DE1960355B2 - Bodenpfropfen für Patronenhülsen, insbesondere SchrotpatronenhUlsen - Google Patents
Bodenpfropfen für Patronenhülsen, insbesondere SchrotpatronenhUlsenInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bodenpfropfen für Patronenhülsen, insbesondere Schrotpatronenhülsen,
mit einem zylindrischen gegenüber der Hülsenwand abdichtenden Teil mit einer vorderen Ausnehmung
für die Unterbringung der Pulverladung sowie mit einem zylindrischen Boden-Pfropfen-Unterteil, wobei
der zylindrische Teil und der zylindrische Boden-Pfropfen-Unierteil
eine gemeinsame zentrale koaxiale Durchbrechung für die Aufnahme der Zündung aufweisen.
Die Hülsen für Patronen wie Schrotpatronen od. dgi. sind meist aus mehreren Teilen wie Hülsenschaft und
Bodenstück hergestellt, die durch Pressung im Bereich des Bodens miteinander verbunden sind. Für die Bodenpfropfen
wird dabei häufig gepreßte Pappe verwendet. Es ist aber auch bekannt, die Bodenpfropfen
aus gepreßten Fasermassen oder aus thermoplastischem Kunststoff herzustellen. Weiter sind Bodenpfropfen
bekannt, die aus einem aus Kunststoff hergestellten und mit einer losen Füllung aus Holz, Spänen
od. dgl. versehenen Hohlkörper bestehen.
Es ist ferner gemäß der britischen Patentschrift 19 440 bekannt, vor dem zylindrischen Pfropfen ein zylindrisches
Teil mit einer vorderen Ausnehmung für die Unterbringung der Pulverladung anzuordnen, der beispielsweise
aus Pappe oder Filz hergestellt ist und gegenüber der Hülsenwand abdichtet. Der zylindrische
Pfropfen und der zylindrische Teil weisen eine gemeinsame zentrale Durchbrechung für die Aufnahme der
Zündung auf.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Brauchbarkeit solcher Patronenhülsen ist bekanntlich eine ausreichende
Dichtigkeit zwischen Hülsenschaft und Bodenstück. Diese ist in vielen Fällen jedoch nur sehr schwierig
oder gar nicht zu erreichen, beispielsweise im Falle der Verwendung von dünnwandigen Rohren aus thermoplastischem
Kunststoff für den Hülsenschaft. Beim Schuß dehnen sich unter dem Druck der Treibgase
nämlich die dünnen Kunststoffrohre sehr viel leichter in radialer Richtung aus als die zwangsläufig wesentlich
härteren und auch massiveren Bodenpfropfen. Die Folge davon ist ein Entweichen einer unbestimmten und
unbestimmbaren Menge Treibgas, die die vorausberechneten und vorausbestimmten Werte in unkontrollierbarer
Weise verändern und damit die Eigenschaften der Patronen entsprechend verschlechtern.
Die gleichen ungenügenden Ergebnisse stellen sich auch bei Verwendung der verhältnismäßig teuren massiven
Bodenpfropfen aus thermoplastischem Kunststoff ein, sofern sie genügend hart sind, um für die Pressung
der Hülsenböden brauchbar zu sein. Bekanntlich haben die Bodenpfropfen außer ihrer Dichtungsfunktion häufig
ja auch noch die Aufgabe, beim Herstellen der Patronenhülsen liie Preßkräfte zur Formung des Hülsenbodens
zu übertragen. Darüber hinaus beeinflussen die Bodenpfrüpfen durch ihre Härte sowie durch die Festigkeit
des Sitzes im Hülsenschaft die Schlagempfindlichkeit der Zündung und beeinflussen durch ihr Volumen
und ihre Form die Innenballistik der Patronen. Daraus ergibt sich, daß die Bodenpfropfen im Bereich
des Hülsenbodens nicht nachgeben dürfen und daher eine ausreichende Härte aufweisen müssen, wie sie z. B.
hartgepreßte Pappepfropfen eier massive Pfropfen aus relativ hartem Kunststoff haben. Die schon erwähnten
Bodenpfropfen aus Kunststoffhohlkörpern mit Füllungen aus losen Stoffen sind für die meisten der
angewendeten Herstellungsverfahren jedoch ungenügend. Andererseits können die bekannten und vorstehend
erwähnten Pappepfropfen nicht in jeder gewünschten bzw. erforderlichen Form und Größe hergestellt
und verarbeitet werden, insbesondere nicht mit innenballistisch günstigen Formen der Ausnehmungen
für das Pulver und mit elastischen Dichtungslippen am vorderen Ende.
Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Schwierigkeiten zu beheben, und einen Bodenpfropfen
zu schaffen, der einerseits im Bereich der Pulverladung die ausreichende Dichtigkeit gewährleistet, andererseits
aber bodenseitig auch die für den einwandfreien Sitz der Zündung und deren einwandfreie Auslösung
notwendige Härte aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Bodenpfropfen für Patronenhülsen der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß der aus thermoplastischem Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen, hergestellte
zylindrische Teil eine hintere Ausnehmung aufweist, in welche der zylindrische Boden-Pfropfen-Unterteil
eingesetzt ist, der aus einem verhältnismäßig harten Material, beispielsweise aus Pappe und/oder
Faserstoff und/oder Mineralstoff, hergestellt ist.
Durch die Kombination des zyindrischen Teils aus thermoplastischem Kunststoff mit dem verhältnismäßig
harten, in seiner Formgebung sehr einfach zu gestaltenden zylindrischen Boden-Pfropfen-Unterteil aus Pappe
od. dgl. wird einerseits die ausreichende Dichtigkeit, andererseits aber auch die für den einwandfreien Sitz der
Zündung und damit einer guten Schlagempfindlichkeit notwendige Härte des Patronenbodens sichergestellt.
Davon abgesehen kann den innenballistischen Anfordernugen sowie der für die günstigste Anzündung
der jeweils zur Verwendung kommenden Pulversorte erforderlichen Formgebung der vorderen Ausnehmung
des Kunststoffteils ohne Schwierigkeiten in der erforderlichen Weise Rechnung getragen werden, da sich
der zylindrische Kunststoffteil sehr preisgünstig in jeder gewünschten oder zweckmäßigen bzw. erforderli-
chen Form und Abmessung herstellen läßt. Besonders günstige Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn als Material
ein elastischer, vorzugsweiser halogenfreier thermoplastischer Kunststoff, insbesondere auf der Basis
olefinischer Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Polyäthylen, verwendet wird, woüei dieser farblos oder auch
in beliebiger Weise eingefärbt sein kann.
Im Interesse einer besonders guten und sicheren Befestigung
des Pfropfens im Kuiiststof.teil sieht die Erfindung in zweckmäßiger weiterer Ausbildung vor,
die hintere Ausnehmung des Kunststoffteils mit ringförmigen Nuten zu versehen und den Boden-Pfropfen-Unterteil
an seinem Umfang in diese Nuten einzupressen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird an Hand dieser im folgenden
noch erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Axialschnitt durch eine Patrone mit dem erfindungsgemäßen Bodenpfropfen,
F i g. 2 eine Ausführungsform des zylindrischen Kunststoffteils,
F i g. 3 eine andere Ausführungsform des zylindrischen Kunststoffieils,
F i g. 4 eine Ausführungsform des zylindrischen Boden-Pfropfen-Unterteils,
F i g. 5 ein zylindrisches Kunststoffrohr zur Herstellung einer Patrone gemäß F i g. 1 und
F i g. 6 eine metallische Kapsel, wie sie bei der Patrone in F i g. 1 verwendet ist.
Bei der Schrotpatronenhülse der F i g. 1 ist im hinteren Ende des Kunststoffrohres 1 der Bodenpfropfen
mit dem zylindrischen Teil 2 und in dessen mit Ringnuten 4 versehener Ausnehmung 3 der beispielsweise aus
Pappe bestehende Bodenpfropfenunterteil 5 untergebracht. Teil 2 und Bodenpfropfenunterteil 5 weisen für
die Aufnahme der Zündung die gemeinsame zentrische axiale Durchbrechung 6 auf. Der vordere Bereich des
Teils 2 ist zur Aufnahme des Pulvers mit der Ausnehmung 7 ausgebildet, wobei deren Form so gewählt ist,
daß am vorderen Ende des Teils 2 die elastische Ringlippe 8 gebildet ist, was den Vorteil einer besonders
guten Abdichtung zwischen Rohr 1 und Teil 2 gegen die Pulvergase nach Abgabe des Schusses ergibt. Zur
Verstärkung des Hülsenbodens und insbesondere auch des Auszieherrandes der Hülse ist die aus einem Material
hoher Festigkeit, insbesondere Metall hergestellte Bodenkapsel 9 vorgesehen.
Die Montage der einzelnen Teile kann in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise so, daß zunächst der
Bodenpfropfenunterteil 5 in die Ausnehmung 3 des zylindrischen Teils 2 eingeführt und beide dann gemeinsam
in das hintere Ende des Kunststoffrohres 1 eingeschoben werden, daraufhin die Bodenkappe 9 über das
hintere Ende der Hülse gestülpt und schließlich alle Teile miteinander verpreßt werden, so daß sich der Bodenpfropfenunterieil
5 in die Ringnuten 4 des Teils 2 eindrückt und daß das Rohr 1 sowie das Teil 2 sich am
hinteren Ende in der gewünschten Weise verformen und endlich auch die Bodenkappe im Bereich der zentralen
Durchbrechung 6 die gezeigte Form erhält.
Die in F i g. 2 gezeigte Form des zylindrischen Teils 2 des Bodenpfropfens entspricht derjenigen der Patrone
der Fig. 1. Die vordere Ausnehmung 7 für die Aufnahme
des Pulvers ist, unter Rücksichtnahme auf die innenballistischen Erfordernisse der herzustellenden Patrone,
so gestaltet, daß am vorderen Ende die Ringlippe 8 gebildet ist. Die hintere Ausnehmung 3 für die Aufnahme
des Bodenpfropfenunterteils 5 ist mit den Ringnuten 4 versehen, an deren Stelle auch anders geformte
und ausgebildete Nuten od. dgl. vorgesehen werden können, beispielsweise eine schraubenförmige Nut.
Während die Ausführungsform der F i g. 2 sich insbesondere für Pulversorten eignet, die unter Druck verladen
werden sollen, kann die Ausführungsform der F i g. 3 mit einer ringförmigen Auflagefläche 10 zum
Abstützen eines Zwischenmittels od. dgl. vorteilhaft auch bei Verwendung reiner Nitrocellulose-Pulver verwendet
werden.
Der beispielsweise aus Pappe hergestellte und mit der durchgehenden zentralen Aussparung 6 versehene
Bcdenpfropfenunterteil 5 der F i g. 4 weist eine größere axiale Erstreckung auf als die Ausnehmung 3 der
Teile 2 der F i g. 2 und 3, jedoch ist diese axiale Erstrekkung so bemessen, daß der Pfropfen sich beim späteren
axialen Pressen unter gleichzeitiger entsprechender Vergrößerung der radialen Abmessungen und Eindringen
in die Ringnuten 4 des Teils 2 genau passend in die Ausnehmung 3 einfügt.
Das Kunststoffrohr 1 der F i g. 5 und die Bodenkappe 9 der F i g. 6 — die beide nur der Vollständigkeit
halber gezeigt sind — sind den jeweiligen praktischen Erfordernissen entsprechend gestaltet und bemessen,
insbesondere in Abstimmung auf den Bodenpfropfen, so daß die jeweils gewünschten Eigenschaften der herzustellenden
Patrone erreicht werden.
Eine besonders gute Dichtigkeit zwischen Hülsenschaft und Bodenpfropfen der Patronenhülse wird dann
erreicht, wenn der zylindrische Teil 2 so ausgebildet wird, daß er am vorderen Ende in eine dünne ringförmige
Lippe 8 ausläuft. Es kann aber auch vorgesehen werden, das vordere Ende des zylindrischen Teils 2 als
Auflage für das Zwischenmittel der Patrone auszubilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Bodenpfropfen für Patronenhülsen, insbesondere Schrotpatronenhülsen, mit einem zylindrischen
gegenüber der Hülsenwand abdichtenden Te^l mit
einer vorderen Ausnehmung für die Unterbringung der Pulverladung sowie mit einem zylindrischen Boden-Pfropfen-Unterteil,
wobei der zylindrische Teil und der zylindrische Boden-Pfropfen-Unterteil eine gemeinsame zentrale koaxiale Durchbrechung für
die Aufnahme der Zündung aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß der aus thermoplastischem Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen, hergestellte
zylindrische Teil (2) eine hintere Ausnehmung (3) aufweist, in welche der zylindrische Boden-Pfropfen-Unterteil
(5) eingesetzt ist, der aus einem verhältnismäßig harten Material, beispielsweise
aus Pappe und/oder Faserstoff und/oder Mineralstoff, hergestellt ist.
2. Bodenpfropfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Ausnehmung (3) des
zylindrischen Teils (2) mit ringförmigen Nuten (4) versehen ist und der zylindrische Boden-Pfropfen-Unterteil
(5) an seinem Umfang in diese Nuten eingepreßt ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691960355 DE1960355C3 (de) | 1969-12-02 | Bodenpfropfen für Patronenhülsen, insbesondere Schrotpatronenhülsen | |
GB57128/70A GB1271469A (en) | 1969-12-02 | 1970-12-01 | Improvements in or relating to base plugs for ammunition cartridge cases |
FR7043217A FR2072734A5 (de) | 1969-12-02 | 1970-12-01 | |
US00094329A US3756156A (en) | 1969-12-02 | 1970-12-02 | Bottom wad for cartridge cases, especially shot cartridge cases |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691960355 DE1960355C3 (de) | 1969-12-02 | Bodenpfropfen für Patronenhülsen, insbesondere Schrotpatronenhülsen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1960355A1 DE1960355A1 (de) | 1971-06-09 |
DE1960355B2 true DE1960355B2 (de) | 1976-01-02 |
DE1960355C3 DE1960355C3 (de) | 1976-10-07 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3756156A (en) | 1973-09-04 |
FR2072734A5 (de) | 1971-09-24 |
DE1960355A1 (de) | 1971-06-09 |
GB1271469A (en) | 1972-04-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |