DE19612406A1 - Verfahren zum Überlagern und Verfahren zum Verarbeiten von Informationen sowie Informationsspeicher - Google Patents
Verfahren zum Überlagern und Verfahren zum Verarbeiten von Informationen sowie InformationsspeicherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überlagern und ein
Verfahren zum Verarbeiten von Informationen. Ferner be
trifft die Erfindung einen Informationsspeicher zum Spei
chern von Informationen.
Bekannt sind Verfahren, bei denen in Druckmedien Teilinfor
mationen mit elektronischen Systemen erfaßt werden können.
Bei derartigen Verfahren werden Bar-Codes sichtbar in Zeit
schriften, Kataloge, Handbücher usw. gedruckt. Mittels Bar-
Code-Lesern kann die derart aufgedruckte Information gele
sen und mit einem angeschlossenem Computer weiterverarbei
tet werden. Eine typische Anwendung sind Fernsehzeitschrif
ten mit in Bar-Codes verschlüsselt gespeicherten Daten zur
Programmierung eines Videorecorders. Ein weiteres Beispiel
sind auf Produkte oder Produktverpackungen aufgedruckte
Bar-Codes die der Identifizierung des Produktes dienen.
Durch Lesen des Bar-Codes kann in einem Supermarkt an der
Kasse automatisch der Preis und darüberhinaus auch der
Warenbestand erfaßt werden.
Diese Systeme sind jedoch hinsichtlich ihres Anwendungs
bereiches beschränkt. Da die Codes von einer Bedienperson,
beispielsweise einem Fernsehzuschauer oder einer Kassiere
rin, eingelesen werden müssen, ist es erforderlich, daß
diese Codes sichtbar sind, damit die Bedienperson imstande
ist, eine geeignete Lesevorrichtung an der entsprechenden
Stelle anzusetzen oder vorbeizuführen.
Da die Bar-Codes also für die Bedienungsperson sichtbar auf
die Produkte gedruckt werden, müssen sie von den übrigen,
zum Lesen oder Betrachten durch die Bedienungsperson be
stimmte Informationen abgesetzt angeordnet werden, da sich
sonst der sichtbare Bar-Code und die zum Lesen oder Be
trachten bestimmte Information wechselseitig stören würden.
Die Erfindung zielt darauf ab, verbesserte Verfahren und
Systeme zum Speichern und/oder zum Verarbeiten von Informa
tionen bereit zu stellen.
Dieses Ziel wird durch ein Verfahren zum Überlagern von
Informationen erreicht, bei welchem eine erste, mit Sinnes
organen wahrnehmbare Information und eine zweite, nicht mit
Sinnesorganen, wohl aber mit einem Sensor wahrnehmbare
Information einander überlagert werden. Ferner wird dieses
Ziel durch ein Verfahren zum Verarbeiten derart überlager
ter Informationen erreicht, bei welchem die zweite Infor
mation maschinell in eine von Sinnesorganen wahrnehmbare
Form umgesetzt wird. Schließlich wird dieses Ziel dadurch
erreicht, daß ein Informationsspeicher zum Speichern von
Informationen zur Verfügung gestellt wird, wobei eine er
ste, mit Sinnesorganen wahrnehmbare Information und eine
zweite, nicht mit den Sinnesorganen, wohl aber mit einem
Sensor wahrnehmbare Information einander überlagernd ge
speichert sind.
