DE19604221A1 - Gleitlager - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einer
Lagerbüchse, die unter Ausbildung wenigstens einer Gleit
fläche mit einem gegenüber der Lagerbüchse beweglichen
Teil in Berührung steht.
Derartige Gleitlager, bei denen eine Lagerschale und
eine darin gelagerte Welle bzw. ein darin gelagerter
Wellenzapfen relativ zueinander umlaufen, sind in der
Regel einfacher aufgebaut und billiger herzustellen als
entsprechende Wälzlager, weshalb sie weit verbreitet sind.
Ferner gestatten sie höhere Drehzahlen und ermöglichen
einen besseren Rundlauf. Die Tragfähigkeit ist ebenfalls
sehr hoch. Hingegen sind sie empfindlich gegen ein Ver
sagen der Schmierung.
Bei Gleitlagern strebt man eine Trennung der relativ
zueinander bewegten Gleitflächen durch einen Schmierstoff
an, der sich zwischen den mit Spiel ineinander gelagerten
Gleitflächen befindet. In der Regel werden als Schmier
stoffe Fette oder Öle verwendet, die einen Film auf den
Gleitflächen bilden, so daß Flüssigkeitsreibung mit sehr
niedrigen Reib- und/oder Verschleißwerten auftritt.
Bei reiner Flüssigkeitsreibung kommt es an sich nicht
darauf an, aus welchen Werkstoffen die Gleitflächen beste
hen. Doch im Betrieb von Lagern treten immer wieder Zu
stände auf, in denen keine reine Flüssigkeitsreibung mehr
gewährleistet ist. In solchen Fällen ist der Gleitlager
werkstoffe und die Struktur der Lagerbüchse von Bedeutung.
Die Struktur der Lagerbüchse beeinflußt auch die Grenzge
schwindigkeit ab der Flüssigkeitsschmierfilm zusammen
bricht bzw. wieder entsteht.
Herkömmliche Gleitlager weisen häufig im Bereich der
eigentlichen Lagerfläche spezielle Legierungen auf, um den
Verschleiß bei Trockenreibung zu minimieren. Umgekehrt
gibt es Materialien die im trockenen Zustand extrem zum
Fressen neigen, obwohl sie aus anderen Gründen z. B. der
Korrosionsfestigkeit vorteilhaft sind.
Bei der Auswahl von geeigneten Lagerwerkstoffen sind
eine Reihe von Anforderungen zu berücksichtigen, die an
den Lagerwerkstoff gestellt werden. Zur Erläuterung werden
die folgenden Beispiele genannt:
Der Lagerwerkstoff soll die als Schmiegsamkeit be
zeichnete Fähigkeit besitzen, sich den Beanspruchungen
durch elastische oder plastische Verformungen ohne blei
bende Schädigung anzupassen. Auch die Unempfindlichkeit
gegen Verkantungen und Durchbiegungen der Welle in der
Lagerschale oder -buchse ist wichtig. In diesen Fällen
kann es an den Rändern der Lagerschale zu einer erhebli
chen Kantenpressung kommen, die bei spröden Werkstoffen
Beschädigungen verursacht.
Der Gleitlagerwerkstoff soll auch widerstandsfähig
gegen die Abtrennung kleiner Teilchen sein sowie gegen die
Bildung von adhäsiven Bindungen mit dem Gegenwerkstoff.
Beim Eintreten von ungünstigen Schmierbedingungen soll das
Gleitlager ein Notlaufverhalten aufweisen, d. h. während
einer begrenzten Zeit soll ein Gleiten ohne Fressen auf
recht erhalten werden.
Keiner der bekannten Gleitlagerwerkstoffe kann alle
diese Anforderungen in optimaler Weise erfüllen. Bei
vielen Anwendungsfällen werden Gleitlager bevorzugt, die
selbstschmierend sind oder zumindest keinen großen Aufwand
hinsichtlich der Schmierung erfordern. Zum Beispiel können
Sintermetalle Öl aufnehmen und sind daher in der Lage,
eine große Anzahl fein verteilter Reservoire für das
Schmiermittel zu bilden. Das Schmiermittel braucht nur
sehr kurze Wege aus dem Reservoir bis zur Schmierstelle
zurückzulegen. Dadurch wird nach einem Stillstand der
bewegten Teile, der einen Verlust des Schmierfilms ver
ursacht, sehr schnell wieder der Zustand der Flüssig
keitsreibung erreicht. Ferner begünstigen die Poren in dem
Sintermetall den Aufbau eines hydrostatischen Drucks, der
die Welle in der Büchse trägt.
