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Die Erfindung bezieht sich auf einen Tunnelofen für keramische Industrie
mit taktweisem Vorschub schienengebundener Ofenwagen. Bekannt ist ein Tunnelofen
dieser Art, bei dem die sich im Gegenstrom bewegenden Rauchgase durch eine an der
Tunnelofeneinfahrt angeordnete Absaugkammer abführbar sind. Die Absaugkammer besteht
dabei aus einem kastenförmigen Schieber mit Öffnungen, dessen Innenraum an eine
Absaugvorrichtung anschließbar ist. Während des Einschubes des Ofenwagens muß dieser
Schieber hochgefahren werden, wobei die Verbindung mit der Absaugvorrichtung unterbrochen
wird, wodurch der Betrieb des Ofens in dieser Zeit stillgelegt ist. Ein kontinuierliches
Absaugen ist hiernach unmöglich. Durch die diskontinuierliche Absaugung wird der
Brennvorgang unterbrochen, wodurch die Brennleistung des Ofens herabgesetzt wird.
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Dies wirkt sich namentlich dann besonders nachteilig aus, wenn beim
Brennen von Hohlware die Brenndauer an und für sich ziemlich klein ist.
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Auch tritt bei dem Anheben der Absaugkammer Frischluft in den Ofen
ein, wodurch die Gefahr von Beschädigungen der sehr empfindlichen Ziegelpakete heraufbeschworen
wird. Hinzu treten bei der trennbaren Verbindung zwischen Ventilator einerseits
und Absaugkammer andererseits Dichtungsprobleme auf, die bis heute noch nicht gelöst
werden konnten.
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Hinzu kommt noch, daß durch die kleine Breite des Schiebers die abgesaugte
Rauchgasmenge begrenzt ist. Die geringe Schieberbreite folgt aus der Tatsache, daß
der Schieber zwischen zwei Besatzpakete eingefahren wird und der Schürschlitz nur
etwa 300 mm breit ist. Diese Art des Rauchgasaustages ist deshalb nur bei Öfen mittlerer
Leistung, z. B. 200 t pro Tag, anwendbar.
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Nach der USA.-Patentschrift 1073 219 ist es beleits bekannt, an die
Brenukammer eine rechtwinklig seitlich abzweigende Aufnahmeschleuse mit einem einzigen
Schleusentor anzuschließen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Tunnelofen der fraglichen Art
durch kontinuierliche Rauchgasabsaugung in seiner Brennleistung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Absaugkammer
durch eine Verlängerung der Wände und der Decke des Tunnelofens gebildet und zwischen
Absaugkammer und Tunnelofen rechtwinklig seitlich abzweigend eine Aufnahmeschleuse
mit einem äußeren und einem inneren Schleusentor angeordnet ist.
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Durch die kontinuierliche Absaugung der Rauchgase wird die Brennzeit
des Ofens auf ein Minimum herabgesetzt, was sich auf die Brennleistung sehr günstig
auswirkt.
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n -.iziterer Ausgestaltung der Erfindung ist in der Sohle des Ofenkanals
hinter der Einmündung der Aufnahmeschleuse ein Schieber vorgesehen, der Ausnehmungen
besitzt, die entsprechend der Form des Untenvagengestelles ausgebildet sind.
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Hierdurch wird verhindert, daß der Rauchgasventilator unnötig große
Luftmengen zu bewältigen hat. Die Folge davon ist ein geringerer Kraftbedarf dieses
Lüfters.
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Vorteilhaft besteht der Schieber aus einem Mittelteil und zwei Seitenteilen,
welche mit dem Mittelteil über Zungen verbunden sind.
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Zweckmäßig besitzen die Schienen im Bereich des Schiebers diagonal
verlaufende Unterbrechungen.
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Der erfindungsgemäße Tunnelofen ist nachstehend
an Hand der Zeichnung
noch etwas näher veranschaulicht. In dieser zeigt in rein schematischer Weise Fig.
1 einen waagerechten Teilschnitt durch den erfindungsgemäßen Tunnelofen, F i g.
2 einen senkrechten Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, F i g. 3 eine Draufsicht
in vergrößertem Maßstab auf den Schieber des Tunnelofens gemäß der Erfindung, F
i g 4 eine Ansicht von vorn der Anordnung nach Fig. 3, wobei der linke Teil den
Schieber in der Schließstellung, der rechte Teil hingegen in der Offenstellung zeigt.
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Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Tunnelofen bezeichnet, von welchem
die Zeichnung lediglich das Einfahrende zeigt.
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Der Tunnelofen 1 besteht aus den Seitenwänden 2 und der Decke 3.
In Längsrichtung des Tunnelofens 1 verlaufen durch den Ofenkanal 4 Schienen 5, auf
welchen Ofenwagen 6 verschiebbar angeordnet sind.
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Die Ofenwagen 6 tragen den zu brennenden Besitz beispielsweise Ziegelformlinge
7.
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Die Schubrichtung der Ofenwagen 6 ist mit X bezeichnet, während die
Rauchgase entgegengesetzt zur Schubrichtung X in Richtung Y zum Einfahrende des
Tunnelofens 1 hin abgesaugt werden.
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An der Stirnseite des Einfahrendes des Tunnelofens 1 ist ein im Querschnitt
etwa rechteckförmiger Absaugraum 8 großen Querschnittes angeordnet, welcher an seiner
zum Brennkanal 4 weisenden Seite von Absaugöffnungen 9 durchbrochen ist, so daß
die Absaugkammer 8 mit dem Ofenkanal 4 durch die Absaugöffnungen9 in Verbindung
steht. Die Absaug kammer 8 wird durch eine Verlängerung derWände 2.