Bei den Sinnesorganen handelt es sich insbesondere um die
Augen, die Ohren und/oder die Nase, wobei der nachgeschal
tete Wahrnehmungsapparat dazugerechnet wird. Folglich wird
beispielsweise Licht mit einer Wellenlänge, die zwar vom
Auge abgebildet wird, aber im Wahrnehmungsapparat zu keiner
Wahrnehmung führt, nicht als "mit Sinnesorganen wahrnehm
bare Information" angesehen. Die Erfindung erstreckt sich
somit insbesondere auf eine erste Information, die durch
Sehen, Hören und Riechen direkt wahrnehmbar ist. Die zweite
Information hingegen ist mit menschlichen Sinnesorganen
nicht (direkt) wahrnehmbar. Die zweite Information ist der
ersten Information überlagert. Unter Überlagerung wird eine
physische, nicht etwa eine virtuelle Überlagerung verstan
den, wie z. B. bei "Fenstern" einer Benutzeroberfläche einer
EDV-Anlage, wo eines das andere verdecken kann. Vorzugs
weise findet daher die Überlagerung außerhalb von EDV-An
lagen statt. Zur Erfassung der überlagerten Information
bedarf es eines Sensors, beispielsweise in Form einer Lese
vorrichtung oder eines Mikrofons.
Die erste Information kann wahlweise in einer wahrnehmbaren
Weise gekennzeichnet sein, die auf das Vorhandensein einer
zweiten Information schließen läßt. Beispielsweise können
in Papierdokumenten Stichworte, für die eine zweite Infor
mation überhaupt vorhanden ist, entsprechend grafisch ge
kennzeichnet werden, analog zur Kennzeichnung von Links- bzw.
Querverweisen in einem Computerdokument z. B. im World
Wide Web des Internet.
Vorzugsweise ist die zweite Information mit der ersten
Information, gegenüber der sie verborgen ist, inhaltlich
korreliert bzw. verknüpft, z. B. um die erste Information
inhaltlich zu ergänzen. Die zweite Information kann somit
beispielsweise die örtliche bzw. geographische Lage der
ersten Information innerhalb eines Schriftstücks bestimmen,
so daß beispielsweise die Ortung von bestimmten Worten
innerhalb eines gedruckten Dokumentes bezogen auf den Kon
text des Dokuments, z. B. auf den Anfang eines dazugehörigen
Textabschnitts, oder daß beispielsweise eine Zuordnung der
ersten Information zu anderen Teilen des Dokumentes ermög
licht wird. Entsprechendes gilt für akustische Informatio
nen.
Bei einer Ausgestaltung im akustischen Bereich wird einer
ersten Information, nämlich einem Tonsignal, ein nicht
hörbarer Audio-Code überlagert. Dieser Audio-Code stellt
weitere Information zur Verfügung, die vorzugsweise das
Tonsignal inhaltlich ergänzt. Auf diese Weise kann in einem
akustischen Dokument der ersten Information, beispielsweise
einem gesprochenen Text, eine zweite Information in Form
eines Audio-Codes derart überlagert werden, daß zu bestimm
ten Wörtern des gesprochenen Textes zusätzliche Information
bereitgestellt wird, die inhaltlich mit der ersten ver
knüpft ist. Sie kann beispielsweise auf einem Bildschirm
angezeigt oder mittels anderer Anzeigen wahrnehmbar gemacht
werden.
Ferner kann die zweite Information bei einem akustischen
Dokument, beispielsweise einem Musikstück, die zeitliche
Lage der ersten Information bestimmen. Insbesondere kann
mit Hilfe der zweiten Information in einem Musikstück ein
bestimmter Abschnitt ohne weiteres einer bestimmten Stelle
in einer Partitur zugeordnet werden.
Die Art, in der die zweite Information der ersten Informa
tion zugeordnet wird, kann entweder von vornherein bei der
Erstellung dieser beiden Informationen festgelegt werden,
so daß beispielsweise bei einem Lexikon die Auswertung der
zweiten Information bei Stichwörtern automatisch auf eine
Anzeige der Querverweise führt. Die obige Zuordnung oder
Selektion von zweiter Information kann aber auch dynamisch
während der Nutzung des Dokumentes verändert werden, z. B.
wenn die erste Information aus einem sinnlich wahrnehmbaren
Äquivalent eines Computermenüs besteht. Hier legt z. B. die
Auswertung der zweiten Information im Zusammenhang mit den
einzelnen Menüposten den Zuordnungsmodus fest. Beispiel: In
einer Fernsehprogrammzeitschrift könnte man durch vorherige
Auswahl zwischen den dort in einem Hilfsbereich, z. B. in
der Kopfleiste, sichtbar abgedruckten Menüposten "Aufzeich
nen" oder "Weitere Einzelheiten" - wobei diese Auswahl
durch Auswertung der mit diesen Menüposten in Zusammenhang
stehenden zweiten Information geschieht - dafür Sorge tra
gen, daß die Auswertung der zweiten Information im Zusam
menhang mit der ersten Information "Filmtitel" entweder
dazu führt, daß der Videorekorder zur richtigen Zeit ent
sprechend eingestellt wird, oder daß die Handlung des
Films, seine Besetzung usw. angezeigt werden.
