DE19605744A1 - Vorrichtung zur Schließfolge und/oder Öffnungsfolgeregelung für eine zweiflügelige Tür - Google Patents
Vorrichtung zur Schließfolge und/oder Öffnungsfolgeregelung für eine zweiflügelige TürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schließfolge- und/oder Öffnungsfol
geregelung für eine zweiflügelige Tür, vorzugsweise mit Anschlagschwenkflü
geln, mit einem vorzugsweise unterschlagenden Standflügel und einem vor
zugsweise überschlagenden Gangflügel.
Die Bezeichnung Schließfolge- oder Öffnungsregelung wird im folgenden unab
hängig davon verwendet, ob es sich um eine echte Regelung oder eine Steue
rung handelt.
Bei zweiflügeligen Türen mit einem unterschlagenden Standflügel und einem
überschlagenden Gangflügel ist es erforderlich, daß die Flügel beim Öffnen und
beim Schließen in einer bestimmten Reihenfolge öffnen bzw. schließen, d. h.
beim Öffnen zuerst der überschlagende Gangflügel geöffnet wird und beim
Schließen zuerst der unterschlagende Standflügel in Schließlage gebracht wird.
Eine Vorrichtung zur Öffnungsfolgeregelung ist z. B. aus der DE-OS 35 33 689
bekannt. Sie verwendet einen an der Schließkante des Standflügels angebrach
ten Mitnehmer mit Mitnehmerrolle, der mit der Schließkante des Gangflügels
zusammenwirkt, so daß beim Öffnen des Standflügels der Gangflügel voreilend
öffnend mitgenommen wird.
Bekannte Schließfolgeregler arbeiten in der Weise, daß beim Schließen der
Gangflügel in einer Warteposition so lange blockiert wird, bis der Standflügel in
Schließstellung ist. Hierfür wurden in der Vergangenheit meist sogenannte
Klappstangenanordnungen verwendet, wie sie z. B. in DE-GM 82 27 786 be
schrieben sind. Es handelt sich um eine am oberen Türsturz angebrachte aus
schwenkbare Anschlagstange, die den Gangflügel in Warteposition in An
schlaglage hält, bis der Standflügel in Schließlage steht. Die Anschlagstange
wird über den Standflügel gesteuert.
Aus der DE-OS 31 47 239 ist eine im Türsturz verschiebbar gelagerte An
schlagstange bekannt, die ebenfalls vom Standflügel gesteuert wird und mit
einer Anschlagkante des Gangflügels zusammenwirkt, um diesen beim Schlie
ßen in einer Wartestellung zu blockieren, bis der Standflügel geschlossen ist.
Aus der DE-OS 33 36 739 ist eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung be
kannt, die mit den Türschließern der Türflügel zusammenwirkt. Als Türschlie
ßer sind Gleitarmtürschließer verwendet. Zur Schließfolgeregelung wird der
Gleiter des Gangflügeltürschließers so lange blockiert, bis der Standflügel ge
schlossen ist. Aus der DE-OS 33 29 543 sind verschiedene andere Ausführun
gen von Schließfolgereglern bekannt, die mit Türschließern zusammenwirken.
Auch hier ist jeweils vorgesehen, daß der Türschließer des Gangflügels zur
Schließfolgeregelung so lange blockiert wird, bis der Standflügel in Schließlage
ist. Es sind unterschiedliche Ausführungen beschrieben, bei der die Blockier
einrichtung am Gestänge des Türschließers, an der Schließerwelle oder am
Dämpfungskolben des Türschließers angreift. Bei einer weiteren Ausführung
erfolgt die Blockierung über ein Ventil im Hydraulikkreislauf des Türschließers.
Die Steuerung der Blockiereinrichtung erfolgt jeweils durch den Standflügel
über ein mechanisches Übertragungsglied.
Aus der DE-OS 40 21 313 ist eine sogenannte elektrische Schließfolgerege
lung bekannt. Sie sieht eine elektrisch ansteuerbare Blockiereinrichtung des
Gangflügels vor, die in Abhängigkeit vom Standflügel angesteuert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, die einfacher aufgebaut ist. Die Vorrichtung soll ins
besondere auch bei zweiflügeligen Türen einsetzbar sein, die mit mechanischen
Türschließern ausgerüstet sind, insbesondere bei Türschließern mit Gleitarm
türschließern. Es sollen Falzschwenktüren mit einem unterschlagenden Stand
flügel und einem überschlagenden Gangflügel mit der Vorrichtung ausgerüstet
werden können. Die Vorrichtung soll an zweiflügeligen Türen in Gebäuden ein
gesetzt werden, insbesondere an Feuerschutztüren.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1. Die
erfindungsgemäße Bewegungskopplung des Gangflügels und des Standflügels
kann durch eine mechanische Zwangsführung der Flügel erfolgen. Die Bewe
gungskopplung bzw. Zwangsführung kann vorzugsweise ausschließlich in ei
nem Türöffnungsbereich in Nähe der Schließlage erfolgen, da ausschließlich in
diesem Bereich eine Kollision der Türflügel auftreten könnte und über diese
Bewegungskopplung also verhindert wird. Aufgrund der Bewegungskopplung
kann auf eine Blockiereinrichtung, die den Gangflügel in einer Warteposition
blockiert, vorzugsweise ganz verzichtet werden.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele verwenden zur Bewegungskopplung ein me
chanisches Koppelelement, welches vorzugsweise mit in einer ortsfesten Gleit
schiene geführten Gleitern zusammenwirkt, wobei die Gleiter über an den Tür
flügeln angelenkte Gleitarme mit den Türflügeln verbunden sind. Vorzugsweise
sind die Türen mit Gleitarmtürschließern ausgerüstet. Das Koppelelement wirkt
mit den Gleitern der Türschließer zusammen.
Die Bewegungskopplung von Gangflügel und Standflügel, vorzugsweise über
das an den mit dem Gangflügel und Standflügel verbundenen Gleitern angrei
fende Koppelelement, kann derart gestaltet werden, daß der Standflügel beim
Öffnen zumindest in einem Teilbereich in Nähe der Schließlage den Gangflügel
derart mitnimmt, daß der Gangflügel vorauseilt. Es kann vorgesehen sein, daß
beim Schließen zumindest in Nähe der Schließlage der Gangflügel den Stand
flügel derart mitnimmt, daß der Standflügel vorauseilt.
