DE1957622A1 - Hochtemperaturbestaendige Emailschutzschicht - Google Patents
Hochtemperaturbestaendige EmailschutzschichtInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
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Description
*· HÖH 7Q/?Q
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Erlangen, ' ww
Berlin und München Werner-von-Siemens-Str. 50
„«,-„___ Unser Zeichen
1957622 VPA 69/1401 mü/hü
Hochtemperaturbeständige Emailschutzschicht
Die Erfindung betrifft eine hochtemperaturbeständige Emailschutzschicht
für Kernreaktorbauteile oder andere Bauteile mit schwierig emaillierbaren Formen. Solche Schichten eignen sich insbesondere
als Diffusionssperrschichten für Wasserstoff und verhindern als solche nachteilige Veränderungen von Strukturmaterialien in
Kernreaktoren, wie z.B. Brennstabhüllrohren. In dieser Funktion sind solche Emailschichten allen anderen Sperrschichten aus i
anderen Werkstoffen überlegen. Hochtemperaturbeständige Emails sind aber auch als Wärmeisolier- und Strahlungsschutzschichten,
z.B. auf hochwarmfesten Stählen, auf Nickel- und Kobaltbasislegierungen sowie anderen Hochtemperaturwerkstoffen, wie Molybdän,
Wolfram, Niob und anderen, gut geeignet. Sie werden allerdings bis heute nur selten eingesetzt, weil sie nur mit Schwierigkeiten
riß- und porenfrei aufgebracht werden können, insbesondere auf Flächen mit kleinen Krümmungsradien, wie z.B. auf den Innenwänden
enger Rohre (Brennelementhüllrohre) oder andere, auch mit konventionellen Emails nur schwierig emaillierbare Bauteile.
Die Schwierigkeiten beim Aufbringen hochtemperaturbeständiger Emails auf Flächen mit kleinen Krümmungsradien und insbesondere λ
auf hochwarmfesten Werkstoffen gehen auf die Sinterschwindung
der Emailschlickerschichten während der dem Einbrennen vorangehenden Erwärmung und auf die Differenzen zwischen den thermischen
Ausdehnungskoeffizienten der Emails und der Grundwerkstoffe zurück. Die Schlickerschichten aller Emails sind vor
dem Einbrennen in sich und mit der zu beschichtenden Fläche nur wenig fest verbunden, Infolge der Sinterschwindung und in
geringerem Maße der Unterschiede in der thermischen Ausdehnung zwischen Email und Grundwerkstoff werden diese Schichten noch
aufgelockert und erhalten unter Umstände Risse bzw. lösen sich stellenweise von der beschichteten Fläche. Dies ergibt rissige
und von Löchern und Tropfen durchsetzte unbrauchbare Email-
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YPA 69/H01 —2—
schichten, Insbesondere auf solchen Flächenbezirken, die kleine
Krümmungsradien aufweisen, da hier die Auflockerung, die Rißbildung'und die Ablösung bevorzugt eintritt. Diese Erscheinungen
sind nicht nur bei hochtemperaturbe3tändigen Emails zu beobachten, vielmehr ist es auch bekannt, daß solche Erscheinungen
auch beim Aufbringen konventioneller Emails auf Bauteile mit schwer emaillierbaren Formen und entsprechend niedrigeren
Einbrenntemperaturen in Erscheinung treten.
Versuche zur direkten Lösung der vorstehend beschriebenen Probleme
auf emailtechnischem Wege sind bisher nicht bekannt geworden. Man versuchte vielmehr, die Schwierigkeiten durch eine
entsprechende Formgebung der zu emaillierenden Teile zu umgehen. So wurde vorgeschlagen, kleine Krümmungsradien zunächst durch
Aufspritzen von Metall-Glaspulver-Gemischen mit einer Plammspritspistole
zu vergrößern und anschließend die Emailschicht aufzubringen. Aber auch diese Verfahren sind lediglich auf
Außenflächen beschränkt, bei Innenflächen, wie z.B. die Innenwandung von Rohren, sind sie nicht anwendbar.