In einer Verallgemeinerung kann die erste Information auch
aufprojiziert werden: Z.B. kann das "Computer-Menü" oder
aber auch eine andere, auch grafische Information, wie oben
beschrieben, durch einen Projektor, z. B. einen Videoprojek
tor, an eine vorher vereinbarte Stelle eines Bauplans pro
jiziert werden, wobei Orientierung und Maßstab der proji
zierten ersten Information festgelegt sein sollen. In die
sem Fall ergibt die Auswertung der zweiten Information,
direkt oder indirekt, eine Koordinatenbestimmung innerhalb
des aufprojizierten Dokumentes und erlaubt somit ein "An
klicken" im Sinne der PC-Technik.
Wenn die erste Information in schriftlicher Form vorliegt,
so muß grundsätzlich die zweite Information nicht auch in
schriftlicher Form, sondern kann in akustischer Form, bei
spielsweise gesprochener Form, wiedergegeben werden. All
gemein muß die zweite Information nicht in der Form wie
dergegeben werden, in der die erste Information vorliegt.
Insbesondere kann eine Information in einer durch Hören,
Sehen oder Riechen wahrnehmbaren Form vorliegen, während
die andere Information in einer anderen Form wiedergegeben
wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen wird jedoch die
zweite Information in derselben Form wiedergegeben, in der
auch die erste Information vorliegt. Entsprechendes gilt
auch für die Träger der ersten und zweiten Information:
Grundsätzlich können sie verschieden sein. Beispielsweise
kann Träger der ersten Information optische Zeichen (d. h.
ein Druckbild) sein, während Träger der zweiten Information
z. B. magnetische Markierungen im Schriftzeichenbereich sein
können. Alternativ können die Träger gleich sein, z. B.
hörbare Töne, überlagert mit unhörbaren Tönen, oder sicht
bare optische Zeichen, überlagert mit unsichtbaren opti
schen Zeichen.
Die zweite Information dient in einem Schriftstück bei
spielsweise der Identifizierung eines Wortes oder einer
Gruppe von Wörtern oder auch eines Zeichenelementes in
einem Bild, einer Tabelle oder eines anderen zweidimensio
nalen Elementes. Diese Identifizierung gibt insbesondere -
direkt oder indirekt - die Position des entsprechenden Wor
tes oder Elementes auf einer Seite, eine Seitenzahl, die
Bezeichnung eines Absatzes bzw. Abschnitts oder jede weite
ren Angabe zur Identifizierung in einem größeren Kontext
an.
Ferner kann die zweite Information die Funktion von Fußno
ten, beispielsweise in juristischer Literatur, übernehmen.
An einer entsprechenden Textstelle würde die als Fußnote
fungierende zweite Information den Text ergänzen. Die zwei
te Information kann beispielsweise auch die Funktion von
Verweisen auf andere Textstellen oder - allgemein - andere
Informationsquellen haben.
