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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Klimatisierung des Fahrgastraumes eines Fortbewegungsmittels sowie ein Fortbewegungsmittel mit einer derartigen Vorrichtung.
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In der
DE 10 2005 016 232 A1 ist eine Vorrichtung zur Klimatisierung des Fahrgastraums eines Kraftfahrzeugs offenbart. Die Vorrichtung ist am Boden des Fußraums des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Bei Fortbewegungsmitteln, insbesondere bei Kraftfahrzeugen, besteht das Problem, dass Bereiche im Innenraum, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, sich mit der Zeit stark aufheizen können. Gerade bei Kraftfahrzeugen sind Bereiche der Innenverkleidung häufig aus Materialien mit einer dunklen Oberfläche verkleidet. Dunkle Oberflächen absorbieren die Wärmestrahlung der Sonne besonders stark, so dass sie sich besonders stark aufheizen. Die Klimatisierung des Fahrgastraumes wird durch die stark erwärmten Oberflächen des weiteren erschwert, da diese Oberflächen Wärme an den Innenraum abgegeben, die zusätzlich kompensiert werden muss.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Klimatisierung des Fahrgastraumes eines Fortbewegungsmittels anzugeben, die die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
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Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zur Klimatisierung des Fahrgastraumes eines Fortbewegungsmittels gelöst, die eine Vielzahl von Kanälen aufweist durch die ein Heiz- und/oder Kühlmittel aus einer Heiz- und/oder Kühlmittelquelle leitbar ist. Die Kanäle sind größtenteils unter Bereichen der Oberflächen des Fahrgastraumes angeordnet, die vorzugsweise einer starken Erwärmung ausgesetzt sind. Beim Durchströmen des Heiz- oder Kühlmittels durch die Kanäle werden die Bereiche der Oberflächen erwärmt oder gekühlt.
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Als Oberfläche ist das Material zu verstehen, dass die Oberfläche bildet, also das Oberflächenmaterial.
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Besonders bevorzugt werden alle Kanäle der Vorrichtung annähernd gleichmäßig von dem Heiz- und/oder Kühlmittel durchströmt. Die Kanäle sind vorzugsweise derart angeordnet, dass das Heiz- und/oder Kühlmittel alle Kanäle parallel durchströmt.
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Besonders bevorzugt werden Kanäle der Vorrichtung in Bereichen, bei denen der Temperaturunterschied besonders hoch ist stärker von dem Heiz- und/oder Kühlmittel durchströmt. Die Kanäle sind vorzugsweise derart angeordnet, dass das in diesen Bereichen die Kanäle enger aneinander verlaufen, oder im Durchmesser größer sein können.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle größtenteils in das Material der Oberfläche integriert sind.
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Bevorzugt weist das Material das die Oberfläche bildet Kanäle auf durch die das Heiz- und/oder Kühlmittel leitbar ist.
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Besonders bevorzugt weißen die Kanäle eine runde, oder ovale Form auf.
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Bevorzugt weisen die Kanäle eine eckige Form auf. Eine durchströmte Wabenstruktur ist ebenfalls bevorzugt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Kanäle eine andere Geometrie aufweisen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle im Bereich des Armaturenbrettes unter dessen Oberfläche angeordnet sind.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle im Bereich der Türverkleidung unter deren Oberfläche angeordnet sind.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle im Bereich des Getriebe- und/oder Schalttunnels unter der Oberfläche von deren Abdeckung angeordnet sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle als Rohre ausgebildet sind. Prinzipiell eignen sich auch anderweitig ausgebildete Leitungen, die dafür geeignet sind, das Heiz- und/oder Kühlmittel zu leiten.
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Hierbei sind jedoch derartige Leitungs- bzw. Rohrarten zu bevorzugen, die eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit haben. Eine hohe Wärmeleitfähigkeit ist hierbei von besonderem Vorteil, da das durch die Leitungen bzw. Rohre strömende Heiz- und/oder Kühlmittel die Wärme an die Umgebung abgegeben bzw. die Wärme von der Umgebung beim Durchströmen der Leitungen bzw. Rohre aufnehmen soll. Je höher die Wärmeleitfähigkeit der Leitungen bzw. Rohre ist, desto besser kann die Wärme des Heizmittels an die Umgebung abgegeben werden bzw. über das Kühlmittel besser aufgenommen werden.
