DE19604943C2 - Vorrichtung zum Betreiben von Ventilen einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Betreiben von Ventilen einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Vorrichtung zum Betreiben von Ventilen
einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Aus der DE 42 21 134 C1 ist bereits eine gattungsgemäße Vorrich
tung bekannt, die mehrere auf einer Hebelachse zueinander
schwenkbar gelagerte Übertragungsglieder (Betätigungshebel und
Koppelhebel) zum Öffnen und Schließen der Ventile und eine Noc
kenwelle mit Nocken zum Betätigen besagter Übertragungsglieder
aufweist. Auf der dem Ventil zugewandten Seite des Betäti
gungshebels ist ein hydraulisches Ventilspielausgleichselement
angeordnet. In den Übertragungsgliedern befinden sich in Flucht
bringbare Führungsbohrungen, in denen ein parallel zu seiner Kop
pelbolzenlängsachse verschieblicher Koppelbolzen zur Trennung
oder Verbindung der Übertragungsglieder mittels einer Betäti
gungseinrichtung selektiv zwischen benachbarten Führungsbohrun
gen bewegbar ist.
Ferner ist aus der DE 43 36 156 A1 ein Ventiltrieb mit einer No
ckenwelle zur Betätigung der Einlaß- und Auslaßventile bekannt,
wobei die Nockenwelle oberhalb der Ventilbetätigungselemente an
geordnet ist.
Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird noch auf die Druck
schrift EP 0 265 281 B1 verwiesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung so auszubilden, daß bei mit dem Betätigungshebel gekoppeltem
Koppelhebel die Bolzenkraft des Koppelbolzens und die
Hebelkräfte der Übertragungsglieder möglichst gering sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 gegebenen Merkmale gelöst. Die Merkmale der
Unteransprüche geben vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der
Erfindung an.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß
durch die erfindungsgemäße relative Anordnung von Hebelachse der
Übertragungsglieder, Übertragungsmittel (Rolle oder Gleitfläche)
und Führungsbohrung für die Koppelbolzen die Bolzenkraft und die
Achskräfte bei gekoppelten Übertragungsgliedern gegenüber be
kannten Vorrichtungen wesentlich verringert werden. Dies liegt
unter anderem daran, daß die Führungsbohrung für den Koppelbol
zen möglichst nahe dem dem Ventil zugewandten Ende des Betäti
gungshebels angeordnet ist.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß durch die günstigen Hebel
verhältnisse der Übertragungsglieder (Betätigungshebel und Kop
pelhebel) der erfindungsgemäßen Vorrichtung alle aufgrund der
äußeren Kräfte (Ventilkräfte, Nockenkräfte) induzierten inneren
Kräfte (Koppelbolzenkräfte, Hebel- und Hebelachsenkräfte) ver
hältnismäßig gering sind, was zu weniger Verschleiß und vermin
derter Reibleistung führt. Desweiteren können durch die relativ
geringen Bolzen- und Hebelkräfte die Bauteile kleiner dimensio
niert und leichter ausgeführt werden. Durch die geringeren Kräf
te und durch die damit geringere Flächenpressung wird auch die
Schmierfilmbildung zwischen den relativbewegten Teilen der Vor
richtung verbessert.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 2
liegt darin, daß neben der wesentlichen Verringerung der Bolzen-
und Hebelachsenkräfte eine sehr kompakte Bauweise der Vorrich
tung erreicht wird.
Die Ausgestaltungen der Erfindung nach den Ansprüchen 3 bis 5
stellen bevorzugte Bauausführungen der erfindungsgemäßen Vor
richtung dar.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist ei
ne konstruktiv einfache Ölzuführung für die hydraulischen Ven
tilspielausgleichselemente realisierbar.
Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus
der Beschreibung hervor.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Zylinderkopf einer nicht
näher dargestellten Brennkraftmaschine mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung nebst Betätigungshebel und
Koppelhebel zum Betätigen von Einlaß- und Auslaßventi
len sowie einer im Zylinderkopf angeordneten Nockenwel
le,
Fig. 2 eine Ansicht von gekoppeltem Betätigungshebel und Kop
pelhebel aus Fig. 1 mit einem hydraulischen Ventil
spielausgleichselement, das an der dem Ventil zugewand
ten Seite des Betätigungshebels angeordnet ist,
Fig. 3 einen Schnitt III-III von Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV von Fig. 2 und
Fig. 5 eine vereinfachte Darstellung der Kräfteverhältnisse
für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen Zylinderkopf 1 einer
nicht näher dargestellten Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit
einer Vorrichtung zum Betreiben von Einlaßventilen 2 und Auslaß
ventilen 3 mittels mehrerer unten näher beschriebener Übertragungsglieder
zum Öffnen und Schließen der Ventile 2, 3 darge
stellt.
Die gezeigte Vorrichtung dient vornehmlich der selektiven Zylin
derabschaltung, bei der im Betrieb der Brennkraftmaschine in Ab
hängigkeit von deren Betriebsparametern gezielt auswählbare Zy
linder durch eine zeitlich steuerbare Unterdrückung der Ventil
betätigung für definierte Zeitabschnitte nicht am Ladungswechsel
der Brennkraftmaschine teilnehmen.
Im Zylinderkopf 1 sind pro Zylinder je zwei Einlaßventile 2 und
zwei Auslaßventile 3 gelagert, die von einer einzigen Nocken
welle 4 angetrieben werden, die in Motorlängsachsenrichtung zwi
schen und in Motorhochachsenrichtung im wesentlichen oberhalb
der Einlaßventile 2 und der Auslaßventile 3 im Zylinderkopf 1
gelagert ist. Im Querschnitt von Fig. 1 sind jeweils ein Einlaß
ventil 2 und ein Auslaßventil 3 gezeigt.
Die Übertragungsglieder zum Öffnen und Schließen der beiden Ein
laßventile 2 umfassen jeweils einen zwischen der Nockenwelle 4
und jedem Einlaßventil 2 angeordneten Betätigungshebel 5 bzw. 6
(siehe Fig. 3). Besagte Betätigungshebel 5, 6 sind als Schwing
hebel ausgebildet und auf einer Hebelachse 7 drehbar gelagert.
Desweiteren umfassen die Übertragungsglieder einen Koppelhebel
11, der zwischen den Betätigungshebeln 5 und 6 auf der He
belachse 7 angeordnet ist und auf dieser drehbar gelagert sowie
relativ zu den Betätigungshebeln 5 und 6 schwenkbar ist.
In analoger Weise bestehen die Übertragungsglieder zum Öffnen
und Schließen der Auslaßventile 3 aus einem zwischen der Nocken
welle 4 und jedem Auslaßventil 3 angeordneten Betätigungshebel 8
und 9, die als Schwinghebel ausgebildet und auf einer Hebelachse
10 drehbar gelagert sind, sowie aus einem zwischen den Betäti
gungshebeln 8 und 9 auf der Hebelachse 10 angeordneten und auf
dieser drehbar gelagerten Koppelhebel 12, der relativ zu den Be
tätigungshebeln 8, 9 schwenkbar ist. Die beiden Hebelachsen 7,
10 verlaufen in Motorlängsrichtung.
Jeder Betätigungshebel 5, 6 und 8, 9 besitzt an seinem ven
tilseitigen Ende eine Aufnahme für ein hydraulisches Ventil
spielausgleichselement 5a, 6a und 8a, 9a (nicht dargestellt).
Den beiden Einlaßventilen 2 ist ein Nocken 13 und den beiden
Auslaßventilen 3 ein Nocken 14 der Nockenwelle 4 zugeordnet, wo
bei die Nocken 13, 14 auf den in den jeweiligen Koppelhebeln 11
und 12 drehbar gelagerten Rollen 15, 16 jeweils in einer Ein
griffslinie abrollen. Die Eingriffslinie 17 zwischen Nocken 13
und Rolle 15 ist in Fig. 1 (als Punkt) zu sehen. Anstelle der
Rollen 15, 16 können auch andere Übertragungsmittel für die No
ckenkraft FNocken (siehe Fig. 2), beispielsweise Gleitflächen,
vorgesehen werden.