Eine Identifizierungsinformation o.g. Art, aber auch jede
andere, zweite Information, kann einem Gerät zur Weiterver
arbeitung dieser Information zugeführt werden. Dieses Gerät
wird dann die Information z. B. optisch oder akustisch wie
dergeben. Das Gerät kann aber darüberhinaus weitere Aktio
nen veranlassen oder vornehmen, die mit der erfaßten zwei
ten Information zusammenhängen. Derartige Aktionen können
das Speichern von Daten einschließlich ihres Kontextes für
eine spätere Verwendung sein. Wird beispielsweise ein
fremdsprachiger Text gelesen, kann der Leser ihm unbekannte
Wörter mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erfassen
bzw. "einmerken", um sie später nachzuschlagen. Darüberhin
aus können weitere Aktionen veranlaßt werden, wie das An
zeigen von Verweisen auf andere Informationsquellen und
ggf. das Herbeiholen von Information auf die verweisen
wird, oder wie es im übertragenen Sinn bei EDV-Anlagen,
z. B. beim Betätigen einer Schaltfläche auf einer Internet-
Browser-Seite oder bei einer anderen Hypertextseite der
Fall ist.
Die Erfindung betrifft nicht einen lediglich bedruckten
Daten- oder Tonträger, wie eine bedruckte CD-ROM da hier
die ersten und zweite Information nicht überlagert ist. Bei
derartigen Daten- oder Tonträgern besteht im übrigen keine
räumliche oder sonstige Zuordnung oder Verknüpfung zwischen
einzelnen, für den Betrachter nicht unmittelbar wahrnehm
baren zweiten Informationen auf dem Daten- oder Tonträger
und dem Aufdruck. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
schaffen hingegen eine Zuordnung oder Verknüpfung von wahr
nehmbaren und nicht-wahrnehmbaren Informationen, z. B. räum
licher oder zeitlicher Art.
Bevorzugt werden die erste und die zweite Information auf
und/oder in einem beschreibbaren Medium, beispielsweise
Papier oder Karton, überlagert. Bei dieser Überlagerung
werden Bar-Codes oder jede andere Form der Informationsdar
stellung, die unsichtbar und durch elektronische Mittel
lesbar sind, einem Text überlagert. Dies setzt voraus, daß
die zweite Information unter normalen Bedingungen unsicht
bar ist (oder nicht wahrgenommen wird), d. h. beim Lesen
unter diesen Bedingungen die erste Information nicht stört.
Die zweite Information ist jedoch insbesondere durch opti
sche, magnetische, hochfrequenzempfindliche und/oder OCR-
Mittel detektierbar. Unter OCR-Mitteln (Optical Character
Recognition) werden Mittel verstanden, die bestimmte Zei
chen automatisch erkennen können.
Ein bevorzugtes, optisches Verfahren verwendet eine un
sichtbare, fluoreszierende Tinte. Bei einer Bestrahlung mit
nicht sichtbarem Licht (z. B. UV- oder Infrarotlicht) einer
derartige Tinte emittiert die Tinte Licht einer größeren
Wellenlänge. Das emittierte Lichtsignal (Fluoreszenzsignal)
ist in Phase oder auf andere Weise mit dem erregenden
Lichtsignal korreliert. Durch Messen des Fluoreszenzsignals
kann die zweite Information gelesen werden. Ein geeignetes
Detektionsmittel zum Erfassen des emittierten Lichts ist
ein entsprechend konstruierter optischer Stift, der auf das
Fluoreszenzsignal empfindlich ist. Derartige Stifte sind
mit heutiger Technologie realisierbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird für die zweite
Information eine Tinte verwendet, deren Farbe aus einer
Gruppe von Farben, und zwar insbesondere im wesentlichen
monochromatischen Farben, und Mischungen hiervon (sog.
multispektralen Farbsubstanz) ausgewählt ist. Die jeweilige
Zusammensetzung dieser Farben bzw. Spektralanteile trägt
die zweite Information.
Die zweite Information kann aber auch mit einer magneti
schen unsichtbaren Tinte aufgebracht werden. Diese magne
tische Tinte wird mit einem Magnet-Lesekopf detektiert. Es
wurde in Laborversuchen gezeigt, daß man Magnet-Leseköpfe
mit ausreichender Empfindlichkeit, zumindest bei tiefen
Temperaturen, herstellen kann.
