DE19602300A1 - Verfahren zur Immobilisierung von Biopolymeren - Google Patents
Verfahren zur Immobilisierung von BiopolymerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Immobili
sierung von Biopolymeren an einer Festphase.
Auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Biochemie hat die
Festphasentechnologie in letzter Zeit große Bedeutung gewon
nen. Im allgemeinen beschreibt dieser Ausdruck biochemische
Reaktionen, bei denen ein Reaktionspartner an einen festen
Träger gekoppelt ist, anstatt frei in Lösung vorzuliegen. Bei
Reaktionen, in denen Biopolymere, wie etwa DNA, als Substrat
oder Reaktionspartner beteiligt sind, können die Moleküle des
Biopolymers auf einfache Weise an verschiedene Oberflächen,
z. B. Beads, Gefäßen und Chips aus unterschiedlichen Materia
lien immobilisiert werden. Durch eine solche Immobili
sierungsprozedur können definierte Biopolymere aus komplexen
Probengemischen aufgereinigt werden. Die Immobilisierung er
leichtert auch Untersuchungen der immobilisierten Biopolymere
oder von Substanzen, die mit den immobilisierten Biopolymeren
wechselwirken, wie etwa Proteine oder Nucleinsäuren. Derartige
Substanzen können aufgrund ihrer Wechselwirkung mit den immo
bilisierten Biopolymeren isoliert werden. Beispiele von wech
selwirkenden Substanzen umfassen z. B. DNA-Bindeproteine, die
lebenswichtige Vorgänge in der Zelle regulieren, z. B. Trans
kriptionsfaktoren.
Immobilisierte DNA kann auch in mehrstufigen experimentellen
Protokollen eingesetzt werden, wobei die Ziel-DNA einer Ab
folge von mehreren verschiedenen Reaktionsschritten ausgesetzt
wird. Ein wichtiges Beispiel einer solchen Abfolge von Reak
tionsschritten ist die Bestimmung einer Nucleotidsequenz: die
Festphasentechnologie war der Schlüssel zur Entwicklung auto
matisierter Sequenzierungsprotokolle und -geräte.
Eine Anzahl von Biotechnologiefirmen vertreibt Systeme, welche
die Immobilisierung von DNA auf festen Oberflächen ermögli
chen. Zur Immobilisierung werden die DNA-Moleküle derart deri
vatisiert, daß sie chemische Gruppen tragen, die als Liganden
für geeignete Rezeptoren auf den zu beschichtenden Oberflächen
dienen können. Als Ligand/Rezeptor-Bindepaar werden am häufig
sten Biotin und Avidin bzw. Streptavidin (1) verwendet. Jedoch
auch andere Liganden, beispielsweise solche, die eine hoch
affine Bindung mit einem monoklonalen Antikörper eingehen
können, wie etwa Digoxigenin (2) können eingesetzt werden.
Die Immobilisierung von DNA hat weit verbreitete Anwendung in
der Grundlagenforschung, der klinischen Diagnostik und der
Biotechnologie gefunden. Anwendungen in der Grundlagenfor
schung beinhalten beispielsweise die Aufreinigung von DNA aus
komplexen Probengemischen (3, 4), die Entwicklung von Strate
gien zur Klonierung von Genen (5-10), die Charakterisierung
von Protein/DNA-Wechselwirkungen (11-13), die Reinigung von
DNA-Bindeproteinen und Proteinkomplexen aus Rohextrakten (14-16)
sowie Untersuchungen über die Transkription (17, 13, 18)
und die Verpackung von DNA in Chromatin (18). DNA kann
schließlich auch zusammen mit assoziierten Proteinen, z. B. wie
sie in Form von Chromatin in den Kernen höherer eukaryonti
scher Zellen vorkommt, immobilisiert und zur Untersuchung
zellbiologischer Prozesse, wie etwa der Bildung von mitoti
schen Spindeln, verwendet werden (19).
Bei vielen dieser Anwendungen wird die DNA auf kleinen Parti
keln aus unterschiedlichen Materialien immobilisiert, insbe
sondere auf paramagnetischen Beads, die in einem Magnetfeld
schnell und einfach konzentriert werden können. In jüngster
Zeit wird zur Untersuchung von immobilisierter DNA auch Ober
flächenplasmonenresonanz-Spektroskopie eingesetzt, wobei als
Festphase ein kleiner Sensorchip verwendet wird, auf dem DNA
über eine Streptavidin/Biotin-Wechselwirkung immobilisiert ist
(20-22).
Die bedeutendste Anwendung für immobilisierte DNA ist die
automatisierte Sequenzbestimmung. Der Fortschritt aller inter
nationalen Sequenzierungsprojekte, wie etwa dem humanen Genom
projekt, beruht auf Sequenzierungsautomaten, in denen eine auf
paramagnetischen Beads immobilisierte Ziel-DNA analysiert wird
(23-25). Außerdem ist die routinemäßige Sequenzierung von
Nucleinsäuren auch ein wichtiges Instrument für die klinische
Diagnostik, die HLA-Typisierung sowie für forensische oder
populationsgenetische Untersuchungen geworden (vgl. (26) sowie
die ungefähr darin zitierten 80 Referenzen).