Zur näheren Erläuterung ist in Fig. 2 eine Detailansicht von ge
koppeltem Betätigungshebel 5, 6 und Koppelhebel 11 mit den hyd
raulischem Ventilspielausgleichselement 5a gezeigt, wobei glei
che Bauteile aus Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen gekennzeich
net sind. In Fig. 2 ist auch eine Nockenkraft FNocken, eine Bol
zenkraft FBolzen und eine Ventilkraft FVentil eingezeichnet, wobei
besagte Kräfte in Fig. 5 näher erläutert werden.
In den Fig. 3 und 4 sind Schnitte III-III bzw. IV-IV von
Fig. 2 gezeigt. Gleiche Bauteile aus Fig. 1 und 2 sind mit glei
chen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, sind die Übertragungsglieder zur
Ventilbetätigung zu einer Zylinderhochachse 18 symmetrisch ange
ordnet. Im folgenden wird die Erfindung anhand der einlaß
ventilseitigen Ventilsteuerung beschrieben. Für die Auslaßven
tile ist die Ventilsteuerung in analoger Weise aufgebaut.
Eine Kopplung der Betätigungshebel 5 und 6 mit dem zugehörigen
Koppelhebel 11 erfolgt über eine Betätigungseinrichtung 19, die
zwei als Entkoppelelemente wirkende Schaltbolzen 20, 21 umfaßt,
die in einer zur Hebelachse 7 parallelen Führungsbohrung 23 im
Koppelhebel 11 längsverschieblich geführt sind (siehe Fig. 4).
Des weiteren umfaßt die Betätigungseinrichtung 19 unten näher
beschriebene Federn 27 und 28.
Im Betätigungshebel 5 ist eine Führungsbohrung 24 und im Betäti
gungshebel 6 ist eine Führungsbohrung 25 angeordnet. Beide Füh
rungsbohrungen 24, 25 sind mit der Führungsbohrung 23 im Koppel
hebel 11 bei einem durch die Nockenwellenlage bestimmten Zeit
punkt oder Zeitraum, nämlich dann, wenn bei geschlossenen Ein
laßventilen 2 der Koppelhebel 11 an einem Grundkreis 26 des zu
gehörigen Nockens 13 anliegt, in Flucht bringbar. In der Füh
rungsbohrung 24 bzw. 25 ist jeweils ein mit der Feder 27 bzw. 28
vorspannbarer Koppelbolzen 29 bzw. 30 parallel zur Hebelachse 7
in Richtung der Koppelbolzenlängsachse verschieblich und in die
Führungsbohrung 23 des Koppelhebels 11 eintauchbar.
An dem Koppelbolzen 29 ist eine Führungstasse 31 für die Feder
27 und am Koppelbolzen 30 ist eine Führungstasse 32 für die Fe
der 28 angeordnet.
Beide Schaltbolzen 20, 21 besitzen auf der einander zugewandten
Seite jeweils einen Absatz 20a bzw. 21a, dessen Durchmesser
deutlich geringer ist als jener der Führungsbohrung 23. In etwa
in der Mitte der Führungsbohrung 23 mündet ein im Koppelhebel 11
verlaufender Ölkanal 33 in die Führungsbohrung 23 ein, der über
einen im Lagerauge des Koppelhebels 11 angeordneten Ringölkanal
34, der mit dem Schmierkreislauf der Brennkraftmaschine verbun
den ist, mit Drucköl beaufschlagbar ist. Durch die Absätze 20a,
21a und die Führungsbohrung 23 wird bei zusammengedrückten
Schaltbolzen 20, 21 ein ringförmiger Ölkanal 35 gebildet, der
mit besagtem Ölkanal 33 verbunden ist.
Im gekoppeltem Zustand der beiden Betätigungshebel 5 und 6 und
des Koppelhebels 11 (Normalbetrieb der Brennkraftmaschine) sind
die Ölkanäle 33-35 drucklos und die beiden Koppelbolzen 29, 30
werden durch die Federn 27, 28 in die Führungsbohrung 23 des
Koppelhebels 11 gedrückt, bis die beiden Schaltbolzen 20, 21 im
Koppelhebel 11 gegeneinander anschlagen. Bei einer Auslenkung
des Koppelhebels 11 durch den Nocken 13 werden die Betätigungs
hebel 5 und 6 über den Koppelhebel 11 nebst Koppelbolzen 29, 30
betätigt, sodaß die Einlaßventile 2 gegen die Kraft der Ventil
federn 2' geöffnet werden.