Eine weitere Möglichkeit, die zweite Information der ersten
Information zu überlagern, besteht darin, bei gedruckten
Zeichen Veränderungen vorzunehmen, die zwar an sich sicht
bar sind, aber so fein sind, daß sie vom menschlichen Wahr
nehmungsapparat nicht wahrgenommen werden, wobei diese
Veränderungen in codierter Form der zweiten Information
entsprechen. Durch geeignete OCR-Mittel, beispielsweise
durch einen hochauflösenden Scanner mit entsprechender
Software, kann in dem veränderten Zeichen das zugrundelie
gende unveränderte Zeichen richtig erkannt werden und durch
Vergleich des veränderten Zeichens mit dem zugrundeliegen
den unveränderten Zeichen kann die zweite Information zu
rückgewonnen werden.
Bei den zuvor beschriebenen Methoden lassen sich sowohl die
erste als auch die zweite Information besonders einfach mit
einem Tintenstrahldrucker auf das zu bedruckende Medium
aufbringen. Dazu sind insbesondere Tintenstrahldrucker mit
mehreren Farbpatronen und/oder Farbpatronen mit mehreren
Farbkammern geeignet. Eine Farbpatrone bzw. Farbkammer
enthält die Farbe für das Drucken der ersten Information,
beispielsweise schwarz. Eine oder mehrere weiterer Farb
patronen bzw. Farbkammern enthalten Farben für die zu
druckende zweite Information; diese Farben können, wie oben
ausgeführt, unsichtbar, fluoreszierend und/oder magnetisch
sein. Bei der OCR-Methode genügt hingegen eine Farbe.
Grundsätzlich läßt sich für die erfindungsgemäße Anwendung
ein herkömmlicher Farb-Tintenstrahldrucker verwenden.
Eine weitere Möglichkeit, die zweite Information auf das zu
bedruckende Medium aufzubringen, besteht darin, sogenannte
Radio-tags in das zu bedruckende Medium einzubetten. Vor
zugsweise eignet sich für das zu bedruckende Medium Karton.
Ein Radio-tag ist vorzugsweise ein Halbleiter-Chip. Dieser
Chip arbeitet als Transponder, d. h. in Erwiderung auf ein
Funksignal, z. B. ein Hochfrequenzsignal, gibt der Chip ein
geeignet moduliertes und/oder codiertes Signal zurück.
Dieses Rückgabesignal enthält dann die zweite Information.
Nachfolgend werden anhand von Ausführungsbeispielen und der
angefügten schematischen Zeichnungen - nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren zum Überlagern von Informationen herge
stellte - Informationsspeicher, sowie Verfahren zum Ver
arbeiten derart gespeicherter Informationen näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines optischen Lese
stiftes beim Erfassen der zweiten Information;
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Kartons mit ein
gebettetem Radio-tag.
Fig. 1 zeigt das Wort "may" 11, welches beispielsweise auf
ein Blatt Papier geschrieben wurde (erste Information). Mit
parallelen Strichen ist ein unsichtbarer Bar-Code 1 ange
deutet (zweite Information). Der Bar-Code 1 trägt eine das
Wort "may" 11 ergänzende Information. Diese Information
enthält z. B. Angaben über die Lage des Wortes "may" 11 im
Kontext des Dokumentes. Es kann sich bei dem Bar-Code 1
beispielsweise auch um einen Marker handeln, mit dem z. B.
alle gleichen und ggf. ähnlichen Worte wie das Wort "may"
11 markiert sind. Die Information kann natürlich auch ande
re dem Wort "may" 11 (zugeordnete oder) mit ihm inhaltlich
verbundene Angaben enthalten.
