DE19600339C1 - Handwerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug mit einem
Gehäuse, in dem ein Motor, ein diesem nachgeordnetes
Getriebe und ein Lüftermittel angeordnet sind, wobei das
Lüftermittel Kühlluft durch wenigstens eine Ansaugöffnung
in dem Gehäuse ansaugt, über Motor und Getriebe leitet
und über wenigstens eine Ausblasöffnung in dem Gehäuse
wieder ausbläst.
Ein solches ist bekannt durch die DAS 1 006 950.
Zur Kühlung von Handwerkzeugen, insbesondere Bohrhämmern
und Schlagbohrmaschinen, ist es bekannt, Kühlluft über
ein einseitig wirkendes Lüfterrad über den Motor anzusau
gen. Die Luft wird dabei durch den je nach Arbeitseinsatz
belasteten Motor vorgewärmt, wobei die Temperaturen der
Kühlluft zwischen 40°C und 100°C variieren können, und
zum Teil zur Getriebekühlung über Getriebeteile ausgebla
sen.
Nachteilig bei dieser Art der Getriebekühlung ist es
jedoch, daß die "Kühlluft" immer durch den betriebswarmen
Motor angewärmt wird und hierdurch an dem Getriebe nur
noch eine verminderte Kühlleistung erzielt wird.
Des weiteren ist es bekannt, Luft über ein großdimensio
niertes Lüfterrad, welches in der Regel an einem Ende des
Motors, d. h. an dem Ende der gesamten Anordnung aus
Getriebe und Motor, positioniert ist. Auch in diesem
Falle ist die Kühlleistung an dem Motor verringert, da
die Kühlluft bereits durch das belastete und dadurch
erwärmte Getriebe erwärmt wird und sich durch eine solche Anordnung auch
große Luftansaugwiderstände ergeben.
Um bei dieser Anordnung noch eine befriedigende Kühllei
stung erzielen zu können, muß entweder der Lüfter sehr
groß dimensioniert werden, damit noch ein entsprechender
Saugkühlstrom erreicht wird, und/oder es muß der Motor so
groß dimensioniert werden, daß durch den bei dieser
Anordnung erzeugten Kühlstrom noch eine ausreichende
Kühlung des Motors gewährleistet ist.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Getriebean
saugöffnung meistens nahe des (Bohr)Werkzeugs angeordnet
ist, so daß beim Betrieb des Handwerkzeugs entstehende
Staubpartikel durch den ganzen Motor gesaugt werden und
so den Motor beschädigen können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Handwerkzeug der
gattungsgemäßen Art derart zu verbessern, daß eine
möglichst optimale Kühlung von Motor und Getriebe,
insbesondere auch eine optimale Kühlung hochbelasteter
Getriebekomponenten, erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Handwerkzeug der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Lüftermittel wenigstens zwei Teillüftermittel umfaßt, die
jeweils über getrennte Luftkanäle wenigstens den Motor
und das Getriebe getrennt und unabhängig voneinander
kühlen.
Die unabhängige und getrennt voneinander vorgenommene
Kühlung von Motor und Getriebe durch die beiden Teillüf
termittel hat den großen Vorteil, daß zwei getrennte
Kühlluftströme jeweils für Motor und Getriebe vorhanden
sind, so daß der Kühlluftstrom zur Kühlung des Motors
nicht durch das erwärmte Getriebe aufgewärmt wird und
umgekehrt der Kühlluftstrom zur Kühlung des Getriebes
nicht durch den belasteten Motor aufgewärmt wird.
Hierdurch wird eine optimale Kühlung des Motors und des
Getriebes erreicht.
Grundsätzlich können die unterschiedlichsten Lüftermittel
zum Einsatz kommen. Vorzugsweise ist bei der erfindungs
gemäßen Lösung das Lüftermittel jedoch ein Doppellüfter
rad, dessen beide Teillüftermittel jeweils ein dem
Getriebe und dem Motor zugewandtes Lüfterrad sind.
Hierdurch kann mit einem einzigen Bauteil auf einfache
und damit kostengünstige Weise jeweils ein getrennter
Kühlluftstrom für Motor und Getriebe erreicht werden.
Das Doppellüfterrad ist dabei vorteilhafterweise zwischen
dem Motor und dem Getriebe angeordnet.
Vorteilhafterweise sind die Ansaug- und die Ausblasöff
nungen voneinander getrennt. Hierdurch läßt sich eine
vollständige Trennung der beiden Kühlkreisläufe jeweils
für Motor und Getriebe erzielen, so daß es zu keinerlei
unerwünschter "Vermischung" der beiden Kühlluftströme
durch Turbulenzen u. dgl. und dadurch bei unterschiedli
chen Betriebstemperaturen von Motor und Getriebe gegebe
nenfalls zu einer Erwärmung jeweils eines Kühlluftstromes
durch den anderen kommen kann.