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Vorzugsweise weisen die Rohre bzw. Leitungen einen Querschnitt von weniger als 3 cm auf. Bevorzugt weisen die Rohre einen Querschnitt von weniger als 2 cm, besonders bevorzugt weniger als 1,5 cm und insbesondere bevorzugt von weniger als 1 cm auf.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Heiz- und/oder Kühlmittel nach dem Durchströmen der Kanäle an die Umgebung des Fortbewegungsmittels abgeleitet wird.
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Eine weitere Alternative Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Heiz- und/oder Kühlmittel in den Innenraum eines Fortbewegungsmittels verteilbar ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Heiz- und/oder Kühlmittel Luft ist. Alternativ eignen sich auch andere Luft- und/oder Gasgemische die in einem Fortbewegungsmittel zur Verfügung stehen. Bei einer Ausführungsform der Vorrichtung, bei der das Heiz- und/oder Kühlmittel in den Fahrgastraum geleitet wird, ist jedoch darauf zu achten, dass das verwendete Luft- und/oder Gasgemisch für die Fahrgäste gesundheitlich unbedenklich ist. Eventuell sind hierzu eine Filterung oder eine sonstige Reinigung des verwendeten Luft- und/oder Gasgemisches notwendig.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kanäle in einem gemeinsamen Ausströmer in den Fahrgastraum münden. Bevorzugt sind über den Fahrgastraum mehrere Ausströmer verteilt angeordnet. Über die verteilt angeordneten Ausströmer wird der Fahrgastraum direkt und/oder indirekt belüftet. Bevorzugt sind die Ausströmer getrennt ansteuerbar und/oder regelbar.
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Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Fortbewegungsmittel vorzugsweise zur Personenbeförderung gelöst, bei dem im Fahrgastraum eine Vorrichtung zur Klimatisierung angeordnet ist. Die Vorrichtung zur Klimatisierung ist wie zuvor beschriebenen ausgebildet.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Fortbewegungsmittels ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung an die Abgasleitung einer Kraftmaschine angeschlossen ist. Die Gase, die die Kanäle der Vorrichtung durchströmen werden vorzugsweise wieder an die Abgasleitung des Fortbewegungsmittels zurückgeleitet. Alternativ können die Gase nach dem Durchströmen der Kanäle auch an die Umgebung des Fortbewegungsmittels abführt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Fortbewegungsmittels ist dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von Luft als Heiz- und/oder Kühlmittel die Vorrichtung an einem Kalt- bzw. Warmluftausgang einer Klimaanlage angeschlossen ist.
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Bei dem Fortbewegungsmittel kann es sich beispielsweise um ein Kraftfahrzeug, ein Nutzfahrzeug, ein schienengebundenes Fahrzeug oder ein Flugzeug handeln. Bei einem Kraftfahrzeug eignet sich die Vorrichtung insbesondere zur Erwärmung bzw. zur Kühlung von Oberflächen im Innenraum des Fahrzeugs, die beispielsweise von einer starken Erwärmung durch einfallendes Sonnenlicht oder von der Abwärme der Kraftmaschine des Kraftfahrzeugs herrühren.
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Gerade im Sommer, wenn ein PKW (Personenkraftwagen) längere Zeit in der Sonne steht, können sich die Materialien der Oberflächen des Innenraumes stark aufwärmen. Gerade diese Oberflächen werden von den PKW-Herstellern zudem auch gerne aus Materialien mit einer dunklen bzw. schwarzen Oberfläche gefertigt, die das Sonnenlicht sehr stark absorbieren und dadurch sehr stark aufheizen. Nach dem Einsteigen ist es für den Fahrgast insbesondere unangenehm, wenn er in direkten Kontakt mit Bereichen, wie beispielsweise der Innenverkleidung der Türen, kommt, die sich durch die Sonneneinstrahlung stark erwärmt haben. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können diese Bereich sehr schnell nach dem Einsteigen gekühlt werden, so dass diese Bereiche bereits nach kurzer Zeit eine Temperatur aufweisen, die einen Kontakt mit Körperteilen des Fahrgastes wieder problemlos ermöglichen.