Die Ausbeute der DNA-Immobilisierung auf Oberflächen nimmt mit
steigender Länge von DNA-Molekülen drastisch ab. Während bio
tinylierte einzelsträngige DNA mit einer Länge von 20-30 Nuc
leotiden in einer Kapazität von 150-200 pmol pro mg von kom
merziell erhältlichen Streptavidin-beschichteten Microbeads
bindet, findet man bei einer DNA-Länge von 300 Nucleotiden nur
noch eine Kapazität von ca. 40 pmol pro mg Beads. Bei einer
DNA mit einer Länge von 1000-4000 Nucleotiden verringert sich
die Kapazität weiter auf ca. 10-30 pmol pro mg Beads.
Eine der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe be
stand somit darin, ein neues Verfahren zur Immobilisierung von
Biopolymeren, insbesondere Nucleinsäuren, an einer Festphase
bereitzustellen, bei dem die Immobilisierungseffizienz oder/
und -geschwindigkeit insbesonderer längerer DNA-Moleküle ge
genüber den Verfahren des Standes der Technik verbessert ist.
Eine weitere der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Auf
gabe bestand in der Bereitstellung von immobilisierten Nuc
leinsäuren, die unter verbesserter Ausnutzung der Kapazität
von Festphasen in höheren Konzentrationen an eine Festphase
als im Stand der Technik bekannt gebunden sind.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Ver
fahren zur Immobilisierung von Biopolymeren an einer Festpha
se, wobei man
- (a) ein mit einem ersten Partner eines spezifischen Bin depaares gekoppeltes Biopolymer in einer flüssigen Phase bereitstellt und
- (b) die flüssige Phase mit einer Festphase unter Bedin gungen inkubiert, die zu einer Immobilisierung des Biopolymers auf der Festphase führen, wobei die Festphase den zweiten Partner des spezifischen Bin depaars an ihrer Oberfläche gebunden enthält und die Immobilisierung durch Wechselwirkung der beiden Par tner des spezifischen Bindepaars erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Inkubation in Gegenwart eines in der flüssigen
Phase löslichen polymeren Immobilisierungsaktivators
erfolgt.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß bei Anwesenheit
von wasserlöslichem polymeren Immobilisierungsaktivatoren in
einer wirksamen Konzentration die Ausbeute der Immobilisie
rungsreaktion von Biopolymeren an Festphasen dramatisch ge
steigert werden kann. So wurde beispielsweise gefunden, daß
die Immobilisierung von DNA-Molekülen mit einer Länge von 6,2
kb um mindestens 1-2 Größenordnungen verbessert werden kann.
Außerdem konnten durch das erfindungsgemäße Verfahren auch
noch wesentlich längere DNA-Moleküle, z. B. DNA-Moleküle mit
einer Länge von ca. 50 kb immobilisiert werden, was mit kon
ventionellen Methoden bisher nicht möglich war.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Reaktionen verbes
sert oder überhaupt erst ermöglicht, in denen ein kritischer
Parameter entweder eine hohe absolute Menge an immobilisierter
DNA einer gegebenen Länge oder/und eine große Länge der immo
bilisierten DNA ist. Spezifische Beispiele auf dem Gebiet der
molekularbiologischen Grundlagenforschung sind Reaktionen, bei
denen DNA-bindende Komponenten, wie etwa Proteine oder hybri
disierende komplementäre DNA-Stränge gereinigt werden müssen
und bei denen die Komplexbildung im wesentlichen von den Kon
zentrationen der Reaktionspartner abhängt. Die Möglichkeit zur
Immobilisierung langer DNA-Moleküle an eine Festphase hat auch
große Bedeutung für Strategien zur Klonierung von Genen, bei
denen durch die Isolierung von längeren Produkten die Notwen
digkeit von erneuten Musterungsschritten entfällt.
Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in der Zellbiologie ist die Untersuchung der Bil
dung mitotischer Spindeln an Chromatin. Diese Bildung mito
tischer Spindeln hängt auf kritische Weise von der Höhe der
Konzentration von immobilisierter DNA auf einem Partikel ab.
Bei diesen Experimenten wird DNA zuerst auf paramagnetischen
Beads immobilisiert, dann in einem zellfreien System zu Chro
matin verpackt, und das resultierende Chromatin wird schließ
lich als Substrat für die Spindelbildung verwendet. Bei diesen
Experimenten wurde festgestellt, daß Beads, an denen gemäß den
Verfahren des Standes der Technik DNA-Moleküle in geringer
Konzentration immobilisiert waren, keine signifikante Spindel
bildung hervorriefen, während nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestellte Beads mit einer hohen Konzentration an
immobilisierter DNA hervorragende Resultate zeigten.
