DE19614201A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Werkzeugmaschine, insbesondere einer Funkenerosionsmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Werkzeugmaschine, insbesondere einer FunkenerosionsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Werkzeugmaschine, insbesondere einer
Funkenerosionsmaschine durch eine Steuerungsvorrichtung,
die über die zur Bearbeitung eines oder mehrerer Werkstücke
notwendigen Steuerdaten verfügt.
Solche Werkzeugmaschinen verfügen meist über eine numeri
sche Steuerung, z. B. eine NC- oder CNC-Steuerung. Die für
die numerische Steuerung benötigten Steuerdaten, wie Lage-
und/oder Bahn- bzw. Konturdaten der gewünschten Werkstücks
bearbeitung, werden in Form von Steuerungseingaben der
Steuerungsvorrichtung zugeführt und dort in Steuersignale
für Servoantriebe der Werkzeugmaschine umgewandelt.
Als Beispiel hierfür sei eine Funkenerosionsmaschine, d. h.
eine Senk- oder Schneiderosionsmaschine genannt. Solche
Funkenerosionsmaschinen werden u. a. zur Fertigung von Stem
peln und/oder Matrizen aus leitenden Materialien einge
setzt. Vorteilhaft ist die extrem hohe Bearbeitungspräzi
sion. Eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung solcher Funke
nerosionsmaschinen besteht vor allem in der Anfertigung von
Werkzeugformen für die Serienfertigung. Hieraus ergibt sich
die Notwendigkeit, im Normalbetrieb der Funkenerosionsma
schine vor der Bearbeitung eines oder mehrerer Werkstücke
die individuellen - jeweils nur für das betreffende Werk
stück gültigen - Steuerdaten einzugeben. Neben der Festle
gung der gewünschten Bearbeitungsschritte auf dem Werkstück
werden für jeden Maschinentyp auch entsprechende Steuer
daten eingegeben, die den Bearbeitungsablauf auf der spe
ziellen Maschine beschreiben.
Dem Stand der Technik entsprechende Steuerverfahren der
eingangs genannten Art benötigen Steuerungseingaben in Form
abgeschlossener "Programme", sog. sequentieller Steuerpro
gramme. Ein solches Programm umfaßt sämtliche Steuerdaten
und legt z. B. fest, welche Schnittbahnen in welcher Quali
tät, mit welchen Maschinenparametern, an welcher Stelle im
zu bearbeitenden Werkstück, in welcher Reihenfolge etc.
durchgeführt werden sollen. Die Steuerdaten sind in einer
sequentiellen Abfolge von Befehlen festgelegt. Dabei bleibt
ein einem bestimmten Bearbeitungsschritt entsprechender
Befehl solange aktiv, bis durch einen neuen Befehl ein
neuer Bearbeitungsschritt im nächsten Schritt der Befehls
sequenz des Steuerprogramms festgelegt wird. Der Bearbei
tungsablauf ist für jeden speziellen Werkzeugmaschinentyp
fest vorgegeben. Tritt während der sequentiellen Bearbei
tung eines Werkstückes an der speziellen Werkzeugmaschine
eine geplante oder ungeplante Unterbrechung auf, z. B. ein
nicht unmittelbar behebbarer Störfall, so ist der Maschinen
bediener gezwungen, die Bearbeitung z. B. auf einer anderen
Maschine fortzusetzen. Hierzu muß der Maschinenbediener das
sequentielle Steuerprogramm vollständig neu einrichten,
d. h. einlesen und starten, und ggf. an die neue Werkzeug
maschine anpassen. Auf der anderen Maschine wird der gesam
te Arbeitsablauf von Beginn an erneut durchgeführt, wobei
daßelbe Werkstück bis zum Zustand der Unterbrechung quasi
im Leerlauf durchfahren wird. Demnach fährt man die ganze
Kontur nochmals, ev. sogar mehrfach ab. Dabei kann es vor
kommen, daß weiter Material abgetragen und die bereits be
arbeitete Oberfläche beschädigt wird. Dies ist besonders
beim funkenerosiven Nachschneiden kritisch. Wird ein Werk
stück z. B. auf einer anderen Maschine neu aufgespannt, ist
diese Gefahr noch viel größer. Auch wenn hier verschiedene
aufwendige Ausrichtverfahren teilweise Abhilfe schaffen ist
eine Beschädigung der Werkstückoberfläche beim erneuten
Durchfahren der Werkstückskontur, z. B. eines Schnittes mit
einer Drahtelektrode einer Schneiderosionsmaschine, nicht
immer zu vermeiden. Unter Umständen ist es sinnvoller, ein
neues, unbearbeitetes Werkstück zu verwenden und vollständig
neu zu bearbeiten. Das ursprünglich bearbeitete Werkstück
geht dann als Abfallstück verloren.
