DE19602106C2 - Drehscheibenventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drehscheibenventil zur Steuerung
der Durchflußmenge eines flüssigen oder gasförmigen Mediums
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Drehscheibenventile weisen in einem druckfesten und dichten
Gehäuse mit zwei Anschlußstutzen zwei dicht aufeinander
liegende Scheiben mit Durchbrüchen auf. Die erste Scheibe
ist im allgemeinen verdrehfest, die zweite verdrehbar
gegenüber der festen Scheibe gelagert, und die Durchbrüche
in beiden Scheiben sind so gestaltet, daß beim Verdrehen der
zweiten Scheibe von einer Endlage in die andere der
Durchflußquerschnitt sich ändert. Die Betätigung der
verdrehbar gelagerten Scheibe erfolgt bei kleinen
Drehscheibenventilen von Hand, bei größeren auch mit
Hilfskraft.
Aus DE 38 21 351 C2 ist ein Drehscheiben-Segmentventil
bekannt, bei dem die drehbare Scheibe von einer
ringförmigen, federnden Vorrichtung gegen die feststehende
Scheibe gedrückt wird und das Gehäuse zur Einsparung von
Baulänge und Gewicht im wesentlichen die Form eines flachen
Zylinders aufweist, dessen Grundflächen zum Anschluß an
Dichtflächen ausgebildet sind. Wegen der axial wirkenden
Abdichtung der drehbaren Scheibe ist das bekannte
Drehscheiben-Segmentventil nur bei eindeutigen
Druckverhältnissen verwendbar, d. h., das Ventil ist so
einzubauen, daß die drehbare Scheibe zur Hochdruckseite hin
zeigt, und Hoch- und Niederdruckseite dürfen nicht wechseln,
wenn das Ventil dicht bleiben soll.
Aus DE 42 20 070 C2 ist ein weiteres
Drehscheiben-Segmentventil bekannt, bei dem zur Überwindung
dieses Nachteils die verdrehfest gelagerte Scheibe axial
verschieblich in dem Gehäuse gehaltert ist, die verdrehbare
zweite Scheibe durch eine ringförmige federnde Vorrichtung
gegen die erste Scheibe unter Vorspannung anliegt und jede
der Durchflußöffnungen in der ersten Scheibe auf der der
zweiten Scheibe zugewandten Seite allseitig von einem
gleichmäßig breiten Dichtrand umgeben ist, der gegenüber der
umgebenden Scheibenfläche vorspringt.
Die Durchflußöffnungen in beiden Scheiben der bekannten
Drehscheiben-Segmentventile sind jeweils paarweise
geometrisch gleich gestaltet und bezüglich der
Symmetrieachse gleich angeordnet, so daß beim Verdrehen der
zweiten Scheibe von einer Endlage in die andere sich der
Durchflußquerschnitt jeder Paarung in gleicher Weise ändert.
In der Fluidtechnik sind Einsatzgebiete bekannt, in denen
ein Medium in unterschiedlicher Menge fein zerstäubt in ein
anderes einzubringen ist. Dies ist zum Beispiel bei der
Kühlung von Heißdampf durch Injektion von Kühlwasser der
Fall, bei Feuerlöschanlagen, bei der Luftbefeuchtung in
Klimaanlagen und auch bei der Brennstoffeindüsung. Die
Zerstäubung in der gewünschten Art findet aber nur ab einem
vorgegebenen Minimaldurchsatz durch jede Zerstäubungsdüse
statt. Zur Erzielung einer großen Mengenspreizung ist es
daher bekannt, mehrere Düsen vorzusehen und diese durch
getrennte Ventile abhängig von dem angestrebten
Gesamtdurchsatz registerartig anzusteuern, so daß dabei jede
Zerstäubungsdüse in einem günstigen Durchsatzbereich
betrieben wird. Die Anordnung und Ansteuerung einer Vielzahl
getrennter Ventile sind jedoch aufwendig und daher teuer.