Weiterhin kann durch das erfindungsgemäße Verfahren auch die
Wirksamkeit und Geschwindigkeit der DNA-Sequenzierung verbes
sert werden. Die Immobilisierung ausreichender Mengen an
DNA-Fragmenten, die signifikant länger als die bisher verwendeten
sind, ermöglicht es, aus jeder einzelnen Sequenzierungsreak
tion erheblich mehr Informationen zu erhalten. Dies ist ein
Faktor, der eine große Bedeutung für gegenwärtige und auch
zukünftige Sequenzierungsprojekte haben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer generellen Ver
besserung der Immobilisierung von Biopolymeren. Unter dem
Begriff "Biopolymere" sind insbesondere Proteine, z. B. Poly
peptide, Glykoproteine, Lipoproteine etc., Kohlenhydrate, z. B.
Polysaccharide, Lipopolysaccharide, etc., und Nucleinsäuren zu
verstehen. Vorzugsweise ist das Biopolymer eine Nucleinsäure,
z. B. eine einzelsträngige oder doppelsträngige DNA oder eine
RNA. Besonders bevorzugt ist das Biopolymer eine einzelsträn
gige oder doppelsträngige DNA.
Obwohl durch das erfindungsgemäße Verfahren die Immobilisie
rungseffizienz an eine Festphase für Nucleinsäuren mit belie
biger Länge verbessert werden kann, nimmt die Größe der Ver
besserung mit steigender Länge der Nucleinsäuren zu. Eine
durch das erfindungsgemäße Verfahren zu immobilisierende Nuc
leinsäure weist daher vorzugsweise eine Länge von 100 Nuc
leotiden, besonders bevorzugt 1000 Nucleotiden und am mei
sten bevorzugt 5000 Nucleotiden auf. Die Obergrenze für die
Länge von immobilisierbaren Nucleinsäuren beträgt mindestens
ca. 100-150 kb.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zur Immobilisierung des
Biopolymers verwendete Festphase ist nicht kritisch. Vorzugs
weise wird die Festphase aus der Gruppe, bestehend aus Beads,
Mikrotiterplatten, Reaktionsgefäßen, wie etwa Küvetten, Chips,
Sensoroberflächen und Membranen ausgewählt. Besonders bevor
zugt sind paramagnetische Mikrobeads, Chips und Sensorober
flächen.
Die Immobilisierung des Biopolymers an der Festphase erfolgt
über ein spezifisches Bindepaar, wobei der erste Partner die
ses Bindepaars an das Biopolymer gekoppelt und der zweite
Partner an der Oberfläche der Festphase gebunden ist. Zwischen
den Partnern des Bindepaars besteht vorzugsweise eine hochaf
fine nicht-kovalente Wechselwirkung, die eine Bindungskon
stante von vorzugsweise 10⁷ M-1 aufweist. Beispiele für ge
eignete Bindepaare sind Biotin/Streptavidin bzw. Avidin, Hap
ten bzw. Antigen/Antikörper und Kohlenhydrat/Lectin. Besonders
bevorzugt ist das Bindepaar Biotin/Streptavidin bzw. Avidin
mit einer Bindungskonstante von ca. 10¹⁵ M-1, wobei man ein bio
tinyliertes Polymer an einer mit Streptavidin bzw. Avidin
beschichteten Festphase immobilisiert. Weiterhin besonders
bevorzugt sind auch Hapten-markierte Biopolymere, die an eine
mit einem hochaffinen monoklonalen Antikörper oder einem Frag
ment davon beschichtete Festphase binden können. Beispiele für
geeignete Haptene sind Bromdeoxyuridin, Digoxigenin und Fluo
rescein.
Die Kopplung der Biopolymere mit einem ersten Partner eines
spezifischen Bindepaares kann nach an sich bekannten Methoden
erfolgen. Zur Markierung von Nucleinsäuren werden beispiels
weise biotinylierte oder Hapten-markierte Nucleotide enzyma
tisch in den Nucleinsäurestrang eingebaut. Polypeptide können
beispielsweise durch Kopplung mit einem Biotin- oder Hapten
derivat markiert werden, das an funktionelle Gruppen des Poly
peptids bindet. Beispiele für geeignete aktivierte Biotin- und
Haptenderivate sind Aktivester, z. B. N-Hydroxysuccinimidester,
die mit Aminogruppen reagieren, und Maleimidderivate, die mit
SH-Gruppen reagieren.
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß die Inkubation des zu immobilisierenden Bio
polymers mit der Festphase in Gegenwart eines in der flüssigen
Phase löslichen polymeren Immobilisierungsaktivators erfolgt.