Der unsichtbare Bar-Code 1 wird im Beispiel der Fig. 1
durch einen optischen Lesestift 2 gelesen. Der optische
Lesestift 2 weist eine Spitze 3 auf. Von einer Lichtquelle
4 wird Licht über einen ersten Lichtwellenleiter 5 zur
Spitze 3 des optischen Lesestiftes 2 geführt. Der zweite
Lichtwellenleiter 6 nimmt Licht von außerhalb des Lesestif
tes 2 auf und führt dieses Licht zu einem lichtempfindli
chen Sensor 7. Das über den ersten Lichtwellenleiter 5
ausgestrahlte Licht ist moduliertes Licht (z. B. mit einer
bestimmten Zeitstruktur gepulstes Licht), vorzugsweise im
ultravioletten Bereich. Der unsichtbar aufgedruckte Bar-
Code emittiert beim Überstreichen mit dem Lesestift 2 auf
grund der Fluoreszenzanregung durch das ausgestrahlte Licht
(entsprechend moduliertes) Licht einer anderen (im allge
meinen größeren) Wellenlänge. Das emittierte Licht gelangt
anschließend über den zweiten Lichtwellenleiter 6 zum
lichtempfindlichen Sensor 7. Licht, das nicht der Modula
tion und/oder Wellenlänge im wesentlichen entspricht, wird
unterdrückt.
Beim Überstreichen des Bar-Codes 1 mit dem optischen Lese
stift 2 wird ein spezielles Signal empfangen, das dem Bar-
Code entspricht. Dieses Signal wird in einer nicht darge
stellten Verarbeitungseinrichtung, beispielsweise einem
Computer (z. B. einem Personal Computer) weiterverarbeitet.
Ein derartiger Computer kann die erhaltene Information
speichern, optisch und/oder akustisch anzeigen.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel unter Ver
wendung eines sogenannten Radio-tags 20. Dieses Radio-tag
20 ist in einem dickeren Papier oder Karton 21 eingebettet,
wobei oberhalb des Radio-tags 20 ein Wort "april" 12 aufge
druck ist. Das Radio-tag 20 arbeitet nach der Art eines
Transponders, d. h. es wird von einem ersten Funksignal 22,
beispielsweise einem Hochfrequenzsignal angesprochen; in
Erwiderung auf dieses Funksignal 22 sendet das (insbesonde
re nicht über eine eigene Energieversorgung verfügende)
Radio-tag ein zweites Funksignal 23 aus. Dieses zweite
Funksignal 23 enthält die im Radio-tag gespeicherte Infor
mation. Sender und Empfänger des ersten Funksignals 22 bzw.
zweiten Funksignals 23 können in getrennten Vorrichtungen
oder auch in nur einer Vorrichtung untergebracht sein.
Diese Vorrichtung kann beispielsweise ähnlich wie der opti
sche Lesestift 2 (gemäß Fig. 1) als in der Hand zu halten
der Stift ausgebildet sein.
Insgesamt eröffnet die Erfindung eine Vielzahl von neuen
Möglichkeiten in der Speicherung und Wiedergabe von Infor
mationen.
Claims (26)
1. Verfahren zum Überlagern von Informationen, bei wel
chem
- - eine erste, mit Sinnesorganen wahrnehmbare Infor mation (11, 12) und
- - eine zweite, nicht mit den Sinnesorganen, wohl aber mit einem Sensor wahrnehmbare Information (1)
einander überlagert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die erste In
formation (11, 12) in mit Sinnesorganen wahrnehmbarer
Weise gekennzeichnet wird, um das Vorhandensein der
zweiten Information (1) zu signalisieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die
erste und zweite Information inhaltlich miteinander
verknüpft sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei wel
chem durch die zweite Information (1)
- a) die örtliche oder zeitliche Lage der ersten In formation (11, 12) bezogen auf einen Kontext, insbesondere bezogen auf einen Kontext eines schriftlichen und/oder akustischen Dokuments, bestimmt und/oder
- b) die erste Information (11, 12) inhaltlich ergänzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei wel
chem die Art einer Zuordnung von erster und zweiter
Information entweder bereits bei der Erstellung beider
Informationen oder erst dynamisch während der Nutzung
der Informationen festgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei wel
chem die zweite Information (1) codiert und/oder ma
schinell verarbeitbar überlagert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei wel
chem die erste und die zweite Information einander auf
und/oder in einem beschreibbaren und/oder bedruckbaren
Medium (21), insbesondere Papier, überlagert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei welchem die erste In
formation (11, 12) auf die zweite Information proji