Außerdem bereitet die Abstimmung der Öffnungsgrade der
einzelnen Ventile erhebliche Schwierigkeiten.
Es ist ferner durch DE 81 07 540 U1 ein Mehrwegeventil mit
einem Eingang und mindestens zwei Ausgängen bekanntgeworden,
das im wesentlichen als Umschaltventil für den
Sanitärbereich, beispielsweise zum Umschalten von einer
Kopfbrause auf eine Seitenbrause oder eine Handbrause,
vorgesehen ist. Dieses bekannte Mehrwegeventil ist daher
nicht dazu eingerichtet, registerartig mehrere Teilströme
anzusteuern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Drehscheibenventil der gattungsgemäßen Art anzugeben, das
einen Fluidstrom in variable zuschaltbare Teilströme
aufteilt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im
Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich der
Vorteil, daß mit nur einem Ventil mehrere Teilströme so
steuerbar sind, daß ihre Volumenströme variabel sind.
Ferner ist vorteilhaft, daß auch bei Teillast die mit den
Volumenströmen gespeisten Zumeßeinrichtungen stets im
günstigsten Betriebsbereich arbeiten.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch die beiden miteinander wirkenden
Scheiben des erfindungsgemäßen
Drehscheiben-Registerventils mit der Anordnung der
Durchflußöffnungen für drei Zerstäubungsdüsen,
Fig. 2 das Ventilgehäuse in verkleinerter Darstellung,
Fig. 3 die Festscheibe aus Fig. 1 in drei Ansichten und
Fig. 4 die Losscheibe aus Fig. 1 in zwei Ansichten.
Gleiche Bauteile mit gleicher Funktion sind in der Zeichnung
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Aus der Darstellung der Fig. 1 ist das Prinzip der
Gestaltung der Durchflußöffnungen in den beiden Scheiben des
Ventils für die Beaufschlagung von drei Zerstäubungsdüsen zu
entnehmen. Die in Fig. 1 gestrichelt gezeigte, im
Segmentventil austrittseitig angeordnete Festscheibe 1 weist
daher über den Umfang gleichmäßig verteilt drei
sektorförmige Durchflußöffnungen 2 auf, von denen jede über
Anschlußbohrungen 3 verfügt, die nicht dargestellte
Rohrleitungen zur Verbindung mit jeweils einer nicht
dargestellten Zerstäubungsdüse aufnehmen können. Ringnuten
3' (Fig. 3) sind für O-Ringe zur Abdichtung der
Rohrleitungen vorgesehen.
Die Losscheibe 4 weist ebenfalls drei Durchflußöffnungen
auf, die jedoch im Unterschied zu der Anordnung in der
Festscheibe 1 als Sektoren unterschiedlicher Breite
gestaltet und auch nicht symmetrisch zueinander oder zu den
Durchflußöffnungen 2 der Festscheibe 1 angeordnet sind. Im
folgenden werden Aufbau und Funktion des Ventils unter der
Annahme beschrieben, daß die Losscheibe 4 in
Öffnungsrichtung im Uhrzeigersinn und in Schließrichtung im
Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Daher ergeben sich für die
Bewegung der Losscheibe 4 aus der dargestellten
Schließstellung in Öffnungsrichtung für jede der
Durchflußöffnungen in der Losscheibe 4 vorlaufende und
nachlaufende sektorbegrenzende Kanten.
