
Waschen, und zwar in der jeweils letzten Stufe eingesetzt
wird. Das in der letzten Stufe eingesetzte Spülwasser trifft
auf die relativ weitgehend gesäuberte und gespülte Kleidung
und wird nach Verlassen des Bades im ersten Spülvorgang erneut
eingesetzt. Nach dem ersten Spülbad kann das anfallende
Spülabwasser zur Kläranlage gegeben werden, wobei die
Möglichkeit besteht, dieses Spülabwasser auch in einem
Sammelbehälter aufzufangen und erst von dorther zur Kläranlage
zu leiten.
Oberhalb der beiden Spülbäder sind vier Waschbäder schematisch
dargestellt, und auch hier wird so vorgegangen, daß das
ankommende Frischwasser in der letzten der vier Waschstufen
(wobei es sich eigentlich um eine Spülstufe handelt)
eingesetzt wird und dort auf relativ weitgehend gereinigte
Kleidungsstücke stößt. Das anfallende Abwasser wird in die
vorletzte Waschstufe und von dort in das zweite Waschbad
gegeben. Aus dem zweiten Waschbad gelangt das Waschabwasser in
das erste Waschbad und trifft dort auf die ungewaschene
Kleidung. Das hier anfallende Waschabwasser ist in einem
solchen Maße beladen, daß man es mit den bislang üblichen
Behandlungsverfahren nicht mehr in einen Zustand bringen
konnte, daß es zur Kläranlage gegeben werden konnte. Der Grund
für die Anreicherung von Schmutzpartikeln im Waschabwasser ist
diese vierfache Aufladung des Wassers bei steigender Schmutz
konzentration.
Das hochbeladene Waschabwasser gelangt zunächst in einen
Puffer, von dort in eine Neutralisationsstufe und schließlich
in einen Reaktor, wobei hier die üblicherweise bekannten
Einrichtungen verwendet werden können. An dem Reaktor ist eine
Mikrofiltrationsstufe angeschlossen, so daß das dem Reaktor
entnommene Gemisch aus Schlamm und Wasser dort aufgeteilt
werden kann in eine Schlammphase, die erneut in den Reaktor
hineingelangt, und eine Permeatphase, wobei es sich um Wasser
handelt, das direkt oder über einen Sammelbehälter in die
Kläranlage gegeben wird.
Die bislang beschriebene Einrichtung kann eingesetzt werden
für Waschabwässer, die in gewissem Maße, jedoch begrenzt
beladen sind.
Um höher beladene Waschabwässer zu behandeln, wird gemäß der
Erfindung an dem Reaktor ein Dekanter-Kreis angeschlossen, der
immer dann in Tätigkeit gesetzt wird, wenn der im Reaktor
angesammelte Schlamm in zu hohem Maße mit Festpartikeln
beladen worden ist. Der Dekanter sorgt dafür, daß eine
Aufteilung des dem Reaktor entnommenen Schlamm-Wasser-
Gemisches erfolgt, und zwar in der Form, daß Dickschlamm
anfällt, der als Sondermüll entsorgt werden kann. Die Zentrat-
Phase des Dekanters wird erneut in den Reaktor eingelassen,
wobei es sich im wesentlichen um Wasser und biologisch aktive
Anteile handelt, die erneut im Reaktor wirksam werden können.
Nach Abnahme von Schlamm mit Hilfe des Dekanters in
hinreichender Menge wird der Dekanter-Kreislauf wieder
abgetrennt, und es wird in der bereits vorangehend
beschriebenen Art und Weise weiter verfahren.
Die Tabelle enthält die in Versuchen ermittelten Werte, bei
denen sich eine hohe Leistungsfähigkeit des Trennverfahrens
ergab.
Dabei wird die Zulaufmenge des aus dem Reaktor entnommenen
Dünnschlammgemisches erhöht, um die Einsatzdauer zu
minimieren. Bei 0,7 m3/h liegt bei einem Reaktorvolumen von
20 m3 der Höchstwert. Höhere Zuläufe führen zur Abnahme des
Feststoffgehaltes im abgeschiedenen Schlamm.
Die Trommeldrehzahl und Differenzdrehzahl der Schnecke zur
Trommel wurden durch entsprechende Keilriemenscheiben für die
anfallenden Feststoffgehalte nach Werkserfahrung voreinge
stellt.
Der auf 135 mm vergrößerte Wehrscheiben-Innen-Durchmesser
ermöglichte schließlich bei 0,7 m3/h Zulauf eine
Aufrechterhaltung des hohen Feststoffgehaltes von bis zu 42%
im Dickschlamm.
Der Beginn des Dekanter-Einsatzes wird durch tägliches Prüfen
des Feststoffgehaltes im Reaktor festgestellt. Bei etwa 10%
wird die Filtrierbarkeit in der Mikrofiltration deutlich
schlechter, so dass der Dekanter gestartet wird. Er läuft dann
durchgehend einige Tage rund um die Uhr, bis der Fest
stoffgehalt im Reaktor etwa 5% erreicht.
Claims (1)
- Verfahren zur Minimierung des Wasserbedarfs und der einge leiteten Mengen an gefährlichen Stoffen in die Kanalisation bei der Wäsche von stark verschmutzten Berufsbekleidungs stücken, insbesondere Blauzeug, bei welchem das anfallende Waschabwasser in einen Reaktor geleitet wird, wobei dem Reaktor über eine Mikrofiltrationsstufe behandeltes Wasser als Permeat entnommen wird und das Retentat im Kreislauf in den Reaktor zurückgegeben wird und wobei an dem Reaktor ein Trennkreislauf angeschlossen wird, um das anfallende Schlammgemisch in einen Dickschlamm und ein Zentrat zu separieren, welches erneut in den Reaktor geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennkreislauf ein Dekanter- Kreislauf ist, welcher zeitweilig in Betrieb gesetzt wird, um das anfallende Schlammgemisch in einen Sondermülldickschlamm und ein Zentrat zu separieren, und das anfallende Waschabwasser vor Eintritt in den Reaktor in eine Puffereieinrichtung und in eine Neutralisationseinrichtung geleitet wird.
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