DE19609468C1 - Verfahren zum Herstellen dünner Platten aus Natur- oder Kunststein - Google Patents

Verfahren zum Herstellen dünner Platten aus Natur- oder Kunststein

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen dünner Platten aus Natur- oder Kunststein der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
Ein solches Verfahren zur Herstellung von verstärkten Platten ist aus der DE 689 05 143 T2 bekannt, bei dem mit einem Mehr­ blattgatter mehrere parallele Spalte in einen Steinblock ge­ sägt werden. Anschließend wird eine Glasscheibe in den Spalt eingesetzt und mittels Harz an einer der Seitenwände des Spaltes befestigt. Zur vollständigen Benetzung mit Harz wird der gesamte Steinblock einem Vakuum ausgesetzt. Danach werden die Stege zwischen den Spalten eingesägt und die einzelnen Platten vom Rest des Blocks abgetrennt.
Des weiteren sind aus der DE 38 02 721 C1 bzw. der DE 43 01 937 C1 weitere Plattenherstellungsverfahren bekannt. Diese Verfahren verwenden zum Schneiden von dünnen Natur- oder Kunststeinplatten eine Trägerschicht, die auf eine der abzu­ trennenden Platte zugeordnete Oberfläche der Ursprungsplatte aufgebracht wird und die Platte während des Schneidens bzw. der späteren Überarbeitung verstärken und gegen Beschädigung widerstandsfähiger machen soll. So wird beispielsweise in der DE 38 02 721 eine Schutzfolie auf die die spätere Sichtfläche bildende Oberfläche der Platte geklebt. In der DE 43 01 937 wird, gegebenenfalls über eine Trennschicht und selbstkleben­ de Folien, eine Hilfsplatte aufgebracht, die insbesondere Ur­ sprungsplatten mit nicht-geometrisch vorbestimmten Randkanten stabilisieren und die Randkanten vor Beschädigung schützen soll. Sowohl die selbstklebende Folie der DE 38 02 721 als auch die Hilfsplatte, die Trennschichten und die Folien der DE 43 01 937 müssen jedoch von den abgetrennten Platten wie­ der entfernt werden. Darüber hinaus ist es aus der DE 43 01 937 bekannt, auf die Trennfläche der abgetrennten Platte nach dem Trennen eine Trägerschicht aus Epoxidharz aufzubringen, die die spätere Verwendung der Platte erleichtert. Diese Trä­ gerschicht kann jedoch nur auf denjenigen Oberflächen aufge­ bracht werden, die später keine Sichtflächen sind. Auch er­ fordert das zusätzliche Aufbringen der Trägerschicht einen weiteren Arbeitsgang. Die vorbekannten Verfahren sind somit relativ zeitaufwendig und kompliziert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zum Herstellen dünner Platten aus Natur- oder Kunststein aufzuzeigen.
Die Aufgabe wird durch ein die Merkmale des Anspruchs 1 auf­ weisendes Verfahren gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung können mit einer ge­ genüber dem Stand der Technik wesentlich reduzierten Anzahl von Arbeitsgängen dünne Platten aus Natur- oder Kunststein hergestellt werden, die sowohl hinsichtlich ihrer Oberflä­ chengüte befriedigen als auch genügend verstärkt sind, um den Anforderungen an ihre Festigkeit sowohl während des Herstel­ lungsschrittes als auch während ihrer Verwendung zu genügen.
In der Ausgestaltung nach Anspruch 2 können mit nur unwesent­ lich erhöhtem Arbeitsaufwand gleichzeitig zwei Platten herge­ stellt werden.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 wird einerseits die dünne Steinplatte weiter verstärkt, andererseits wird die Grundlage dafür geschaffen, daß die Platte beispielsweise zum Verklei­ den von Fassaden mit örtlich an ihrer Rückseite angeordneten Befestigungselementen am Gebäude befestigt werden kann. Eine unverstärkte Steinplatte müßte dagegen durch Träger an ihrer nach unten weisenden Kante unterstützt werden, die wiederum das bündige Anschließen der darunterliegenden Platte verhin­ dern würde. Die an der Rückseite angeordnete Glasplatte hin­ gegen verteilt die Befestigungskräfte über die gesamte Fläche und gestattet außerdem, daß die Befestigungselemente an der Rückseite der Platte angeklebt werden können.
Die Glasplatten werden gemäß Anspruch 4 zweckmäßigerweise mit der Oberfläche der Steinplatte verklebt, wobei sich gemäß An­ spruch 5 ein Kleber auf Epoxidharzbasis bewährt hat.
Verbundglas, wie es beispielsweise für den Fahrzeugbau ver­ wendet wird, eignet sich gemäß Anspruch 6 ganz besonders zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Zeichnung erläutert, die eine schematische Dar­ stellung der Abfolge der verschiedenen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt.
Im Verfahrensschritt I ist eine Ursprungsplatte 1 aus einem Natur- oder Kunststein dargestellt. Die Ursprungsplatte 1 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel die doppelte Stär­ ke (zuzüglich Schnittbreite) der aus ihr zu schneidenden, dünnen Platten auf. Ihre in der Zeichnung nach oben und unten weisenden Oberflächen sind grob vorbehandelt, so daß sie im wesentlichen eben sind. Im Verfahrensschritt I wird auf eine ihrer beiden gegenüberliegenden großen Oberflächen, im darge­ stellten Ausführungsbeispiel die Oberfläche 2a, ein bevorzugt transparent aushärtender Kleber, bevorzugt ein Epoxidharzkle­ ber, aufgebracht. Dies geschieht indem eine mit Epoxidharz­ kleber getränkte Folie 3 aufgerollt wird. Der Kleber kann je­ doch auch aufgesprüht werden. Auf diese Epoxidharz-Kleber­ schicht wird dann im Verfahrensschritt II eine vorbereitete Glasplatte 4 aufgelegt. Die Glasplatte 4 entspricht in ihrem äußeren Umfang der Ursprungsplatte 1 und besteht aus handels­ üblichem Verbundglas, wie es beispielsweise in der Autoindu­ strie eingesetzt wird. Die Stärke der Glasplatte richtet sich nach dem späteren Verwendungszweck, wobei für rein dekorative Zwecke, um eine glatte, spiegelnde Oberfläche zu erreichen, eine dünne Platte ausreicht, während für Verwendungszwecke, wo die Glasplatte zusätzlich Kräfte aufnehmen muß, diese stärker ausgebildet sein sollte. Auf jeden Fall hat jedoch die Glasplatte eine ausreichende Stärke, um als Trägerschicht während der Herstellung zu dienen, und die beim Schneiden und während anderer Bearbeitungsschritte der Ursprungsplatte 1 auftretenden Kräfte aufzunehmen und über die gesamte Fläche zu verteilen, so daß die Gefahr herabgesetzt wird, daß die Platte springt.
Nach dem Auflegen der Glasplatte 4 auf die Kleberschicht und gegebenenfalls nach einer Wärme-, Druck- oder anderer Behand­ lung, die je nach Kleberart zum Aushärten des Klebers notwen­ dig ist, wird die Ursprungsplatte 1 mit der aufgeklebten Glasplatte 4 um 180° gedreht und im Verfahrensschritt III die der Oberfläche 2a gegenüberliegende Oberfläche 2b ebenfalls in bereits beschriebener Weise mit einer epoxidharzgetränkten Klebefolie 3 beschichtet. Dann wird im Verfahrensschritt IV eine zweite Glasplatte 5 auf die Ursprungsplatte 1 aufgelegt und der Kleber wie erforderlich ausgehärtet.
Sind die Glasplatten 4 und 5 fest mit der Ursprungsplatte 1 verbunden, kann diese im Verfahrensschritt V geschnitten wer­ den. Das Schneiden erfolgt im dargestellten Ausführungsbei­ spiel mit einer Säge 6, während die Ursprungsplatte auf einer ihrer Schmalseiten aufsteht. Der Schnitt erfolgt in der Mitte zwischen den beiden Glasplatten 4 und 5, so daß an jeder Glasplatte nach dem Durchtrennen eine Steinplatte 1a, 1b hängt, die nunmehr die gewünschte Plattenstärke für die vor­ bestimmte Verwendung, beispielsweise zur Verkleidung von Mö­ beln, Fassaden, usw. aufweist. Für viele Verwendungszwecke können die Platten, so wie sie der Trenneinrichtung entnommen werden, sofort eingesetzt werden. Gegebenenfalls kann die durch die Säge 6 erzeugte Trennfläche noch etwas geglättet werden.
Für andere Verwendungszwecke, insbesondere zum Verhängen von Fassaden, ist es jedoch zweckmäßig, beidseitig mit jeweils einer Glasplatte beschichtete Steinplatten einzusetzen. Für diesen Zweck wird im Verfahrensschritt VI auch auf die durch die Säge 6 erzeugte Trennfläche 2c bzw. 2d der jeweiligen Steinplatte 1a bzw. 1b, in der bereits beschriebenen Weise, jeweils eine epoxidharzgetränkte Folie 3 aufzubringen, und anschließend im Verfahrensschritt VII, in der ebenfalls be­ schriebenen Weise, weitere Glasplatten 7, 8 auch auf die Trennflächen 2c bzw. 2d aufzubringen, so daß sich eine beid­ seitig mit Glasplatten verblendete Steinplatte ergibt.
In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungs­ beispiel können die Glasplatten auch durch andere Kleber, und die Kleber durch andere Auftragsmittel, wie beispielsweise Bürsten oder Sprühdüsen, aufgebracht werden. Die Ursprungs­ platte kann auch eine die Stärke der abzutrennenden Stein­ platte weit übersteigende Stärke aufweisen, und beispielswei­ se als Block ausgebildet sein, wobei nacheinander auf einer der freiliegenden Flächen eine Glasplatte auf die beschriebe­ ne Weise aufgeklebt, die Steinplatte in der gewünschten Stär­ ke abgetrennt, auf die Trennfläche eine weitere Glasplatte aufgeklebt, eine weitere Steinplatte abgetrennt und so fort­ gefahren wird, bis die gesamte blockartige Ursprungsplatte aufgebraucht ist.

Claims (6)

1. Verfahren zum Herstellen dünner Platten aus Natur- oder Kunststein, bei denen die spätere Sichtfläche durch eine Glasplatte gebildet ist, die bei der Herstellung die Funktion einer Verstärkungsschicht übernimmt, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst in mindestens der doppelten Plattenstärke eine Ursprungsplatte hergestellt, dann wenigstens eine freiliegende Oberfläche der Ursprungsplatte mit der Glasplatte versehen und anschließend eine mit der Glasplatte versehene Platte abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ursprungsplatte mit doppelter Plattenstärke hergestellt und aus zwei einander gegenüberliegender Oberflächen mit einer Glasplatte versehen und anschließend in zwei Platten getrennt wird, wobei jede Platte eine mit Glas verkleidete Oberfläche aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte nach dem Abtrennen auch auf der Trennoberflä­ che mit einer Glasplatte versehen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Glasplatte auf die Oberfläche aufge­ klebt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kleber auf Epoxidharzbasis verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Glasplatte aus Verbundglas besteht.
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