Bei gewünschter Entkopplung der beiden Betätigungshebel 5, 6 und
des Koppelhebels 11 (Zylinderabschaltung) werden die Ölkanäle
33-35 mit Druck beaufschlagt und die Schaltbolzen 20, 21 drücken
die Koppelbolzen 29, 30 gegen die Kraft der Federn 27, 28 aus
der Führungsbohrung 23 heraus, so daß die Koppelbolzen 29, 30
vollständig aus der Führungsbohrung 23 austauchen. Somit ist bei
einer Auslenkung des Koppelhebels 11 durch den Nocken 13 nun ei
ne Relativdrehung des Koppelhebels 11 zu den beiden Betätigungs
hebeln 5, 6 auf der Hebelachse 7 ermöglicht. In diesem Betriebs
zustand wird also bei einer Auslenkung des Koppelhebels 11 durch
den Nocken 13 der Koppelhebel 11 lediglich auf der Hebelachse 7
verdreht, während die Einlaßventile 2 durch die Ventilfedern ge
schlossen bleiben. Um ein Verklemmen der Schaltbolzen 20, 21 bei
der Relativbewegung des Koppelhebels 11 zu den Betätigungshebeln
5, 6 zu verhindern, sind die den Koppelbolzen 29 bzw. 30 zuge
wandten Stirnseiten der Schaltbolzen 20 bzw. 21 ballig geformt.
Die Kopplung und Entkopplung der Auslaßventile 3 über die Betä
tigungshebel 8, 9 und den Koppelhebel 12 erfolgt in analoger
Weise.
Die Führungsbohrungen 24, 25 für die Koppelbolzen 29 bzw. 30 in
der beiden Betätigungshebeln 5, 6 (siehe Fig. 4) fluchten bei
geschlossenen Einlaßventilen, sodaß die Führungsbohrungen 24, 25
eine gemeinsame Mittelachse 37 besitzen.
Bei den als Schwinghebel ausgebildeten Betätigungshebeln 5, 6
(siehe Fig. 1 und 2) ist ein Achsabstand A zwischen Drehachse 36
der Hebelachse 7 und Mittelachse 37 der Führungsbohrungen 24, 25
größer als ein kürzester Abstand B zwischen Mittelachse 37 der
Führungsbohrungen 24, 25 und Längsachse 38 des Ventilspielausgleichselementes
5a, 6a. Der Abstand B ist also der Abstand
zweier windschiefer Geraden (Mittelachse 37 und Längsachse 38),
während der Abstand A der Abstand zweier paralleler Geraden
(Drehachse 36 und Mittelachse 37) ist. In analoger Weise ist bei
den Betätigungshebeln 8, 9 ein Achsabstand C zwischen Drehachse
39 der Hebelachse 10 und Achse 40 der Führungsbohrungen größer
ist als ein kürzester Abstand D zwischen Achse 40 der Führungs
bohrungen und Längsachse 41 des Ventilspielausgleichselementes
8a, 9a.
Die relative Anordnung von Hebelachse 7, Übertragungsmittel
(Rolle 15) und Führungsbohrungen 24, 25 wird in gekoppeltem Zu
stand von Betätigungshebel 5, 6 mit dem Koppelhebel 11 ausgehend
von einer Geraden a, die in der Querschnittsebene des Zylinder
kopfes 1 liegt und die Drehachse 36 der Hebelachse 7 und die
Mittelachse 37 der Führungsbohrungen 24, 25 schneidet, wie folgt
definiert.
