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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung einer Einrichtung zur
Klimatisierung eines Fahrzeugsitzes eines Kraftfahrzeugs, der ein
Ausgangssignal eines die Sitzoberflächentemperatur des Fahrzeugsitzes
charakterisierenden Sensors zuführbar
ist.
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Die
DE 199 10 390 A1 beschreibt
eine Klimaanlage für
einen Fahrzeugsitz, die zum Einen die Temperatur des Sitzes ohne
Verwendung eines Temperatursensors innerhalb des Sitzes regeln kann, und
zum Anderen den Sitz unmittelbar unter Verwendung einer elektrischen
Heizeinrichtung mit geringer Energie aufheizen bzw. erwärmen kann.
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In
der
DE 198 51 979
A1 ist ein Temperaturfühler
beschrieben, der eine für
Regelungszwecke genauere Temperaturmessung dicht an der Sitzoberfläche unter
Ausschaltung nur örtlicher
Temperaturspitzen zuverlässig
vornimmt. Hierbei wird die Temperatur an der Sitzoberfläche grossflächig erfasst,
so dass Störeinflüsse, wie
z. B. die personenseitige, einseitige Beaufschlagung des Temperaturfühlers, minimiert
sind.
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Die
DE 198 44 514 C1 offenbart
ein Verfahren zum Beheizen der Sitze und/oder des Lenkrads in einem
Kraftfahrzeug, bei dem eine den jeweiligen Erfordernissen möglichst
gut angepasste Heizleistung zur Verfügung gestellt wird. Durch die
Berücksichtigung
der Innentemperatur und weiterer Klimawerte, die das im Fahrzeuginnenraum
herrschende Innenraumklima charakterisieren, kann die zur Verfügung gestellte
Heizleistung sehr genau auf das jeweils erforderliche Mass eingestellt
werden, so dass eine unnötige Überhitzung
an den Sitzoberflächen und/oder
dem Lenkrad vermieden werden kann.
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Aus
der
DE 196 04 477
A1 ist eine Einrichtung zur Änderung der Temperatur eines
Fahrzeugsitzes von einem Kraftfahrzeug bekannt, die mit innerhalb
des Sitzes angeordneten Mitteln versehen ist, die den Sitz im Bedarfsfalle
kühlen.
Die Einrichtung besteht dabei aus einem Detektor, welcher die Temperatur,
vorzugsweise im Bereich an der Sitzoberfläche feststellt, eine Steuereinrichtung,
welche eine den Sitz kühlende
Einrichtung einschaltet, sobald die Temperatur des Sitzes einen
vorgegebenen Wert überschreitet,
sowie eine unabhängig
vom Betrieb des Antriebsmotors des Kraftfahrzeuges Energie abgebende
Energiequelle zur Energieversorgung der Einrichtung.
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Aus
der
DE 196 04 477
A1 ist eine Kühleinrichtung
für Fahrzeugsitze
bekannt, die dazu eingesetzt wird, um bei im Freien geparkten Fahrzeugen, insbesondere
von in der prallen Sonne geparkten Fahrzeugen, zu verhindern, daß die Sitzoberfläche des
Fahrzeugsitzes eine für
den Fahrgast unangenehme, sein Sitzgefühl negativ beeinträchtigende Temperatur
annehmen kann. Hierbei ist vorgesehen, daß der Fahrzeugsitz durch die
Kühleinrichtung
gekühlt
wird, wenn die Sitzoberflächentemperatur
einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
Die zur Sitzkühlung
verwendeten Einrichtungen können
laut den Angaben dieser Druckschrift beispielsweise mit der Klimaanlage
des Fahrzeugs gekoppelt sein, oder an einem separaten Klimakompressor
angeschlossen sein, der vom Betrieb des Fahrzeugmotors unabhängig arbeitet.
