DE19604221A1 - Gleitlager - Google Patents

Gleitlager

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    • F16C27/02Sliding-contact bearings
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Description

Die Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einer Lagerbüchse, die unter Ausbildung wenigstens einer Gleit­ fläche mit einem gegenüber der Lagerbüchse beweglichen Teil in Berührung steht.
Derartige Gleitlager, bei denen eine Lagerschale und eine darin gelagerte Welle bzw. ein darin gelagerter Wellenzapfen relativ zueinander umlaufen, sind in der Regel einfacher aufgebaut und billiger herzustellen als entsprechende Wälzlager, weshalb sie weit verbreitet sind. Ferner gestatten sie höhere Drehzahlen und ermöglichen einen besseren Rundlauf. Die Tragfähigkeit ist ebenfalls sehr hoch. Hingegen sind sie empfindlich gegen ein Ver­ sagen der Schmierung.
Bei Gleitlagern strebt man eine Trennung der relativ zueinander bewegten Gleitflächen durch einen Schmierstoff an, der sich zwischen den mit Spiel ineinander gelagerten Gleitflächen befindet. In der Regel werden als Schmier­ stoffe Fette oder Öle verwendet, die einen Film auf den Gleitflächen bilden, so daß Flüssigkeitsreibung mit sehr niedrigen Reib- und/oder Verschleißwerten auftritt.
Bei reiner Flüssigkeitsreibung kommt es an sich nicht darauf an, aus welchen Werkstoffen die Gleitflächen beste­ hen. Doch im Betrieb von Lagern treten immer wieder Zu­ stände auf, in denen keine reine Flüssigkeitsreibung mehr gewährleistet ist. In solchen Fällen ist der Gleitlager­ werkstoffe und die Struktur der Lagerbüchse von Bedeutung. Die Struktur der Lagerbüchse beeinflußt auch die Grenzge­ schwindigkeit ab der Flüssigkeitsschmierfilm zusammen­ bricht bzw. wieder entsteht.
Herkömmliche Gleitlager weisen häufig im Bereich der eigentlichen Lagerfläche spezielle Legierungen auf, um den Verschleiß bei Trockenreibung zu minimieren. Umgekehrt gibt es Materialien die im trockenen Zustand extrem zum Fressen neigen, obwohl sie aus anderen Gründen z. B. der Korrosionsfestigkeit vorteilhaft sind.
Bei der Auswahl von geeigneten Lagerwerkstoffen sind eine Reihe von Anforderungen zu berücksichtigen, die an den Lagerwerkstoff gestellt werden. Zur Erläuterung werden die folgenden Beispiele genannt:
Der Lagerwerkstoff soll die als Schmiegsamkeit be­ zeichnete Fähigkeit besitzen, sich den Beanspruchungen durch elastische oder plastische Verformungen ohne blei­ bende Schädigung anzupassen. Auch die Unempfindlichkeit gegen Verkantungen und Durchbiegungen der Welle in der Lagerschale oder -buchse ist wichtig. In diesen Fällen kann es an den Rändern der Lagerschale zu einer erhebli­ chen Kantenpressung kommen, die bei spröden Werkstoffen Beschädigungen verursacht.
Der Gleitlagerwerkstoff soll auch widerstandsfähig gegen die Abtrennung kleiner Teilchen sein sowie gegen die Bildung von adhäsiven Bindungen mit dem Gegenwerkstoff. Beim Eintreten von ungünstigen Schmierbedingungen soll das Gleitlager ein Notlaufverhalten aufweisen, d. h. während einer begrenzten Zeit soll ein Gleiten ohne Fressen auf­ recht erhalten werden.