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Besonders bevorzugt können in den Bauteilen an der Oberfläche Wärmefühler integriert werden, um die Kühl-, oder Heizleistung zu regulieren, um diese Bereich schneller wohltemperiert zu bekommen und dann konstant halten zu können.
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Besonders bevorzugt kann die Oberflächentemperatur über Mengendurchsatz, oder Stromgeschwindigkeit, der Temperatur geregelt werden, aber auch andere Regelungen sind möglich.
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Auch wird beispielsweise bei einer längeren Benutzung eines Fahrzeuges der Getriebe- bzw. Schalttunnel, der sich u. a. teilweise unter der Mittelkonsole eines Fahrzeuges befindet mit der Zeit sehr warm. Lehnt ein Fahrgast sein Bein an die Mittelkonsole an, so kann die starke Erwärmung dieses Bereiches als unangenehm empfunden werden. Wird nun die Oberfläche dieses Bereiches durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gekühlt, so kann dieses unangenehme Empfinden vermieden werden. Der Fahrgast erfährt somit ein komfortableres Fahrgefühl.
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Besonders bevorzugt können in den Bauteilen an der Oberfläche der Verkleidung des Getriebe- und Kardantunnel Wärmefühler integriert werden, um die Kühl-, oder Heizleistung zu regulieren. Hierdurch kann dieser Bereich schneller auf eine wohltemperierte Temperatur eingestellt werden, die während des Weiteren auch konstant gehalten wird.
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Besonders bevorzugt kann die Oberflächentemperatur über Mengendurchsatz, oder Stromgeschwindigkeit, der Temperatur geregelt werden. Des Weiteren sind auch andere Regelungen zur Beeinflussung der Oberflächentemperatur möglich.
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Bei schienengebundenen Fortbewegungsmitteln oder Flugzeugen eignet sich die Vorrichtung beispielsweise dazu, die Innenflächen des Fahrgastraumes zu erwärmen oder zu kühlen, die in der näheren Umgebung der Fahrgäste angeordnet sind.
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Eine Ausführungsform, bei der das Heiz- und/oder Kühlmittel durch Kanäle in der Türverkleidung geleitet wird, wird insbesondere im Winter oder bei nasser Witterung das Innere der Türe durch das durchströmende Heizmittel mit erwärmt, wodurch mögliche in den Innenraum der Tür eindringende Feuchtigkeit schneller getrocknet wird, so dass hierdurch einer eventuellen Rostentwicklung entgegengewirkt wird.
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Bei einer Ausführungsform der Vorrichtung, bei der das Heiz- und/oder Kühlmittel aus einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges oder sonstigen Fortbewegungsmittels kommt, wird beispielsweise die kalte Luft aus der Klimaanlage durch den Wärmeaustausch beim Durchströmen an warmen Oberflächen vorgewärmt, so dass die Luft leicht erwärmt aus den Ausströmer in den Innenraum des Fortbewegungsmittels strömt. Dadurch können unerwünschte Nebenwirkungen, die durch zu kalte Klimaanlageluft herrühren reduziert werden.
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Bei einer Ausführungsform der Vorrichtung, bei der das Heiz- und/oder Kühlmittel aus einer Stand- oder Zusatzheizung eines Kraftfahrzeuges oder sonstigen Fortbewegungsmittels kommt, wird beispielsweise bei kalter Witterung die warme Luft aus der Heizung durch den Wärmeaustausch beim Durchströmen der Kanäle die kalten Oberflächen erwärmen, so dass bereits vor Fahrtantritt eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird.