Ferner sind Werkzeugmaschinen relativ teure Anlagen und
sollten daher aus Rentabilitätsgründen günstigerweise im
24-Stunden-Betrieb ausgelastet werden. Hierzu stehen heut
zutage eine große Vielzahl automatischer Beschickungsein
richtungen zur Verfügung, so daß auch im Falle längerer Ab
wesenheit des Maschinenbedieners beliebig viele Werkstücke
automatisch abgearbeitet werden können. Daher sind die
Anforderungen an die Flexibilität moderner Werkzeugmaschi
nen sehr hoch. Zwar liegt es im wesentlichen in der Hand
des Maschinenbedieners bzw. des Produktions-Verantwortli
chen, eine sinnvolle Abfolge der Auftrags-Bearbeitung zu
wählen. Mittels gezielter Arbeitsvorbereitung wird dabei
versucht, Engpässe bei der Auftrags-Bearbeitung zu vermei
den. Jedoch geschieht es in der Praxis häufig, das eine
unerwartete, extrem dringende Arbeit sofort ausgeführt
werden muß. Hierfür muß die Möglichkeit bestehen, mit einem
Werkstück auf einen anderen Einspannplatz auf derselben
Maschine oder sogar auf eine andere Maschine kurzzeitig
auszuweichen, um dort eine spezielle Bearbeitung durchzu
führen.
Diesen Anforderungen werden bekannte Steuerungsverfahren
und -vorrichtungen für Werkzeugmaschinen nicht gerecht.
Die vorliegende Erfindung möchte hier Abhilfe schaffen und
die Flexibilität der Werkstücksbearbeitung auf einer Werk
zeugmaschine, insbesondere einer Funkenerosionsmaschine,
erhöhen.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Gegenstände
der Ansprüche 1 und 9. Weitere Ausführungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8 beschrieben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung einer
Werkzeugmaschine, insbesondere einer Funkenerosionsmaschi
nen durch eine Steuerungsvorrichtung, werden während der
Bearbeitung sämtliche, den momentanen Arbeitszustand cha
rakterisierenden Steuerdaten in der Steuerungsvorrichtung
festgehalten und mit Rücksicht auf die Fortsetzung der Be
arbeitung nach einer Bearbeitungsunterbrechung verwaltet
werden. Hierfür weist eine erfindungsgemäße Steuerungsvor
richtung jeweils wenigstens einen Speicher zum Speichern
der momentanen Steuerdaten und eine Speicherverwaltungsein
richtung zum Verwalten der Steuerdaten auf die genannte
Weise auf.
Unter dem momentanen Arbeitszustand sind dabei sämtliche
Informationen zu verstehen, welche die Steuerung zur
Durchführung des aktuellen Bearbeitungsschrittes benötigt,
z. B. Erosionsparameter, wie Arbeitsstrom und -spannung,
Drahtparameter, z. B. Spannung und Vorschubgeschwindigkeit,
Spülparameter, etc. einer Schneiderosionsmaschine; Daten
der Bearbeitungskontur, Werkstücksposition; Technologiepara
meter, wie Rauheit, Genauigkeit, etc. Die Erfindung lie
fert eine Art Momentaufnahme des aktuellen Arbeitszustandes
der Werkstücksbearbeitung und speichert diesen laufend in
der Steuerung ab. Im Falle einer Unterbrechung der Bearbei
tung liegen demnach alle aktuellen Steuerdaten vor, so daß
sich der Maschinenbediener einerseits ein klares Bild über
den Zustand der Unterbrechung machen kann und andererseits
die Bearbeitung ausgehend von dem bekannten Unterbrechungs
zustand wieder aufgenommen werden kann. Im Unterschied dazu
muß nach bekannten Steuerverfahren nach einer Unterbrechung
die Gesamtbearbeitung wieder von Anfang an aufgenommen wer
den.