So ist für die Durchflußöffnung 5 die Kante 6 vorlaufend,
die Kante 7 nachlaufend. Für die Durchflußöffnung 8 ist die
Kante 9 vorlaufend, die Kante 10 nachlaufend und
entsprechend für die Durchflußöffnung 11 die Kante 12
vorlaufend, die Kante 13 nachlaufend. Weiter ist vorgesehen,
daß die sektorbegrenzenden Kanten einer jeden
Durchflußöffnung in der Losscheibe 4 unterschiedliche
Zentriwinkel einschließen, mithin die dadurch
charakterisierten Durchflußöffnungen 5, 8 und 11
unterschiedlich breit sind.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Anordnung der
Durchflußöffnungen 5, 8 und 11 so getroffen, daß der
sektorbegrenzende Zentriwinkel α der Durchflußöffnung 5 um
den Faktor "3" größer ist als der entsprechende Zentriwinkel
γ der Durchflußöffnung 11, der Zentriwinkel β der
Durchflußöffnung 8 um den Faktor "2". Dabei ist der
Zentriwinkel γ der Durchflußöffnung 11 und damit deren
Breite und deren Form im wesentlichen gleich mit der Breite
und der Form jeder der Durchflußöffnungen 2 der Festscheibe
1. Gleichzeitig sind die in Schließrichtung nachlaufenden
Kanten 7, 10 und 13 der Durchflußöffnungen 5, 8 und 11
bezüglich der Scheibendrehachse 15 in gleicher Weise
winkelsymmetrisch angeordnet wie die (gedachten)
Flächensymmetrielinien der Durchflußöffnungen 2 in der
Festscheibe 1.
Die beschriebene Anordnung und Gestalt der
Durchflußöffnungen in beiden Ventilscheiben ergibt bei einer
angenommenen Öffnungsbewegung der Losscheibe 4 im
Uhrzeigersinn, ausgehend von der Schließstellung des mit
diesen Scheiben bestückten Ventils, daß bei Beginn der
Öffnungsbewegung zunächst nur die vorlaufende Kante 6 der
Durchflußöffnung 5 in den Lichtraum der zugehörigen
Durchflußöffnung 2 auf der Festscheibe 1 gelangt und der
Fluidstrom zu der mit dieser Durchflußöffnung verbundenen
Zerstäuberdüse zunächst in geringer Menge gelangt. Bei
Fortsetzung der Öffnungsbewegung wird schließlich die volle
Öffnung dieser einen Durchflußöffnungspaarung erreicht, so
daß die damit verbundene Zerstäuberdüse mit maximalem
Durchsatz arbeitet, die beiden anderen
Durchflußöffnungspaarungen sind vorerst noch geschlossen.
Mit Fortsetzung der Öffnungsbewegung tritt nun auch die
vorlaufende Kante 9 der Durchflußöffnung 8 in den Lichtraum
der zugehörigen Durchflußöffnung 2, der Durchfluß durch
diese Durchflußöffnungspaarung beginnt, während wegen der
oben beschriebenen Zuordnung der Zentriwinkel die
erstgenannte Durchflußöffnungspaarung weiter offen bleibt.
Wenn auch für die zweite Paarung 8, 2 die volle Öffnung
erreicht ist, erfolgt mit der weiteren Drehbewegung der
Losscheibe in Öffnungsrichtung der Beginn der Öffnung für
die Durchflußöffnungspaarung 11, 2 und am Ende der
Öffnungsbewegung deren volle Öffnung. In dieser Endstellung
sind dann alle drei Durchflußöffnungspaarungen voll
geöffnet, der maximale Durchsatz des mit diesem Ventil
gesteuerten Fluidstroms erreicht.
Bei Beginn der Schließbewegung der Losscheibe 4 im
Gegenuhrzeigersinn wird entsprechend der zuletzt geöffnete
Durchfluß 11, 2 zuerst geschlossen, während die beiden
übrigen Durchlässe 8, 2 und 5, 2 vollgeöffnet bleiben, um
eine optimale Zerstäubung auch bei Teillast zu erzielen.
Danach wird auch die Durchflußöffnungspaarung 8, 2 nach und
nach geschlossen, die verbleibende Durchflußöffnungspaarung
5, 2 steuert allein den zwischen Null und Drittellast
liegenden Durchsatz.