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Durch die zuvor beschriebenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wird eine angenehmere und homogenere Klimatisierung des Fahrgastraumes eines Fortbewegungsmittels erreicht.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung mehrere Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Bereich des Armaturenbrettes eines Kraftfahrzeuges,
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2 eine Ansicht der Ausführungsform gemäß 1 im Schnitt,
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3a und 3b eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich einer Fahrzeugtür,
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4 eine weitere Ansicht der Ausführungsform gemäß 3a,
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5 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich einer Wandverkleidung,
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6 eine weitere Ansicht der Ausführungsform gemäß 5,
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7 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich einer Heckablage eines Kraftfahrzeuges,
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8 eine weitere entfernbare Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich einer Heckablage eines Kraftfahrzeuges, und
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9 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich eines Getriebetunnels eine Kraftfahrzeuges.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Klimatisierung des Fahrgastraumes eines Kraftfahrzeuges gezeigt. Die Vorrichtung 1 ist in der dargestellten Ausführungsform im Bereich eines Armaturenbrettes 4 eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst mehrere Kanäle 2, 2' die im Material der Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 angeordnet sind. Durch die Kanäle 2, 2' ist ein Heiz- und/oder Kühlmittel leitbar.
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Die Kanäle 2, 2' sind beispielsweise als Rohre ausgebildet, die in das Material der Oberfläche 3 integriert bzw. in dem Material angeordnet sind. Die Kanäle 2, 2' können auch beispielsweise bereits bei der Fertigung des Materials der Oberfläche 3 mit hergestellt werden. Bei dieser Ausführungsform müssen die Kanäle lediglich an ein bestehendes Verteilersystem des Heiz- bzw. Kühlmittels mit angeschlossen werden.
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Das Heiz- und/oder Kühlmittel ist in der dargestellten Ausführungsform vorzugsweise Luft. Die Luft wird über einen Lufteinlass 9 auf die Kanäle 2, 2' verteilt und durchströmt die Kanäle 2, 2' bis zu den Ausströmern 8, 8' aus denen das Heiz- und/oder Kühlmittel, hier Luft, in den Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges tritt.
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Die Bezeichnung Lufteinlass 9 bzw. im Weiteren der Luftauslass 13 ist nicht auf die Verwendung von Luft als Heiz- bzw. Kühlmittel beschränkt, sondern versteht sich als allgemeine Einlass- bzw. Auslassöffnung für das Heiz- bzw. Kühlmittel. Auch sind weitere Begriffe die sich auf die Verwendung von Luft als Heiz- bzw. Kühlmittel im speziellen beziehen dahingehend zu verstehen, dass auch andere Heiz- bzw. Kühlmittel anstelle von Luft verwendet werden können.
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Beim Durchströmen der kalten bzw. warmen Luft durch die Kanäle 2, 2' wird die Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 gekühlt bzw. erwärmt. Beim Durchströmen der Kanäle 2, 2' wird beispielsweise die kalte Luft leicht erwärmt und tritt mit einer erhöhten Temperatur aus den Ausströmern 8, 8' aus. Wenn bei nicht vorgewärmten Klimaanlagen Luft aus den Ausströmern 8, 8' tritt und auf einen Fahrgast trifft, wird dies häufig als unangenehm empfunden.
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Durch die Kühlung der Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der die Luft leicht vorgewärmt wird, jedoch gleichzeitig die Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 gekühlt wird, hat der Fahrgast somit ein komfortableres Fahrgefühl. Durch die Kühlung der Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 wird gleichzeitig der Innenraum des Fahrzeuges mit gekühlt. Bei einem Fahrzeug ohne die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die aufgeheizte Oberfläche des Armaturenbrettes durch die kalte Luft im Fahrgastraum gekühlt. Durch eine direkte Kühlung der aufgeheizten Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 ist eine effektivere Kühlung möglich.
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Das zuvor für kalte Luft ausgeführte, gilt auch bei dem Durchströmen der Kanäle 2, 2' mit erwärmter Luft. Hierbei wird die Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 schneller erwärmt, so dass dieses bereits Wärme an die unmittelbare Umgebung der Oberfläche 3 abgeben kann, und der Fahrgastraum dadurch schneller und gleichmäßiger aufgewärmt wird. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass bei kaltfeuchter Witterung durch die Abstrahlungswärme das beschlagen der Scheiben minimiert wird.
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In 2 ist eine weitere Ansicht der Vorrichtung 1 gemäß der Ausführungsform in 1 dargestellt. Die Kanäle 2, 2' der Vorrichtung 1 sind, wie in 2 dargestellt, vorzugsweise direkt unter der Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 angeordnet. Durch eine Anordnung der Kanäle 2, 2' direkt unter der Oberfläche 3 wird eine möglichst effektive Kühlung bzw. Erwärmung der Oberfläche 3 erreicht. Durch die Kühlung bzw. Erwärmung der Oberfläche 3 des Armaturenbrettes 4 wird eine schnellere und homogenere Abkühlung bzw. Erwärmung des Fahrgastraumes erreicht, da die Oberfläche 3 somit ebenfalls zur Kühlung bzw. Erwärmung des Fahrgastraumes beitragen kann.
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In den 3a und 3b sind verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung 1 im Bereich einer Fahrzeugtür 14 dargestellt. Die Kanäle 2, 2' der Vorrichtung 1 sind in der dargestellten Ausführungsform am oberen Rand der Türverkleidung 5 angeordnet. Dieser Bereich ist u. a. der Sonneneinstrahlung ausgesetzt und kann sich z. B. im Sommer stark erwärmen. Kommt nun der Fahrgast mit seinem Arm in Hautkontakt mit diesem Bereich so kann das zum Teil sehr unangenehm sein. Im Winter ist dieser Bereich sehr kalt und ein Kontakt mit diesem Bereich wird ebenso als unangenehm empfunden.
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Durch die Anordnung der Kanäle 2, 2' in diesem Bereich wird der Bereich durch das durchströmende Heiz- bzw. Kühlmittel schneller aufgewärmt bzw. gekühlt. Für gewöhnlich muss sich erst der Fahrgastraum aufwärmen bzw. abkühlen, der dann dieser Bereich aufgewärmt bzw. gekühlt werden kann. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 erfolgt hingegen eine schneller Erwärmung bzw. Kühlung dieses Bereichs.
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Alternativ können die Luftauslassöffnungen 13 sowohl auf der Außenseite als auf der Innenseite der Fahrzeugtür 14 angeordnet sein, wobei die Öffnungen 13 beispielsweise durch Servomotoren geöffnet bzw. verschlossen werden können. Somit eignet sich die Vorrichtung 1 zur Verwendung von Luft als Heiz- bzw. Kühlmittel die in den Innenraum geleitet werden kann als auch für andere Heiz- bzw. Kühlmittel, die nach außen abgeleitet werden können und nicht in den Fahrzeuginnenraum gelangen sollen.
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3b zeigt einen Ausschnitt der Türverkleidung 5. Hierbei lässt sich erkennen, dass die Kanäle 2, 2', wie bereits bei der Ausführungsform im Bereich eines Armaturenbrettes, die in den 1 und 2 dargestellt ist, dicht unter der Oberfläche 3 der Türverkleidung 5 angeordnet sind. Dadurch ist eine schnelle Erwärmung bzw. Kühlung der Oberfläche 3 möglich.