Die Bewegungskopplung zur Schließfolgeregelung kann auch derart ausgeführt
werden, daß der Standflügel bei der Schließbewegung vor Erreichen der
Schließlage den Gangflügels - falls dieser bereits in Schließlage war - kurz öff
net, so daß der Standflügel unterschlagend in Schließlage gelangen kann.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Schließ- und
Öffnungsfolgeregelung mit einem bandförmigen Koppelelement,
das die Gleiter der Türschließer in der ortsfest montierten Gleit
schiene verbindet, Frontansicht im Schnitt;
Fig. 2 einen Bandstraffer als Einholvorrichtung als Zusatzeinrichtung in
einem Fig. 1 entsprechenden Ausführungsbeispiel, Ausschnitt
einer Fig. 1 entsprechenden Schnittdarstellung;
Fig. 3 eine Kupplungsvorrichtung als Sicherheitsvorrichtung zum Auslö
sen im Überlastfall als Zusatzeinrichtung bei einem Fig. 1 ent
sprechenden Ausführungsbeispiel, Ausschnitt einer Fig. 1 ent
sprechenden Schnittdarstellung;
Fig. 4 eine Draufsicht in Fig. 3;
Fig. 5 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel entsprechend Fig. 1 mit
einem Dehnungsbegrenzer als Zusatzeinrichtung, Frontansicht im
Schnitt;
Fig. 6 ein weiteres abgewandeltes Ausführungsbeispiel entsprechend
Fig. 1 mit einer Zusatzumlenkung für größere Mindestbandlänge,
Frontansicht im Schnitt;
Fig. 7 eine Variante des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels mit
elektrischer Feststellvorrichtung für den Gangflügel und für den
Standflügel, Frontansicht im Schnitt;
Fig. 8 einen Schnitt entlang VIII-VII in Fig. 7;
Fig. 9 eine Schnittdarstellung entsprechend Fig. 7, jedoch von einem
abgewandelten Ausführungsbeispiel, mit in vertikaler Ebene ge
führtem Band und horizontal nebeneinander angeordneten Schie
nenkammern;
Fig. 10 eine Draufsicht in Fig. 9;
Fig. 11 eine Schnittdarstellung entsprechend Fig. 9, jedoch von einem
weiteren abgewandelten Ausführungsbeispiel mit anders ausgebil
deten Schienenkammern;
Fig. 12 eine Schnittdarstellung entsprechend Fig. 10, jedoch von einem
weiteren abgewandelten Ausführungsbeispiel mit symmetrisch
ausgestalteten Schienenkammern;
Fig. 13 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer im wesentlichen Fig. 1
entsprechenden Vorrichtung, wobei jedoch das Koppelelement als
Einrichtung mit zwei starren gegenläufigen Schiebern mit Zahn
stangen und Ritzel ausgebildet ist, Frontansicht im Schnitt;
Fig. 14 ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei jedoch das Koppelele
ment die Schließerwellen der ortsfest montierten Türschließer
verbindet, Draufsicht.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Vorrichtung an einer zwei
flügligen Tür in einem Gebäude eingesetzt. Der eine Türflügel ist als unter
schlagender Standflügel, der andere als überschlagender Gangflügel ausgebil
det. Sowohl der Standflügel als auch der Gangflügel ist mit einem Gleitarmtür
schließer ausgerüstet. Die Türschließer können als manuell zu betätigenden
Türschließer mit Schließerfeder zum selbsttätigen Schließen, aber auch mit zu
sätzlichem Öffnermotor oder als automatische Antriebe mit automatischem
Öffner- und Schließermotor ausgebildet sein.
Zunächst werden die Ausführungsbeispiele der Fig. 1-10 beschrieben. Die
Türschließer sind mit ihrem Gehäuse mit Schließerwelle an den Türflügeln
montiert. Das mit der Schließerwelle gekoppelte kraftübertragende Gestänge
ist am Blendrahmen abgestützt und als Gleitschienengestänge ausgebildet. Die
in der Gleitschiene 3 geführten Gleiter 1b, 2b der Türschließergestänge sind
über ein als flexibles Band 4 ausgebildetes Koppelelement miteinander gekop
pelt.
In Fig. 1 ist die Schließerwelle des Standflügeltürschließers mit 1 und die
Schließerwelle des Gangflügeltürschließers mit 2 bezeichnet. Die Schließerwel
len 1 und 2 sind in der zeichnerischen Darstellung jeweils nur angedeutet. Die
Türschließer, die in herkömmlicherweise, z. B. als hydraulisch gedämpfte
Gleitarmtürschließer gemäß DE-OS 36 38 353, ausgebildet sein können, sind
nicht näher dargestellt. An der Schließerwelle 1 und 2 ist jeweils drehfest der
Gleitarm 1a bzw. 2a gekoppelt. Der Gleitarm 1a des Standflügeltürschließers
weist an seinem freien Ende den Gleiter 1b auf, der in der Schiene 3 ver
schiebbar geführt ist. In entsprechender Weise weist der Gleitarm 2a des
Gleitschienentürschließers den Gleiter 2b auf, der in der Gleitschiene 3 geführt
ist. Die Gleitschiene 3 ist am Türsturz, also Blendrahmen fest montiert. Sie ist
als durchgehende Schiene ausgebildet, kann aber auch aus zwei separaten
Schienen für die Gleiter 1b, 2b bestehen. Die Gleitschiene 3 ist als Mehrkam
merschiene ausgebildet mit einer unteren Kammer 3b zur Aufnahme der Glei
ter 1b, 2b und einer oberen Kammer 3d zur Aufnahme des oberen Trums des
Bandes 4.
Bei der Öffnungsbewegung des Standflügels gleitet der Gleiter 1b in der Schie
ne in Kammer 3b nach rechts, bei der Schließbewegung nach links. In entspre
chender Weise läuft der Gleiter 2b beim Öffnen des Gangflügels nach links und
beim Schließen nach rechts.
Zur Bewegungskopplung der Gleiter 1b und 2b ist in Fig. 1 ein flexibles Band
aus Polyamid vorgesehen, das mit seinem einen Ende am Gleiter 1b fixiert ist
und an seinem anderen Ende einen Mitnehmer 5 trägt. Das Band 4 ist über
eine Umlenkrolle 6 geführt, die in der Schiene 3 außerhalb der Bewegungsbahn
der Gleiter 2b und 1b und zwar in Fig. 1 links von der Bewegungsbahn des
Gleiters 2 - also auf der von der Bewegungsbahn des Standflügelgleiters 1b
abgewandten Seite - drehbar gelagert ist.