Keiner der bekannten Gleitlagerwerkstoffe kann alle diese Anforderungen in optimaler Weise erfüllen. Bei vielen Anwendungsfällen werden Gleitlager bevorzugt, die selbstschmierend sind oder zumindest keinen großen Aufwand hinsichtlich der Schmierung erfordern. Zum Beispiel können Sintermetalle Öl aufnehmen und sind daher in der Lage, eine große Anzahl fein verteilter Reservoire für das Schmiermittel zu bilden. Das Schmiermittel braucht nur sehr kurze Wege aus dem Reservoir bis zur Schmierstelle zurückzulegen. Dadurch wird nach einem Stillstand der bewegten Teile, der einen Verlust des Schmierfilms ver­ ursacht, sehr schnell wieder der Zustand der Flüssig­ keitsreibung erreicht. Ferner begünstigen die Poren in dem Sintermetall den Aufbau eines hydrostatischen Drucks, der die Welle in der Büchse trägt.
Allerdings ist Sintermaterial häufig empfindlich gegen Stöße und Kantenpressung.
Kunststoffe hingegen sind widerstandsfähig gegen Kantenpressung und darüber hinaus auch selbstschmierend, andererseits sind sie aber temperaturempfindlich und mechanisch nicht hoch belastbar.
Für viele Anwendungsfälle ist jedoch ein Gleitlager gewünscht, das gegen Schmutz und andere äußere Einflüsse möglichst unempfindlich ist und keinen großen Aufwand hin­ sichtlich der Schmierung erfordert.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein einfach aufgebautes Gleitlager zu schaffen, das die oben genannten Anforderungen erfüllt und gleichzeitig eine niedrige Lagerreibung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gleit­ lager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das textile Material kann beispielsweise gewebt oder geflochten sein, aber es hat sich als besonders vorteil­ haft herausgestellt, wenn es aus einer aus einem textilen Faserstoff hergestellten Maschenware besteht. Maschenware weist von Haus aus eine große Elastizität auf, die sich günstig auf die Schmiegsamkeit der daraus hergestellten Lagerbüchse auswirkt. Grundsätzlich könnte die Maschenware z. B. gewirkt oder gehäkelt sein. Es wird jedoch eine ge­ strickte und insbesondere eine rundgestrickte Maschenware bevorzugt.
Die textile Ware führt zu verhältnismäßig großen Hohlräumen, die Schmiermittel aufnehmen und speichern können, um es über einen langen Zeitraum abgeben zu kön­ nen. Dadurch wird das Lager wartungsarm ähnlich Kunstoff­ lagern ohne aber deren Temperaturempfindlichkeit zu bekom­ men. Ferner gestatten die Hohlräume die Aufnahme des Materialabriebs, der bei der Lagerung des bewegliche Teils zwangläufig auftritt, so daß dieser Materialabrieb nicht zwischen den aufeinandergleitenden Lagerflächen verbleibt.
Die neuen Lager zeigen je nach Vorverdichtung des textilen Materials eine mehr oder weniger große Kompressi­ bilität, was den Lagerbüchsen eine gewisse Eigenfederung verleiht.
Als textile Faserstoffe zur Herstellung der Maschen­ ware kommen sehr viele Materialien in Frage, wobei sich die Verwendung von Metallfasern, insbesondere aus Edel­ stahl, als vorteilhaft herausgestellt hat. Dieses Material unterstützt durch seine Eigenelastizität die Elastizität der Maschenware und verleiht der Lagerbüchse eine große Widerstandskraft gegen Korrosion.
Für bestimmte Anwendungsfälle, bei denen das Lager bei hohen Temperaturen oder in einer aggressiven Umgebung eingesetzt wird, könnte es zweckmäßig sein, anstelle von einer Metallfaser andere Faserstoffe zu verwenden. Selbst­ verständlich ist es auch möglich, mehrere textile Faser­ stoffe aus unterschiedlichen Materialien zur Herstellung der Maschenware zu kombinieren, z. B. mineralische Fasern, Kohle- oder Kunststoffasern, um beispielsweise die Ab­ riebfestigkeit und/oder das Notlaufverhalten des Gleit­ lagers günstig zu beeinflussen.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Maschenware nicht unmittelbar, beispielsweise nach dem Stricken zu verwenden, sondern anschließend noch einer formgebenden Behandlung zu unterwerfen, durch die die Maschenware in eine für die Lagerbüchse gewünschte Form gebracht wird. Vorzugsweise wird die Maschenware dabei verdichtet, damit sich die Fasern enger aneinanderlegen, wodurch sich die Tragfähigkeit der Lagerbüchse verbessert. Auf diese Weise wird ein Formkörper erzielt, der sich ganz analog zu herkömmlichen massiven Lagerbüchsen verwenden läßt. Werden in dem textilen Material thermoplastische Materialien verarbeitet, so kann es vorteilhaft sein, die formgebende Behandlung durch erhöhte Temperaturen zu unterstützen.
