DE19607235C1 - Elektrolyseur mit verminderten parasitär fließenden Strömen - Google Patents
Elektrolyseur mit verminderten parasitär fließenden StrömenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Elektrolyseur, der in
Hinblick auf eine Verminderung der parasitär fließenden
Ströme einer Überarbeitung unterzogen wird.
Ein solcher Elektrolyseur ist beispielsweise aus DE 32
14 612 C2 oder aus DE 30 44 380 C2 bekannt. Die
bekannten Elektrolyseure der erfindungsgemäßen Art
weisen eine Vielzahl hintereinandergeschalteter Zellen
auf, die aus Kathode, Diaphragma und Anode bestehen.
Diese hintereinandergeschalteten Zellen bilden den
eigentlichen Elektrolyseblock. Über einen oder zwei
Kanäle wird den hintereinandergeschalteten Zellen ein
Elektrolyt zugeführt. Von derartigen Kanälen zweigen
rohrförmige Verbindungen ab, die im folgenden
Versorgungsleitungen genannt werden. Über diese
Versorgungsleitungen werden die einzelnen Zellen bzw.
Elektrodenräume mit dem Elektrolyten (z. B. mit KOH)
versorgt.
Während des Betriebe s fließt Strom von einer Elektrode
durch das Diaphragma hindurch zur Gegenelektrode. Der
Stromdurchfluß bewirkt an den Elektroden die gewünschte
Zersetzung des Elektrolyten in Wasserstoff und Sauer
stoff. Diese Gase werden getrennt über Entsorgungslei
tungen abgeführt. Die Entsorgungsleitungen führen den
Wasserstoff bzw. den Sauerstoff einem jeweils hierfür
vorgesehenen Kanal zu. Über den jeweiligen Kanal werden
die produzierten Gase abgeführt.
In der Regel sind der Elektrolyt-Zufuhrkanal, der Sau
erstoff- und der Wasserstoff-Abfuhrkanal aus elektrisch
nicht leitendem Material gefertigt, soweit diese sich
von außen unzugänglich im eigentlichen Elektrolyseblock
befinden. Gleiches gilt für die Versorgungs- und
Entsorgungsleitungen. Dieser Teil der Kanäle ist in der
Regel nicht elektrisch geerdet, da es sich einerseits
nicht um Metallteile handelt und andererseits diese
Abschnitte von außen unzugänglich untergebracht sind.
Die Kanäle für Elektrolyt, Wasserstoff und Sauerstoff
der vorbeschriebenen bipolaren Elektrolyseblöcke sind
üblicherweise über eine der metallischen Endplatten des
Elektrolyseblocks mit Hilfe von Rohrverbindungen mit
der Peripherie der Elektrolyseanlage verbunden. Die
Peripherie einer solchen Elektrolyseanlage besteht z. B.
aus Gasabscheidern, Filtern und der zur Elektro
lytumwälzung nötigen Elektrolytpumpe. Diese Teile der
Peripherie sind aus technischen Gründen aus Metall ge
fertigt und werden daher im folgenden als metallischer
Abschnitt der Kanäle bezeichnet. Sie befinden sich
außerhalb des Elektrolyseblocks und sind von außen
zugänglich.
Aus Sicherheitsgründen ist es bei diesen metallischen
Teilen erforderlich, diese mit Masse, d. h. im Fall von
Gleichstrom beispielsweise mit dem kathodischen
Potential der letzten Kathode (Endkathode) elektrisch
leitend zu verbinden. Um auf einfache Weise die Kanäle
elektrisch zu erden, werden bei den kommerziell er
hältlichen Elektrolyseuren deshalb die Kanäle durch die
kathodische Endplatte geführt. Außerhalb des ei
gentlichen Elektrolyseblocks sind sie aus Metall gefer
tigt, mit einem metallischen Flansch an die kathodische
Endplatte angeflanscht und so mit dem kathodischen Po
tential der Endkathode elektrisch verbunden.
Nachteilhaft fließt der zur Durchführung der Elektro
lyse vorgesehene Strom nicht nur bestimmungsgemäß von
der Anode durch den Elektrolyten zur Kathode, sondern
auch (in geringem Umfang) über Versorgungs- bzw. Ent
sorgungsleitungen in die vorgenannten Kanäle und von
hier aus zur elektrischen Masse ab. Dieser parasitär
abfließende Strom trägt nicht mehr zur Elektrolyse in
den einzelnen Zellen bei. Somit verschlechtert sich der
Wirkungsgrad des Elektrolyseurs.
Ferner wird in den metallischen Abschnitten der Kanäle
Wasserstoff infolge des parasitär fließenden Stromes
erzeugt. Nachteilhaft wird hierdurch der im Sauerstoff-Abfuhrkanal
befindliche Sauerstoff verunreinigt.
Des weiteren ist es bei einigen Elektrolyseuren mit ka
talytisch hochwirksamen Elektroden auch im Ruhezustand
erforderlich, eine Mindestspannung (Schutzspannung)
aufrechtzuerhalten. Andernfalls müßte eine stark ver
kürzte Lebensdauer der Elektroden hingenommen werden.