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In 4 ist eine weitere Ansicht der Vorrichtung 1 gemäß der Ausführungsform in 3a dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst mehrere Kanäle 2, 2', die parallel zueinander im Bereich der oberen Kante der Türinnenverkleidung 5 angeordnet sind. Das Kühl- bzw. Heizmittel wird über einen Lufteinlass 9 auf die Kanäle 2, 2' verteilt und durchströmt diese wobei die Oberfläche der Türinnenverkleidung 5 hierbei erwärmt bzw. abgekühlt wird. Nach dem Durchströmen der Kanäle 2, 2' wird das Heiz- bzw. Kühlmittel über einen Lufteinlass 13 beispielsweise in den Fahrgastraum abgegeben. Bei der Verwendung von Luft aus z. B. der Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges kann die Luft nach dem Durchströmen der Kanäle 2, 2' an den Fahrgastraum abgegeben werden. Bei der Verwendung von einem Heiz- bzw. Kühlmittel, das beispielsweise aus der Abgasanlage eines Kraftfahrzeuges stammt, wird das Kühl- bzw. Heizmittel nach dem Durchströmen der Kanäle 2, 2' an die Umgebung des Kraftfahrzeuges abgegeben und gelangt nicht in den Fahrgastraum des Fahrzeuges.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 1 im Bereich einer Wandverkleidung 12 dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eignet sich beispielsweise auch zur Kühlung bzw. Erwärmung einer Wandverkleidung in z. B. einem Flugzeug oder einen Eisenbahnwaggon. In der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung 1 sind die Kanäle 2, 2' über die ganze Fläche der Wandverkleidung 12 verteilt angeordnet. Die Kanäle 2, 2' sind hierbei wiederum möglichst nahe unter der Oberfläche 3 der Innenseite der Wandverkleidung 12 angeordnet, so dass eine schnelle und effektive Erwärmung bzw. Kühlung der Oberfläche 3 durch das durch die Kanäle 2, 2' strömende Heiz- bzw. Kühlmittel erfolgen kann. Durch eine möglichst großflächige Verteilung der Kanäle 2, 2' über die Oberfläche 3 der Wandverkleidung 12 wird eine homogenen Erwärmung bzw. Kühlung der an die Wandverkleidung 12 angrenzenden Raumluft erreicht.
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In 6 ist eine weitere Ansicht der Vorrichtung 1 gemäß der Ausführungsform in 5 dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist mehrere parallel zueinander angeordnete Kanäle 2, 2' auf. Das durch die Kanäle 2, 2' strömende Heiz- bzw. Kühlmittel wird über einen Lufteinlass 9 auf die Kanäle 2, 2' verteilt und tritt über einen Luftauslass 13 wieder aus. In einer nicht dargestellten Ausführungsform können auch mehrere, wie in 6 dargestellte Wandmodule miteinander in Reihe verbunden werden. Hierbei können die jeweiligen Lufteinlassöffnungen 9 mit den Luftauslassöffnungen 13 des benachbarten Moduls verbunden werden. Hierbei ist allerdings nur einen bestimmte Anzahl von Modulen in Reihe hintereinander kombinierbar, da sich das durch die Kanäle 2, 2' strömende Heiz- bzw. Kühlmittel beim Durchströmen jedes Moduls weiter erwärmt bzw. abkühlt. Nach dem Durchströmen einer Anzahl von Modulen ist die Luft bereits so stark erwärmt bzw. abgekühlt, dass eine weitere Kühlung bzw. Erwärmung der Module nicht weiter möglich ist. Die Luft muss dann, beispielsweise bei einem geschlossenen Kreislauf, erneut über die Heiz- bzw. Kühlquelle wieder aufgewärmt bzw. gekühlt werden. Bei einem offenen System wird das Heiz- bzw. Kühlmittel nach dem Durchströmen einer bestimmten Anzahl von Modulen entweder in den Fahrgastraum geleitet, wodurch es den Fahrgastraum weiter aufwärmen bzw. kühlen kann oder aber an die Umgebung des Fortbewegungsmittels nach außen abgeleitet.
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In 7 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 1 im Bereich einer Heckablage 15 eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst in der dargestellten Ausführungsform mehrere parallel zueinander verlaufende Kanäle 2, 2' die das Heiz- bzw. Kühlmittel durch die Heckklappe 15 leiten. Das Heiz- bzw. Kühlmittel wird über einen Lufteinlass 9 auf die Kanäle 2, 2' verteilt und durchströmt diese in Richtung des Luftauslasses 13.
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In 8 ist eine weitere entfernbare Ausführungsform der Vorrichtung 1 im Bereich einer Heckablage 15 eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Die Heckklappe 15 ist in der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung 1 herausnehmbar ausgebildet und ist hinter einer, in der Ausführung geteilten Rückenlehne 18, 18' angeordnet. Damit das Heiz- bzw. Kühlmittel nach dem Einsetzten auch durch die Kanäle 2, 2' in der Heckklappe 15 strömt, weisen sowohl der Lufteinlass 9 als auch der Luftauslass 13 Abdichtungen 16, 16' auf über die das Heiz- bzw. Kühlmittel von einem Luftschlauch 17, 17' in bzw. aus der Heckklappe 15 strömen kann. Die Luftschläuche 17 bzw. 17' sind in der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich der unbeweglichen Teils der Heckklappe 19, 19' angeordnet. ist Durch die Dichtungen 16, 16' ist gewährleistet, dass das Heiz- bzw. Kühlmittel auch durch die Kanäle 2, 2' der Vorrichtung 1 strömt und nicht an der Verbindungsstelle des Lufteinlasses 9 der Heckklappe 15 mit dem Luftschlauch 17' entweicht und in den Fahrzeuginnenraum gelangt ohne durch die Kanäle 2, 2' der Heckklappe 15 geströmt zu sein. Bei einem Heiz- bzw. Kühlmittel das nicht in den Fahrzeuginnenraum gelangen soll, sorgen die Dichtungen 16, 16' dafür das dies auch nicht an der Verbindungsstelle des Lufteinlass 9 bzw. des Luftauslass 13 geschieht.
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In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform können der Lufteinlass 9 und/oder der Luftauslass 13 an der Heckklappe 15 und/oder die korrespondierenden Öffnungen an den Luftschläuchen 17, 17' mit verschließbaren Klappen oder Ventilen versehen sein, die nur geöffnet sind, falls sich die Hecklappe 15 an ihrem vorgesehen Ort befindet und der Lufteinlass 9 bzw. der Luftauslass 13 mit den korrespondierenden Öffnungen der Luftschläuche 17, 17' abgedichtet verbunden sind.
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In 9 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 1 im Bereich eines Getriebe- oder Kardantunnels 6 eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Beim Betrieb eines Kraftfahrzeuges erwärmt sich mit der Zeit auch der Bereich des Getriebetunnels 6 des Kraftfahrzeuges. Kommt nun beispielsweise der Fahrer oder der Beifahrer mit dem Bein oder einem anderen Körperteil an den aufgewärmten Bereich des Getriebetunnels 6, so kann dies von derjenigen Person als unangenehm empfunden werden. Bei der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung 1 sind nun im Bereich des Getriebetunnels 6, mit dem beispielsweise der Fahrer oder der Beifahrer mit einem Bein in Kontakt kommen können, Kanäle 2, 2' unter der Oberfläche 3 der Abdeckung des Getriebetunnels 6 angeordnet. Durch die Kanäle 2, 2' wird ein Kühlmittel, beispielsweise Luft aus der Klimaanlage des Fahrzeugs geleitet, wodurch die Oberfläche 3 der Abdeckung des Getriebetunnels 6 gekühlt wird. Die Luft kann nach dem Durchströmen der Kanäle 2, 2' beispielsweise im Fondbereich des Fahrzeuges austreten und den Fondbereich des Fahrzeugs weiter kühlen. Alternativ könnte die Luft nach dem Durchströmen der Kanäle 2, 2' auch aus dem Fahrzeug geleitet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung beschränkt. Diese stellen nur beispielhaft mögliche Anwendungsbereiche der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. So kann die Vorrichtung beispielsweise auch in anderen Bereichen eines Fortbewegungsmittels angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2, 2'
- Kanal
- 3
- Oberfläche
- 4
- Armaturenbrett
- 5
- Türverkleidung
- 6
- Getriebetunnel
- 7
- Rohr
- 8, 8'
- Ausströmer
- 9
- Lufteinlass
- 10
- Kardanwelle
- 11
- Karosserieblech
- 12
- Wandverkleidung
- 13
- Luftauslass
- 14
- Fahrzeugstür
- 15
- Heckablage
- 16, 16'
- Abdichtung
- 17, 17'
- Luftschlausch
- 18, 18'
- Rückenlehne
- 19, 19'
- unbeweglicher Teil der Heckablage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005016232 A1 [0002]