Die Fortsetzung der Bearbeitung kann erfindungsgemäß auf
derselben Maschine, aber - falls notwendig, z. B. bei einem
Totalausfall der Maschine - auch auf einer anderen Maschine
stattfinden.
Vorzugsweise werden die Steuerdaten in der Steuerungsvor
richtung als dynamische, d. h. etwaige Änderungen der Ar
beitszustände charakterisierende, Steuerdaten und stati
sche, d. h. während der gesamten Bearbeitung gleichbleibende
Bearbeitungszustände, sog. Standardzustände, charakteri
sierende, Steuerdaten gespeichert und entsprechend verwal
tet werden. Nach der Erfindung werden dann allein die mo
mentanen dynamischen Daten während der Bearbeitung festge
halten. Dagegen liegen die statischen Daten von Beginn der
Bearbeitung an auf einem festen Wert, so daß im Falle einer
Unterbrechung auf sie zurück gegriffen werden kann. Bei
dieser Variante liefert die Erfindung eine Art "differen
tielle" Momentaufnahme des aktuellen Arbeitszustandes,
nämlich allein hinsichtlich etwaiger Änderungen des aktuel
len Arbeitszustandes. Damit verringert sich der Speicher
aufwand und der Aufwand der Speicherverwaltung erheblich.
Im Grunde wird das aus dem Stand der Technik bekannte abge
schlossene Steuerprogramm aufgelöst. An die Stelle der dort
verwendeten sequentiellen Steuerdaten treten nun zwei Arten
von Steuerdaten, nämlich statische und dynamische Steuer
daten, wobei der aktuelle Wert der letzteren ständig über
wacht und festgehalten wird. Sämtliche dynamischen Steuer
daten werden während der Bearbeitung dauernd "nachgeführt",
so daß auch bei plötzlicher Unterbrechung der Bearbeitung
z. B. bei einem Störfall, der aktuelle Arbeitszustand der
Maschine bekannt ist und damit alle Voraussetzungen zur
Wiederaufnahme der Bearbeitung auf einer anderen oder der
selben Maschine vorhanden sind.
Bei einer besonders bedienerfreundlichen Variante der Er
findung werden bevorzugt die sämtliche Steuerdaten - stati
sche und dynamische - nach Bedarf vor, während und/oder
nach der Bearbeitung eines Werkstückes mit einem einzigen
Befehl gespeichert und mit einem weiteren Befehl auf eine
andere Werkzeugmaschine übertragen, um die Bearbeitung dort
fortzusetzen. Die Übertragung erfolgt dabei vorzugsweise
mittels eines Datenträgers (Diskette, etc.) und/oder einer
Datenverbindung, z. B. LAN (local area network) oder WAN
(wide area network).
Bevorzugt werden die Steuerdaten einzelnen Objekten der
Werkstücksbearbeitung zugeordnet, die von der Steuerungs
vorrichtung hierarchisch verwaltet werden, derart, daß die
Steuerdaten eines hierarchisch übergeordneten Objektes auch
für alle diesem Objekt untergeordneten Objekte gelten.
Beispielsweise betrifft ein solches Objekt die Bearbeitung
einer Palette mit mehreren Werkstücken, die Bearbeitung
einer Gruppe von Werkstücken (sog. Los), die Bearbeitung
eines speziellen Werkstückes, die Bearbeitung innerhalb
einer speziellen Gruppe von Bearbeitungsschritten oder die
Durchführung einer speziellen Einzelbearbeitung.
Im Unterschied zu bekannten Steuerverfahren werden nicht
mehr einzelne Bearbeitungsschritte isoliert betrachtet und
in einer starren Befehlssequenz aneinander gefügt, sondern
als Zustände von oder Maßnahmen an Bearbeitungsobjekten der
Werkzeugmaschine beschrieben, die dann an den Bearbeitungs
objekten durchgeführt werden. Folglich verwaltet die erfin
dungsgemäße Steuerungsvorrichtung sämtliche Steuerdaten mit
Rücksicht die genannten Objekte der Werkzeugmaschine, d. h.
mit Rücksicht darauf, welche Auswirkungen bestimmte Steuer
daten auf die Bearbeitung eines bestimmtes Objekt haben.