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2 a und der Decke 3 gebildet.
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In die Absaugkammer 8 mündet im Bereich der Seitenwand 2 eine Absaugleitung
10, der ein Sauggebläse 11 zugeordnet ist. Durch das Sauggebläse 11 werden die Rauchgase
in Richtung T aus der Absaugkammer 8 abgesaugt. Eine Absaugleitung im Bereich der
Decke 3 anzuordnen, liegt im Rahmen der Erfindung.
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Die Öffnung 12 zur Einbringung der Ofenwagen 6 in den Ofenkanal 4
ist seitwärts in der Seitenwand 2 vorgesehen. Diese Einfahiöffnung 12 ist mit einem
heb- und senkbaren inneren Schleusentor 13 verschlossen. Im Abstand zu diesem Schleusentor
13 ist ein weiteres heb- und senkbares äußeres Schleusentor 15 angeordnet; beide
Schleusentore 13, 15 bilden eine Aufnahmeschleuse 14. Durch die Aufnahmeschleuse
14 führen Schienen 16, die senkrecht zur Ofen achs bis in den Ofenkanal 4 hinein
verlaufen.
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Auf den Schienen 16 ist eine Schiebebühne 17 verfahrbar angeordnet,
die die Ofenwagen 6 durch die Aufnahmeschleuse 14 in den Ofenkanal 4 befördert,
wo sie von der Schiebebühne 17 auf die Schienen 16 abgeschoben werden.
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Hinter der Einmündung der Aufnahmeschleuse 14 befindet sich in der
Sohle des Ofenkanals 4 unterhalb der Ofenwagen 6 ein Schieber 18, der den Konturen
der Wagengestelle 6a der Ofenwagen 6 angepaßt und durch in den Schienen 5 angebrachte
Unterbrechungen 19 auf- und abbewegbar ist. In der oberen Stellung paßt sich der
Schieber 18 dem Wagengestell 6 a des Ofenwagens 6 an und verschließt den zwischen
dem Wagengestell 6a und dem Boden ja des Tunnelofens 1 befindlichen Raum 1 b, damit
während des Ofenbetriebes keine Falschluft aus diesem Raum lb angesaugt wird.
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Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, kann der Schieber 18 durch
die in den Schienen 5 angebrachten, diagonal verlaufenden Unterbrechungen 19 einmal
in eine obere Stellung (Fig. 4, linker Teil) und zum anderen in eine untere Stellung
(F i g. 4, rechter Teil) gebracht werden. In dem Schieber 18 sind Ausnehmungen 21
vorgesehen, die entsprechend der Konturen des unteren Wagengestelles 6 a ausgebildet
sind.
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Am oberen Rand des Schiebers 18 ist eine Dichtung 22 angebracht,
die sich dichtend an das Wagengestell 6a des Ofenwagen 6 anlegt. Die in den Schienen
5 vorgesehenen Unterbrechungen 19 sind schräg geführt, so daß die die Unterbrechungen
19 überfahrenden Ofenwagen 6 keinen Erschütterungen unterworfen sind. Der Mittelteil
20 des Schiebers 18, der durch die Unterbrechungen 19 geführt wird, ist entsprechend
ausgebildet und besitzt Zungen 23, welche die beiden Seitenteile mit dem Mittelteil
20 des Schiebers 18 verbinden. Beidseitg der Unterbrechungen 19 sind zur Unterstützung
der Schienen 5 Stützbalken 24 angeordnet.
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Sobald die Schiebebühne 17 einen mit Ziegelformringen beladenen Ofenwagen
6 heranbefördert hat, fährt sie durch das geöffnete äußere Schleusentor 15 in die
Aufnahmeschleuse 14 ein.
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Das innere Schleusentor 13 des Tunnelofens 1 ist dabei geschlossen.
Ist die Schiebebühne 17 in die Aufnahmeschleuse 14 eingefahren, so wird das äußere
Schleusentor 15 geschlossen, während das innere Schleusentor 13 des Tunnelofens
1 nach Schließung des äußeren Schleusentores 15 der Schleuse 14 geöffnet wird, so
daß die Schiebebühne 17 mit dem Ofenwagen 6 in den Ofenkanal 4 des Tunnelofens 1
einfahren kann.
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Nach Einfahrt derSchiebebühnel7 wird das innere Schleusentor 13 des
Tunnelofens 1 geschlossen. Ist dies geschehen, so beginnt der Abschub des Ofen-Wagens
6 von der Schiebebühne 17 auf die Schieneun 5. Vorher wird jedoch der Schieber 18
in die unterste Stellung unterhalb der Oberkante der Schiene 5 gebracht, damit der
vorrollende Ofenwagen 6 nicht von dem Schieber 18 an der Weiterfahrt gehindert wird.
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Sobald der Ofenwagen 6 auf den Schienen 5 die Ruhestellung erreicht
hat, wird der Schieber 18 wieder in die obere Absperrstellung gehoben, und die entleerte
Schiebebühnel7 verläßt den Ofenkanal 4 des Tunnelofens 1, um sich mit einem anderen
Ofenwagen 6 in der Aufnahmeschleuse 14 zur erneuten Einfahrt in den Ofenkanal 4
bereitzuhalten.
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Während dieser Vorgänge geht der Rauchgasabzug kontinuierlich weiter,
da die Anordnung der Aufnahmeschleuse 14 und des Schiebers 18 eine solche Verfahrensweise
möglich machen und keinerlei Falschluft während des Schubvorganges angesaugt werden
kann.