Bei gekoppelten Übertragungsgliedern ist der Koppelhebel 11 mit
dem auf dem Nocken 13 in der Eingriffslinie 17 rollenden Über
tragungsmittel (Rolle 15) verbunden, wobei eine die Eingriffsli
nie 17 schneidende Normalebene η auf eine Ebene ε, die durch die
Drehachse 36 der Hebelachse 7 und die Gerade a aufgespannt ist,
zwischen Drehachse 36 der Hebelachse 7 und Achse 37 der Füh
rungsbohrungen 24, 25 liegt. Die Normalebene η wird somit von
der Geraden a in einem Punkt Pη ,a geschnitten, der zwischen der
Drehachse 36 der Hebelachse 7 und der Mittelachse 37 der Füh
rungsbohrung liegt.
Die Rolle 15 ist bei gekoppelten Betätigungshebeln 5, 6 in Mo
torlängsrichtung betrachtet, zwischen dem Nocken 13 und der Füh
rungsbohrung 24, 25 angeordnet, wobei die Nockenwellendrehachse
42, die Eingriffslinie 17 und die Mittelachse 37 der Führungs
bohrungen 24, 25 und eine Rollenachse 48 der Rolle 15 in etwa in
einer Ebene τ liegen.
Bei gekoppelten Übertragungsgliedern bilden die Abstände E, F, G
zwischen Drehachse 36 der Hebelachse 7, Mittelachse 37 der Füh
rungsbohrung 24, 25 und Eingriffslinie 17 in etwa ein gleichsei
tiges Dreieck. In einer nicht dargestellten Ausführung der Er
findung können besagte Abstände E, F, G auch ein gleichschenke
liges Dreieck bilden, wobei die gleichlangen Schenkel vorzugs
weise durch die Abstände E zwischen Eingriffslinie 17 und Dreh
achse 36 sowie F zwischen Eingriffslinie 17 und Mittelachse 37
gebildet sind. Der Abstand G zwischen Drehachse 36 und Mit
telachse 37 hängt von der Dimensionierung des Ventiltriebes ab
und liegt vorzugsweise zwischen 15 und 60 mm.
Die im Betätigungshebel 5 angeordnete Aufnahmebohrung 5b für das
hydraulische Ventilspielausgleichselement 5a ist benachbart zur
Führungsbohrung 24 des Betätigungshebels 5 angeordnet, wobei
ein Ölraum 43 des Ventilspielausgleichselements 5a über einen
Ölkanal 44 mit einem Ringölkanal 45 in der Führungsbohrung 24
verbunden ist. Der Ringölkanal 45 in der Führungsbohrung 24 ist
über einen weiteren Ölkanal 46 mit einem in der Hebelachse 7
verlaufenden Ölkanal 47 verbunden. Über besagte Ölkanäle 44-47
ist das hydraulische Ventilspielausgleichselement mit Drucköl
des Schmierölkreislaufs der Brennkraftmaschine beaufschlagbar.
Die Aufnahmebohrungen 6b, 8b und 9b (nicht dargestellt) nebst
Ölzuführungsleitungen sind in analoger Weise aufgebaut.
In Fig. 5 sind in einer vereinfachten zweidimensionalen Betrach
tung und in einer Position der Vorrichtung, in der die Ventil
achse v parallel zur Achse 38 des Ventilspielausgleichselements
5a liegt, die Kräfteverhältnisse bei gekoppeltem Betätigungshe
bel 5 und Koppelhebel 11 dargestellt.
Die Wirkungslinie der Nockenkraft FNocken (siehe auch Fig. 2) ist
durch die Richtung normal auf die an die Eingriffslinie 17 ange
legte Tangentialebene an den Rollenmantel der Rolle 15 vorgege
ben. Die Wirkungslinie der Bolzenkraft FBolzen (siehe auch Fig. 2)
verläuft normal zur Geraden a. Die Wirkungslinie der Ventilkraft
FVentil verläuft gemäß obiger Vereinfachung in Richtung der Längs
achse 38 des Ventilspielausgleichselements 5a.