Der Immobilisierungsaktivator ist vorzugsweise ein wasserlös
liches Polymer, das aus der Gruppe bestehend aus Polysacchari
den, Polysaccharidderivaten, Polyalkoholen, Polypeptiden und
Gemischen davon ausgewählt wird. Beispiele für geeignete Poly
saccharide oder Polysaccharidderivate sind Glykogen, Amylose,
Dextran, Dextransulfat und Ficoll® (ein Kondensat aus Saccha
rose und Epichlorhydrin), die alleine oder in Kombination
verwendet werden können. Beispiele für Polypeptide, die sich
als Immobilisierungsaktivator eignen, sind Serumalbumine, wie
etwa Rinderserumalbumin, Gelatine, und synthetische geladene
Polypeptide, wie etwa Polylysin und Polyglutaminsäure. Diese
Polypeptide können sowohl einzeln als auch in Kombination
eingesetzt werden. Weiterhin kann der Immobilisierungsaktiva
tor ein Polyalkohol sein und spezifische Beispiele für Poly
alkohole sind Polyalkylenoxidpolymere, wie etwa Polyethylen
glykol, Polypropylenglykol oder Polyethylenpropylenglykole.
Ein weiteres Beispiel für einen geeigneten Polyalkohol ist
Polyvinylalkohol.
Die Immobilisierungsaktivatoren des erfindungsgemäßen Verfah
rens werden in einer Konzentration eingesetzt, die zu einer
Verbesserung der Effizienz bzw. der Geschwindigkeit der Immo
bilisierung von Biopolymeren an der Festphase führt. Bei die
ser Polymerkonzentration wird im wäßrigen Reaktionsvolumen
die "freie" Wasserkonzentration aufgrund der Anwesenheit der
Polymere verringert, wodurch die tatsächliche Konzentration
der Reaktionspartner, d. h. der Partner des spezifischen Bin
dungspaares auf dem Biopolymer und auf der Festphase erhöht
wird. Bei zu hohen Polymerkonzentrationen kann in manchen
Fällen eine Präzipitation der Biopolymere aus der Lösung er
folgen. Anhand dieser Richtlinien kann der Fachmann auf ein
fache Weise wirksame Konzentrationen für die jeweils verwende
ten löslichen polymeren Immobilisierungsaktivatoren ermit
teln.
Bei Verwendung von Polyethylenglykol als Immobilisierungsakti
vator, z. B. Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von
6000-12000, ist eine Konzentration von 3-15% (Gew./Vol.) bei
der Immobilisierungsreaktion bevorzugt. Besonders bevorzugt
ist die Konzentration 5-12% (Gew./Vol.). Bei Polyvinylalkohol,
z. B. Polyvinylalkohol mit einem Molekulargewicht von 10000-100000,
insbesondere von 30000-70000, ist eine Konzentration
von 1-5% (Gew./Vol.) bevorzugt und eine Konzentration von 2-4%
(Gew./Vol.) besonders bevorzugt.
Die Temperatur und Dauer der Inkubation des Biopolymers mit
der Festphase können beim erfindungsgemäßen Verfahren in wei
ten Bereichen variiert werden. Üblicherweise werden Inkuba
tionstemperatur und -dauer so gewählt, daß eine größtmögliche
Immobilisierung stattfinden kann. Typische Inkubationstempera
turen sind 0°C bis 50°C, insbesondere Raumtemperatur bis 37°C.
Die typische Inkubationsdauer ist 10 min. bis 10 h.
Zur effizienten Immobilisierung von Nucleinsäuren wie etwa
DNA, die eine negative Ladung tragen, ist eine Neutralisierung
dieser Ladung zweckmäßig. Hierzu können monovalente Kationen
verwendet werden, aber es ist durchaus möglich, auch di- oder
polyvalente Kationen wie etwa Spermidin oder Spermin zu ver
wenden. Die Anwesenheit solcher Kationen ist insbesondere bei
der Immobilisierung von Nucleinsäuren bevorzugt. Bei anderen
Biopolymeren, bei denen eine Ladungsneutralisierung nicht
erforderlich ist, können diese Kationen auch fehlen.
Bei der Immobilisierung von Biopolymeren, die eine Ladungs
neutralisation erfordern, ist der Zusatz von Salzen mit mono
valenten Kationen bevorzugt. Die Anwesenheit solcher Salze bei
der Immobilisierung von Nucleinsäuren ist bereits im Stand der
Technik bekannt, wobei üblicherweise eine sehr hohe Salzkon
zentration von ca. 2 M verwendet wird. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren hat es sich in vielen Fällen als günstig erwiesen,
eine geringere Salzkonzentration, z. B. im Bereich von 0,5 bis
1,5 M zu wählen. Gute Ergebnisse bei der Immobilisierung von
DNA wurden bei einer Konzentration von ca. 1 M an monovalenten
Kationen erreicht. Geeignete monovalente Kationen sind Alkali
metallionen und Ammoniumionen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Reagenzienkit zur Immobilisierung von Biopolymeren, umfassend
- (a) Mittel zur Kopplung eines ersten Partners eines spe zifischen Bindepaares an ein Biopolymer oder/und ein mit einem ersten Partner eines spezifischen Binde paares gekoppeltes Biopolymer,
- (b) eine Festphase, die den zweiten Partner des spezifi schen Bindepaares an ihrer Oberfläche gebunden ent hält und
- (c) einen polymeren Immobilisierungsaktivator.