Die Eigenschaften der Maschenware können zunächst durch die Wahl des Fasermaterials beeinflußt werden, aber auch die Größe und Dichte der Maschen. Darüber hinaus kann die Dichte der textilen Fasern in der endgültigen Gestalt der Lagerbüchse durch den formgebenden Arbeitsschritt mehr oder weniger stark erhöht werden, was ebenfalls Auswirkun­ gen auf die Eigenschaften der Lagerbüchse hat, insbesonde­ re auf deren Elastizität.
Es könnte auch vorteilhaft sein die Lagerbüchse nicht aus einem einlagigen textilen Material herzustellen, in welchem unterschiedliche Fasermaterialien verarbeitet sind, sondern das textile Material wenigstens zweilagig auszubilden, wobei die beiden Lagen aus unterschiedlichen Fasermaterialien hergestellt sind. Bspw. könnten zwei rundgestrickte Warenschläuche ineinander gesteckt und daran anschließend in der formgebenden Behandlung mitein­ ander verbunden zu werden, um auf diese Weise spezifische Eigenschaften der Lagerbüchse zu erzeugen. Konkret könnte der innere Warenschlauch aus Kunststoffasern bestehen, die für eine Selbstschmierung und ein gutes Notlaufverhalten des Lagers sorgen, und der äußere Warenschlauch könnte aus Edelstahlfasern hergestellt sein, welche die Elastizität und mechanische Stabilität der Lagerbüchse sicherstellen.
Unter textilem Material sind ganz allgemein Textilien im Sinne der Norm DIN 60 000 zu verstehen, d. h. textile Faserstoffe und textile Halb- und Fertigfabrikate. Zu letzteren gehören neben Maschenwaren auch Webwaren, die alle als Flächengebilde gearbeitet oder als Warenschlauch nahtlos rundgearbeitet sein können.
Die neuen Gleitlager können überall dort eingesetzt werden, wo keine genaue Fluchtung zwischen einer Welle und dem Lager gewährleistet ist, wo damit zu rechnen ist, daß die Welle relativ stark durchgebogen wird, wo Schmutz­ partikel auftreten, die in das Lager eindringen können, und wo das Lager stoßartigen Belastungen ausgesetzt ist.
Selbstverständlich umfaßt die Erfindung auch Gleit­ lager, bei denen die relativ zueinander bewegten Teile keine Rotationsbewegung, sondern eine Translationsbewegung ausführen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfin­ dungsgemäßen Gleitlagers, teilweise im Querschnitt,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht der Lagerbüchse des Gleitlagers aus Fig. 1, bei dem die Ober­ flächenstruktur der Übersichtlichkeit halber nur zum Teil dargestellt ist, und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin­ dungsgemäßen Gleitlagers.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gleitlager 1, teilweise im Schnitt. Das Gleitlager 1 weist einen Lag­ erträger 2 auf, der eine Durchgangsbohrung 3 enthält. In die Bohrung 3 ist eine zylindrische, rohrförmige Lager­ büchse 4 mit einem Durchlaß 6 eingesteckt, wobei der Durchmesser der Bohrung 3 und der Außendurchmesser der Lagerbüchse 4 so gewählt sind, daß die Lagerbüchse 4 reibschlüssig in dem Lagerträger 2 gehaltert ist. Der Durchmesser des Durchlasses 6 ist so groß gewählt, daß eine durch die Lagerbüchse 4 hindurchgehende Welle 7 auf einer in dem Durchlaß 6 ausgebildeten Gleitfläche 8 mit geeignetem Lagerspiel gelagert ist. Die mit der Gleit­ fläche 8 in Berührung stehende Oberfläche der Welle 7 kann in bekannter Weise, beispielsweise vergütet und geschlif­ fen sein. Sie kann aber auch mit einer (nicht dargestell­ ten) Laufbuchse überzogen sein, die gemeinsam mit der Gleitfläche 8 eine geeignete Gleitlagerpaarung bildet.
Um das Gleitlager 1 herum ist üblicherweise ein hier nicht dargestelltes Gehäuse angeordnet, welches das Gleit­ lager 1 vor Einflüssen aus der Außenumgebung, beispiels­ weise vor Schmutzpartikeln oder -spritzern, schützt.
Die Lagerbüchse 4 ist aus einem Textilmaterial herge­ stellt. Das Textilmaterial ist aus einem Warenschlauch gefertigt, der aus einer Metallfaser 9 (Fig. 2), z. B. aus Edelstahl, nahtlos rundgestrickt ist. Von dem auf diese Weise hergestellten endlosen Warenschlauch wird anschlie­ ßend ein Stück mit der erforderliche Länge abgeschnitten und in einem Preßwerkzeug eingelegt. In dem Preßwerkzeug wird der Abschnitt des Strickschlauches in Richtung par­ allel zu den Maschenstäbchen komprimiert und dabei in eine der gewünschten Lagerbüchse 4 entsprechende Form gebracht. Bei großen Wandstärken wird der Strickschlauch auf einen Formkern in dessen Umfangsrichtung aufgewickelt und sodann komprimiert.
Durch das Umformen mittels Pressen entsteht ein offenzellig poröser Formkörper mit genau bestimmten Abmes­ sungen, der die Lagerbüchse 4 bildet. Der Preßdruck ent­ scheidet dabei über die Verdichtung des Materials und somit über die der Lagerbüchse 4 inhärente Nachgiebigkeit sowie die Größe der zwischen den Drahtfäden verbliebenen Hohlräume. Da das Ausgangsmaterial ein Gestrick war, in dem der Faden und die Maschen sehr regelmäßig verteilt sind, sind nach dem Pressen auch die durch die Maschen hervorgerufenen Hohlräume in dem Formkörper recht gleich­ mäßig jedoch zufällig verteilt und haben annähernd gleiche Größe. Außerdem zeigt die neue Lagerbüchse 4 ein starke innere Eigendämpfung für Schwingungen, die durch die Welle 7 in die Lagerbüchse 4 übertragen werden. Damit werden auch eventuelle Schwingungen der Welle 7 selbst gedämpft.
Wie in Fig. 2 schematisch angedeutet ist, weist die Lagerbüchse 4 eine unregelmäßige Oberfläche mit zahlrei­ chen Vertiefungen 11 auf. Ganz entsprechend zu dieser Oberflächenstruktur befinden sich im Inneren der Lager­ büchse 4 zahlreiche in der Figur nicht sichtbare Hohlräume zwischen den mehr oder weniger ungeordnet nebeneinander­ liegenden Metallfasern 9 der Maschenware. Die Lagerbüchse 4 besteht somit ähnlich wie eine Sintermetallbüchse aus einem porösen Körper, weist aber im Vergleich zu diesem eine ungleich größere Elastizität auf. Aufgrund dieser Elastizität besitzt die Lagerbüchse 4 eine große Schmieg­ samkeit, die es ihr gestattet, sich durch elastische und/oder plastische Verformungen an eine Verkantung oder Durchbiegung der Welle 7 ohne bleibende Schäden anzupas­ sen. Die Unempfindlichkeit gegen Verkantungen der Welle 7 verleiht der Lagerbüchse 4 die Fähigkeit Fluchtungsfehler zwischen dem Gleitlager 1 und der Welle 7 auszugleichen. Die Lagerbüchse 4 ist darüber hinaus in der Lage stoß­ artige Belastungen elastisch und energieverzehrend auf­ zunehmen.
Die Hohlräume sind nicht abgeschlossen, sondern stehen durch enge Spalte und Ritzen zwischen den Metall­ fasern 9 untereinander und mit der Oberfläche des Formkör­ pers in Verbindung. Die neue Lagerbüchse 4 ist daher in der Lage einen geeigneten Schmierstoff, zum Beispiel Fett oder Öl, in diese Hohlräume und die Vertiefungen 11 auf­ zunehmen und zu speichern. Das Einbringen des Schmier­ stoffs kann vor dem Einbau der Lagerbüchse 4 in den Lag­ erträger 2 beispielsweise dadurch geschehen, daß die Lagerbüchse 4 in Öl getaucht wird, das durch Kapillar­ wirkung eingesaugt wird. Schmierstoffe hoher Viskosität können auch in einer geeigneten Vorrichtung in die Lager­ büchse gepreßt werden.
Ähnlich wie bei Lagerbüchsen aus Sintermetall wird im Betrieb der Schmierstoff durch die Erwärmung und die Saugwirkung der umlaufenden Welle 7 der Gleitfläche 8 zugeführt. Im Stillstand nehmen die Hohlräume in der Lagerbüchse 4 den Schmierstoff wieder auf.
In Versuchen hat es sich erstaunlicher Weise gezeigt, daß bei dem neuen Gleitlager 1 schon bei relativ niedrigen Drehzahlen die Reibwerte mit zunehmender statischer Bela­ stung in radialer Richtung abnehmen. Ein derartiges Ver­ halten ist zwar auch bei herkömmlichen Gleitlagern zu beobachten, allerdings nur bei deutlich höheren Drehzah­ len, gleiche Lagerabmessungen vorausgesetzt.
Die Reibwerte des erfindungsgemäßen Gleitlagers 1 sind mit den Reibwerten von reibungsarmen, keramischen Sinterwerkstofflagern bei Mischreibung vergleichbar und liegen im Bereich von 0.15 bis 0.20, wobei mit Ölschmie­ rung niedrigere Reibwerte als mit Fettschmierung erzielt werden. Der Reibwert µ wird in der üblichen Weise aus µ = MR/(FG * r) bestimmt. MR bezeichnet das Reibungsdrehmoment, FG die in radialer Richtung auf die Welle ausgeübte Ge­ wichtskraft und r den Radius der Welle.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Diejenigen Strukturen, die mit denen des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmen, tragen entsprechende Bezugszeichen, die lediglich durch ein kleines "a" ergänzt sind.
Fig. 3 zeigt ein Radialgleitlager 1a, das eine darin gelagerte Welle 7a zusätzlich in einer axialen Richtung lagert. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Lager­ büchse 4a zusätzlich einen umlaufenden, sich in radialer Richtung erstreckenden Bund 13 auf. Der rohrförmige Ab­ schnitt der Lagerbüchse 4a ist wie bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel in die in dem Lager­ träger 2a angeordnete Bohrung 3a eingesteckt und reib­ schlüssig darin gehaltert. Die Bohrung 4a ist zusätzlich mit einer Ausdrehung 12 versehen, deren Durchmesser und Tiefe so bemessen sind, daß die Ausdrehung 12 den Bund 13 der Lagerbüchse 4a vollständig aufnehmen kann. Die nach außen gerichtete Oberfläche des Bunds 13 schließt mit der Stirnfläche des Lagerträgers 2a bündig ab und bildet eine sich in radialer Richtung erstreckende kreisringförmige Axialgleitfläche 14.
Die in dem Gleitlager 1a gelagerte Welle 7a verjüngt sich im Bereich der Lagerbüchse 4a zu einem Wellenzapfen 17, der von dem Durchlaß 6a der Lagerbüchse 4a, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, unter Ausbildung einer Gleitfläche 8a radial gelagert ist. Zwischen dem Wellen­ zapfen 17 und der Welle 7a entsteht eine Ringschulter 18, die auf der Axialgleitfläche 14 gleitet. Auf diese Weise wird die Welle 7a zusätzlich in der in Fig. 3 nach links gerichteten axialen Richtung gelagert. Bei dieser Anord­ nung wirkt es sich als Vorteil aus, daß die Lagerbüchse 4a nicht nur in radialer Richtung sondern auch in axialer Richtung elastisch ist, so daß auch axiale Erschütterungen oder Stöße gedämpft werden können.
Abgesehen von der Fähigkeit eine Welle 7a auch in einer axialen Richtung lagern zu können, weist das in Fig. 3 dargestellte Gleitlager 1a zu denen des ersten Ausfüh­ rungsbeispieles analoge Eigenschaften auf. Die Herstellung des Gleitlagers 1a unterscheidet sich von der des Gleit­ lagers 1 aus Fig. 1 nur insofern, als die Lagerbüchse 4a in eine andere Form gebracht wird, wobei der Lagerträger 2a mittels der Ausdrehung 12 an die abweichende Gestalt der Lagerbüchse 4a angepaßt sein muß.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einer Lagerbüchse, die unter Ausbildung wenigstens einer Gleitfläche mit einem gegenüber der Lagerbüchse bewegli­ chen Teil in Berührung steht. Die Lagerbüchse besteht aus einem textilen vorzugsweise gestrickten Material. Das neue Gleitlager zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau, große Robustheit und niedrige Reibwerte aus.

Claims (19)

1. Gleitlagerkörper (4, 4a), der unter Ausbildung wenigstens einer Gleitfläche (8, 8a) mit einem gegenüber der Gleitlagerkörper (4, 4a) beweglichen Teil (7, 7a) in Berührung steht, wobei der Gleitlagerkörper (4, 4a) aus einem textilen Material gebildet ist.
2. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß er eine Gleitlagerbüchse bildet.
3. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das textile Material aus einer aus wenig­ stens einem textilen Faserstoffhergestellten Maschenware besteht.
4. Gleitlagerkörper nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Maschenware von einem rundgestrickten Warenschlauch gebildet ist.
5. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das textile Material Metallfasern oder -fäden (3) aus einem oder mehreren Materialien enthält.
6. Gleitlagerkörper nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Metallfaser oder der Metallfaden (3) aus Edelstahl besteht.
7. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das textile Material nichtmetallische Fasern oder Fäden aus einem oder mehreren Materialien enthält.
8. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der Maschenware ein besonders abriebfe­ ster textiler Faserstoff, beispielsweise Kohlefaser, ver­ arbeitet ist.
9. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das textile Material ein Material enthält, das dem Gleitlagerkörper ein Notlaufverhalten verleiht.
10. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das textile Material wenigstens zweilagig ausgebildet ist.
11. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das textile Material plastisch verformbar ausgebildet ist und durch eine formgebende Behandlung in eine vorbestimmte, der gewünschten Form der Lagerbüchse (4, 4a) entsprechende Form bringbar ist, in der es an­ schließend bleibt.
12. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Lagerbüchse (4, 4a) sowohl in radialer als auch in axialer Richtung elastisch ausgebildet ist.
13. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Teil eines Axiallagers ist.
14. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Teil eines Radiallagers ist.
15. Gleitlagerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Elastizität sowie die Porosität der Lagerbüchse (4, 4a) innerhalb bestimmter Grenzen einstell­ bar ist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Gleitlagerkörpers nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, zu dem die folgenden Schritten gehören:
  • a) es wird ein textiles Halbfabrikat angefertigt und
  • b) das textile Halbfabrikat wird in eine dem Gleit­ lagerkörper entsprechende Gestalt umgeformt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile halbfabrikat eine Maschenware ist, die rundgestrickt, rundgewirkt oder rundgehäkelt ist.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­ net, daß in die zwischen den Fasern des Lagerkörpers vorhandenen Hohlräume Schmierstoff eingebracht wird.
19. Verwendung von textilem Halbfabrikat zur Herstel­ lung von Gleitlagerkörpern.
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