Erfindungsgemäß ergibt sich eine lösung der dargelegten Probleme dadurch, daß die Schutzschicht aus an sich bekannten Mischemailfritten
aus wenigstens einem Anteil mit niedrigem Erweichungspunkt (kleiner 60O0O) und engem Abstand zwischen
Erweichungs- und Schmelztemperatur sowie einem Anteil mit wesentlich höher liegendem Erweichungspunkt (größer 650° bis
7000C) sowie größerem Abstand zwischen Erweichunga- und
Schmelztemperatur besteht, die nach üblichen Aufbringungsmethoden, wie z.B. Spritzen und Trocknen, in bekannter Weise
niedergeschmolzen werden. Derartige Emailüberzüge sind im Zusammenhang mit unlegierten Kohlenstoffstählen mit Kohlenstoffgehalten
*> 0,1 $ bekannt geworden. Beim Aufbringen konventioneller
Grundemails auf solchen Stählen ergeben sich durch Gase aus Reaktionen des chemisch gebundenen Wassers Im Emailschlicker
mit dem Kohlenstoff der Stahloterfläche während des
Einbrennens Gase, die zu Blasen und durchgehenden Poren, sogen. "Durchschüssen" führen. Bei Verwendung der Emailfritten aus den
genannten zwei Komponenten wird die Stahloberfläche verhältnis-
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mäßig rasch, durch die bei niedrigerer Temperatur erweichende
Komponente benetzt und so vor der Reaktion mit dem Emailwasser geschützt. Vor dem Dichtschmelzen der gesamten Schicht entstandene
kleine Grasmengen entweichen an die Oberfläche, führen also nicht zu Durchschüssen.
Beim Einbrennen hochtemperaturbestandiger Emails auf hochwarmfesten
Stählen und anderen hochwarmfesten Werkstoffen ist keine Reaktion des Emailwassers mit dem Kohlenstoff zu erwarten, da
die Kohlenstoffgehalte dieser Werkstoffe unter 0,1 Ί» liegen.
Darüber hinaus befindet sich an der Werkstückoberfläche oftmals auch eine undurchlässige Chromoxydschicht. Es treten jedoch die *
eingangs erwähnten Erscheinungen auf, die noch dadurch verstärkt werden können, daß Reaktionsgase freigelegte Oberflächenpartien
des Grundwerkstoffes angreifen und eine Benetzung desselben durch die schmelzende Emailfritte behindern.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Emaillierung von hochtemperaturfesten
Werkstoffen mit hochtemperaturbeständigen Emails insbesondere bei sehr ungünstigen Oberflächenformen, wie z.B. auch
auf der Innenseite von engen Rohren, mit Hilfe der bei kohlenstoffhaltigen Stählen bekannten Mischemailfritten sehr gut möglich
ist. Da in diesen Mischemailfritten bereits eine innige Mischung der niedrig und hoch schmelzenden Anteile vorhanden ,
ist, wird eine Rißbildung in den Schlickerschichten sowie ein Ablösen dieser Schichten vom Grundwerkstoff mit den beschriebenen
Folgen vermieden, da sozusagen der niedrig, also schnell schmelzende Anteil der Fritte die höher schmelzenden Teilchen .
zusammenhält, bis auch diese ihren Erweichungs- und auch dann den Schmelzpunkt erreichen und somit einen glatten Emailüberzug
bilden. Diese Wirkung der niedrig schmelzenden Komponente tritt insbesondere auch an Stellen mit kleinen Krümmungsradien ein,
so daß auch hier ein einwandfreies Benetzen der Werkstückoberfläche sowie ein Zusammenschmelzen der praktisch nicht
sichtbaren Mikrorisse erfolgt.
In der nachstehenden Tabelle Bind als Beispiel für diese Mischemailfritten
zwei Zusammensetzungsbeispiele A und B aufgeführt.