ziert wird, wobei die zweite Information (1) auf das
beschreibbare bzw. bedruckbare Medium aufgebracht,
insbesondere gedruckt, ist, oder die zweite Informa
tion (1) auf die erste Information (11, 12) projiziert
wird, wobei die erste Information (11, 12) auf das
beschreibbare bzw. bedruckbare Medium aufgebracht,
insbesondere gedruckt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, bei welchem das
Überlagern durchgeführt wird, indem die erste und die
zweite Information übereinander auf das beschreibbare
bzw. bedruckbare Medium (21) aufgebracht, insbesondere
gedruckt, werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei wel
chem die erste Information (11, 12) bei Beleuchtung
mit Licht mit Wellenlängen im Empfindlichkeitsbereich
der menschlichen Wahrnehmung sichtbar und die zweite
Information (1) bei entsprechender Beleuchtung im we
sentlichen unsichtbar aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei wel
chem die zweite Information (1) mit einer Farbsub
stanz, insbesondere Tinte, aufgebracht wird, deren
Farbe aus einer Gruppe von Farben, insbesondere im
wesentlichen monochromatischen Farben, und Mischungen
hiervon ausgewählt ist (sog. multispektrale Farbsub
stanz).
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei wel
chem die zweite Information (1) mit einer unsichtbaren
Farbe, insbesondere fluoreszierende Tinte, aufgebracht
wird, die magnetische Anteile enthält.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, bei wel
chem die zweite Information sich dadurch ausdrückt,
daß an der aufgebrachten ersten Information (11, 12),
insbesondere an zu druckenden Schriftzeichen, Verände
rungen vorgenommen sind, die vom Betrachter nicht
wahrgenommen werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei wel
chem die zweite Information mittels sog. Radio-tags
(20) in und/oder auf das beschreibbare bzw. bedruckbare
Medium (21) aufgebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, bei wel
chem die erste und/oder zweite Information mittels
eines Tintenstrahldruckers aufgebracht wird/werden.
16. Verfahren zum Verarbeiten von nach einem der Ansprüche
1 bis 15 überlagerten Informationen, bei welchem die
zweite Information (1) maschinell in eine von Sinnes
organen wahrnehmbare Form umgesetzt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei welchem die Art einer
Zuordnung von erster und zweiter Information dynamisch
während der Nutzung der Informationen festgelegt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, bei welchem die
zweite Information (1) unter Verwendung einer opti
schen Lesevorrichtung, insbesondere eines optischen
Lesestiftes (2), umgesetzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, bei
welchem die zweite Information (1) unter Verwendung
einer magnetischen Lesevorrichtung umgesetzt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, bei
welchem die zweite Information (1) unter Verwendung
einer OCR-Einrichtung umgesetzt wird, welche die - der
zweiten Information (1) entsprechenden - Veränderungen
der aufgebrachten ersten Information (11, 12) ent
schlüsselt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20, bei
welchem die zweite Information (1) unter Verwendung
einer Sende-Empfangsvorrichtung umgesetzt wird, welche
ein sog. Radio-tag (20) ansprechen und ein vom Radio-
Tag (20) geliefertes Signal (23) empfangen kann.
22. Informationsspeicher zum Speichern von Informationen,
wobei
- - eine erste, mit Sinnesorganen wahrnehmbare Infor mation (11, 12) und
- - eine zweite, nicht mit den Sinnesorganen, wohl aber mit einem Sensor wahrnehmbare Information (1)
einander überlagert gespeichert sind.
23. Informationsspeicher nach Anspruch 22, hergestellt
nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
15.
24. Informationsspeicher nach Anspruch 22 oder 23, geeig
net für eine Verarbeitung der ersten und/oder zweiten
Information nach einem Verfahren nach einem der An
sprüche 16 bis 21.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19612406A DE19612406C2 (de) | 1996-03-28 | 1996-03-28 | Informationsträger und Verfahren zum Überlagern und zum Verarbeiten von Informationen |
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ID=7789768
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