Aufgrund der parasitär fließenden Ströme muß ein höhe
rer Schutzstrom als theoretisch erforderlich zur Ver
fügung gestellt werden, um die erforderliche Schutz
spannung aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise verursa
chen parasitär fließende Ströme weitere Leistungsverlu
ste.
Es ist daher schon gemäß "Advanced Water Electrolysis
and Catalyst Stability under Discontinuous Operation",
Int. J. Hydrogen Energy, Vol. 15, No. 2, 105-114, 1990;
Divisek, J; Mergel, J.; Schmitz, H., "Intermittently
Operating Advanced Alkaline Water Electrolyser", De
chema-Monographie, Vol. 123, 65-76, VCH Verlagsge
sellschaft 1991; J. Divisek; J. Mergel; H. Schmitz ver
sucht worden, Leitungen und Anschlüsse aus nicht leit
fähigem Material herzustellen.
Die bekannten technischen Lösungen dieser Isolation sind
jedoch sehr aufwendig und schwierig zu realisieren.
Insbesondere Flanschverbindungen an der kathodischen
Endplatte, die den betrieblichen Anforderungen gewach
sen wären, sind praktisch nicht aus nichtleitendem Ma
terial zu fertigen.
Aus DE 31 40 347 C2 ist bekannt, daß bei einem
Elektrolyseur mit in Reihe geschalteten Einzelzellen
parasitäre Nebenschlußströme auftreten, indem ein
Stromfluß zwischen den leitenden Elektroden, die mit
den Membranen von benachbarten Zellen verbunden sind,
über die sich in Kontakt mit den Elektroden
befindlichen Fluidströme erfolgt. Zur Vermeidung
derartiger Ströme ist vorgesehen, sogenannte
Sammelraumwände eines jeden bipolaren Elementes
elektrisch isolierend auszugestalten.
Aus DE 30 44 380 C2 ist bekannt, Schutzspannungen
entlang von zusätzlich vorgesehenen Tunnelverbindungen
anzulegen, um so parasitären Nebenschlußströmen
entgegenzuwirken.
Weiterer Stand der Technik zur Vermeidung von Stromver
lusten bei Elektrolyseuren ist aus DE 19 56 574 A sowie
aus EP 01 87 001 A1 bekannt. Gemäß DE 19 56 574 A wird
hierfür in Elektrolytleitungen eine mechanisch beweg
lich Quetschsperre vorgesehen. Gemäß EP 01 87 001 A1
werden Elektrolytleitungen zu diesem Zweck zumindest
zum Teil aus elektrisch nicht leitenden Materialien
gefertigt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Elektro
lyseurs, der die elektrischen Sicherheitsanforderungen
erfüllt und bei dem ein höherer Wirkungsgrad im Ver
gleich zu den eingangs genannten kommerziellen Geräten
erzielbar ist, ohne wesentliche Nachteile bezüglich
mechanischer Stabilität in Kauf nehmen zu müssen.
Gelöst wird die Aufgabe durch einen Elektrolyseur mit
den Merkmalen des Hauptanspruchs.
Bei diesem Elektrolyseur befindet sich im aus Metall
gefertigten, elektrisch geerdeten Kanalabschnitt ein
Schlauchstück, welches aus elektrisch nichtleitendem
Material - z. B. aus Teflon - gefertigt ist. Je länger
dieses Schlauchstück ist, desto geringer ist der para
sitär fließende Strom. Das Schlauchstück kann dicht mit
der metallischen Wandung des Kanals verbunden sein.
Eine solche dichte Verbindung ist jedoch nicht erfor
derlich. Die Form des Querschnittes des Schlauchstückes
oder des Kanals kann beliebig (rund, eckig usw.) ge
wählt werden.
Eine elektrische Isolierung ist ferner vorgesehen, die
den metallischen, geerdeten Kanalabschnitt elektrisch
von dem übrigen, im Inneren des Elektrolyseblocks be
findlichen Kanalabschnitt trennt. Die elektrische Iso
lierung kann beispielsweise aus einer ringförmigen Tef
lonscheibe bestehen, die sich zwischen kathodischer
Endplatte und dem im Inneren des Elektrolyseblocks be
findlichen Kanalabschnitt befindet. Der innere Kanalab
schnitt kann selber die elektrische Isolierung darstel
len, falls er aus elektrisch nichtleitendem Material
gefertigt ist.
Das Schlauchstück ist mit dieser elektrischen Isolie
rung dicht verbunden. Hierunter ist eine Verbindung zu
verstehen, die bewirkt, daß die produzierten Gase bzw.
der Elektrolyt durch das Schlauchstück hindurchfließen
müssen, um den Elektrolyseblock zu verlassen bzw. um in
ihn hineinzugelangen.