Die vorgeschlagene objektorientierte Struktur der Daten
verwaltung ist ausgesprochen nützlich, um einerseits ein
rasches und effizientes Programmieren der Werkzeugmaschine
und andererseits eine genauso effiziente Anpassung des
Steuerprogramms nach einer Bearbeitungsunterbrechung auf
neue Verhältnisse, z. B. auf eine neue Werkstücksumgebung
oder auf eine andere Werkzeugmaschine, zu gewährleisten.
Selbst wenn die Bearbeitung auf einer Werkzeugmaschine in
unvorhergesehener Weise unterbrochen wird, kann sie ohne
weiteres auf einer anderen Maschine ausgehend von dem Zu
stand der Unterbrechung, d. h. bei demjenigen Objekt, das
nach der momentanen Bearbeitungsstrategie gerade bearbeitet
wurde, fortgesetzt werden. Aber auch bei komplexen Werk
stücken können Bearbeitungen auf verschiedenen Maschinenty
pen in gewünschter Weise kombiniert werden.
Anhand der genannten Objektstruktur ist es vorteilhaft die
dynamischen und die statischen Steuerdaten derart einzutei
len, daß die dynamischen Steuerdaten:
- - den jeweiligen Bearbeitungszustand eines Objektes der Gesamtbearbeitung, d. h. ob die Bearbeitung am jeweili gen Objekt begonnen, bereits beendet oder - aus ir gendwelchen Gründen - abgebrochen ist,
- - geometrische und/oder technologische Korrekturwerte gegenüber Standardeinstellungen bezüglich einer der Gesamtbearbeitung zugrundeliegenden Grundgeometrie bzw. Grundtechnologie der jeweiligen Maschine. Dabei umfassen die geometrischen Korrekturwerte z. B. Maschi nen- und Werkstücksposition, Startpunkte, Bearbei tungspositionen, etc.
- - spezielle Prioritäten der Werkstücksbearbeitung, z. B. der Vorzug bestimmter Werkstückstypen aufgrund eines dringenden Lieferauftrages, und/oder
- - spezielle Bearbeitungsstrategien bezüglich einzelner Bearbeitungsschritte, z. B. Schnittsequenzen bei einer funkenerosiven Bearbeitung;
und die statischen Steuerdaten:
- - eine Grundgeometrie der Gesamtbearbeitung und/oder
- - eine Standardtechnologie insbesondere hinsichtlich Oberflächenrauhigkeit, Kontur- und Eckengenauigkeit
betreffen.
Auf diese Weise läßt sich der momentane Arbeitszustand bei
einer Unterbrechung der Bearbeitung bis ins Detail für eine
spätere Fortsetzung der Bearbeitung festhalten.
Ferner sind eine Reihe von Daten maschinenspezifisch, z. B.
betreffen sie Maschinentyp, Optionen, Varianten, Zubehör
(Schnittstellen, ggf. Filtersysteme, Drahtlagesensoren,
Spannmittel, ggf. Robotersysteme, etc. Bei einer bevorzug
ten Variante des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens werden
auch maschinenspezifische Steuerdaten auf eine andere Werk
zeugmaschine übertragen und dort auf ihre Kompatibilität
hin überprüft. Vor Wiederaufnahme der Bearbeitung wird
diese Kompatibilitätsprüfung durchgeführt, um festzustel
len, ob mit der zweiten Anlage die auf einer ersten Anlage
angebrochene Arbeit überhaupt weitergeführt werden kann.
Auf diese Weise findet eine automatische Überprüfung der
Daten statt, so daß auch unerfahrene Maschinenbediener
verschiedenartige Maschinentypen bedienen können.