109822/0785 ~4~
J y b 7 6 2 2
VPA 69/1401
-4-
Beispiel | A | Beispiel |
°2
°2 |
B |
*
1ο |
58 18 |
,7 1ο ,0 1> |
|
schnell erweichende Komponente |
Si O2 Pb 0 |
24,5 1> 42,0 ?δ |
Si Ti |
O | 39,0 24,3 |
1ο | 9 | ,7 $ |
Ba 0 | 7,6 % | Ca | O | 5,7 | % | 10 | ,0 # | |
Al2O3 | 4,8 % | Mg | 2° | 4,1 | % | 3 | ,6 1α | |
Bi2O3 | 9,5 $> | Na | O | 11,5 | 1ο | |||
Mo2O3 | 4,6 1a | K2 | 2° | 10,6 | 1ο | |||
Sa2O3 | 3,9 $ | Li | 2°3 | 1,9 | 1ο | |||
Cr2O3 Ce O2 |
3,0 # 1,0 * |
Cr | (SiAl 203.2S |
3,0 | ||||
langsam erweichende Komponente |
Si O2 Al2O3 |
48,6 i» 9,6 # |
Na Al |
2°3 | Ιο4 | |||
Ca 0 | 19,3 # | Fe | °2 | |||||
V2 O5 | 13,9 1> | Si | 2° | |||||
Na2O | 6,4 # | Na | ||||||
Ko O | 2,2 JA | |||||||
Da mit diesen Emails ein hochtemperaturfester Schutzüberzug erzeugt
werden soll, ist es notwendig, die langsam erweichende Komponente mit ihrer hohen Schmelztemperatur mit einem möglichst
hohen Prozentsatz in die Mischfritte einzubringen. Die schnell erweichende, also niedrig schmelzende Komponente hat lediglich
die Funktion, die Werkstückoberfläche rasch zu benetzen und die Körnchen der erst bei sehr viel höheren Temperaturen schmelzenden
Frittenanteile zusammenzuhalten. Es ist daher zweckmäßig, den Anteil der hochschmelzenden Fritte möglichst hoch zu wählen,
die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß ein Anteil von 80 # in der Mischfritte noch sehr gute Ergebnisse liefert. Es ist
daraus zu entnehmen, daß auch noch höhere Anteile der Hochtemperaturkomponente noch sehr wohl zu brauchbaren Ergebnissen
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—5—
VPA 69/H01
-5-
fuhren können. Abschließend sei bemerkt, daß sich die Verfahrenstechnik
für das Aufbringen dieser Emails in keiner Weise von der bisher üblichen - Aufspritzen oder Aufstreichen und Trocknen,
Sintern, Schmelzen - unterscheidet.
1 Patentanspruch
-6-109822/0785
Claims (1)
- VPA 69/H01 -6-PatentanspruchHochtemperaturbeständige Emailschutzschicht für Kernreaktor-Bauteile oder andere Bauteile mit schwierig emaillierbaren Formen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus an sich bekannten Mischemailfritten aus wenigstens einem Anteil mit niedrigem Erweichungspunkt (kleiner 6000C) und engem Abstand von Erweichungsund Schmelztemperatur sowie einem Anteil mit wesentlich höher liegendem Erweichungspunkt (größer 650 bis 7000O) und größerem Abstand zwischen Erweichungs- und Schmelztemperatur besteht, die nach üblichen Aufbringungsmethoden, wie z.B. Spritzen und Trocknen, in bekannter Weise niedergeschmolzen wird.108822/0785
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691957622 DE1957622A1 (de) | 1969-11-15 | 1969-11-15 | Hochtemperaturbestaendige Emailschutzschicht |
FR7040558A FR2069308A5 (en) | 1969-11-15 | 1970-11-13 | Refractory enamels with low and high - melting components |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691957622 DE1957622A1 (de) | 1969-11-15 | 1969-11-15 | Hochtemperaturbestaendige Emailschutzschicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1957622A1 true DE1957622A1 (de) | 1971-05-27 |
Family
ID=5751274
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691957622 Pending DE1957622A1 (de) | 1969-11-15 | 1969-11-15 | Hochtemperaturbestaendige Emailschutzschicht |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1957622A1 (de) |
FR (1) | FR2069308A5 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4879066A (en) * | 1987-04-11 | 1989-11-07 | Geoffrey Crompton | Fire retardant additives and their uses |
US5296413A (en) * | 1991-12-03 | 1994-03-22 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Automotive glass thick film conductor paste |
-
1969
- 1969-11-15 DE DE19691957622 patent/DE1957622A1/de active Pending
-
1970
- 1970-11-13 FR FR7040558A patent/FR2069308A5/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4879066A (en) * | 1987-04-11 | 1989-11-07 | Geoffrey Crompton | Fire retardant additives and their uses |
US5296413A (en) * | 1991-12-03 | 1994-03-22 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Automotive glass thick film conductor paste |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2069308A5 (en) | 1971-09-03 |
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