Die Umlenkrolle 6 wirkt mit einer Spanneinrichtung 7 zusammen. Über die
Spanneinrichtung 7 kann die Achse der Umlenkrolle entlang der Schiene in
wählbarer Position verstellt werden. Die Einstellung kann manuell oder auto
matisch erfolgen, indem die Achse der Umlenkrolle in ihrer Position entlang der
Schiene manuell z. B. über Einstellschrauben oder selbsttätig unter Wirkung
einer in der Schiene abgestützten Feder verstellbar ist. Die Achse der Um
lenkrolle kann hierfür in einem in der Schiene entsprechend verstellbaren
Schlitten angeordnet sein.
Das Band 4 überträgt ausschließlich Zugkräfte. Die Spanneinrichtung 7, insbe
sondere, wenn sie selbsttätig wirkt, z. B. über eine Feder an der Schiene 3 ab
gestützt ist, wirkt zusätzlich stoßdämpfend, z. B. wenn der Standflügel 1 bei
schließenden Gangflügel plötzlich in Öffnungsrichtung aufgestoßen oder ange
halten wird. Ferner oder alternativ kann ein separater Dämpfer vorgesehen
sein, z. B. einer oder beide Gleiter 1b, 2b jeweils mit einem separaten Dämpfer
zusammenwirken oder das Koppelelement als Dämpfer, z. B. das Band 4 als
elastisches Band ausgebildet sein.
Wenn die Spanneinrichtung 7 eine Feder aufweist, die in Längsrichtung der
Schiene bzw. in Längsrichtung des Bandes wirkt und die in diese Richtung
bewegbare Achse der Umlenkrolle 6 abstützt, dient die Spanneinrichtung auch
als selbsttätiger Bandstraffer und verhindert, daß bei alleinigem Öffnen des
Gangflügels oder wenn der Gangflügel einen wesentlich größeren Öffnungs
winkel als der Standflügel aufweist, daß das Band eine schlaffe durchhängende
Schlaufe bildet. Die Spanneinrichtung wirkt in diesem Falle als Einholvorrich
tung für das Band.
Das Band 4 besteht aus zwei Teilabschnitten 4a, 4b, die hintereinanderge
schaltet und über eine spannbare Verbindungsschnalle 400 verbunden sind.
An den freien Enden der Bandabschnitte 4a, 4b sind die Gleiter 1a, 1b ange
koppelt. Die Verbindungsschnalle ist in Art einer Gürtel- oder Riemenschnalle
ausgebildet, wobei das Band über manuelles Anziehen an den in die Schnalle
eingeführten Bandenden oder an einem dieser Bandenden spannbar ist. Auf
diese Weise erfolgt bei der Montage die Anpassung der Bandlänge an die Tür
breite.
Als Koppelelement kann anstelle des Bandes 4 auch eine Kette vorgesehen
sein, die über eine z. B. als Zahnrad ausgebildete Umlenkrolle 6 geführt ist.
Wenn aus der in Fig. 1 dargestellten Schließlage ausschließlich der Gangflü
gel geöffnet wird, läuft der Gleiter 2b nach links. Bei dem dargestellten Aus
führungsbeispiel verbleibt dabei der mit dem Gleiter 2b nicht fixverbundene
Mitnehmer 5 an der Ausgangsposition. Bei einem abgewandelten Ausfüh
rungsbeispiel kann der Mitnehmer 5 mit dem Gleiter 2b auch verbunden sein,
so daß er bei der Öffnungsbewegung, also mit dem Gleiter 2b nach links mit
genommen wird. Alternativ kann das Koppelelement auch unmittelbar mit dem
Gleiter 2b bzw. mit beiden Gleitern verbunden sein. Das Band kann am Ban
dende z. B. eine Öse aufweisen, die in den Gelenkbolzen des Gleiters einge
hängt ist. Jedenfalls bleibt, wenn ausschließlich der Gangflügel geöffnet wird,
der Standflügel bzw. der Gleiter 1b in der dargestellten Schließlage, während
der Gleiter des Gangflügels 2b in Fig. 1 nach links läuft.
Bei der nachfolgenden Schließbewegung, wenn nun der Gangflügel bei wei
terhin geschlossenen Standflügel schließt, läuft der Gleiter 2b in der Schiene
wieder nach rechts, bis sich die in Fig. 1 dargestellte Schließstellung einge
stellt hat.
Wenn aus der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung der Standflügel geöffnet
wird und der Gleiter 1b also in der Schiene nach rechts läuft, wird über das
Koppelelement 4 der Gleiter 2b des Gangflügels mitbewegt. Er läuft dadurch in
der Schiene nach links und der Gangflügel öffnet auch. Der Gangflügel eilt dem
Standflügel dabei voraus aufgrund der Zwangsführung über das Koppelelement
4. Dies bedeutet, daß eine Öffnungsfolgeregelung erreicht wird.
Wenn nun bei geöffneter Tür, wenn sowohl der Gangflügel als auch der Stand
flügel geöffnet ist, der Gangflügel geschlossen wird, erzwingt das Koppelele
ment 4 auch das Schließen des Standflügels. Dabei ist die Zwangsführung
über das Koppelelement 4 derart, daß der Standflügel dem Gangflügel in
Schließrichtung jeweils vorauseilt, d. h. wie schon beim Öffnen so auch beim
Schließen ist der Türöffnungswinkel des Standflügels grundsätzlich geringer als
der Türöffnungswinkel des Gangflügels und der Gangflügel kann erst die
Schließlage erreichen, wenn der Standflügel in Schließlage ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 kann der Gangflügel jeweils unabhän
gig vom Standflügel in Öffnungsrichtung bewegt werden, ohne daß der Stand
flügel mitbewegt wird. Dies bedeutet, daß der Gangflügel grundsätzlich Öff
nungsfreiheit unabhängig von der Stellung des Standflügels hat. Dies ergibt
sich daraus, daß das Koppelelement als flexibles Band ausgebildet ist und über
eine Umlenkung 6 geführt ist. Zusätzlich, aber für diese Funktion nicht erfor
derlich ist, daß der Mitnehmer 5 mit dem Gleiter 2b nur in Schließrichtung in
Anlage kommt.
