DE19604477A1 - Kühleinrichtung für Kraftfahrzeugsitze - Google Patents

Description

Durch den intensiven Kontakt und die gute Wärmeleitfähigkeit wird von dem Fahrgast eines Kraftfahrzeuges die Temperatur­ abweichung eines Kraftfahrzeugsitzes als sehr unangenehm empfunden. Da die Kraftfahrzeugsitze von im Freien geparkten Fahrzeugen im Winter sehr niedrige Temperaturen erreichen können, sind einige Kraftfahrzeuge mit Sitzheizungen verse­ hen, welche in kurzer Zeit den Kraftfahrzeugsitz auf eine angenehme Körpertemperatur bringen. Weiterhin ist es be­ kannt, Fahrzeuge mit Klimaanlagen auszurüsten, welche den Fahrgastraum auf Wunsch auf eine angenehme Temperatur brin­ gen. Da in diesem Falle die zirkulierende Luft aber den Sitz nicht erreicht, muß die Abweichung der Temperatur des Sitzes durch den Körper des Fahrgastes ausgeglichen werden. Wie erwähnt, schafft bei unterkühlten Sitzen die bekannte Sitz­ heizung hier Abhilfe.

Ein erhebliches Problem tritt auf, wenn der Fahrgast ein im prallen Sonnenschein länger geparktes Fahrzeug besteigt. Der ohnedies durch die heiße Außentemperatur aufgeheizte Körper des Fahrgastes tritt in Kontakt mit einer Sitzfläche, die über 50°C haben kann, die über den Körper des Fahrgastes ab­ geführt werden müssen. Unabhängig von dem unangenehmen Sitz­ gefühl werden durch Hitze, Transpiration und den Druck auf die Sitzfläche Falten in die Kleidung des Fahrgastes einge­ bügelt, die sich nur schwer beseitigen lassen. Eine Klimaan­ lage schafft hier, da sie nur langsam anläuft und die Sitz­ fläche überhaupt nicht erreicht, keine Abhilfe.

Aufgabe der Erfindung ist es, durch gezielte Maßnahmen hier Abhilfe zu schaffen.

Die Erfindung geht daher aus von einer Anordnung der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung und löst die gestellte Aufgabe durch die sich aus dem kennzeich­ nenden Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, den Kraftfahr­ zeugsitz mit Mitteln zu versehen, welche im Bedarfsfall diesen schnell zu kühlen in der Lage sind.

Diese Mittel können beispielsweise mit der Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sein oder an einen separaten Klima­ kompressor angeschlossen sein, der von dem Betrieb des Mo­ tors unabhängig arbeitet. Hierdurch ist es möglich, die Sitzkühlung auch schon dann einzuschalten, wenn das Fahrzeug noch geparkt ist und der Motor noch nicht läuft. Für diese Betriebsweise eignet sich insbesondere eine Anordnung mit den in Anspruch 2 aufgeführten Merkmalen. Das Prinzip be­ steht in diesem Falle darin, den Sitz selbsttätig dann zu kühlen, wenn seine Temperatur eine vorgegebenen Wert über­ schreitet. Dies kann beispielsweise schon dann geschehen, wenn das Fahrzeug im Sonnenschein geparkt ist. Durch beson­ dere Maßnahmen wie beispielsweise Abdecken durch eine Ab­ deckung mit geringer Wärmeübergangszahl, läßt sich der Lei­ stungsbedarf für eine derartige Sitzkühlung beträchtlich herabsetzen.

Um eine von dem Betrieb des Kfz-Motors unabhängige Energie­ quelle zu nutzen, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfin­ dung die Anwendung der Merkmalskombination nach Anspruch 3.

Um die den Sitz aufladende Wärme schnell abführen zu können, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Anwendung der Merkmale nach Anspruch 4. Da die Wärme über die Ober­ fläche des Sitzes aufgenommen wird, sollten dabei die Lei­ tungen möglichst nahe der Sitzoberfläche verlegt sein, um eine Wärmeaufladung des Sitzes zu verhindern.

Eine besonders zweckmäßige Einrichtung zum Kühlen des Fahr­ zeugsitzes ergibt sich durch die Merkmale nach Anspruch 5. Diese Einrichtung kann zusätzlich gleichzeitig dafür ausge­ nutzt werden, den Sitz im Bedarfsfalle auch zu heizen. Dies gilt im übrigen auch für das weiter oben geschilderte Lei­ tungssystem, welches selbstverständlich ebenfalls auch zum Aufheizen des Sitzes bei kühler Außentemperatur ausgenutzt werden kann. Um Energie zu sparen, empfehlen sich in Weiter­ bildung der Erfindung die Merkmale nach Anspruch 6. Danach wird die Kühlung des Sitzes abgeschaltet, wenn die Hauttem­ peratur des Fahrgastes einen erwünschten Wert erreicht hat.

Claims (6)

1. Anordnung zur Änderung der Temperatur eines Fahrzeugsit­ zes von einem Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung mit innerhalb des Sitzes angeordneten Mit­ teln versehen ist, die den Sitz im Bedarfsfalle kühlen.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Detektor vorgesehen ist, welcher die Temperatur, vorzugsweise im Bereich an der Sitzoberfläche fest­ stellt, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, wel­ che eine den Sitz kühlende Einrichtung einschaltet, so­ bald die Temperatur des Sitzes einen vorgegebenen Wert überschreitet und daß eine unabhängig vom Betrieb des Antriebsmotors des Kraftfahrzeuges Energie abgebende Energiequelle zur Energieversorgung der Einrichtung vor­ gesehen ist.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle eine stromabgebende Quelle, vorzugs­ weise eine Batterie ist.

4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Fahrzeugsitz mit einem Leitungs­ system versehen ist, durch welches eine in ihre Tempera­ tur von der Sitztemperatur abweichende Flüssigkeit leit­ bar ist.

5. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die den Sitz kühlende Einrich­ tung mittels des Peltier-Effektes arbeitet, welche den Sitz wahlweise kühlt oder heizt.

6. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Steuerung die Sitzkühlung bzw. Sitzheizung abschaltet, sobald die Klimaanlage des Kraftfahrzeuges die Innentemperatur im Fahrzeug auf ei­ nen vorgegebenen Wert gebracht hat.