Allerdings ist Sintermaterial häufig empfindlich
gegen Stöße und Kantenpressung.
Kunststoffe hingegen sind widerstandsfähig gegen
Kantenpressung und darüber hinaus auch selbstschmierend,
andererseits sind sie aber temperaturempfindlich und
mechanisch nicht hoch belastbar.
Für viele Anwendungsfälle ist jedoch ein Gleitlager
gewünscht, das gegen Schmutz und andere äußere Einflüsse
möglichst unempfindlich ist und keinen großen Aufwand hin
sichtlich der Schmierung erfordert.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein einfach
aufgebautes Gleitlager zu schaffen, das die oben genannten
Anforderungen erfüllt und gleichzeitig eine niedrige
Lagerreibung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gleit
lager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das textile Material kann beispielsweise gewebt oder
geflochten sein, aber es hat sich als besonders vorteil
haft herausgestellt, wenn es aus einer aus einem textilen
Faserstoff hergestellten Maschenware besteht. Maschenware
weist von Haus aus eine große Elastizität auf, die sich
günstig auf die Schmiegsamkeit der daraus hergestellten
Lagerbüchse auswirkt. Grundsätzlich könnte die Maschenware
z. B. gewirkt oder gehäkelt sein. Es wird jedoch eine ge
strickte und insbesondere eine rundgestrickte Maschenware
bevorzugt.
Die textile Ware führt zu verhältnismäßig großen
Hohlräumen, die Schmiermittel aufnehmen und speichern
können, um es über einen langen Zeitraum abgeben zu kön
nen. Dadurch wird das Lager wartungsarm ähnlich Kunstoff
lagern ohne aber deren Temperaturempfindlichkeit zu bekom
men. Ferner gestatten die Hohlräume die Aufnahme des
Materialabriebs, der bei der Lagerung des bewegliche Teils
zwangläufig auftritt, so daß dieser Materialabrieb nicht
zwischen den aufeinandergleitenden Lagerflächen verbleibt.
Die neuen Lager zeigen je nach Vorverdichtung des
textilen Materials eine mehr oder weniger große Kompressi
bilität, was den Lagerbüchsen eine gewisse Eigenfederung
verleiht.
Als textile Faserstoffe zur Herstellung der Maschen
ware kommen sehr viele Materialien in Frage, wobei sich
die Verwendung von Metallfasern, insbesondere aus Edel
stahl, als vorteilhaft herausgestellt hat. Dieses Material
unterstützt durch seine Eigenelastizität die Elastizität
der Maschenware und verleiht der Lagerbüchse eine große
Widerstandskraft gegen Korrosion.
Für bestimmte Anwendungsfälle, bei denen das Lager
bei hohen Temperaturen oder in einer aggressiven Umgebung
eingesetzt wird, könnte es zweckmäßig sein, anstelle von
einer Metallfaser andere Faserstoffe zu verwenden. Selbst
verständlich ist es auch möglich, mehrere textile Faser
stoffe aus unterschiedlichen Materialien zur Herstellung
der Maschenware zu kombinieren, z. B. mineralische Fasern,
Kohle- oder Kunststoffasern, um beispielsweise die Ab
riebfestigkeit und/oder das Notlaufverhalten des Gleit
lagers günstig zu beeinflussen.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die
Maschenware nicht unmittelbar, beispielsweise nach dem
Stricken zu verwenden, sondern anschließend noch einer
formgebenden Behandlung zu unterwerfen, durch die die
Maschenware in eine für die Lagerbüchse gewünschte Form
gebracht wird. Vorzugsweise wird die Maschenware dabei
verdichtet, damit sich die Fasern enger aneinanderlegen,
wodurch sich die Tragfähigkeit der Lagerbüchse verbessert.
