DE1959719U - Kamera mit radialsicht zur untersuchung von bohrloechern und sonstigen hohlraeumen. - Google Patents
Kamera mit radialsicht zur untersuchung von bohrloechern und sonstigen hohlraeumen.Info
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Description
Kamera mit Radialsicht zur Untersuchung von
Bohrlöchern und sonstigen Hohlräumen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kamera mit Mitteln zur Radialsicht durch Sichtumlenkung für die
Untersuchung von Hohlräumenj insbesondere der Innen»
wandungen von Bohrlöchern, Brunnen und Rohrleitungen, bei der sich die optischen Mittel zur Sichtumlenkung
in einer geschlossenen Kammer mit zylindrischem Abschlußfenster befinden.
Die bekannten Kameras dieser Art haben den Nachteil, daß durch das Abschlußfenster Unscharfe durch Astigmatismus
verursacht wird. Außerdem treten durch Strahlenbrechung an den zylindrischen Grenzflächen des Abschlußfensters
und des umgebenden Mediums linearitätsfehler auf, die
eine beobachtete Kreisfläche als Ellipse erscheinen lassen.
Es sind zwar Fernsehkameras bekannt, bei denen diese
Mängel dadurch vermieden werden, daß nur die Kamera
in ein Schutzgehäuse eingebaut ist, wahrend die Umlenkoptik
für die Badialsicht auf der Außenseite eines das Gehäuse abschließenden planen Glasfensters angeordnet
ist. Eine solche Anordnung hat jedoch den Nachteil,
daß die Umlenkoptik und ihr Antrieb im Außenmedium liegen und der Gefahr der Verschmutzung ausgesetzt
sind. (vgl. deutsche Patentschrift 1 111 006) Es ist ferner bekannt, den Antriebsmotor für die Umlenkoptik
zusammen mit der Kamera in einem Schutzgehäuse unterzubringen; dabei muß jedoch die Antriebswelle
durch die Vorderseite des Gehäuses mit Hilfe einer Wellenabdichtung
nach außen geführt werden (vgl. VDI-Zeitschrift Band.105» 1963, Kr. 12, Seite 489 - 4-92). Diese
Anordnung ist mit einem sehr hohen mechanischen Aufwand verbunden, um eine wirksame Dichtung bei niedrigen Reibungskräften zu gewährleisten· Insbesondere bei der
Untersuchung von wassergefüllten Bohrlöchern oder
Brunnen großer Tiefe muß die Dichtung der Antriebswelle einem großen Außendruck standhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kamera mit Badialsicht zu schaffen, bei der die Unscharfe durch
Astigmatismus vermieden und eine möglichst Yerzerrungsfreie
Abbildung gewährleistet wird und bei der gleichwohl die Umlenkoptik einer Verschmutzung entzogen ist·
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden,
daß mehrer© Zylinderlinsen eingeschaltet sind, welche die als Folge des S.trahlenüberganges an den
zylindrischen Grenzflächen des Abschlußferisters auf-
tretenden optischen Fehler wie Astigmatismus und Verzeichnung beseitigen. .
Man kann eine zylindrische Kompensationslinse nach der
Erfindung in den Strahlengang zwischen Umlenkoptik und Abschlußfenster oder Objektiv und Umlenkoptik
einschalten*
Vorteilhaft sind zur Anpassung an den jeweiligen Brechungsindex des umgebenden Mediums mehrer© in den
Strahlengang einbringbare zylindrische Kompensationslinsen vorgesehen, "
Die Erfindung sei anhand der Zeichnung näher veranschaulicht·
• Fig» 1 zeigt in schematischer Darstellung eine
Bohrlochfernsehkamera nach der Erfindung in einem Axial schnitt nach der Linie
X-I der Flg. 2, .
Fig. 2 leil einer Fernsehkamera nach der Erfindung
in einem Radialschnitt nach der Linie H-II der Fig· 1 mit umschaltbaren Kompensationslinsen.
Die in der Zeichnung dargestellten Bohrlochfernsehkameras
bestehen aus einer !Fernsehkamera 1, die
koaxial in ein zylindrisches wasserdichtes Schutzgehäuse
2 eingebaut ist und einer Umlenkoptik in Form eines vor
dem Objektiv 3 der Kamera um eine Achse 4 drehbar angeordneten
Prismas 5·
Die Umlenkoptik mit ihrem Antrieb 6 ist zusammen mit der
Kamera 1 im Gehäuse 2 untergebracht. Das Gehäuse hat ein zylindrisches Fenster 7» vor dessen Innenseite die Umlenkoptik
5 umläuft.