Alternativ oder zusätzlich zu der mit der Umlenkrolle 6 zusammenwirkenden
Spanneinrichtung 7 (Fig. 1) kann auch eine separate selbsttätige Bandstraf
feinrichtung 200 vorgesehen sein, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
Die Einrichtung 200 weist eine mit dem Band 4 zusammenwirkende Rolle 21
auf, welche über einen Haken 22 mit einer Zugfeder 23 an der Schiene 3 ab
gestützt ist und in der Schiene 3 in Schienenlängsrichtung verschiebbar ge
führt ist. Die Schiene 3 weist ferner eine in einer festen Position in der Schiene
angeordnete Bandumlenkung 24 auf. Das Band 4 ist unter Ausbildung einer
z-förmigen Schlaufe über die Umlenkung 24 und die Rolle 21 geführt. Abhängig
von der momentanen Position der Rolle 21 weist die z-förmige Schlaufe einen
mehr oder weniger langen u-förmigen Schlaufenabschnitt auf.
In Fig. 2 ist in ausgezogenen Linien gezeigt, wie über die Straffeinrich
tung 200 ein im wesentlichen u-förmiger Schlaufenabschnitt unter Wirkung
der Zugfeder 23 nach rechts gezogen ist. Es handelt sich um eine Stellung, bei
der der Gangflügel alleine geöffnet ist oder zumindest einen wesentlich größe
ren Öffnungswinkel als der Standflügel aufweist. Bei diesen Türstellungen wird
das wirkungslose schlaffe Band über die Straffeinrichtung 200 eingeholt unter
Ausbildung der in Fig. 2 dargestellten u-förmigen Schlaufe.
In gestrichelten Linien ist in Fig. 2 die Betriebsstellung gezeigt, bei der das
Band straff gespannt ohne Ausbildung einer u-förmigen Schlaufe ist. Diese
Grundstellung liegt vor, wenn die Türflügel geschlossen sind und wenn bei ge
öffneten Türflügeln über das Band 4 die Zwangsführung erfolgt, d. h. beim
Öffnen oder beim Schließen der Gangflügel jeweils geringfügig größeren Öff
nungswinkel als der Standflügel hat.
Die Bandstraffeinrichtung 200 kann im Bereich des oberen oder unteren Trums
des Bandes 4 jeweils außerhalb des Bewegungsbereichs der Bandenden bzw.
der Gleiter 1b bzw. 2b angeordnet sein, vorzugsweise im mittleren Bereich der
durchgehenden Gleitschiene 3 in Fig. 1 zwischen den Endlagenstellungen der
Gleiter 1b und 2b, aber auch im Bereich der Umlenkrolle 6.
Um sicherzustellen, daß in einem Überlastfall, z. B. bei gewaltsamen Zudrücken
des Gangflügels bei in Offenstellung blockiertem Standflügel oder beim
gewaltsamen Öffnen des Standflügels bei blockiertem Gangflügel sowie bei
sehr harten plötzlichen Stößen der Schließfolgeregelmechanismus nicht be
schädigt wird, ist eine Kupplungsvorrichtung 30 vorgesehen, die im Über
lastfall die beiden Gleiter 1b, 2b voneinander entkoppelt oder Gleiter und Band
entkoppelt. Eine solche Vorrichtung ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt, wo
bei bei diesem Ausführungsbeispiel die Kupplungsvorrichtung zwischen dem
Standflügelgleiter 1b und dem zugehörigen Ende des Bandes 4 angeordnet ist.
Es handelt sich um eine elastische Verrasteinrichtung, die ein Rastblech 32
aufweist, welches an seinem einen Ende fest mit dem Ende des Bandes 4 ver
bunden ist und an seinem freien Ende zwei zangenartig zueinander angeordne
te Rastarme 32a, 32b aufweist, welche den Gelenkbolzen des Gleiters 1b ver
rastend umgreifen und somit eine Rastverbindung mit dem Gleiter 1b bilden.
Das Rastblech 32 weist einen separaten Gleiter 33 auf, der in gleicher Weise
wie der Gleiter 1b in der Schiene 3 geführt ist.
In dem zuvor beschriebenen Überlastfall, wenn also eine übergroße Zugkraft in
Band 4 auftritt kuppelt die Vorrichtung 30 aus, indem das Rastblech 32 unter
elastischer Aufweitung der Zangenarme 32a, 32b vom Gelenkbolzen des Glei
ters 1b freikommt und somit die Bewegungskopplung der Gleiter 1b, 2b bzw.
der Flügel aufgehoben ist. Dies bedeutet, daß nun der Standflügel unabhängig
vom Gangflügel geöffnet werden kann und oder der Gangflügel unabhängig
vom Standflügel geschlossen werden kann und also keine Öffnungsfolge- oder
Schließfolgeregelung vorliegt, sobald der Überlastfall eintritt.
In Fig. 3 steht der Gleiter 33 in einer Anschlaglage an einem schienenfesten
Anschlag 35 oder in dem Ausführungsbeispiel als in die Schienenwand einge
formte Sicke ausgebildet ist. Diese Stellung nimmt das Band immer in der
Schließlage der Flügel ein. Bei der Entkopplung im Überlastfall verbleibt das
Band in dieser Stellung, wenn der Standflügel aus der Schließstellung mit Ge
walt aufgedrückt wird. Wenn der Überlastfall bei geöffnetem Standflügel ein
tritt, wird das Band in die in Fig. 3 dargestellte Stellung beim Schließen des
Gangflügels über den Gleiter 2b zurückgezogen.
Dies bedeutet, daß das Band in dieser Bereitschaftsstellung vorliegt, wenn der
Standflügel wieder in Schließlage kommt, so daß beim Einlaufen des Standflü
gels in die Schließlage das Rastblech 32 mit den zangenförmigen Armen 32a,
32b am Gelenkbolzen des Gleiters 1b selbsttätig ankoppelt und somit also die
Rastverbindung wieder automatisch eingestellt wird.
Alternativ oder zusätzlich zu der Kupplungsvorrichtung 30 kann auch vorgese
hen sein, daß das Band 4 entsprechend elastisch ist, so daß im Überlastfall das
mit den Gleitern 1b, 2b fest verbundene Band entsprechend elastisch dehnbar
ist.
Als weitere Zusatzeinrichtung kann eine Sicherungseinrichtung vorgesehen
sein, die die elastische Dehnung des Bandes 4 in der Nähe der Schließlage be
grenzt oder ausschließt. Eine solche Einrichtung ist in Fig. 5 gezeigt. Sie
weist eine Druckfeder 50 auf, die in der Schienenkammer 3b angeordnet ist
mit ihrem einen Ende schienenfest abgestützt und mit ihrem freien Ende mit
dem Gleiter 2b verbunden ist. Die Feder 50 wirkt damit entgegen der Schließ
richtung des Gleiters 2b. Alternativ kann auch ein Zusatzband 50 vorgesehen
sein, welches um die Umlenkrolle 6 geführt ist und an seinem einen Ende an
der Schiene 3 ortsfest und an seinem anderen Ende am Gleiter befestigt ist.
Das Zusatzband 50 kann aus gleichem oder ähnlichem Material wie das Band 4
ausgebildet sein, vorzugsweise weitgehend unelastisch. Die Feder bzw. das
Zusatzband 50 kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn der Türschließer
des Gangflügels relativ hohes Schließmoment bringt. Die Einrichtung 50 ver
hindert, daß in der Nähe der Schließlage etwa bei einem plötzlichen Stoppen
oder stoßartigem Öffnen des Standflügels der teilweise geöffnete Gangflügel
den Standflügel überholt und Fehlfunktionen auftreten. Zusätzlich oder alter
nativ kann auch in der Gleitschiene 3 im Bereich der Schließlage des Gleiters
2b ein federnder schienenfester Anschlag angeordnet sein, der den Gleiter 2b
in Öffnungsrichtung beaufschlagt.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 6 wird ein wesentlich längeres Band 4
eingesetzt. Es sind zusätzlich zu der auf der gangflügelseitigen Schiene ange
ordneten Umlenkrolle 6 noch 2 Umlenkrollen 6a, 6b im Bereich der standflü
gelseitigen Schiene angeordnet.
Das über die Umlenkrollen 6, 6a, 6b geführte Band 4 bildet damit auch in dem
standflügelseitigen Abschnitt eine Schlaufe. Ein derart langes Band 4 weist
relative Elastizität bzw. große elastische Längung auf, die im Überlastfall starke
Stöße abfangen kann.
In den Fig. 7 bis 11 sind Ausführungsvarianten mit elektrischer Feststell
vorrichtung zum Feststellen der Flügel in Offenlage dargestellt. Fig. 7 zeigt
den grundsätzlichen Aufbau einer derartigen Anordnung. Zur Öffnungsfolge- und
Schließfolgeregelung ist in entsprechender Weise wie bei den vorange
henden Ausführungsbeispielen ein Koppelelement in Form eines flexiblen Ban
des 4 vorgesehen, das die Gleiter 1b und 2b miteinander koppelt. Zur elektri
schen Feststellung in Offenlage ist jedem Flügel eine elektromagnetische Fest
stellvorrichtung mit in der Schiene 3 aufgenommener Feststelleinheit 61 bzw.
62 zugeordnet. Die Feststelleinheiten 61, 62 wirken mit dem Gleiter 1b bzw.
2b zusammen. Der Aufbau der elektromagnetischen Feststellvorrichtung kann
beispielsweise wie in DE-OS 37 43 494 oder DE-OS 38 06 662 beschrieben
aufgebaut sein. Die Schiene ist als Mehrkammerschiene ausgebildet in einer
Kammer 3b sind die Gleiter 1b, 2b geführt in einer anderen Kammer 3c sind
die elektromagnetischen Feststelleinheiten aufgenommen.
Das Band 4 weist ein oberes Trum und ein unteres Trum auf. Das obere Trum
ist mit dem Standflügelgleiter 1b verbunden, das untere Trum mit dem Gang
flügelgleiter 2b. Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 8 ist das obere Trum in
einer separaten Kammer 3d der Schiene geführt. Die Kammer des Gleiters, die
Kammer der Feststelleinheit und die Kammer des Bandes 4 sind übereinander
angeordnet.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 9 ist das Band mit vertikaler Fläche ge
führt im Unterschied zu der Ausführung in Fig. 8, wo das Band mit horizonta
ler Fläche geführt ist. Bei der Ausführung in Fig. 9 ist im Unterschied zu Fig.
1 die Umlenkrolle 6 mit vertikaler Achse in der Schiene 3 angeordnet. Wie in
Fig. 9 zu erkennen ist, sind die Schienenkammern anders angeordnet. Die die
Feststelleinheit aufnehmende Kammer 3c ist zwischen der Kammer 3d des
Bandes 4 und der die Gleiter aufnehmenden Kammer 3b angeordnet, dies be
deutet, daß die drei Kammern in einer horizontalen Ebene nebeneinander ange
ordnet sind. Dies ermöglicht eine besonders niedrige Bauweise der Schiene.
Bei den dargestellten Varianten liegen die Kammern 3b, 3c, 3d in Schienen
längsrichtung parallel zueinander über Trennwände voneinander getrennt. Die
Trennwände weisen Durchbrüche auf, um das Band 4 z. B. aus der Bandkam
mer 3d zu den Gleitern 1b, 2b zuzuführen und um das Zusammenwirken der
Feststelleinheiten 61, 62 mit den Gleitern 1b, 2b zu ermöglichen.
Die Ausführungsbeispiele mit elektrischer Feststelleinrichtung, haben vorzugs
weise einen innerhalb der Schiene 3 oder unmittelbar auf der Schiene ange
ordneten Rauchmelder 100. Der Rauchmelder 100 ist in dem Mittenbereich
zwischen den Schließlagenendstellungen der Gleiter 1b, 2b angeordnet. Der
Rauchmelder kann je nach Abmessungen auf oder in der Schiene 3, vorzugs
weise in der Kammer aufgenommen sein, in der die Feststelleinheiten 61, 62
angeordnet sind oder in einer entsprechend größeren Kammer, die aus der
Kammer 31 der Feststelleinrichtungen und der Kammer 3b der Gleiter gebildet
ist etwa in dem die Trennwand in der Schiene entfernt ist. Besonders kompak
te Anordnungen ergeben sich bei einer solchen Anordnung im Ausführungsbei
spiel der Fig. 10. Fig. 10 zeigt eine Draufsicht auf eine solche Schiene, bei
der der Rauchmelder 100 vollständig in der Schiene integriert ist und nicht
vorsteht.