Die sektorförmigen Durchlässe nach dem Ausführungsbeispiel
ergeben den größtmöglichen Durchflußquerschnitt für einen
vorgegebenen Verdrehwinkel der Losscheibe 4. Im Rahmen der
Erfindung ist jedoch auch die Wahl anderer Formen der
Durchflußöffnungen möglich, beispielsweise, um einen
vorgegebenen Verlauf der Kennlinie zwischen dem Drehwinkel
der Losscheibe 4 und dem Durchfluß zu erzielen.
Ferner kann die Verteilung der Durchflußöffnungen auf den
Scheiben nach besonderen Gesichtspunkten bestimmt sein, zum
Beispiel kann es erwünscht sein, daß während des
Öffnungsvorgangs die folgende Durchflußöffnungspaarung
bereits durchlässig wird, wenn die vorher geöffnete noch
nicht ihren vollen Öffnungsquerschnitt erreicht hat. In
diesem Falle sind die Multiplikationsfaktoren der die Kanten
begrenzenden Zentriwinkel der sektorförmigen
Durchflußöffnungen in der Losscheibe größer als im
beschriebenen Ausführungsbeispiel gewählt.
Ferner ist bei der Wahl der Durchflußöffnungen zu beachten,
daß die Überdeckung ausreichend ist, d. h., daß in der
Schließstellung des Ventils zwischen den Rändern der dann
zueinander versetzten Durchflußöffnungen 5 und 2, 8 und 2
und 11 und 2 genügend breite Dichtflächen verbleiben.
Das in Fig. 2 dargestellte Gehäuse 21 des Ventils weist im
wesentlichen die Form eines flachen Zylinders auf mit einem
zentralen Durchfluß 22. Die Grundfläche 23 dient als
Dichtfläche für einen Anschlußflansch. An der
gegenüberliegenden Grundfläche 24 wird ein Halteflansch
installiert, der mit Hilfe von Schrauben mit dem
Anschlußflansch verspannt wird. Der Durchfluß 22 weist eine
durchbrochene Stirnwand 25 zur Anlage der Festscheibe 1 auf.
Die Durchbrüche 26 in der Stirnwand 25 entsprechen in der
Größe und der Anordnung den Anschlußbohrungen 3 in der
Festscheibe 1 und dienen zur Aufnahme der Rohre, die in die
Durchbrüche 26 eingeschweißt oder eingelötet werden können.
Es ist somit ein Auswechseln beider Scheiben ohne eine
Demontage der Rohre möglich.
In der Stirnwand 25 ist auf einem Teilkreis ein
Drehsicherungsstift 27 befestigt, dessen freies Ende in eine
entsprechende Bohrung 28 der Festscheibe 1 eingreift und
diese gegen Verdrehen sichert. In einer Ringnut 29 des
Gehäuses 21 ist ein Rundschnurring einlegbar, der am
Außenumfang der Scheibe 1 dichtend anliegt. Bei größeren
Ansprüchen an die Druckfestigkeit und Dichtheit des Ventils
ist auch die Anordnung mehrerer Rundschnurringe in
entsprechend nebeneinander liegenden Ringnuten möglich.
Tangential zum Durchfluß 22 ist in dem Gehäuse 21 eine
Bohrung 30 zur Aufnahme einer Zahnstange (nicht dargestellt)
eingebracht. Die Zahnstange ist in der Bohrung
längsverschieblich gelagert und steht mit einer Verzahnung
35 am Umfang der Losscheibe 4 im Eingriff (Fig. 4). Die
Betätigung des Ventils erfolgt, indem die Zahnstange in der
Bohrung 30 längs bewegt wird und dabei über die Verzahnung
35 am Umfang der Losscheibe 4 diese verdreht. Die Bohrung 30
ist bei 31 mit einer geeigneten Scheibe und mit Schrauben
verschließbar. Eine Aufweitung 32 dient zur Aufnahme einer
Dichtung, durch die die Zahnstange hundurchtritt.
