DE19610138C2 - Leselampensystem für ein Passagierflugzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Leselampensystem nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs, wie ein solches aus der DE 38 20 894 A1 bekannt ist.

Solche Leselampensysteme werden in Passagierflugzeugen verwendet, um den Komfort zu erhöhen. Bei bekannten Lösungen ist jedem Passagiersitz eine Leselampe zugeordnet, die im wesentlichen aus einer individuell ein- und aus­ schaltbaren Glühlampe mit einem Reflektor besteht, wobei die Strahlrichtung gegebenenfalls einstellbar ist. Diese Leselampen weisen folgende Nachteile auf.

• - Zur Anpassung der Glühlampenspannung an die Spannung des Bordnetzes ist jeweils ein Transformator erforderlich, was ein erhöhtes Einbaugewicht zur Folge hat.
• - Der Wirkungsgrad der Glühlampen ist auch bei Verwendung von Halogenlam­ pen noch niedrig.
• - Der Austausch defekter Lampen verursacht einen erheblichen Wartungsauf­ wand.
• - Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch den Platzbedarf der Glühlampen.

Ansätze, diese Nachteile zu beseitigen, sind teilweise dem Stand der Technik zu entnehmen:

Eine Beleuchtungseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Wasser- und Luft­ fahrzeuge, ist ferner durch die DE 38 24 371 A1 bekannt, deren Leuchten jeweils über eine Verbindungsleitung mit einer Energiequelle verbunden sind, wobei der Energiequelle eine als Kaltlichtlampe konfigurierte Hochleistungs- Lichtquelle nachgeordnet ist, die jeweils über Glasfaserkabel mit wenigstens einer Leuchte verbunden ist, wobei der Lichtquelle ein Filter nachgeordnet ist, mittels dessen die nicht bzw. nur unvollkommen zur Erzeugung sichtbaren Lichtes beitragenden Lichtquellen vor Eintritt in das Glasfaserkabel auszufiltern sind. Diese Lösung mit Lichtleitern ist vorgesehen, um den Wartungsaufwand bei externen Signalleuchten bei Flugzeugen und Schiffen zu reduzieren. Eine andere Einrichtung mit Lichtleitern ist der US-PS 3,536,908 zu entnehmen. Hierbei ist ein verzweigter Kabelbaum von Lichtleitern einerseits mit einer zentralen Lichtquelle verbunden. Andererseits ist an den Enden der einzelnen Zweige des Kabelbaums jeweils eine Leuchte angeordnet. Diese Einrichtung ist für dekorative Zwecke, beispielsweise zur Beleuchtung eines Baumes verwend­ bar. Dabei kann am zentralen Ende des Kabelbaumes in den Strahlengang von der Lichtquelle zum Lichteintritt der Lichtleiter eine motorisch drehbare Filter­ scheibe mit unterschiedlich farbigen Sektoren eingeschaltet werden.

Aufgrund der noch ungelösten Probleme liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun­ de, ein gattungsgemäßes Leselampensystem durch Anwendung von Lichtwel­ lenleitern so auszubilden, daß die individuelle Schaltbarkeit der einzelnen Lese­ leuchten erhalten bleibt.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Leselampensystem durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß der Wirkungsgrad und die Zuverlässig­ keit des Systems erhöht werden, wobei sich weiterhin eine Reduzierung des Platzbedarfs und des Gewichts ergibt.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange­ geben.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und nachfolgen näher erläu­ tert.

Das Bild zeigt drei Leselampen 1, 2, 3 und eine zentrale Lichtquelle 4, die im wesentlichen aus einer Kaltlichtlampe 5, einem Reflektor 6 und einer Auskopp­ lungsoptik 7 besteht, woran eine Vielzahl von Leselampen 1, 2 und 3 über eine entsprechende Anzahl von Lichtwellenleitern 8, 9, 10 angeschlossen ist. Die Lichtwellenleiter transportieren das aus der zentralen Lichtquelle 4 ausge­ koppelte Licht zu den Leselampen und sind mit einem Schutzmantel versehen, so daß sie jeweils ein Kabel bilden. Jede der Leselampen 1, 2, 3 weist ein annähernd halbkugelförmiges Gehäuse 11, 11a, 11b mit einer Kabeleinführung 12, 12a, 12b für den Lichtwellenleiter 8, 9, 10 mit einem nicht gezeigten Lichtaustritt auf, wobei innerhalb des Gehäuses 11, 11a, 11b eine Optik 13, 13a, 13b zur Definition des äußeren Lichtkegels angeordnet ist. Das an der Leselampe 1, 2, 3 über einen Lichtwellenleiter 8, 9, 10 ankommende Licht fällt von dem am leselampenseitigen Ende des Lichtwellenleiters 8, 9 oder 10 be­ findlichen Lichtaustritt auf die Optik 13, 13a, 13b und bildet so einen im Bereich des betreffenden Passagiersitzes nutzbaren Lichtkegel.