Bei einer weiteren Variante ist vorgesehen, daß die Steue
rungsvorrichtung vor einer geplanten Unterbrechung der
Bearbeitung eine Überprüfung hinsichtlich etwaiger negati
ver Auswirkungen der Unterbrechung, z. B. auf die Bearbei
tungsqualität, auf die Verfahrwege zum Rückzug der Draht
führungsköpfe einer Schneiderosionsmaschine, etc., durch
führt. Ein irrtümlicher Abbruch einer Bearbeitung kann zum
Verlust des Werkstückes führen und daher u. U. sehr teuer
sein. Sinnvollerweise wird die Anlage die laufende Bearbei
tung nicht unterbrechen, sondern durch die Steuerung eine
Abfrage durchführen, dahingehend ob z. B. das gesamte Werk
stück fertig bearbeitet werden soll, ob der laufende Ar
beitsschritt abgeschlossen werden soll, ob wirklich unter
brochen werden soll, etc.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung der nachfolgenden beiden Anwendungsfälle für das
erfindungsgemäße Steuerverfahren. Dabei wird die Erfindung
anhand einer Schneiderodiermaschine beschrieben. Dies be
deutet jedoch keinerlei Einschränkung der Erfindung, die im
Bereich der Werkzeugmaschinentechnik einen breiten Anwen
dungsbereich hat.
Eine solche Schneiderodiermaschine verfügt regelmäßig über
eine numerische Steuerung, weiche die zur Werkstücksbear
beitung notwendige, die Schnittgeometrie bestimmende Rela
tivbewegung zwischen Werkstück und Elektrode steuert. Hier
für ist ein mit dem Werkstückstisch gekoppelter, in X/Y-
Hauptachsenrichtung bewegbarer X/Y-Antrieb vorgesehen, der
die Steuersignale der Steuerung empfängt. Die Steuerung
benötigt ein Steuerprogramm, das Steuerdaten, wie Lagedaten
eines oder mehrerer auf dem Werkstückstisch eingespannter
Werkstücke, Verlaufs- bzw. Konturdaten der gewünschten
Schnittgeometrie, sowie Bearbeitungsparameter wie Oberflä
chengenauigkeit, Schnittgenauigkeit, etc. enthält, welche
sie in Stellsignale für den Betrieb der X/Y-Antriebe um
wandelt. Vor Beginn des Arbeitsablaufes hat der Maschinenbe
diener die Maschine durch Festlegung der vorgenannten Steu
erdaten für den jeweiligen Bearbeitungsvorgang "einzurich
ten".
Eine erste Bearbeitung eines Werkstückes anhand der genann
ten Schneiderosionsmaschine stellt sich als nicht zufrie
denstellend heraus und muß wiederholt werden. Zwischenzeit
lich wurde jedoch bereits eine zweite Bearbeitung eines
weiteren Werkstücks auf derselben Schneiderosionsmaschine
begonnen. Die zweite Bearbeitung des Werkstückes sollte
jedoch unverzüglich unterbrochen werden, u.z. aus innerbe
trieblichen Überlegungen, z. B. da gemäß einer Absprache
zwischen Kunde und Hersteller bei Verzögerungen auf den
Liefertermin des ersten Werkstückes mit Preisreduktionen zu
rechnen ist.
Wird nun die zweite Bearbeitung des zweiten Werkstückes un
terbrochen, so geht dies dem nach aus dem Stand der Technik
bekannten Steuerverfahren verloren. Denn es wird die erste
Bearbeitung an einem neuen Werkstück wiederholt und die
zweite Bearbeitung ebenfalls auf einem neuen Werkstück
vollständig von Anfang an neu durchgeführt.
Anhand der erfindungsgemäßen Steuerung wird die zweite
Bearbeitung vorzugsweise nach Beenden des aktuellen Ar
beitsschrittes unterbrochen und mit sämtlichen die aktuelle
Bearbeitung betreffenden Daten gespeichert. Die zweite Be
arbeitung wird sodann - nach erneuter Durchführung der
ersten Bearbeitung an einem neuen Werkstück - in dem Ar
beitszustand wiederaufgenommen, in dem sie unterbrochen
wurde.