Um zu vermelden, daß der
von der Klimaanlage unabhängige
Betrieb das reguläre
Bordnetz unzulässig
belastet, ist vorgesehen, daß das Kraftfahrzeug
eine zusätzliche
Energiequelle, insbesondere eine Zusatzbatterie, aufweist. Hierdurch
ist es möglich,
die Sitzkühlung
auch dann einzuschalten, wenn das Fahrzeug noch geparkt ist, und
der Motor noch nicht läuft.
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Diese
allein von der Sitzoberflächentemperatur
abhängige
Steuerung der Einrichtung zur Sitzkühlung besitzt jedoch den Nachteil,
daß die
Gefahr besteht, daß die
Sitzkühlung
bereits dann angeschaltet wird, wenn das Fahrzeug bereits längere Zelt
in der Sonne gestanden hat und auch noch längere Zeit in der Sonne stehen
wird, weil eben der Lenker erst zu einem späteren Zeitpunkt, z. B. nach
Büroschluß, zu seinem
geparkten Fahrzeug zurückkehrt,
so daß also
die Sitzkühlung über längere Zeit
hin unnötigerweise
läuft,
und dabei den ihr zur Verfügung
stehenden Energievorrat verbraucht, mit der Konsequenz, daß die die
Sitzkühlung
antreibende Energiequelle bereits erschöpft ist, wenn der Fahrer zu
seinem Kraftfahrzeug zurückkehrt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß ein verbessertes Steuerungsverhalten
der Vorrichtung für
die Einrichtung zur Sitzklimatisierung gegeben ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Vorrichtung, die die Merkmale des Oberbegriffs von Patentanspruch
1 aufweist, dadurch gelöst,
daß der
Vorrichtung außer
diesem Sensorsignal des die Temperatur der Sitzoberfläche des
Fahrzeugsitzes überwachenden
Temperatursensors ein den Betriebszustand einer Klimaanlage des
Kraftfahrzeugs charakterisierendes Signal zuführbar ist, und daß die Vorrichtung
nur dann ein die Einrichtung zur Klimatisierung des Fahrzeugsitzes
aktivierendes Steuersignal erzeugt, wenn die Klimaanlage in Betrieb
ist und die Sitzoberflächentemperatur
des Fahrzeugsitzes ein vordefiniertes Schwellwertkriterium erfüllt.
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Die
erfindungsgemäßen Maßnahmen
besitzen den Vorteil, daß hierdurch
in vorteilhafter Art und Weise eine betriebsfunktionale Kopplung
der Einrichtung zur Klimatisierung des Fahrzeugsitzes und der Klimaanlage
des Kraftfahrzeugs erreicht wird, nach der die Sitzklimatisierungseinrichtung
nur dann in Betrieb ist, wenn auch die Klimaanlage läuft. Indem
in vorteilhafter Art und Weise vorgesehen ist, daß als Einschaltkriterium
für die
Sitzklimatisierung sowohl das Einschaltkriterium für die Klimaanlage
als auch die Überschreitung
bzw. Unterschreitung einer vordefinierten Oberflächentemperatur des Fahrzeugsitzes
verwendet wird, wird in vorteilhafter Art und Weise nicht nur ein
aus energetischer Sicht ungünstiger Einschaltzeitpunkt
der Sitzklimatisierung unterbunden. Vielmehr besteht ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen
auch darin, daß eine manuelle
Betätigung
der Sitzklimatisierung durch den Insassen nicht mehr erforderlich
ist.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das der
Vorrichtung zugeführte,
den Betriebszustand der Klimaanlage charakterisierende Signal ein
Sensorsignal eines Innenraumtemperatur-Sensors ist, und daß in der
Vorrichtung die Einschalttemperatur der Klimaanlage gespeichert
ist. Eine derartige Maßnahme
besitzt den Vorteil, daß einerseits
eine betriebsfunktionale Kopplung der Klimaanlage und der Sitzklimatisierungseinrichtung
gegeben ist, daß aber