Die Mittel zur Kopplung eines ersten Partners eines spezifi
schen Bindepaares an ein Biopolymer sind ein Reagenz, welches
den ersten Partner des Bindepaares in einer zur Kopplung an
das Biopolymer geeigneten Form enthält, z. B. ein biotinylier
tes Nucleotid oder ein Hapten-markiertes Nucleotid, wenn das
Biopolymer eine Nucleinsäure ist, oder ein reaktives Biotin-
oder Haptenderivat, wenn das Biopolymer ein Protein ist.
Das Biopolymer ist vorzugsweise eine Nucleinsäure, insbeson
dere eine DNA. Das spezifische Bindepaar ist vorzugsweise
Biotin/Avidin bzw. Streptavidin. Die Festphase ist, wie vor
stehend definiert, vorzugsweise eine partikelförmige Festpha
se, z. B. paramagnetische Microbeads, ein Chip oder die Ober
fläche eines Sensors.
Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind
lange Nucleinsäuremoleküle, die in sehr hoher Konzentration an
einer Festphase immobilisiert und durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhältlich sind. Wie in den folgenden Beispielen
gezeigt, können durch das erfindungsgemäße Verfahren Nuclein
säuremoleküle mit einer Länge von 6,2 kb in einer Konzentra
tion von mindestens 100 pmol DNA und Nucleinsäuremoleküle von
ca. 50 kb in einer Konzentration von 1 pmol DNA pro mg
Streptavidin-beschichteten Microbeads immobilisiert werden.
Derartige Konzentrationen an immobilisierter DNA sind aus dem
Stand der Technik nicht bekannt. Bei einer Oberfläche der
Microbeads von 3-8 m²/g Beads (entsprechend 30-80 cm²/mg
Beads), wie sie vom Hersteller (Dynal) angegeben wird, können
durch das erfindungsgemäße Verfahren Nucleinsäuremoleküle mit
einer Länge 5 kb in einer Konzentration von 3000 bis 8000
pmol/cm² Oberfläche und Nucleinsäurefragmente mit einer Länge
von ca. 50 kb in einer Konzentration von 30-80 pmol/cm²
Oberfläche immobilisiert werden.
Gemäß vorliegender Erfindung wird somit eine Nucleinsäure,
insbesondere einzelsträngige oder doppelsträngige DNA bereit
gestellt, die über die nicht-kovalente Wechselwirkung zweier
Partner eines spezifischen Bindepaares an einer Festphase
immobilisiert ist, wobei der erste Partner des Bindepaares an
die Nucleinsäure gekoppelt und der zweite Partner des Binde
paares an die Festphase gebunden ist. In einem ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung weist die Nucleinsäure eine Länge
von mindestens 1 kb, vorzugsweise von 1-10 kb auf und ist in
einer Konzentration von mindestens 1000 pmol und vorzugsweise
von mindestens 3000 pmol pro cm² der Festphasenoberfläche
immobilisiert. In einem zweiten Aspekt weist die Nucleinsäure
eine Länge von mindestens 5 kb, vorzugsweise von 5-20 kb auf
und ist in einer Konzentration von mindestens 300 pmol,
vorzugsweise von mindestens 1000 pmol und besonders bevorzugt
von mindestens 3000 pmol pro cm² der Festphasenoberfläche
immobilisiert. In einem dritten Aspekt weist die Nucleinsäure
eine Länge von mindestens 10 kb, vorzugsweise von 10-100 kb
auf und ist in einer Konzentration von mindestens 30 pmol,
vorzugsweise von mindestens 100 pmol und besonders bevorzugt
von mindestens 300 pmol pro cm² der Festphasenoberfläche immo
bilisiert.
Vorzugsweise ist bei der erfindungsgemäßen immobilisierten
Nucleinsäure der erste Partner des Bindepaares Biotin und der
zweite Partner des Bindepaares Avidin oder/und Streptavidin.
Die Festphase ist vorzugsweise partikelförmig und umfaßt be
sonders bevorzugt Microbeads, insbesondere paramagnetische
Microbeads mit einer Oberfläche von 0,5 bis 20 m²/g Beads.
Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch die Ver
wendung von immobilisierten Nucleinsäuren, die durch ein Ver
fahren, wie oben beschrieben, hergestellt wurden, oder von
erfindungsgemäßen immobilisierten Nucleinsäuren zur Sequenz
analyse oder zur Untersuchung von Nucleinsäure-bindenden Kom
ponenten.
Weiterhin soll die Erfindung durch die nachfolgenden Beispiele
sowie Abb. 1 erläutert werden.
Abb. 1 zeigt die Immobilisierung einer biotinylierten Nuc
leinsäure in Abwesenheit bzw. in Gegenwart von PVA
als Immobilisierungsaktivitator.
Ein linearisiertes Plasmid mit einer Länge von 6,2 kb, das an
einem Ende biotinyliert war, wurde zur Immobilisierung ver
wendet.
Das Plasmid wurde mit Cla I (singuläre Restriktionsschnitt
stelle im Polylinker) linearisiert und weiterhin mit EcoRI
(singuläre Restriktionsschnittstelle im Polylinker) gespalten,
wobei ein langes 6,2 kb Fragment und ein sehr kurzes 21 bp
Fragment erhalten wurden. Die DNA wurde durch Präzipitation
gewonnen und in Reaktionspuffer (10 mM Tris-HCl pH 7,5, 10 mM
MgCl₂, 1 mM Dithiothreitol (DTT), 0,1 mg/ml Rinderserumalbumin
(BSA)) resuspendiert. Die Fragmente wurden an ihren 3′-Enden
mit Klenow DNA-Polymerase und 50 µM Biotin 14-dATP (Gibco,
BRL), 200 µM α-S-dTTP, 200 µM α-S-dCTP und 200 µM α-S-dGTP
(Pharmacia) aufgefüllt. Das nicht eingebaute Biotin-14-dATP
sowie das kleine DNA-Fragment wurden mittels Gelfiltration
durch eine Chromaspin TE-100®-Säule (Clontech) gemäß den Vor
schriften des Herstellers entfernt. Zur Herstellung eines
radioaktiv markierten botinylierten Fragments wurde α[³²P] dCTP
bei der Auffüllreaktion zugesetzt. Die radioaktive DNA wurde
mit der nicht-radioaktiven DNA in einem Verhältnis von 1 : 3
gemischt. Die Konzentration der biotinylierten DNA wurde durch
Messung der Absorption bei 260 nm bestimmt. Ein kleines Ali
quot des biotinylierten Fragments wurde vollständig auf einem
Überschuß von Streptavidin- beschichteten paramagnetischen
Beads (Dynabeadso® M-280, Dynal, Oslo) immobilisiert, was zeig
te, daß alle Fragmente biotinyliert waren.
Es wurde die DNA-Bindekapazität der Streptavidin-beschichteten
Beads bestimmt.
Hierzu wurden mehrere identische Reaktionsansätze durchge
führt, die eine vorgegebene Menge an DNA (0,5 µg) in Bindepuf
fer (1 M NaCl, 10 mM Tris pH 8,0, 2 mM EDTA, pH 8,0) in einem
Endvolumen von 20 µl enthielten. Um die Wirkung von polymeren
Immobilisierungsaktivatoren zu testen, wurden zu einer Serie
von Ansätzen 2,5% Polyvinylalkohol (PVA) mit einem Molekular
gewicht von ca. 30000-70000 (Sigma) zugesetzt. Zur Immobili
sierung wurden abnehmende Mengen an Streptavidin-beschichteten
paramagnetischen Beads (Dynabeads®, Dynal, Oslo), die gemäß
der Vorschrift des Herstellers vorgewaschen waren, jeweils
zwei Ansätzen (mit oder ohne PVA) zugesetzt, wobei das Ver
hältnis von pmol DNA pro Beadoberfläche (1-100 pmol mg Beads)
sukzessiv erhöht wurde. Nach dreistündiger Inkubation bei
Raumtemperatur auf einem Rotator, um die Beads in Suspension
zu halten, wurde die Immobilisierungseffizienz überprüft.
5 µl des Überstands eines Reaktionsansatzes (mit einer Maxi
malmenge von 0,5 µg DNA, falls die gesamte DNA in Lösung ge
blieben ist) wurden durch Agarosegelelektrophorese analysiert
(Spur C in Abb. 1). Das Gel wurde getrocknet und die Radio
aktivität der Banden mit einem PhosphorImager® gemessen. Dar
aus wurde die nach der Immobilisierung in Lösung verbleibende
DNA-Menge und somit die Immobilisierungseffizienz abgeleitet.
Das Ergebnis dieses Versuchs ist in Abb. 1 dargestellt. Bei
allen PVA-enthaltenden Ansätzen konnte im Überstand der Immo
bilisierungsreaktion keine DNA mehr nachgewiesen werden (Spu
ren 1-8 in Abb. 1; + PVA). Somit wurde selbst bei der gering
sten Menge an Beads eine vollständige Immobilisierung er
reicht.
Das in dieser Versuchsserie getestete Maximalverhältnis war
100 pmol DNA/mg Beads. Folglich können in Gegenwart von 2,5%
PVA mindestens 100 pmol DNA (6,2 kb) pro mg Beads (und ver
mutlich sogar noch mehr) immobilisiert werden. Im Gegensatz
dazu war in Abwesenheit von PVA die maximale Kapazität der
Beads weniger als 2 pmol DNA/mg Beads (Spuren 9-16 in Abb. 1;
- PVA).
Es wurde auch getestet, ob sehr lange DNA (z. B. DNA des Phagen
Lambda mit 48,5 kb) auf Beads immobilisiert werden kann und ob
polymere Immobilisierungsaktivatoren, nämlich PVA und Poly
ethylenglykol (PEG), die Immobilisierungseffizienz verbessern
können.
Lambda-DNA wurde hierfür zunächst für 5 min. bei 72°C inku
biert, um Konkatamere zu dissoziieren. Die kohäsiven Enden
wurden mit Vent Polymerase® (US Biolabs) und Deoxynucleotiden
(50 µM Biotin-16-dUTP; 200 µM α-S-dATP, 200 µM α-S-dCTP, 200
µM α-S-dGTP) für 30 min. bei 72°C aufgefüllt. Die DNA wurde
präzipitiert und zur Abtrennung freier Nucleotide gewaschen.
Anschließend wurde sie in Wasser resuspendiert und die Konzen
tration bestimmt.
Die Immobilisierungsreaktionen wurden wie zuvor beschrieben,
durchgeführt. Jeder Ansatz enthielt eine konstante Menge an
DNA in Bindepuffer entweder ohne Polymere oder mit Zusatz von
2,5% PVA (Molekulargewicht ca. 30-70 000; Sigma) oder 8-12% PEG
(Molekulargewicht ca. 8000; Sigma). Die unter diesen Bedingun
gen immobilisierte DNA-Menge wurde durch Agarosegelelektropho
rese von DNA im Überstand der Immobilisierungsreaktion und
Anfärbung durch Ethidiumbromid bestimmt.
Bei Zusatz von 2,5% PVA oder 8-12% PEG war die Immobilisie
rungseffizienz größer als 1 pmol DNA/mg Beads, während in
Abwesenheit von PVA oder PEG keine nachweisbare Immobilisie
rung gefunden wurde.
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Claims (31)
1. Verfahren zur Immobilisierung von Biopolymeren an einer
Festphase, wobei man
- (a) ein mit einem ersten Partner eines spezifischen Bin depaares gekoppeltes Biopolymer in einer flüssigen Phase bereitstellt und
- (b) die flüssige Phase mit einer Festphase unter Bedin gungen inkubiert, die zu einer Immobilisierung des Biopolymers auf der Festphase führen, wobei die Festphase den zweiten Partner des spezifischen Bin depaars an ihrer Oberfläche gebunden enthält und die Immobilisierung durch Wechselwirkung der beiden Partner des spezifischen Bindepaars erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Inkubation in Gegenwart eines in der flüssigen
Phase löslichen polymeren Immobilisierungsaktivators
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Biopolymer aus der Gruppe bestehend aus Polypep
tiden, Glykoproteinen, Lipoproteinen, Kohlehydraten und
Nucleinsäuren, ausgewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Biopolymer eine Nucleinsäure, insbesondere eine
DNA umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nukleinsäure eine Länge von 100 Nucleotiden
aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nucleinsäure eine Länge von 1000 Nucleotiden
aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nucleinsäure eine Länge von 5000 Nucleotiden
aufweist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dpa durch gekennzeichnet,
daß die Festphase aus der Gruppe bestehend aus Beads,
Mikrotiterplatten, Reaktionsgefäßen, Chips, Sensorober
flächen und Membranen ausgewählt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindepaar ausgewählt wird aus der Gruppe beste
hend aus Biotin/Streptavidin bzw. Avidin, Hapten bzw.
Antigen/Antikörper und Kohlenhydrat/Lectin.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein biotinyliertes Biopolymer an einer mit Strep
tavidin bzw. Avidin beschichteten Festphase immobili
siert.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Immobilisierungsaktivator ausgewählt wird aus der
Gruppe bestehend aus Polysacchariden, Polysaccharidderi
vaten, Polyalkoholen, Polypeptiden und Gemischen davon.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator ein Polysaccharid
oder Polysaccharidderivat verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator Glykogen, Amylose,
Dextran, Dextransulfat oder/und Ficoll® verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator ein Polypeptid
verwendet.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator ein Serumalbumin,
Gelatine, Polylysin oder/und Polyglutaminsäure verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator einen Polyalkohol
verwendet.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator ein Polyalkylenoxid
oder/und Polyvinylalkohol verwendet.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator Polyethylenglykol
in einer Konzentration von 3-15% (Gew./Vol.) verwendet.