Die Fig. 11 und 12 zeigen weitere Varianten, bei denen die Schienenkam
mern 3c und 3b übereinander, aber die Schienenkammer 3d daneben angeord
net ist. Diese Ausführungen sind besonders kompakt. Hinzu kommt, daß die
Kammer 3c relativ kleinen Abschnitt hat, was voraussetzt, daß die in die Kam
mer aufzunehmenden Feststelleinheiten 61, 62 entsprechend klein bauen oder
zumindest zum Teil in der Kammer 3b angeordnet sind oder hineinragen.
Abgewandelte Ausführungsbeispiele, bei denen das Band 4 über weitere Um
lenkrollen aus einer zunächst horizontal oder vertikal gerichteten Anordnung
umgelenkt und an einem im Mittenbereich der Schiene 3 angeordneten Rauch
melder oben oder unten vorbeigeführt wird sind, ferner möglich.
Für die elektrischen Leitungen zur elektrischen Versorgung und Verbindung der
elektrischen Feststelleinrichtungen und des Rauchmelders kann in der Schie
ne 3 eine Stromschiene angeordnet sein, so daß elektrische Leitungen voll
ständig oder teilweise entfallen. Zusätzlich oder alternativ können die elektri
schen Feststelleinheiten und der Rauchmelder auch über Steckverbindungen
elektrisch verbunden werden.
Bei den Ausführungsbeispielen, die in den Fig. 13 und 14 dargestellt sind
ist an Stelle des flexiblen Bandes 4 eine Kopplung über starre Bauteile vorge
sehen.
Bei dem in Fig. 13 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Koppelelement 4
als eine Einrichtung ausgebildet, die zwei gegenläufige Schieber 41, 42 auf
weist. Die Schieber 41, 42 sind in der Gleitschiene axial geführt. Sie tragen an
den einander zugewandten Seiten jeweils eine Zahnstange 41a, 42a. Zwischen
den Zahnstangen ist in der Schiene ein Ritzel 43 drehbar gelagert, das mit den
Zahnstangen kämmt. Der Schieber 41 ist mit dem standflügelseitigen Gleiter
1b über eine Klemmverbindung gekoppelt. Der Schieber 42 weist an dem dem
gangflügelseitigen Gleiter zu gewandten Stirnende eine Anschlagfläche auf, die
mit dem Gleiter 2b zusammenwirkt. Die Anschlagfläche kann stoßdämpfend
wirken, indem sie bzw. das Stirnende elastisch ausgebildet ist oder ein separa
ter Dämpfer zwischengeschaltet ist.
Die Funktionsweise der Vorrichtung in Fig. 2 entspricht der in Fig. 1 darge
stellten Vorrichtung. Bei der Öffnung des Gangflügels läuft der Gleiter 2b in
der Schiene nach links. Der Schieber 42 verbleibt dabei in der dargestellten
Ausgangsposition. Dies bedeutet, daß der Standflügel also nicht mitbewegt
wird.
Wenn der Standflügel jedoch in Öffnungsrichtung gedreht wird, läuft der
Schieber 41 mit dem Gleiter 1b nach rechts. Über das Ritzel 43 wird dabei der
Schieber 42 nach links bewegt und der im Anschlag stehende Gleiter des
Gangflügels in Öffnungsrichtung beaufschlagt, falls der Gangflügel nicht be
reits weiter geöffnet ist. Es wird die in der Nähe der Schließlage erforderliche
Öffnungsregelung auf diese Weise also erreicht.
Die Schließfolgeregelung erfolgt dadurch, daß beim Schließen des Gangflügels
der Gleiter 2b in Anschlag an den Schieber 42 kommt und dadurch der Stand
flügel jeweils voreilend in Schließrichtung beaufschlagt wird, falls der Stand
flügel nicht bereits weiter vorauseilt oder in Schließlage ist.
Bei dem in Fig. 14 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Türschließer
von Standflügel und Gangflügel mit ihrem Gehäuse 10, 20 in sogenannter
Kopfmontage ortsfest am oberen Türsturz montiert. Sie sind ebenfalls als
Gleitarmtürschließer ausgebildet. Die Schließerwelle 1 bzw. 2 des Gleitarmtür
schließers ist jeweils mit einem Gleitarm 1a bzw. 2a gekoppelt, der sich in ei
ner Gleitschiene 31 bzw. 32 abstützt, die am Standflügel bzw. am Gangflügel
montiert ist.
Das Koppelelement 4 verbindet die Schließerwellen 1 und 2 und ist im darge
stellten Fall als endlicher Seilzug ausgebildet, der mit seinem einen Ende an der
Schließerwelle 1 und mit seinem anderen Ende an der Schließerwelle 2 gekop
pelt ist, indem das Ende jeweils in eine mit der Schließerwelle 1 bzw. 2 dreh
fest gekoppelte Seilscheibe 410 bzw. 420 eingreift.
In dem dargestellen Fall ist die Seilscheibe 410 des Standflügeltürschließers als
Exzenterscheibe und die Seilscheibe 420 des Gangflügeltürschließers als zen
trische Scheibe ausgeführt. Die Exzenterscheibe 410 ist auf die Schließerwel
le 1 so aufgesetzt, daß relativ große Hebelarme bei relativ kleinem Türöff
nungswinkel des Standflügels vorliegen.
Anstelle der Exzenterscheibe 410 kann jedoch auch eine zentrische Kurven
scheibe verwendet werden. Wesentlich dabei ist, daß die Scheibe 410 des
Standflügeltürschließers einen größeren wirksamen Hebelarm hat als die
Scheibe des Gangflügeltürschließers, wobei dies insbesondere im Bereich klei
ner Türöffnungswinkel von Bedeutung ist und zumindest in diesem Bereich
vorgesehen sein sollte. Dies ergibt ein Voreilen des Gangflügels vor dem
Standflügel in Öffnungsrichtung und ein Nacheilen des Gangflügels in Schließ
richtung.