Auf diese Weise wird ein Formkörper erzielt, der sich ganz
analog zu herkömmlichen massiven Lagerbüchsen verwenden
läßt. Werden in dem textilen Material thermoplastische
Materialien verarbeitet, so kann es vorteilhaft sein, die
formgebende Behandlung durch erhöhte Temperaturen zu
unterstützen.
Die Eigenschaften der Maschenware können zunächst
durch die Wahl des Fasermaterials beeinflußt werden, aber
auch die Größe und Dichte der Maschen. Darüber hinaus kann
die Dichte der textilen Fasern in der endgültigen Gestalt
der Lagerbüchse durch den formgebenden Arbeitsschritt mehr
oder weniger stark erhöht werden, was ebenfalls Auswirkun
gen auf die Eigenschaften der Lagerbüchse hat, insbesonde
re auf deren Elastizität.
Es könnte auch vorteilhaft sein die Lagerbüchse nicht
aus einem einlagigen textilen Material herzustellen, in
welchem unterschiedliche Fasermaterialien verarbeitet
sind, sondern das textile Material wenigstens zweilagig
auszubilden, wobei die beiden Lagen aus unterschiedlichen
Fasermaterialien hergestellt sind. Bspw. könnten zwei
rundgestrickte Warenschläuche ineinander gesteckt und
daran anschließend in der formgebenden Behandlung mitein
ander verbunden zu werden, um auf diese Weise spezifische
Eigenschaften der Lagerbüchse zu erzeugen. Konkret könnte
der innere Warenschlauch aus Kunststoffasern bestehen, die
für eine Selbstschmierung und ein gutes Notlaufverhalten
des Lagers sorgen, und der äußere Warenschlauch könnte aus
Edelstahlfasern hergestellt sein, welche die Elastizität
und mechanische Stabilität der Lagerbüchse sicherstellen.
Unter textilem Material sind ganz allgemein Textilien
im Sinne der Norm DIN 60 000 zu verstehen, d. h. textile
Faserstoffe und textile Halb- und Fertigfabrikate. Zu
letzteren gehören neben Maschenwaren auch Webwaren, die
alle als Flächengebilde gearbeitet oder als Warenschlauch
nahtlos rundgearbeitet sein können.
Die neuen Gleitlager können überall dort eingesetzt
werden, wo keine genaue Fluchtung zwischen einer Welle und
dem Lager gewährleistet ist, wo damit zu rechnen ist, daß
die Welle relativ stark durchgebogen wird, wo Schmutz
partikel auftreten, die in das Lager eindringen können,
und wo das Lager stoßartigen Belastungen ausgesetzt ist.
Selbstverständlich umfaßt die Erfindung auch Gleit
lager, bei denen die relativ zueinander bewegten Teile
keine Rotationsbewegung, sondern eine Translationsbewegung
ausführen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Gleitlagers, teilweise im Querschnitt,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht der
Lagerbüchse des Gleitlagers aus Fig. 1, bei dem die Ober
flächenstruktur der Übersichtlichkeit halber nur zum Teil
dargestellt ist, und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Gleitlagers.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gleitlager 1,
teilweise im Schnitt. Das Gleitlager 1 weist einen Lag
erträger 2 auf, der eine Durchgangsbohrung 3 enthält. In
die Bohrung 3 ist eine zylindrische, rohrförmige Lager
büchse 4 mit einem Durchlaß 6 eingesteckt, wobei der
Durchmesser der Bohrung 3 und der Außendurchmesser der
Lagerbüchse 4 so gewählt sind, daß die Lagerbüchse 4
reibschlüssig in dem Lagerträger 2 gehaltert ist. Der
Durchmesser des Durchlasses 6 ist so groß gewählt, daß
eine durch die Lagerbüchse 4 hindurchgehende Welle 7 auf
einer in dem Durchlaß 6 ausgebildeten Gleitfläche 8 mit
geeignetem Lagerspiel gelagert ist. Die mit der Gleit
fläche 8 in Berührung stehende Oberfläche der Welle 7 kann
in bekannter Weise, beispielsweise vergütet und geschlif
fen sein. Sie kann aber auch mit einer (nicht dargestell
ten) Laufbuchse überzogen sein, die gemeinsam mit der
Gleitfläche 8 eine geeignete Gleitlagerpaarung bildet.
Um das Gleitlager 1 herum ist üblicherweise ein hier
nicht dargestelltes Gehäuse angeordnet, welches das Gleit
lager 1 vor Einflüssen aus der Außenumgebung, beispiels
weise vor Schmutzpartikeln oder -spritzern, schützt.
Die Lagerbüchse 4 ist aus einem Textilmaterial herge
stellt. Das Textilmaterial ist aus einem Warenschlauch
gefertigt, der aus einer Metallfaser 9 (Fig. 2), z. B. aus
Edelstahl, nahtlos rundgestrickt ist. Von dem auf diese
Weise hergestellten endlosen Warenschlauch wird anschlie
ßend ein Stück mit der erforderliche Länge abgeschnitten
und in einem Preßwerkzeug eingelegt. In dem Preßwerkzeug
wird der Abschnitt des Strickschlauches in Richtung par
allel zu den Maschenstäbchen komprimiert und dabei in eine
der gewünschten Lagerbüchse 4 entsprechende Form gebracht.
Bei großen Wandstärken wird der Strickschlauch auf einen
Formkern in dessen Umfangsrichtung aufgewickelt und sodann
komprimiert.
Durch das Umformen mittels Pressen entsteht ein
offenzellig poröser Formkörper mit genau bestimmten Abmes
sungen, der die Lagerbüchse 4 bildet. Der Preßdruck ent
scheidet dabei über die Verdichtung des Materials und
somit über die der Lagerbüchse 4 inhärente Nachgiebigkeit
sowie die Größe der zwischen den Drahtfäden verbliebenen
Hohlräume. Da das Ausgangsmaterial ein Gestrick war, in
dem der Faden und die Maschen sehr regelmäßig verteilt
sind, sind nach dem Pressen auch die durch die Maschen
hervorgerufenen Hohlräume in dem Formkörper recht gleich
mäßig jedoch zufällig verteilt und haben annähernd gleiche
Größe. Außerdem zeigt die neue Lagerbüchse 4 ein starke
innere Eigendämpfung für Schwingungen, die durch die Welle
7 in die Lagerbüchse 4 übertragen werden. Damit werden auch
eventuelle Schwingungen der Welle 7 selbst gedämpft.
Wie in Fig. 2 schematisch angedeutet ist, weist die
Lagerbüchse 4 eine unregelmäßige Oberfläche mit zahlrei
chen Vertiefungen 11 auf. Ganz entsprechend zu dieser
Oberflächenstruktur befinden sich im Inneren der Lager
büchse 4 zahlreiche in der Figur nicht sichtbare Hohlräume
zwischen den mehr oder weniger ungeordnet nebeneinander
liegenden Metallfasern 9 der Maschenware. Die Lagerbüchse
4 besteht somit ähnlich wie eine Sintermetallbüchse aus
einem porösen Körper, weist aber im Vergleich zu diesem
eine ungleich größere Elastizität auf. Aufgrund dieser
Elastizität besitzt die Lagerbüchse 4 eine große Schmieg
samkeit, die es ihr gestattet, sich durch elastische
und/oder plastische Verformungen an eine Verkantung oder
Durchbiegung der Welle 7 ohne bleibende Schäden anzupas
sen. Die Unempfindlichkeit gegen Verkantungen der Welle 7
verleiht der Lagerbüchse 4 die Fähigkeit Fluchtungsfehler
zwischen dem Gleitlager 1 und der Welle 7 auszugleichen.
Die Lagerbüchse 4 ist darüber hinaus in der Lage stoß
artige Belastungen elastisch und energieverzehrend auf
zunehmen.
Die Hohlräume sind nicht abgeschlossen, sondern
stehen durch enge Spalte und Ritzen zwischen den Metall
fasern 9 untereinander und mit der Oberfläche des Formkör
pers in Verbindung. Die neue Lagerbüchse 4 ist daher in
der Lage einen geeigneten Schmierstoff, zum Beispiel Fett
oder Öl, in diese Hohlräume und die Vertiefungen 11 auf
zunehmen und zu speichern. Das Einbringen des Schmier
stoffs kann vor dem Einbau der Lagerbüchse 4 in den Lag
erträger 2 beispielsweise dadurch geschehen, daß die
Lagerbüchse 4 in Öl getaucht wird, das durch Kapillar
wirkung eingesaugt wird. Schmierstoffe hoher Viskosität
können auch in einer geeigneten Vorrichtung in die Lager
büchse gepreßt werden.
Ähnlich wie bei Lagerbüchsen aus Sintermetall wird im
Betrieb der Schmierstoff durch die Erwärmung und die
Saugwirkung der umlaufenden Welle 7 der Gleitfläche 8
zugeführt. Im Stillstand nehmen die Hohlräume in der
Lagerbüchse 4 den Schmierstoff wieder auf.
In Versuchen hat es sich erstaunlicher Weise gezeigt,
daß bei dem neuen Gleitlager 1 schon bei relativ niedrigen
Drehzahlen die Reibwerte mit zunehmender statischer Bela
stung in radialer Richtung abnehmen. Ein derartiges Ver
halten ist zwar auch bei herkömmlichen Gleitlagern zu
beobachten, allerdings nur bei deutlich höheren Drehzah
len, gleiche Lagerabmessungen vorausgesetzt.
Die Reibwerte des erfindungsgemäßen Gleitlagers 1
sind mit den Reibwerten von reibungsarmen, keramischen
Sinterwerkstofflagern bei Mischreibung vergleichbar und
liegen im Bereich von 0.15 bis 0.20, wobei mit Ölschmie
rung niedrigere Reibwerte als mit Fettschmierung erzielt
werden. Der Reibwert µ wird in der üblichen Weise aus µ =
MR/(FG * r) bestimmt. MR bezeichnet das Reibungsdrehmoment,
FG die in radialer Richtung auf die Welle ausgeübte Ge
wichtskraft und r den Radius der Welle.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Diejenigen Strukturen, die mit
denen des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmen,
tragen entsprechende Bezugszeichen, die lediglich durch
ein kleines "a" ergänzt sind.
Fig. 3 zeigt ein Radialgleitlager 1a, das eine darin
gelagerte Welle 7a zusätzlich in einer axialen Richtung
lagert. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Lager
büchse 4a zusätzlich einen umlaufenden, sich in radialer
Richtung erstreckenden Bund 13 auf. Der rohrförmige Ab
schnitt der Lagerbüchse 4a ist wie bei dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel in die in dem Lager
träger 2a angeordnete Bohrung 3a eingesteckt und reib
schlüssig darin gehaltert. Die Bohrung 4a ist zusätzlich
mit einer Ausdrehung 12 versehen, deren Durchmesser und
Tiefe so bemessen sind, daß die Ausdrehung 12 den Bund 13
der Lagerbüchse 4a vollständig aufnehmen kann. Die nach
außen gerichtete Oberfläche des Bunds 13 schließt mit der
Stirnfläche des Lagerträgers 2a bündig ab und bildet eine
sich in radialer Richtung erstreckende kreisringförmige
Axialgleitfläche 14.
Die in dem Gleitlager 1a gelagerte Welle 7a verjüngt
sich im Bereich der Lagerbüchse 4a zu einem Wellenzapfen
17, der von dem Durchlaß 6a der Lagerbüchse 4a, wie bei
dem ersten Ausführungsbeispiel, unter Ausbildung einer
Gleitfläche 8a radial gelagert ist. Zwischen dem Wellen
zapfen 17 und der Welle 7a entsteht eine Ringschulter 18,
die auf der Axialgleitfläche 14 gleitet. Auf diese Weise
wird die Welle 7a zusätzlich in der in Fig. 3 nach links
gerichteten axialen Richtung gelagert. Bei dieser Anord
nung wirkt es sich als Vorteil aus, daß die Lagerbüchse 4a
nicht nur in radialer Richtung sondern auch in axialer
Richtung elastisch ist, so daß auch axiale Erschütterungen
oder Stöße gedämpft werden können.
Abgesehen von der Fähigkeit eine Welle 7a auch in
einer axialen Richtung lagern zu können, weist das in Fig.
3 dargestellte Gleitlager 1a zu denen des ersten Ausfüh
rungsbeispieles analoge Eigenschaften auf. Die Herstellung
des Gleitlagers 1a unterscheidet sich von der des Gleit
lagers 1 aus Fig. 1 nur insofern, als die Lagerbüchse 4a
in eine andere Form gebracht wird, wobei der Lagerträger
2a mittels der Ausdrehung 12 an die abweichende Gestalt
der Lagerbüchse 4a angepaßt sein muß.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitlager mit
einer Lagerbüchse, die unter Ausbildung wenigstens einer
Gleitfläche mit einem gegenüber der Lagerbüchse bewegli
chen Teil in Berührung steht. Die Lagerbüchse besteht aus
einem textilen vorzugsweise gestrickten Material. Das neue
Gleitlager zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau,
große Robustheit und niedrige Reibwerte aus.
Claims (19)
1. Gleitlagerkörper (4, 4a), der unter Ausbildung
wenigstens einer Gleitfläche (8, 8a) mit einem gegenüber
der Gleitlagerkörper (4, 4a) beweglichen Teil (7, 7a) in
Berührung steht, wobei der Gleitlagerkörper (4, 4a) aus
einem textilen Material gebildet ist.
2. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er eine Gleitlagerbüchse bildet.
3. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Material aus einer aus wenig
stens einem textilen Faserstoffhergestellten Maschenware
besteht.
4. Gleitlagerkörper nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Maschenware von einem rundgestrickten
Warenschlauch gebildet ist.
5. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Material Metallfasern oder
-fäden (3) aus einem oder mehreren Materialien enthält.
6. Gleitlagerkörper nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Metallfaser oder der Metallfaden (3) aus
Edelstahl besteht.
7. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Material nichtmetallische Fasern
oder Fäden aus einem oder mehreren Materialien enthält.
8. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Maschenware ein besonders abriebfe
ster textiler Faserstoff, beispielsweise Kohlefaser, ver
arbeitet ist.
9. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Material ein Material enthält,
das dem Gleitlagerkörper ein Notlaufverhalten verleiht.
10. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Material wenigstens zweilagig
ausgebildet ist.
11. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Material plastisch verformbar
ausgebildet ist und durch eine formgebende Behandlung in
eine vorbestimmte, der gewünschten Form der Lagerbüchse
(4, 4a) entsprechende Form bringbar ist, in der es an
schließend bleibt.
12. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagerbüchse (4, 4a) sowohl in radialer
als auch in axialer Richtung elastisch ausgebildet ist.
13. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Teil eines Axiallagers ist.
14. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Teil eines Radiallagers ist.
15. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elastizität sowie die Porosität der
Lagerbüchse (4, 4a) innerhalb bestimmter Grenzen einstell
bar ist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Gleitlagerkörpers
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, zu
dem die folgenden Schritten gehören:
- a) es wird ein textiles Halbfabrikat angefertigt und
- b) das textile Halbfabrikat wird in eine dem Gleit lagerkörper entsprechende Gestalt umgeformt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß das textile halbfabrikat eine Maschenware ist,
die rundgestrickt, rundgewirkt oder rundgehäkelt ist.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß in die zwischen den Fasern des Lagerkörpers
vorhandenen Hohlräume Schmierstoff eingebracht wird.
19. Verwendung von textilem Halbfabrikat zur Herstel
lung von Gleitlagerkörpern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996104221 DE19604221A1 (de) | 1996-02-06 | 1996-02-06 | Gleitlager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996104221 DE19604221A1 (de) | 1996-02-06 | 1996-02-06 | Gleitlager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19604221A1 true DE19604221A1 (de) | 1997-08-28 |
Family
ID=7784631
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996104221 Withdrawn DE19604221A1 (de) | 1996-02-06 | 1996-02-06 | Gleitlager |
Country Status (1)
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