Es stehen beispielsweise zwei erfindungsgemäße Schneidero
dieranlagen zur Verfügung, wobei die erste eine Aufspann
fläche von 500 × 700 [mm] und die zweite lediglich eine
Aufspannfläche von 250 × 350 [mm] aufweist. Eine Palette
mit mehreren Werkstücken, die sich gerade auf der größeren
Maschine befindet, muß auf der kleineren Maschine weiter
bearbeitet werden, weil auf der größeren Maschine eine
vorrangige Bearbeitung ausgeführt werden muß, die im be
grenzten Arbeitsraum der kleineren Maschine nicht durch
geführt werden kann. Nach der Erfindung kann der Maschinen
bediener alle erforderlichen Steuerdaten z. B. über ein LAN-
Netzwerk an die kleinere Maschine übertragen und dort die
Bearbeitung in dem Zustand wiederaufnehmen, in welchem die
Bearbeitung auf der größeren Maschine unterbrochen wurde.
Die größere Maschine ist damit für die vorrangige Bearbei
tung freigegeben.
Claims (12)
1. Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine, ins
besondere einer Funkenerosionsmaschine, durch eine
Steuerungsvorrichtung, die über die zur Bearbeitung
eines oder mehrerer Werkstücke notwendigen Steuerdaten
verfügt, wobei:
- - während der Bearbeitung sämtliche, den momentanen Arbeitszustand charakterisierenden Steuerdaten in der Steuerungsvorrichtung festgehalten und
- - mit Rücksicht auf die Fortsetzung der Bearbeitung nach einer Bearbeitungsunterbrechung verwaltet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerdaten in der Steuerungsvorrichtung als
- - dynamische, d. h. etwaige Änderungen der Arbeits zustände charakterisierende, Steuerdaten und
- - statische, d. h. während der gesamten Bearbeitung gleichbleibende Bearbeitungszustände charakteri sierende, Steuerdaten
gespeichert und entsprechend verwaltet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerdaten vor, während und/oder nach
der Bearbeitung des Werkstückes mit einem einzigen
Befehl gespeichert und mit einem weiteren Befehl auf
eine andere Werkzeugmaschine übertragen werden, um die
Bearbeitung dort fortzusetzen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerdaten mittels eines Datenträgers und/oder
einer Datenverbindung, insbesondere einer LAN- oder
WAN-Verbindung, übertragen werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuerdaten einzelnen
Objekten der Werkstücksbearbeitung zugeordnet werden,
die von der Steuervorrichtung hierarchisch verwaltet
werden, derart, daß die Steuerdaten eines hierarchisch
übergeordneten Objektes auch für alle diesem Objekt
untergeordneten Objekte gelten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die dynamischen Steuerdaten:
- - die Bearbeitungszustände jedes Objektes der Ge samtbearbeitung,
- - geometrische und/oder technologische Korrektur werte,
- - spezielle Prioritäten der Werkstücksbearbeitung und/oder
- - spezielle Bearbeitungsstrategien, insbesondere Schnittsequenzen bei einer funkenerosiven Bear beitung;
und die statischen Steuerdaten:
- - eine Grundgeometrie der Gesamtbearbeitung und/oder
- - eine Standardtechnologie insbesondere hinsicht lich Oberflächenrauhigkeit, Kontur- und Eckenge nauigkeit
betreffen.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß auch maschinenspezifische
Steuerdaten auf eine andere Werkzeugmaschine übertra
gen werden und dort auf ihre Kompatibilität hin über
prüft werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuerungsvorrichtung
vor einer geplanten Unterbrechung der Bearbeitung eine
Überprüfung hinsichtlich etwaiger negativer Auswirkun
gen der Unterbrechung, z. B. auf die Bearbeitungsquali
tät, auf die Verfahrwege zum Rückzug der Drahtführungs
köpfe einer Schneiderosionsmaschine, etc., durch
führt.
9. Vorrichtung zur Steuerung einer Werkzeugmaschine,
insbesondere einer Funkenerosionsmaschine, mit:
- - jeweils wenigstens einem Speicher zum konti nuierlichen Speichern sämtlicher, den momentanen Arbeitszustand charakterisierenden Steuerdaten während der Bearbeitung, und
- - einer Speicherverwaltungseinrichtung zum Verwal ten der Steuerdaten mit Rücksicht auf die Fort setzung der Bearbeitung nach einer Bearbeitungs unterbrechung.
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