Infolge der elektrischen Isolation können die parasitä
ren Ströme, die innerhalb des Elektrolyseblocks im Ka
nal auftreten, nicht mehr wie bei den kommerziell er
hältlichen Geräten unmittelbar zur elektrischen Masse
abfließen. Sie müssen sich entweder einen Rückweg
über eine der nachgeschalteten Zellen "Anode-Dia
phragma-Kathode" bahnen und tragen so wieder zur Elek
trolyse bei. Oder aber sie bahnen sich einen Weg über
den im Kanal strömenden Elektrolyten bzw. über das
strömende Gas durch das Schlauchstück hindurch zur
elektrischen Masse hin.
Diese zweite Möglichkeit wird jedoch unterdrückt, da
der parasitär zur Masse abfließende Strom gezwungen
ist, zunächst einen Teil seines Weges durch den
Schlauch und somit durch den Elektrolyten bzw. durch
das Gas hindurch zurückzulegen. Je länger dieses
Schlauchstück gewählt wird, desto größer ist der ohm
sche Widerstand, den der parasitär fließende Strom
überwinden muß. (In diesem Zusammenhang ist zu berück
sichtigen, daß die spezifische elektrische Leitfähig
keit des Elektrolyten bzw. des Gases vergleichsweise
gering ist.) Je größer der Ohmsche Widerstand ist, de
sto geringer wird der Anteil des parasitär fließenden
Stromes sein, der vom inneren Bereich des Kanals unge
nützt zur Masse abfließt.
Der technische Aufwand dieser Lösung ist erheblich ge
ringer als bei den bekannten vorgeschlagenen Lösungen.
Die Aufgabe ist bereits gelöst, wenn nur einer der Ka
näle gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs ausgestal
tet ist, da dadurch bereits ein Teil des andernfalls
parasitär abfließenden Strom "zurückgewonnen" wird.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung.
Ein Kanal mit aus Metall bestehenden Wandungen 1 ist an
der kathodischen Endplatte 2 befestigt. Durch diesen
Kanal wird der Elektrolyt in den Elektrolyseblock hin
eintransportiert oder ein im Elektrolyseblock produ
ziertes Gas herausgeleitet. Durch die aus Polysulfon
bestehenden Formteile 3 wird der Kanal im Inneren des
Elektrolyseblocks fortgesetzt. In den Formteilen 3 be
finden sich Bohrungen 4, die die Verbindungen zwischen
Kanal und Elektrolyse-Zellen herstellen.
Ein aus Teflon bestehender Schlauch 5 befindet sich im
Inneren des Kanalabschnitts 1. Der Schlauch 5 ist mit
einer ringförmigen Teflonscheibe 6 dicht verbunden. Die
Teflonscheibe 6 befindet sich zwischen der kathodischen
Endplatte 2 und dem an diese Endplatte 2 angrenzenden
Formteil 3.
Aus den einzelnen Elektrolysezellen austretender Strom
7 hat unmittelbar vor der kathodischen Endplatte die
Möglichkeit, entlang des Strompfades 8 zurück in die
letzte Elektrolysezelle zu fließen, um dort zur Elek
trolyse beizutragen. Alternativ kann der Strom den
Strompfad 9 entlang durch den Teflonschlauch 5 hindurch
zur metallischen Wandung 1 gelangen und von hier aus
zur Erde, nämlich zum kathodischen Potential der Endka
thode 2 abfließen.
Je länger der Teflonschlauch 5 gewählt ist, desto län
ger ist der Strompfad 9 und desto größer ist der zu
überwindende Ohmsche Widerstand, den ein parasitär
fließender Strom überwinden muß, um ungenutzt zur Erde
abzufließen. Je größer der Ohmsche Widerstand ist, de
sto geringer wird der Anteil des Stromes sein, der den
Strompfad 9 entlangfließt bzw. desto größer wird der
Anteil des Stromes sein, der über den Strompfad 8 in
eine Zelle zurückkehrt.
Die Verwendung einer ringförmigen Isolierung 6, die mit
dem Schlauch 5 in dichter Verbindung steht, bietet den
Vorteil, daß kommerziell erhältlich Geräte unproblema
tisch nachgerüstet werden können. Natürlich kann der
Schlauch 5 alternativ auch unmittelbar mit dem an die
kathodische Endplatte 2 angrenzenden Formteil 3 dicht
verbunden sein, falls dieses aus isolierendem Material
besteht.
Claims (1)
- Elektrolyseur mit verminderten, parasitär fließenden Strömen enthaltend:
- - einen Kanal für die Zufuhr des Elektrolyten oder die Abfuhr von Elektrolysgasen, der einen metalli schen, elektrisch geerdeten Kanalabschnitt (1) um faßt, sowie
- - ein Schlauchstück (5), das aus einem elektrisch nichtleitenden Material besteht, und im Inneren des metallischen Kanalabschnittes (1) angeordnet ist, und
- - eine Isolierung (6) mit der das elektrisch nicht leitende Schlauchstück (5) dicht verbunden ist und die den metallischen Kanalabschnitt (1) elektrisch von dem im Inneren des Elektrolyseblocks befindli chen Kanalabschnitt (3) trennt.
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