Die im dargestellten Fall verwendete Exzenterscheibe 410 des Standflügeltür
schließers ergibt aufgrund Exzentrizität eine Variation des wirksamen Hebel
arms über den Achsdrehwinkel. Dies bringt eine vorteilhafte erschwerte Öff
nungsbetätigung des Standflügels gegenüber dem Gangflügel. Die gleiche Wir
kung wird durch eine analoge Anordnung erhalten mit einer um 90° versetzten
Exzenterscheibe auf der Gangflügelschließerwelle 2 in Verbindung mit einer
zentrischen Scheibe auf der Schließerwelle 1.
Entscheidend für das kinematische Verhalten ist das Hebelverhältnis zwischen
den Scheiben 410 und 420. Es ist ohne Bedeutung, ob der Gangflügel oder der
Standflügel die Kurvensteuerung trägt, solange die gewünschten Hebelarmver
hältnisse eingehalten werden. Insbesondere können auch beide Schließerwel
len eine Kurvensteuerung tragen. Vorteilhafterweise könnten dann identische
Scheiben spiegelverkehrt oder winkelversetzt montiert werden.
Anstelle der Seilscheiben könnten zwischen dem Koppelelement und der
Schließerwelle auch andere Getriebe, die entsprechende Übersetzungen auf
weisen, eingesetzt werden. Solche Getriebe können mit Exzenter, Hebel, Zahn
rädern usw. arbeiten. Entscheidend bei deren Auswahl und Gestaltung ist, bei
welchen Türöffnungswinkeln welche Winkelunterschiede zwischen Standflügel
und Gangflügel gewünscht sind und mit welchen Übersetzungsverhältnissen
die Schließerwellen auf die Türflügel wirken. Ferner kann anstelle des Seilzugs
4 auch eine starre Stange verwendet werden, die die Schließerwellen 1, 2 in
entsprechender Weise koppelt.
Anstelle der Türschließer, die ein manuelles Öffnen der Türflügel erfordern und
sodann unter Wirkung der Schließerfeder selbsttätig schließen, sind auch Tür
antriebe mit Öffnermotor einsetzbar, z. B. Türschließer mit elektrischem Öff
nermotor wie elektromechanischer Motor oder elektrohydraulischer Pumpe, die
den hydraulischen Dämpfungskolben in Öffnungsrichtung antreibt. Ferner sind
auch in Öffnungs- und Schließrichtung automatisch arbeitender Antriebe als
Türantriebe für Gangflügel und Standflügel einsetzbar. Die Bewegungskopp
lung über ein mechanisches Koppelelement kann in gleicher Weise wie in den
vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgen.
Claims (33)
1. Vorrichtung zur Schließfolge- und/oder Öffnungsfolgeregelung für eine
zweiflügelige Tür, vorzugsweise mit Anschlag-Schwenkflügeln, mit einem
vorzugsweise unterschlagenden Standflügel und einem vorzugsweise
überschlagenden Gangflügel,
wobei die Türflügel mit Türschließern zusammenwirken,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gangflügel und der
Standflügel zumindest in einem Teil des Türöffnungsbereichs beim Schlie
ßen und/oder beim Öffnen bewegungsgekoppelt sind, vorzugsweise durch
Bewegungskopplung der Türschließer.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopplung zumindest in einem Türöffnungsbereich in der Nähe der
Schließlage, vorzugsweise ausschließlich in diesem Türöffnungsbereich
vorliegt.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Standflügel beim Öffnen, zumindest
in einem Türöffnungsbereich in Nähe der Schließlage den Gangflügel der
art mitnimmt, daß der Gangflügel in Öffnungsrichtung vorauseilt.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gangflügel beim Schließen zumindest
in einem Türöffnungsbereich in Nähe der Schließlage den Standflügel der
art mitnimmt, daß der Standflügel in Schließrichtung vorauseilt.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bewegungskopplung ein Koppelele
ment (4), vorzugsweise mechanisches Koppelelement und/oder eine
Zwangsführung, vorzugsweise mechanische Zwangsführung vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Gangflügel und an dem Standflü
gel jeweils ein kraftübertragendes Gestänge, vorzugsweise Gleitarm (2a,
1a) gelenkig gelagert ist, der mit einem Gleiter (2b, 1b) in einer ortsfest
gelagerten Gleitschiene (3) verschiebbar geführt ist, wobei der Glei
ter (2b) des Gangflügels und der Gleiter (1b) des Standflügels über eine
vorzugsweise in der Gleitschiene (3) integrierte Zwangsführung bewe
gungsgekoppelt sind, vorzugsweise über ein mechanisches Koppelele
ment (4).
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bewegungskopplung ein Koppelele
ment (4) vorgesehen ist, das mit einem mit dem Standflügel zusammen
wirkenden Türschließer (10) und/oder mit einem mit dem Gangflügel zu
sammenwirkenden Türschließer (20) zusammenwirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelelement (4) mit einer Schließerwelle (1, 2) oder einem
kraftübertragenden Gestänge (1a, 1b; 2a, 2b) mindestens eines Tür
schließers zusammenwirkt, vorzugsweise an beiden Türschließern z. B.