Bei der Leselampe 1 ist die Kabeleinführung 12 annähernd koaxial zur Rotati­ onsachse A des Gehäuses 11 angeordnet, so daß der aus dem Lichtwellenleiter 8 austretende Lichtstrahl in Richtung der Rotationsachse A auf die Optik 13 fallen kann. Innerhalb des Gehäuses 11 befindet sich jedoch eine Flüssigkristall­ folie 14, die in den Strahlengang eingeschaltet ist. Da die Flüssigkristallfolie 14 eine von einer angelegten elektrischen Spannung abhängige Lichtdurchlässigkeit aufweist, kann die Helligkeit des von der Leselampe 1 abgegebenen Lichtes anhand einer elektrischen Spannung reguliert werden.

Bei der Leselampe 2 weist die Kabeleinführung 12a eine gegenüber der Rotati­ onsachse A um etwa 90° abgewinkelte Ausrichtung auf. Demgemäß ist im Inneren des Gehäuses 11a ein Spiegel 15 angeordnet, der eine entsprechende Umlenkung des Lichtstrahles um 90° bewirkt. Der Spiegel 15 ist mit einer Flüssigkristallschicht 15a versehen, deren Lichtdurchlässigkeit wieder anhand einer elektrischen Spannung einstellbar ist. Die gegenüber der Rotationsachse A abgewinkelte Kabeleinführung 12 bewirkt, daß diese Leselampe auch unter beschränkten Platzverhältnissen leicht anzuordnen ist.

Die Leselampe 3 weist im Prinzip den gleichen Aufbau auf wie die Leselampe 2, wobei jedoch anstelle des Spiegels 15 ein Prisma 16 angeordnet ist. Auch das Prisma 16 weist eine Flüssigkristallschicht 16a auf, so daß seine Lichtdurchläs­ sigkeit anhand einer elektrischen Spannung einstellbar ist.

Das Leselampensystem umfaßt die zentrale Lichtquelle 4 und eine Vielzahl von Leselampen 1, 2 und 3, deren Anzahl sich durch die Leistungsfähigkeit der Lichtquelle 4 und den Bedarf bestimmt. Zur Erleichterung der betreffenden Wartungsarbeiten kann die Lichtquelle 4 an gut zugänglicher Stelle angebracht werden. Da die Kaltlichtlampe 5 nur einen relativ geringen Energieanteil als Verlustwärme abstrahlt, entfallen aufwendige Kühlmaßnahmen.

Claims (6)

1. Leselampensystem für ein Passagierflugzeug, wobei jedem Passagiersitz eine Leselampe mit einer Optik zur Definition des äußeren Lichtkegels zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das System aus einer zentralen Lichtquelle (4) mit mindestens einer Kaltlichtlampe (5) und einer Auskopplungsoptik (7) besteht, woran eine Vielzahl von Leselampen (1, 2, 3) in an sich bekannter Weise über eine entsprechende Anzahl von Lichtwellenleitern (8, 9, 10) an­ geschlossen ist und jede der Leselampen (1, 2, 3) eine Gehäuse (11, 11a, 11b) mit einer Kabeleinführung (12, 12a, 12b) für einen Lichtwellenleiter (8, 9, 10) aufweist, wobei innerhalb des Gehäuses (11, 11a, 11b) eine Flüssig­ kristallfolie (14, 15a, 16a) angeordnet ist.

2. Leselampensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabeleinführung (12, 12a, 12b) annähernd koaxial zur Rotationsachse (A) des Gehäuses (11, 11a, 11b) angeordnet ist.

3. Leselampensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabeleinführung (12, 12a, 12b) gegenüber der Rotationsachse (A) um etwa 90° abgewinkelt ist und innerhalb des Gehäuses ein Spiegel (15) angeordnet ist.

4. Leselampensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spiegel (15) mit einer Flüssigkristallschicht (15a) versehen ist.

5. Leselampensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabeleinführung (12, 12a, 12b) gegenüber der Rotationsachse (A) um etwa 90° abgewinkelt ist und innerhalb des Gehäuses ein Prisma (16) angeordnet ist.

6. Leselampensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Prisma (16) mit einer Flüssigkristallschicht (16a) versehen ist.