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Immobilisierungsaktivator Polyvinylalkohol in
einer Konzentration von 1-5% (Gew./Vol.) verwendet.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-18,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Inkubation in Gegenwart eines Salzes mit
einem monovalenten Kation durchführt.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Salzkonzentration im Bereich von 0,5-1,5 M
liegt.
21. Reagenzienkit zur Immobilisierung von Biopolymeren, um
fassend
- (a) Mittel zur Kopplung eines ersten Partners eines spe zifischen Bindepaares an ein Biopolymer oder/und ein mit einem ersten Partner eines spezifischen Binde paares gekoppeltes Biopolymer,
- (b) eine Festphase, die den zweiten Partner des spezifi schen Bindepaares an ihrer Oberfläche gebunden ent hält und
- (c) einen polymeren Immobilisierungsaktivator.
22. Reagenzienkit nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Biopolymer eine Nucleinsäure ist.
23. Reagenzienkit nach Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das spezifische Bindepaar Biotin/Avidin bzw. Strepta
vidin ist.
24. Nucleinsäure, die über die nicht-kovalente Wechselwirkung
zweier Partner eines spezifischen Bindepaars an einer
Festphase immobilisiert ist, wobei der erste Partner des
Bindepaars an die Nucleinsäure gekoppelt und der zweite
Partner des Bindepaars an die Festphase gebunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nucleinsäure eine Länge von mindestens 1 kb auf
weist und in einer Konzentration von mindestens 1000 pmol
pro cm² der Festphasenoberfläche immobilisiert ist.
25. Nucleinsäure, die über die nicht-kovalente Wechselwirkung
zweier Partner eines spezifischen Bindepaars an einer
Festphase immobilisiert ist, wobei der erste Partner des
Bindepaars an die Nucleinsäure gekoppelt und der zweite
Partner des Bindepaars an die Festphase gebunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nucleinsäure eine Länge von mindestens 5 kb auf
weist und in einer Konzentration von mindestens 300 pmol
pro cm² der Festphasenoberfläche immobilisiert ist.
26. Nucleinsäure, die über die nicht-kovalente Wechselwirkung
zweier Partner eines spezifischen Bindepaars an einer
Festphase immobilisiert ist, wobei der erste Partner des
Bindepaars an die Nucleinsäure gekoppelt und der zweite
Partner des Bindepaars an die Festphase gebunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nucleinsäure eine Länge von mindestens 10 kb auf
weist und in einer Konzentration von mindestens 30 pmol
pro cm² der Festphasenoberfläche immobilisiert ist.
27. Immobilisierte Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 24-
26,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Partner des Bindepaars Biotin und der zwei
te Partner des Bindepaars Avidin oder/und Streptavidin
ist.
28. Immobilisierte Nucleinsäure nach einem der Ansprüche
24-27,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Festphase Microbeads umfaßt.
29. Verwendung von immobilisierten Nucleinsäuren, die durch
ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1-23 hergestellt
wurden, oder von immobilisierten Nucleinsäuren nach einem
der Ansprüche 24-28, zur Sequenzanalyse.
30. Verwendung von immobilisierten Nucleinsäuren, die durch
ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1-23 hergestellt
wurden, oder von immobilisierten Nucleinsäuren nach einem
der Ansprüche 24-28, zur Untersuchung von Nucleinsäure
bindenden Komponenten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19602300A DE19602300A1 (de) | 1996-01-23 | 1996-01-23 | Verfahren zur Immobilisierung von Biopolymeren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19602300A DE19602300A1 (de) | 1996-01-23 | 1996-01-23 | Verfahren zur Immobilisierung von Biopolymeren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19602300A1 true DE19602300A1 (de) | 1997-07-24 |
Family
ID=7783447
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19602300A Ceased DE19602300A1 (de) | 1996-01-23 | 1996-01-23 | Verfahren zur Immobilisierung von Biopolymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19602300A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19840531A1 (de) * | 1998-08-28 | 2000-03-09 | Thomas Koehler | Mit Nukleinsäuren beschichtete Reaktionsräume, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
EP1612277A1 (de) * | 2004-02-16 | 2006-01-04 | Samsung Electronics Co., Ltd. | Methode zur nicht kovalenten Immobilisierung eines Biomoleküls auf einem Substrat und ein Microarray produziert entsprechend der Methode |
-
1996
- 1996-01-23 DE DE19602300A patent/DE19602300A1/de not_active Ceased
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US7611889B2 (en) | 2004-02-16 | 2009-11-03 | Samsung Electronics Co., Ltd. | Method for noncovalently immobilizing a biomolecule on a solid substrate and microarray produced according to the method |
US7687259B2 (en) | 2004-02-16 | 2010-03-30 | Samsung Electronics Co., Ltd. | Method for noncovalently immobilizing a biomolecule on a solid substrate and microarray produced according to the method |
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