jeweils an der Schließerwelle (1, 2) oder jeweils am kraftübertragenden
Gestänge angreift, wobei das kraftübertragende Gestänge vorzugsweise
einen Gleitarm (1a, 2a) mit einem in der Gleitschiene geführten Glei
ter (1b, 2b) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) als endloser ringför
mig geführter Zug, vorzugsweise in Form einer 8, oder als endlicher Zug
ausgebildet ist, wobei im Falle des endlichen Zugs das eine Ende des
Zugs mit dem Gleiter des Standflügels und das andere Ende des Zugs mit
dem Gleiter des Gangflügels zusammenwirkt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) am Gleiter (2b) des
Gangflügels in Öffnungsrichtung und am Gleiter des Standflügels (1b) in
Schließrichtung oder umgekehrt einwirkend angreift.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) mit dem Gleiter (1b)
des Standflügels und/oder dem Gleiter (2b) des Gangflügels in beide Be
wegungsrichtungen des Gleiters fest gekoppelt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) mit dem Gleiter des
Gangflügels und/oder des Standflügels über einen Mitnehmer (5) gekop
pelt ist, der in der Wirklage mit dem Gleiter des Gangflügels in Anschlag
lage kommt, vorzugsweise ausschließlich in einem Teilöffnungsbereich in
Nähe der Schließlage.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) als mechanisches
Verbindungselement, z. B. mit einer oder mehreren starren Stangen
und/oder einem flexiblen Glied, wie Seilzug, Bowdenzug, Band, Kette oder
dergleichen ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) als flexibles Glied
z. B. aus Gewebeband, vorzugsweise Kunststoff, Faserband, Stahlband,
Seil oder dergleichen, ausgebildet ist, das über eine Umlenkrolle (6) ge
führt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) zwei gegenläufige
Abschnitte mit Umlenkgetriebe aufweist, vorzugsweise zwei über ein
Umlenkgetriebe gegenläufig geführte Schieber, z. B. zwei mit einem zwi
schengeschalteten Ritzel (43) zusammenwirkende Zahnstangen (41, 42)
oder dergleichen, oder zwei gegenläufige Abschnitte mit Hebelgetriebe,
z. B. mit Stangen usw.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) in der Gleitschiene (3)
oder einem die Gleitschiene überdeckenden Schienengehäuse angeordnet
ist, vorzugsweise in einer durchgehenden Gleitschiene (3), die die Gleit
schiene des Gangflügelgleiters und die Gleitschiene des Standflügelglei
ters umfaßt.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gangflügel und der Standflügel je
weils mit einem vorzugsweise ortsfest z. B. am Türsturz montierten Tür
schließer (20, 10) zusammenwirken und das Koppelelement (4) die
Schließerwellen (2, 1) von Gang- und Standflügeltürschließern koppelt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem Koppelelement und der Schließerwelle ein Ge
triebe (410, 420) geschaltet ist, das vorzugsweise über den Achsdreh
winkel der Schließerwelle variierendes Übersetzungsverhältnis aufweist,
z. B. eine Kurvenscheibe.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Koppelelement eine Stange aufweist, die vor
zugsweise über Hebel mit der Schließerwelle gekoppelt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) einen flexiblen Zug,
Kette oder dergleichen aufweist, vorzugsweise die Schließerwelle (1, 2)
umschlingend angeordnet ist, z. B. über eine Riemenscheibe (410, 420),
Zahnrad oder dergleichen.
21. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Koppelelement und den
mit dem Koppelelement zusammenwirkenden Bauteilen des Türschließers
ein Dämpfer angeordnet ist und/oder das Koppelelement selbst als Dämp
fer ausgebildet ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine vorzugsweise selbsttätig schaltbare
Kupplungseinrichtung (30) vorgesehen ist, welche vorzugsweise im
Überlastfall die Bewegungskopplung ausschaltet.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplungseinrichtung (30) nach dem Ausschalten beim
nächsten Öffnen und oder Schließen und oder in der Schließlage oder
Öffnungslage eines Flügels die Bewegungskopplung selbsttätig wieder
einschaltet.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kupplungseinrichtung (30) zwischen einem Ende
des Koppelelements (4) und einem Gleiter, vorzugsweise dem Gleiter (1b)
des Standflügeltürschließers, angeordnet ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ende des Koppelelements mit einem
Zusatzgleiter (33) verbunden ist, der mit dem Ende des Koppelele
ments (4) zugeordneten Gleiter (1b) über die Kupplungseinrichtung (30)
verbunden ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kupplungseinrichtung eine elastische
Rastverbindung (32, 32a, 32b) aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement (4) in Längsrichtung ela
stisch ausgebildet ist, vorzugsweise vor dem Einsatz vorgedehnt ausge
bildet ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Koppelelement als flexibles Glied (4)
ausgebildet ist und eine Einholeinrichtung (200) vorgesehen ist, die das
flexible Glied in verschiedenen Türstellungen jeweils straffhält, wobei vor
zugsweise vorgesehen ist, daß das flexible Glied (4) bandförmig ausgebil
det ist und die Einholvorrichtung als Aufwickelvorrichtung oder Schlau
fenzugvorrichtung ausgebildet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeich
net, daß die Einholeinrichtung eine Federeinrichtung (23) aufweist, die
an dem flexiblen Glied (4) angreift, vorzugsweise in dem eine über eine
Feder (23) in der Schiene verschiebbar abgestützte Rollle (21) vorgesehen
ist, die von dem Band in Art einer u-förmigen Schlaufe umgeben ist, wo
bei vorzugsweise eine weitere schienenfeste Umlenkstelle (24) vorgese
hen ist, über die das Band (4) im Bereich der Schlaufe geführt ist.
30. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koppelelement als flexibles Glied (4)
aus zwei Teilen (4a, 4b) ausgebildet ist, die hintereinander geschaltet
sind, wobei diese über ein Verbindungselement (400) längeneinstellbar
verbunden sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeich
net, daß das Verbindungselement (400) in Art einer spannbaren Gür
tel- oder Gurtschnalle ausgebildet ist.
32. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koppelelement als flexibles Glied
ausgebildet ist, vorzugsweise als elastisches flexibles Glied (4) und daß
eine in der Schiene (3) abgestützte Sicherungseinrichtung (50) vorgese
hen ist, die mit dem am Gleiter (2b) des Gangflügeltürschließers angrei
fenden Ende des flexiblen Glieds zusammen wirkt, vorzugsweise daß die
Sicherungseinrichtung ein Zusatzband (50) aufweist, das an seinem einen
Ende in der Schiene (3) gelagert und an seinem anderen Ende am Glei
ter (2b) des Gangflügeltürschließers angreift.
33. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sicherungseinrichtung (50) die elastische
Dehnung des flexiblen Glieds (4) zumindest in einem Teilabschnitt des
flexiblen Glieds und bei bestimmten Betriebsstellungen vorzugsweise in
Nähe der Schließlage der Türflügel begrenzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19605744A DE19605744A1 (de) | 1995-09-07 | 1996-02-16 | Vorrichtung zur Schließfolge und/oder Öffnungsfolgeregelung für eine zweiflügelige Tür |
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---|---|---|---|
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DE19605744A DE19605744A1 (de) | 1995-09-07 | 1996-02-16 | Vorrichtung zur Schließfolge und/oder Öffnungsfolgeregelung für eine zweiflügelige Tür |
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DE19605744A1 true DE19605744A1 (de) | 1997-03-13 |
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DE19605744A Withdrawn DE19605744A1 (de) | 1995-09-07 | 1996-02-16 | Vorrichtung zur Schließfolge und/oder Öffnungsfolgeregelung für eine zweiflügelige Tür |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GEZE GMBH, 71229 LEONBERG, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |