DE19605031C2 - Gleitlager für eine produktgeschmierte Zahnradpumpe - Google Patents
Gleitlager für eine produktgeschmierte ZahnradpumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gleitlager gemäß Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Aus der EP 0 620 368 A2 ist ein Gleitlager gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt, bei dem der
Lagerkörper in axialer Richtung mit einem Schlitz zu
versehen ist der sich bei Temperaturerhöhung im Lager
aufweiten können soll. Dadurch soll der Lagerspalt ver
größert und der Temperaturerhöhung entgegengewirkt
werden. Außerdem sind Stellorgane vorgesehen, die die
Schlitzbreite verändern können sollen. Als Stellorgan ist
beispielsweise ein pneumatischer Kolben offenbart, der
durch Erhöhung des Druckes im Raume L die Spaltbrei
te in Richtung der Pfeile G/F verändern kann.
Die meisten Zahnradpumpen haben produktge
schmierte Lager, d. h., das von der Pumpe geförderte
Produkt wird gleichzeitig dazu verwendet, die Lager zu
schmieren und zu kühlen. Im allgemeinen fördern Zahn
radpumpen leichte bis schwere Heizöle, Schmieröle,
Hydrauliköle und synthetische Öle. Dabei wird ein Vis
kositätsbereich von 1 mPas bis 100000 mPas überstri
chen. Wenn tierische und pflanzliche Fette und Öle, Zuc
kerlösungen, hochviskose Polymerisate, Viskose oder
Acetat-Cellulose gefördert werden, dann können die
Viskositäten bis 25000000 mPas reichen. Dabei gilt: Je
höher die Viskosität, desto kleiner die Drehzahl der
Pumpe. Die Drücke können 100 bis 1000 bar betragen.
Die Zahnräder sind entweder geradverzahnt oder
schrägverzahnt und im allgemeinen einstückig mit der
Antriebswelle bzw. der getriebenen Welle gefertigt. Die
Lagerzapfen sowohl der Antriebswelle als auch der ge
triebenen Welle sitzen in Gleitlagern, die aus einer Nic
kel-Silber-Legierung, aus Keramik oder aus gehärtetem
Stahl hergestellt sein können, wobei vor dem Fördern
eines Produkts die Pumpe trocken läuft, also die Lager
zapfen nicht geschmiert werden. Zwischen dem Lager
zapfen und der Lagerschale des Gleitlagers besteht ein
kleiner Ringspalt, durch den das Produkt beim Betrieb
der Pumpe in axialer Richtung des Lagerzapfens von
der Druckseite der Pumpe her nach außen gedrückt und
über Umlenkkanäle zur Saugseite der Pumpe zurückge
führt wird. Auf diese Weise wird der Ringspalt zwischen
Lagerzapfen und Lagerschale mit Produkt gefüllt, so
daß er einen Schmierspalt bildet.
Bei normalen Lagern mit engem Schmierspalt ent
steht eine Scherung des Produkts im Schmierspalt, was
eine unerwünschte Temperaturerhöhung zur Folge hat,
die unter Umständen zum Verbrennen des Schmierme
diums führt. Die Scherung hängt im wesentlichen von
drei Faktoren ab, nämlich von der Gleitgeschwindigkeit,
von dem Abstand der Gleitflächen und von der Viskosi
tät des Mediums.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gleitlager für eine
produktgeschmierte Zahnradpumpe dahingehend zu
verbessern, daß die Scherung des Produkts im Schmier
spalt verringert und damit eine unerwünscht hohe Er
wärmung verhindert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des
Patentanspruchs 1.
Es hat sich gezeigt, daß von dem Druck, den die Pum
pe aufbaut, die Zahnräder und damit die Wellen bzw. die
Lagerzapfen immer in Richtung der Saugseite der Pum
pe gedrückt werden, so daß die Lagerzapfen nur in ei
nem eng begrenzten Bereich der Lagerschale reiben.
Diese Reibstelle liegt in dem Bereich der Lagerschale,
der in Richtung Saugseite der Pumpe am weitesten hin
ten liegt, also in bezug auf die Druckseite der Pumpe
den größten Abstand hat. Da die Lagerzapfen nur in
diesem Bereich die Lagerschale kontaktieren, ist der
übrige Bereich der Lagerschale weitgehend frei von
Kräften, so daß gemäß Erfindung vorgeschlagen wird, in
diesem Bereich den Schmierspalt keilförmig zu vergrö
ßern, um damit die Scherwirkung des Produkts herabzu
setzen.
Die Dicke des Keilspalts beträgt zweckmäßigerweise
1 bis 5 mm, je nach Anwendung und Pumpengröße.
Es ist ferner vorteilhaft, den Keilspalt sich allmählich
in Drehrichtung des Lagerzapfens verkleinern zu lassen,
um einen plötzlichen Übergang zu vermeiden, an dem
sich das schmierende Medium stauen und, wenn es sehr
hochviskos ist, abgeschert werden könnte. Man spricht
dann vom Einsetzen eines sogenannten "Wandgleitens".
Der Keilspalt erstreckt sich zweckmäßigerweise über
einen Winkel von 90° bis 270°, vorzugsweise 180° bis
220°.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Gleitlagers; und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gleitlager von Fig. 1.
Das in Fig. 1 dargestellte Gleitlager 1 ist ein Ring aus
NiAg-Legierung mit einem kreisförmigen Lagerkörper
und einer dazu konzentrischen, kreisförmigen Bohrung
3 für die Aufnahme eines strichpunktiert angedeuteten
Lagerzapfens 12. In den Fig. 1 und 2 sind gleiche Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Breite des
Gleitlagers 1 ist so bemessen, daß eine hinreichende
Auflagefläche für den Lagerzapfen 12 gegeben ist. Im
allgemeinen beträgt die Breite des Gleitlagers 1 das 0,5
bis 1-fache des Durchmessers der Bohrung 3 für den
Lagerzapfen 12. An einer Seite ist eine Abflachung 2
vorgesehen, die dazu dient, ein weiteres Gleitlager von
identischem Aufbau anliegen zu lassen. Der Abstand der
Abflachung 2 zum Mittelpunkt oder zur Mitellinie M
der Bohrung 3 entspricht dem Abstand von der Mittelli
nie des nicht dargestellten Zahnrades zum Teilkreis
durchmesser dieses Zahnrades.
Im Betrieb dreht sich der in die Bohrung 3 des Gleitla
gers 1 eingesetzte Lagerzapfen 12 gegen den Uhrzei
gersinn, was einen Druckaufbau in Richtung des Pfeils P
zur Folge hat da bei Zahnradpumpen das Produkt oder
Medium nicht durch die Mitte gefördert und damit
durch die Zähne gewalkt, sondern in den Taschen der
Zähne entlang dem Umfang der Zahnräder transpor
tiert wird. In Fig. 1 würde also die rechte Seite des Gleit
lagers und damit die Pfeilspitze des Pfeils P die Druck
seite D der Pumpe, die linke Seite und damit das Pfeilen
de die Saugseite S darstellen.
Da Zahnradpumpen sehr hohe Drücke von mehreren
100 bis zu 1000 bar erzeugen können, wirkt ein beträcht
licher Druck auf den Lagerzapfen 12, der sich im Be
reich A an der Lagerschale des Gleitlagers 1 abstützt,
nämlich an der Rückseite der Lagerschale in Förder
richtung der Pumpe gesehen. Dies bedeutet, daß sich
der Lagerzapfen 12 nur im Bereich A an der Bohrung 3
abstützt. Im übrigen Bereich liegt der Lagerzapfen 12
nicht an, so daß gemäß Erfindung der Schmierspalt 4
dort vergrößert werden kann. In Fig. 1 ist nun deutlich
zu sehen, wie der Schmierspalt 4 erfindungsgemäß zu
einem Keilspalt 5 vergrößert ist, wobei sich der Keil
spalt 5 in der dargestellten Ausführungsform über einen
Winkel von etwa 200° bis 220° um den Mittelpunkt M
erstreckt.
In Fig. 1 sind noch zwei Gewindelöcher 6 zu sehen,
die als Auszugsgewinde zur Demontage der Lager aus
dem Pumpengehäuse dienen. Die Gewindebohrungen 6
sind als Sackbohrungen ausgeführt, d. h. sie erstrecken
sich nicht durch die gesamte Breite des Gleitlagers 1.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Gleitlager 1 von
Fig. 1, wobei die Abflachung 2 deutlich erkennbar ist.
Ferner ist an einer Seite eine Nase 7 vorgesehen, die
dazu dient, die Saugseite S der Zahnradpumpe von der
Druckseite D zu trennen, nämlich dadurch, daß ein iden
tisch geformtes Gleitlager spiegelbildlich auf die Abfla
chung 2 gelegt wird. Zwei Abschrägungen 8 und 9 die
nen dazu, einen allmählichen Übergang für das Produkt
aus dem Bereich der Zähne und damit dem Pumpkam
merbereich zu dem Lagerbereich zu schaffen. Ohne die
dazwischenliegende Nase 7 könnte Medium von der
Druckseite D zur Saugseite S fließen, was einen hydrau
lischen Kurzschluß bedeuten würde.
Fig. 2 zeigt aber außerdem, daß der Keilspalt 5 nicht
die gleiche Breite wie das Gleitlager 1 hat, sondern in
einem Abstand B an einer Seite des Gleitlagers 1 endet,
um einen Steg 10 mit der Breite B stehen zu lassen, der
den Lagerzapfen 12 im Gleitlager 1 in etwa zentriert,
was beim An- und Abfahren der Pumpe sehr wichtig ist,
wenn die Pumpe keinen Druck aufbaut. Außerdem ver
hindert der Steg 10 einen direkten Durchfluß des
Schmiermediums von der Zahnradseite, an der hoher
Druck herrscht, zur Rückseite, an der geringer Druck
herrscht, denn dies ist die Saugseite S der Pumpe.
Claims (3)
1. Gleitlager (1) für eine produktgeschmierte Zahnradpumpe zur
Förderung eines hochviskosen Mediums zwischen 100.000 mPas
und 25.000.000 mPas, mit einem Lagerkörper, der eine kreis
förmige Bohrung (3) für die Aufnahme des Lagerzapfens (12)
einer das Zahnrad tragenden Welle aufweist, wobei die
Bohrung (3) mit einer Tasche in Form eines Keilspalts (5)
versehen ist, der sich außerhalb des Kontaktbereichs (A) des
Lagerzapfens entlang dem Umfang der Bohrung (3) erstreckt
und in radialer Richtung einen größeren Spalt zum Lagerzap
fen als der Schmierspalt (4) bildet; mit einer Abflachung
(2) des Lagerkörpers zum Anlegen eines weiteren Gleitlagers
von identischem Aufbau, die an einer Seite des Gleitlagers
(1) eine Nase (7) zur Trennung der Saugseite (S) von der
Druckseite (D) der Zahnradpumpe aufweist; wobei die Breite
des Keilspalts (5) in Richtung der Mittellinie (M) der
Bohrung gemessen geringer als die Breite des Lagerkörpers
(1) ist, so daß an einer Seite (13) ein Steg (10) mit dem
Durchmesser der Bohrung (3) verbleibt;
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Keilspalt (5) über
einen Winkel von 90° bis 270° erstreckt; und daß der
Keilspalt (5) durch den Steg (10) zur Nasenseite hin
geschlossen ist.
2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Keilspalt (5) über einen Win
kel 180° bis 270° erstreckt.
3. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Keilspalt (5) über einen Win
kel von 180° bis 220° erstreckt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996105031 DE19605031C2 (de) | 1996-02-05 | 1996-02-05 | Gleitlager für eine produktgeschmierte Zahnradpumpe |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996105031 DE19605031C2 (de) | 1996-02-05 | 1996-02-05 | Gleitlager für eine produktgeschmierte Zahnradpumpe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19605031C1 DE19605031C1 (de) | 1997-07-03 |
DE19605031C2 true DE19605031C2 (de) | 1999-06-24 |
Family
ID=7785147
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996105031 Expired - Lifetime DE19605031C2 (de) | 1996-02-05 | 1996-02-05 | Gleitlager für eine produktgeschmierte Zahnradpumpe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19605031C2 (de) |
Cited By (1)
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DE102015112664A1 (de) * | 2015-07-31 | 2017-02-02 | Ebm-Papst St. Georgen Gmbh & Co. Kg | Zahnringpumpe |
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1996
- 1996-02-05 DE DE1996105031 patent/DE19605031C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE102015112664C5 (de) | 2015-07-31 | 2022-11-17 | Ebm-Papst St. Georgen Gmbh & Co. Kg | Zahnringpumpe |
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DE19605031C1 (de) | 1997-07-03 |
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Legal Events
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8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
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