auch die Klimaanlage und die Sitzklimatisierungseinrichtung nach
einer entsprechenden manuellen Auswahl des Fahrzeuglenkers separat
betreibbar sind.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Einrichtung
zur Klimatisierung des Fahrzeugsitzes abgeschaltet wird, wenn die
Innenraumtemperatur und/oder die Sitzoberflächentemperatur unter bzw. über einem
vordefinierten Schwellwert liegen. Eine derartige Maßnahme besitzt den
Vorteil, daß hierdurch
gewährleistet
ist, daß die Sitzklimatisierungseinrichtung
nicht länger
als erforderlich in Betrieb ist und somit den Energiehaushalt des
Kraftfahrzeugs nicht unnötig
belastet.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Einrichtung
zur Klimatisierung eines Fahrzeugsitzes eine den Fahrzeugsitz kühlende Einrichtung
aufweist, und daß das
von der Sitzoberflächentemperatur
abhängige
Schwellwertkriterium dann erfüllt
ist, wenn die Sitzoberflächentemperatur
größer oder
gleich einem vordefinierten Schwellwert ist. Diese Maßnahme besitzt
den Vorteil, daß hierdurch
besonders einfach eine für
den Sommerbetrieb des Kraftfahrzeugs besonders geeignete Vorrichtung
geschaffen wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die den
Fahrzeugsitz klimatisierende Einrichtung eine den Fahrzeugsitz heizende
Einrichtung aufweist, und daß das
sitzoberflächentemperaturabhängige Schwellwertkriterium dann
erfüllt
ist, wenn die Sitzoberflächentemperatur unter
einem vordefinierten Schwellwert liegt. Diese Maßnahme besitzt den Vorteil,
daß hierdurch
ein für einen
Winterbetrieb des Fahrzeugs besonders vorteilhaftes Wärmen des
Sitzes erzielbar ist.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel
zu entnehmen, das im folgenden anhand der einzigen Figur beschrieben
wird. Es zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Steuerung einer Einrichtung zur Sitzklimatisierung.
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In 1 sind
nun schematisch zwei Fahrzeugsitze 2 dargestellt, die jeweils
eine Einrichtung 3 zur Sitzklimatisierung aufweisen. Jede
Einrichtung 3 beinhaltet eine Sitzbelüftungseinheit 7a, 7b und – wie in 1 dargestellt – vorzugsweise
auch eine Sitzheizung 4a, 4b. Jeder Fahrzeugsitz 2 weist
desweiteren mindestens einen Temperatursensor 5a, 5b auf, durch
den die Sitzoberflächentemperatur
erfaßbar ist.
Die Ausgangssignale T, T' der
Temperatursensoren 5a, 5b werden zu einer Steuervorrichtung 10 geleitet,
die zur Steuerung der Sitzklimatisierungseinrichtungen 3 dient.
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Das
in der Figur nicht gezeigte Kraftfahrzeug, in dem die in 1 dargestellten
Fahrzeugsitze 2 angeordnet sind, weist desweiteren eine
an und für
sich bekannte und daher nicht mehr näher beschriebene und nur schematisch
dargestellte Klimaanlage 8 auf, die derart ausgebildet
ist, daß – wenn die
Klimaanlage in bekannter Art und Weise auf Automatikbetrieb eingeschaltet
ist – nach
dem Start der Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs die Klimaanlage 8 zu
laufen beginnt, wenn die mit einem Innenraum-Termperatursensor 9 überwachte
Innenraumtemperatur über
(Sommerbetrieb) bzw. unter (Winterbetrieb) einem vordefinierten
Temperatur-Schwellwert liegt.
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Es
ist nun vorgesehen, daß der
Steuervorrichtung 10 für
die Sitzklimatisierungseinrichtung 3 ein den Betriebszustand
der Klimaanlage charakterisierendes Signal K zugeführt wird.