Die Festscheibe 1 und die Losscheibe 4 des Ventils weisen
jeweils zentrisch eine Aufnahmebohrung 36, 37 für einen
Zentrierstift (nicht dargestellt) auf, der die Drehachse für
die Losscheibe 4 bildet. Die Losscheibe 4 ist auf diesem
Zentrierstift drehbar und axial verschiebbar gelagert.
Das Drehscheibenventil wird in die abzusperrende bzw. im
Durchfluß zu regelnde Rohrleitung vorzugsweise so eingebaut,
daß die Stirnwand 25 stromab liegt und die Druckdifferenz
bei geschlossenem Ventil die vor der Festscheibe 1
angeordnete Losscheibe 4 dichtend an die Festscheibe 1
anpreßt.
Im Hinblick auf das wichtigste Anwendungsgebiet des
erfindungsgemäßen Drehscheibenventils, nämlich dem der
industriellen Anlagen, sind die Scheiben 1, 4 aus einem
korrosionsfesten Material, im besonderen aus einer
rostfreien Stahllegierung, gefertigt. Zur Erhöhung der
Widerstandsfähigkeit gegen Erosion durch das strömende
Medium sind die Scheiben 1, 4 vorzugsweise gehärtet. Zur
Gewährleistung der Dichtwirkung sind die Scheiben 1, 4
sorgfältig plangeschliffen. Dabei sind die
Durchflußöffnungen 2 auf der Festscheibe 1 auf der der
Losscheibe 4 zugewandten Seite allseitig von einem
gleichmäßig breiten Dichtrand 38 umgeben. Dieser Dichtrand
springt jeweils gegenüber der umgebenden Scheibenfläche 39
vor. Der Planschliff beschränkt sich auf die Stirnseiten der
Dichtränder 38.
Es hat sich gezeigt, daß damit in bestimmten Fällen abhängig
von der Art, Beschaffenheit und/oder Temperatur des
strömenden Mediums und/oder von der Druckdifferenz bei
gesperrtem Ventil die Betätigungskräfte in erwünschter Weise
gering gehalten werden können. Außerdem lassen sich
unerwünschte Verzögerungen in der Dichtwirkung beim Übergang
vom durchlässigen in den abgesperrten Zustand vermeiden.
Es hat sich gezeigt, daß bei Druckumkehr, also beim Anstehen
des höheren Druckes von der Seite der Festscheibe 1 her, die
angestrebte Dichtwirkung schnell und zuverlässig eintritt.
Es wird angenommen, daß der letztgenannte Effekt darauf
beruht, daß bei der angegebenen Ausbildung der Dichtflächen
als Dichtränder 38 erheblich weniger Flüssigkeitsvolumen bei
einer Axialbewegung der Scheibe 1 verdrängt werden muß, bis
die Scheibe 1 zur Anlage an die Scheibe 4 kommt.
Bei Auskleidung der Durchflußöffnungen mit keramischen
Stoffen läßt sich die Lage und Länge der Keramikbuchsen so
wählen, daß diese gegenüber dem Scheibenwerkstoff vorstehen
und die Dichtflächen bilden. Schließlich können durch die
Verwendung von Sinterkeramik die Durchflußquerschnitte in
einfacher Weise an die jeweils gewünschten Formen angepaßt
werden.
Claims (13)
1. Drehscheibenventil zur Steuerung eines Fluidstroms mit
einer in einem Gehäuse verdrehfest gelagerten mit
Durchflußöffnungen versehenen ersten Scheibe und einer in
dem Gehäuse verdrehbar gelagerten, an der ersten Scheibe
anliegenden und mit Durchflußöffnungen zur Aufteilung des
Fluidstroms in mehrere Teilströme versehenen zweiten
Scheibe, wobei die Durchflußöffnungen beider Scheiben sich
in einer ersten Stellung, der Durchflußstellung,
gegenüberstehen und den Fluidstrom freigeben, und in einer
zweiten Stellung, der Schließstellung, gegeneinander
versetzt sind und den Fluidstrom sperren und wobei die
verdrehfest gelagerte Scheibe stromab im Gehäuse angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchflußöffnungen (5,
8, 11) einer Scheibe (4) derart gestaffelt hintereinander
angeordnet sind, daß die in Öffnungsrichtung vorlaufenden
Kanten (6, 9, 12) der Durchflußöffnungen (5, 8, 11)
nacheinander die vorlaufenden Kanten der Durchflußöffnungen
(2) der anderen Scheibe (1) zur Öffnung des jeweiligen
Durchflusses überstreichen.
2. Drehscheibenventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die jeweils in Öffnungsrichtung
nachlaufenden Kanten aller Durchflußöffnungen (2, 5, 8, 11)
beider Scheiben (1, 4) in Umfangsrichtung ungestaffelt
angeordnet sind.
3. Drehscheibenventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchflußöffnungen (2, 5, 8,
11) beider Scheiben (1, 4) sektorförmig ausgebildet sind.
4. Drehscheibenventil nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die sektorbegrenzenden Kanten der
Durchflußöffnungen (2) in der ersten Scheibe (1) gleiche
Zentriwinkel einschließen und die sektorbegrenzenden Kanten
einer jeden Durchflußöffnung (5, 8, 11) in der zweiten
Scheibe (4) unterschiedliche Zentriwinkel einschließen.
5. Drehscheibenventil nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der sektorbegrenzende Zentriwinkel (α)
der ersten Durchflußöffnung (5) um den Faktor "3", der
Zentriwinkel (β) der zweiten Durchflußöffnung (8) um den
Faktor "2" größer ist als der entsprechende Zentriwinkel (γ)
der dritten Durchflußöffnung (11).
6. Drehscheibenventil nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zentriwinkel (γ) der dritten
Durchflußöffnung (11) in der zweiten Scheibe (4) und damit
deren Breite und deren Form im wesentlichen gleich der
Breite und der Form jeder der Durchflußöffnungen (2) der
ersten Scheibe (1) ist.
7. Drehscheibenventil nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die in Öffnungsrichtung
nachlaufenden Kanten (7, 10, 13) der Durchflußöffnungen (5,
8, 11) der zweiten Scheibe (4) bezüglich der
Scheibendrehachse (15) in gleicher Weise winkelsymmetrisch
angeordnet sind wie die (gedachten) Flächensymmetrielinien
der Durchflußöffnungen (2) in der ersten Scheibe (1).
8. Drehscheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (1, 4) aus
keramischem Werkstoff bestehen.
9. Drehscheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchflußöffnungen (2, 5, 8,
11) beider Scheiben (1, 4) mit verschleißfesten Buchsen
ausgekleidet sind.
10. Drehscheibenventil nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Buchsen aus keramischen Stoffen
bestehen.
11. Drehscheibenventil nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lage und Länge der für die
Auskleidung verwendeten Buchsen so gewählt sind, daß diese
bei der ersten Scheibe (1) auf der der zweiten Scheibe (4)
zugewandten Seite gegenüber dem Scheibenwerkstoff vorstehen
und die Dichtflächen bilden.
12. Drehscheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (21) mit den
Durchflußöffnungen (2) der verdrehfest gelagerten Scheibe
(1) fluchtende Öffnungen (26) vorgesehen sind, in welchen
die Teilströme weiterleitende Rohre gehalten sind, und daß
die Rohre in Anschlußbohrungen (3) in der drehfest
gelagerten Scheibe (1), die ebenfalls mit den
Durchflußöffnungen (2) fluchten, hineinragen und zu den
Wandungen der Anschlußbohrungen (3) abgedichtet sind.
13. Drehscheibenventil nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohre in den Anschlußbohrungen (3)
mit O-Ringen abgedichtet sind.
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DE1996102106 DE19602106C2 (de) | 1996-01-22 | 1996-01-22 | Drehscheibenventil |
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