Zwischen das Umlenkprisma 5 "^nd das Zylinderfenster 7
ist eine zylindrische Kompensationslinse 8 eingeschaltet, deren Achse parallel zur Achse des Zylinderfensters 7
verläuft. Die Linse 8 läuft mit dem Umlenkprisma 5 um·
Bei Beobachtung im Wasser wird eine andere Kompensation
benötigt als bei Beobachtung in Luft. Die im Oberteil der Fig. 2 dargestellte Kompensationslinse 8a kompensiert
nur die Streuwirkung des zylindrischen Abschlußfensters 7»
während die im unteren Seil dargestellte Kompensationslinse 8b die Streuwirkung sowohl des zylindrischen Fensters
7 als auch zusätzlich die Streuwirkung an der Grenzfläche
zwischen Abschlußfenster und Wasser ausgleicht.
Zur Anpassung an verschiedene Medien können mehrere
Kompensationslinsen, wie in der Zeichnung dargestellt ist, parallel zur Gehäuseachse an Führungen 9 verschiebbar
angeordnet sein, so daß s*ie' in Anpassung an das Außenmedium nach Bedarf in den Strahlengang eingeschaltet
werden können.
Mit der beschriebenen Anordnung läßt sich der durch das Zylinderfenster oder den zylindrischen Übergang in ein
abweichendes äußeres Medium auftretende Astigmatismus vermeiden. Dadurch ist es möglich, das zu beobachtende ·
Objekt scharf abzubilden. · ■
Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen
und andere Ausführungen möglich·
Die als Beispiel dargestellte Ausführung weist bei Unterwasserbeobachtung
nach wie vor die bekannte, durch Strahlenbrechung an einer planen tJbergangsflache zwischen Luft
und Wasser bedingte Bildfeldeinengung auf.
Wenn die verwendeten Objektive in an sich bekannter Weise
für Unterwasseraufnahmen korrogiert sind, läßt sich mit der beschriebenen Anordnung zwar die Linearität erhalten,
nicht aber die Bildfeldeinengung durch Strahlenbrechung
vermeiden. Wird dagegen mit normalen, d» h. für die Aufnahme
in Luft korrigierten Objektiven gearbeitet und werden
mit solchen Objektiven Unterwasseraufnahmen durchgeführt, so entstellt auch bei einer planen tjbergangsfläche zwischen
Luft und Wasser durch die Strahlenbrechung außer einer Einengung des Bildwinkels auch noch eine kissenförmige
Verzeichnung. Diese Verzeichnung und die beim Planübergang durch Strahlenbrechung eintretende Bildfeldeinengung
können für Uhterwasserbeobachtung bei einer ähnlichen
Anordnung nach der Erfindung dadurch vermieden werden, daß zusätzlich zu den zylindrischen Kompensationslinsen
eine den Brechungsverhältnissen entsprechende rotationssymmetrische
Zerstreuungslinse in den Strahlengang eingeschaltet wird»
Anstelle einer rotationssymmetrischen Zerstreu^ungslinse
könnte auch eine zerstreuende Zylinderlinse verwendet werden, deren Achse um 90° gegen die Achse.der vorhandenen
konvexen zylindrischen Kompensationssammellinse verdreht ist· Dabei müßte die vorhandene konvexe
zylindrische Kompensationslinse entsprechend schwächer bemessen werden.
Die konvexe zylindrische Kompensationslinse mit Sammelwirkung
könnte auch mit der zusätzlichen zerstreuenden rotationssymmetrischen Linse bzw· der zylindrischen Zerstreuungslinse
zu einer torischen bzw. Sattellinse kombiniert werden. .
Durch, derartige Linsenkombination oder torischen "bzw.
Sattellinsen kann somit "bei Unterwassarbeobachtungen durch Zylinderfenster ein Astigmatismus vermieden und
die Strahlenbrechung beim Übergang von Luft in Wasser völlig kompensiert und damit auch die bei luftkorrigierten
Objektiven auftretende kissenartige Verzeichnung der Unterwasserobjekte vermieden werden.
Anstatt für die beschriebenen Zwecke getrennte Kompensationslinsen
anzuordnen, kann auch die Umlenkoptik selbst, z. B. das Umlenkprisma, auf der Sin- und/oder
Austrittsseite bzw. seine Reflexionsfläche so geformt sein, daß sie auch als auch als Kompensationslinse
wirkt.
Claims (11)
1. Kamera mit Mitteln zur Radialsicht durch Sichtumlenkung
für die Untersuchung von Hohlräumen, insbesondere der Innenwandungen von Bohrlöchern, Brunnen
und Rohrleitungen, bei der sich die optischen Mittel
zur Sichtumlenkung in einer geschlossenen Kammer mit zylindrischem Abschlußfenster befinden,· dadurch gekennzeichnet,
daß in den Strahlengang eine oder mehrere Zylinderlinsen (8) eingeschaltet sind, welche
die als Folge des Strahlenüberganges an den zylindrischen Grenzflächen (7a, 7b) des Abschlußfensters (7)
auftretenden optischen Fehler wie Astigmatismus und lineare Verzeichnung beseitigen.
2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kompensationslinse zwischen Umlenkoptik (5) und
Abschlußfenster (7) eingeschaltet ist»
5· Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zylindrische Kompensationslinse in den Strahlengang
zwischen Objektiv (5) und ümlenkoptik (5) eingeschaltet
ist· ;
4. Kamera nach Anspruch Λ bis 5» dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anpassung, an den jeweiligen Brechungsindex des
Mediums mehrere in den Strahlengang einbringbare
zylindrische Kompensationslinsen (8a, 8b) vorgesehen sind. * ' -
5. Kamera nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere zylindrische Kompensationslinsen verschiedener Brechungsindizes gegeneinander austauschbar sind.
6. Kamera nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere zylindrische Kompensationslinsen vorgesehen sind, die gleichzeitig oder einzeln in den Strahlengang
einbringbar sind,
7· Kamera nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Vermeidung des Astigmatismus und der Kompensation der Verzeichnung durch den Strahlenübergang
an den zylindrischen Grenzflächen des Abschlußfensters Mittel zur rotationssymmetrischen
Zerstreuung oder Sammlung vorgesehen sind.
8. Kamera nach Anspruch 7» gekennzeichnet durch Kombination einer zylindrischen Kompensationslinse und
einer rotationssymmetrischen Zerstreuung- öder
Sammellinse.
9.' Kamera nach Anspruch 7» gekennzeichnet durch eine
torisohe oder sattelförmige Linse,
-■ 10 -
10. Kamera nach Anspruch 7» gekennzeichnet durch die Kombination von um 90° gegeneinander versetzten
Zylinderlinsen. ♦ ·
11. Kamera nach Anspruch 1 "bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß .die Umlenkoptik durch entsprechende formgebung ihrer Ein- und/oder Austrittsflächen bzw. ihrer
Reflexionsfläche gleichzeitig als Kompensationslinse und/oder Zerstreuungslinse oder Sammellinse
wirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965J0013474 DE1959719U (de) | 1965-01-29 | 1965-01-29 | Kamera mit radialsicht zur untersuchung von bohrloechern und sonstigen hohlraeumen. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965J0013474 DE1959719U (de) | 1965-01-29 | 1965-01-29 | Kamera mit radialsicht zur untersuchung von bohrloechern und sonstigen hohlraeumen. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1959719U true DE1959719U (de) | 1967-05-03 |
Family
ID=33346506
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1965J0013474 Expired DE1959719U (de) | 1965-01-29 | 1965-01-29 | Kamera mit radialsicht zur untersuchung von bohrloechern und sonstigen hohlraeumen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1959719U (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19704750A1 (de) * | 1997-02-08 | 1998-08-13 | Inst Erdoel Und Erdgasforschun | Apparatur zur digitalen Erfassung von Oberflächen |
DE102013110423A1 (de) * | 2013-09-20 | 2015-04-09 | Karl Storz Gmbh & Co. Kg | Endoskop |
-
1965
- 1965-01-29 DE DE1965J0013474 patent/DE1959719U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19704750A1 (de) * | 1997-02-08 | 1998-08-13 | Inst Erdoel Und Erdgasforschun | Apparatur zur digitalen Erfassung von Oberflächen |
DE102013110423A1 (de) * | 2013-09-20 | 2015-04-09 | Karl Storz Gmbh & Co. Kg | Endoskop |
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