Insbesondere um eine besonders effektive Kühlung des
Motors und des Getriebes zu erzielen, führen ein zur
Motorkühlung vorgesehener erster Luftkanal direkt über
den Motor und ein zur Getriebekühlung vorgesehener
zweiter Luftkanal direkt über das Getriebe.
Dabei ist zur unmittelbaren Kühlung der Getriebelagerung
der zweite Luftkanal vorteilhafterweise so angeordnet,
daß der Kühlluftstrom an wenigstens einem die Lager
aufnehmenden, gut wärmeleitenden, vorzugsweise aus Metall
bestehenden Aufnahmeflansch vorbeibeführt wird und auf
wenigstens ein Lager der Getriebewelle gerichtet ist.
Grundsätzlich könnte auf Trennwände zwischen dem ersten
und dem zweiten Luftkanal im Gehäuse verzichtet werden,
da die beiden Kühlluftströme durch das Doppellüfterrad an
sich schon getrennt in dem Gehäuse bewegt werden. Um eine
besonders effektive Kühlung von Motor und Getriebe zu
erzielen ist es aber von Vorteil, die beiden Kühlkreis
läufe durch in dem Gehäuse angeordnete Trennwände
vollständig voneinander zu trennen sind.
Von besonders großem Vorteil ist es, daß die Ansaugöff
nungen direkt dem Doppellüfterrad gegenüberliegen. Hier
durch wird nicht nur eine äußerst wirkungsvolle Ansaugung
der Kühlluft erreicht, sondern es ist insbesondere auch
sichergestellt, daß keine Verunreinigung sowohl in den
Motor als auch in das Getriebe gelangt, die bei der
Arbeit mit dem Handwerkzeug entsteht, da die Ansaugöff
nungen hinreichend weit von dem Werkzeug entfernt sind.
So wird beispielsweise im Falle eines Bohrhammers oder
einer Schlagbohrmaschine wirkungsvoll das Ansaugen von
beim Bohren entstehenden Staub, Spänen u. dgl. verhindert.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegen
stand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichneri
schen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine teilweise weggebrochene und geschnittene
Darstellung eines Gehäuses eines erfindungs
gemäßen Handwerkzeugs;
Fig. 2 die Seitenansicht eines Gehäuses eines erfin
dungsgemäßen Handwerkzeugs;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung entlang der Linie III-III
der Fig. 1;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung entlang der Linie IV-IV
der Fig. 1;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung entlang der Linie V-V
der Fig. 1 und
Fig. 6 Seitenansichten eines Doppellüfterrads sowie
schematisch den durch das Doppellüfterrad
erzeugten Luftstrom.
Ein Ausführungsbeispiel eines Handwerkzeugs ist in den
Figuren exemplarisch in Form eines Bohrhammers darge
stellt. Es versteht sich, daß die Erfindung jedoch nicht
auf einen Bohrhammer beschränkt ist, sondern vielmehr bei
jeglicher Art von Handwerkzeug eingesetzt werden kann.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt ein Bohrhammer 10 ein
Gehäuse 11, in dem ein Motor 20 sowie ein diesem nach
geschaltetes Getriebe 30 angeordnet sind. Sowohl der
Motor 20 als auch das Getriebe 30 erzeugen beim Betrieb
des Bohrhammers 10 Wärme, die abgeleitet werden muß, um
eine Überlastung des Motors und/oder des Getriebes, ins
besondere eine Überlastung der Motor- und/oder Getriebe
lager und weiterer Gleitstellen, die beispielsweise durch
einen aufgrund der Wärme erzeugten Schmierfilmabriß
entstehen kann, zu vermeiden.
Zwischen dem Motor 20 und dem Getriebe 30 ist ein
Doppellüfterrad 40 angeordnet, welches insbesondere
einstückig miteinander verbundene Lüfterräder 41, 42
umfaßt (vergl. Fig. 6). Dieses Doppellüfterrad 40 wird
durch die Ausgangswelle 21 des Motors in Rotation
versetzt und erzeugt dadurch einen Kühlluftstrom, wie er
schematisch in Fig. 6 anhand der Pfeile A für den
motorseitigen Luftstrom und B für den getriebeseitigen
Luftstrom dargestellt ist.
Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind in dem Gehäuse 11
Ansaugöffnungen 51 zur Ansaugung des zur Motorkühlung
verwendeten Kühlluftstromes A sowie Ansaugöffnungen 52
zur Ansaugung des zur Getriebekühlung verwendeten
Kühlluftstromes B vorgesehen. Des weiteren sind in dem
Gehäuse Ausblasöffnungen 53, 54 vorgesehen, durch die
jeweils der zur Motorkühlung verwendete Kühlluftstrom A
und der zur Getriebekühlung verwendete Kühlluftstrom B
ausgeblasen werden.
Die Kühlluftführung in dem Gehäuse 11 ist insbesondere in
den Fig. 1 bis 5 veranschaulicht. Wie aus Fig. 1 her
vorgeht, erzeugt das dem Motor 20 zugewandte Lüfterrad 42
den Kühlluftstrom A, der nach Ansaugen durch die Öff
nungen 51 über den Motor 20 geführt wird und sodann durch
die Ausblasöffnung 54 wieder ausgeblasen wird.
Das dem Getriebe 30 zugewandte Lüfterrad 41 des Doppel
lüfters 40 erzeugt den Kühlluftstrom B, der durch die
Ansaugöffnung 52 angesaugt, über das Getriebe 30 geleitet
und durch die Ausblasöffnung 53 wieder ausgeblasen wird.
Wie aus Fig. 1, 3 und 5 zu ersehen ist, ist der zweite
Luftkanal so angeordnet, daß der Kühlluftstrom B darüber
hinaus an einem die Lager aufnehmenden, gut wärmeleiten
den, vorzugsweise aus Aluminium bestehenden Aufnahme
flansch vorbeigeführt wird und auf wenigstens ein Lager
31 einer Getriebewelle 32 gerichtet ist, wodurch eine
besonders effektive Kühlung dieses Getriebewellenlagers
31 erzielt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der erste Lüftungs
kanal von dem zweiten Lüftungskanal durch in dem Gehäuse
abgetrennte Trennwände (nicht dargestellt) vollständig
getrennt ist, so daß eine Vermischung der beiden,
gewöhnlich unterschiedliche Temperaturen aufweisenden
Kühlluftströme und hierdurch die Angleichung auf eine
Mischungstemperatur der beiden Kühlluftströme verhindert
wird.
Der große Vorteil oben beschriebenen Handwerkzeugs
besteht darin, daß mit einem einzigen Doppellüfter 40
zwei getrennte Kühlluftkreisläufe in dem Gehäuse 11 zur
getrennten Kühlung von Motor 20 und Getriebe 30 auf
einfache und kostengünstige Weise ermöglicht wird.
Claims (7)
1. Handwerkzeug mit einem Gehäuse, in dem ein Motor,
ein diesem nachgeordnetes Getriebe und ein Lüfter
mittel angeordnet sind, wobei das Lüftermittel
Kühlluft durch wenigstens eine Ansaugöffnung in dem
Gehäuse ansaugt, über Motor und Getriebe leitet und
über wenigstens eine Ausblasöffnung in dem Gehäuse
wieder ausbläst, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lüftermittel wenigstens zwei Teillüftermittel
umfaßt, die jeweils über getrennte Luftkanäle
wenigstens den Motor (20) und das Getriebe (30)
getrennt und unabhängig voneinander kühlen.
2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Lüftermittel ein Doppellüfterrad (40)
ist, dessen beide Teillüftermittel jeweils ein dem
Getriebe (30) und dem Motor (20) zugewandtes Lüf
terrad (41, 42) sind.
3. Handwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Doppellüfterrad (40) zwischen dem Motor
(20) und dem Getriebe (30) angeordnet und von der
Motorwelle (21) angetrieben wird.
4. Handwerkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur getrennten Kühlung von Motor (20)
und Getriebe (30) in dem Gehäuse (11) jeweils
getrennte Ansaug- und Ausblasöffnungen (51, 52; 53,
54) angeordnet sind.
5. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Motorkühlung
vorgesehener erster Luftkanal über den Motor (20)
und ein zur Getriebekühlung vorgesehener zweiter
Luftkanal über das Getriebe (30) führt.
6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der zweite Luftkanal so angeordnet ist, daß
der Kühlluftstrom (B) an wenigstens einem die Lager
aufnehmenden, gut wärmeleitenden, vorzugsweise aus
Metall bestehenden Aufnahmeflansch (34) vorbei
geführt wird und auf wenigstens ein Lager (31) der
Getriebewelle (32) gerichtet ist.
7. Handwerkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Luftkanal von dem zweiten
Luftkanal durch in dem Gehäuse (11) angeordnete
Trennwände vollständig getrennt ist.
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