Die Steuervorrichtung 10 erzeugt nur dann ein die Sitzbelüftungseinheit 7a, 7b bzw.
die Sitzheizung 4a, 4b der Fahrzeugsitze 2 aktivierendes
Steuersignal S, S' bzw.
S1, S1', wenn sowohl
die Klimaanlage 8 in Betrieb ist, als auch die Sitzoberflächentemperatur über bzw.
unter einem vordefinierten Schwellwert liegt. Eine derartige Vorgangsweise
besitzt den Vorteil, daß durch
diese betriebsfunktionale Kopplung von Klimaanlage 8 und Sitzklimatisierungseinrichtung 3 der
Lenker des Fahrzeugs nicht mehr gezwungen ist, die Einrichtung 3 zur
Sitzklimatisierung manuell einzuschalten.
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Da üblicherweise
im Automatikbetrieb die Klimaanlage 8 beim Start auf volle
Leistung geschaltet wird, wird bevorzugt, daß auch die Sitzklimatisierung 3 zu
diesem Zeitpunkt mit voller Leistung läuft. Der Fahrzeuginsasse hört aufgrund
der höheren
Gebläseleistung
der Klimaanlage 8 nicht eine Geräuschentwicklung der Sitzklimatisierung 3,
insbesondere nicht Laufgeräusche
der Sitzbelüftungseinheiten 7a, 7b,
so daß eine
zusätzliche
Beeinträchtigung
des Fahrzeuginsassen in vorteilhafter Art und Weise vermieden wird.
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Sinkt
nun die Sitzoberflächentemperatur
unter den vordefinierten Schwellwert, so werden vorzugsweise die
Sitzbelüftungseinheiten 7a, 7b der Einrichtung 3 zur
Sitzklimatisierung automatisch von der Steuervorrichtung 10 abgeschaltet.
Es kann auch vorgesehen sein, daß als weiteres Ausschaltkriterium
die Innenraumtemperatur herangezogen wird, derart, daß die Einrichtung 3 zur
Sitzklimatisierung auch abgeschaltet wird, wenn zwar die Sitzoberflächentemperatur
noch (geringfügig) über dem
vordefinierten Schwellwert, die Innenraumtemperatur aber bereits
unter einem vordefinierten Schwellwert liegt.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß die
oben beschriebene betriebsfunktionale Kopplung der Klimaanlage 8 und
der Einrichtung 3 zur Sitzklimatisierung nicht nur bei
einer Sitzklimatisierung durch Betrieb der Sitzbelüftungseinheiten 7a, 7b durchgeführt wird.
So kann ebenfalls alternativ oder ergänzend hierzu vorgesehen sein,
daß die
Sitzheizung 4a, 4b automatisch durch die Steuervorrichtung 10 eingeschaltet
wird, wenn einerseits die Klimaanlage 8 in Betrieb ist
und andererseits die Ausgangssignale T, T' der Temperatursensoren 5a, 5b anzeigen,
daß die Sitzoberflächentemperatur
unter einem definierten Schwellwert liegt.
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Bei
obigen Ausführungen
wird davon ausgegangen, daß die
Energieversorgung der Klimaanlage 8 und auch der Einrichtung 3 zur
Sitzklimatisierung durch die Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs
erfolgt. Es ist aber auch möglich,
alternativ oder ergänzend
hierzu bei einem mit einem Solardach ausgerüsteten Kraftfahrzeug vorzusehen,
daß als
Energieversorgung für
die Klimaanlage 8 und die Sitzklimatisierungseinrichtung 3 das
von dem Solardach des Kraftfahrzeugs erzeugte Ausgangssignal verwendet wird.
Eine derartige Maßnahme
besitzt den Vorteil, daß hierdurch
das Solardach sowohl als Temperatursensor, als auch als Energiequelle
herangezogen werden kann, da das Ausgangssignal des Solardachs proportional
zur Sonneneinstrahlung und somit zur Aufheizung des Innenraums ist.