Durch die Auslegungsparameter der Brennkraftmaschine ist die Di
mensionierung der Ventile und damit die erforderliche Ventil
kraft FVentil im wesentlichen betragsmäßig vorgegeben. Die Beträge
der übrigen Kräfte ergeben sich aufgrund der geometrischen Ver
hältnisse und der Zwangsbedingungen des gewählten Ventiltriebs.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich aus den so vor
gegebenen Kräften die Hebelachskraft FBet des Betätigungshebels 5
und die Hebelachskraft des Koppelhebels 11 FKopp sowie die resul
tierende Hebelachskraft Fres bestimmen. Die Bolzenkraft FBolzen er
gibt sich aus dem Kräftedreieck mit der Ventilkraft FVentil und
Hebelachskraft FBet des Betätigungshebels 5 bzw. aus dem Kräfte
dreieck mit der Nockenkraft FNocken und der Hebelachskraft FKopp des
Koppelhebels 11. Es ist zu erkennen, daß die resultierende He
belachskraft Fres nur geringfügig größer ist als die Bolzenkraft
FBolzen. Vor allem aber ist aufgrund der günstigen Hebelverhält
nisse der erfindungsgemäßen Vorrichtung für eine vorgegebene
Ventilkraft FVentil und Nockenkraft FNocken sowohl die resultierende
Achskraft Fres als auch die Bolzenkraft FBolzen betragsmäßig we
sentlich kleiner ist als im bekannten Stand der Technik.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Betreiben von Ventilen einer Brennkraftma
schine mittels mehrerer auf einer Hebelachse zueinander schwenk
bar gelagerter Übertragungsglieder, die mindestens einen Koppel
hebel und einen Betätigungshebel zum Öffnen und Schließen der
Ventile umfassen, und mit Nocken zum Betätigen der Übertragungs
glieder, in denen in Flucht bringbare Führungsbohrungen angeord
net sind, in die mindestens ein verschiebbarer Koppelbolzen bei
einem durch eine Nockenwellenlage bestimmten Zeitpunkt oder
Zeitraum mittels einer Betätigungseinrichtung zur Trennung oder
Verbindung der Übertragungsglieder selektiv zwischen benachbar
ten Führungsbohrungen bewegbar ist und wobei hydraulische Ven
tilspielausgleichselemente an den den Ventilen zugewandten Enden der
Betätigungshebel angeordnet sind, wobei der Betätigungshebel als
Schwinghebel ausgebildet ist, und ein Abstand zwischen Drehachse
der Hebelachse und einer Mittelachse der Führungsbohrung größer ist
als ein Abstand zwischen der Mittelachse und einer Längsachse des hydrau
lischen Ventilspielausgleichselementes,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gekoppelten Übertragungsgliedern die Abstände (E, F, G)
zwischen einer Drehachse (36) der Hebelachse (7), einer Mit
telachse (37) der Führungsbohrung (24, 25) und einer Eingriffs
linie (17) eines Übertragungsmittels (15) in etwa ein gleich
schenkliges Dreieck bilden, wobei die etwa gleichlangen Schenkel
durch den Abstand (E) zwischen der Eingriffslinie (17) und der Mit
telachse (37) gebildet sind und wobei sowohl die Einlaßventile
(2) als auch die Auslaßventile (3) über eine einzige, mindestens
teilweise oberhalb der Übertragungsglieder angeordnete Nockenwel
le (4) antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gekoppelten Übertragungsgliedern die Abstände (E, F, G)
zwischen der Drehachse (36) der Hebelachse (7), der Mittelachse
(37) der Führungsbohrung (24, 25) und der Eingriffslinie (17)
des Übertragungsmittels (15) in etwa ein gleichseitiges Dreieck
bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsmittel (15) eine Gleitfläche oder eine Rolle
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine im Betätigungshebel (5, 6) angeordnete Aufnahmebohrung
(5b, 6b) für das hydraulische Ventilspielausgleichselement
(5a, 6a) benachbart zur Führungsbohrung (24, 25) des Betätigungs
hebels (5, 6) angeordnet ist, wobei ein Ölraum (43) des Ventil
spielausgleichselements (5a) über einen Ölkanal (44) mit einem
Ölkanal (45) in der Führungsbohrung (24) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ölkanal (45) in der Führungsbohrung (24) über einen wei
teren Ölkanal (46) mit einem in einem Lagerauge des Betätigungs
hebels (5) verlaufenden Ölkanal (47) verbunden ist.
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