DE1956944B2

DE1956944B2 - Verfahren zur herstellung eines matten schichtstoffes

Info

Publication number: DE1956944B2
Application number: DE19691956944
Authority: DE
Inventors: Kenji Fujieda Saito (Japan)
Original assignee: Sumitomo Bakelite Co Ltd
Current assignee: Sumitomo Bakelite Co Ltd
Priority date: 1968-03-26
Filing date: 1969-03-25
Publication date: 1973-05-17
Also published as: FR2004755A1; DE1915182B2; SE374303B; DE1915182A1; MY7300081A; GB1247962A; US3616198A; DE1956944C3; DE1956944A1; SU580814A3; FR2004755B1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines matten Schichtstoffes, wobei zwischen eine mit hitzehärtbarem Harz imprägnierte Folie und eine Metallplatte eine Folie aus thermoplastischem Harz gelegt wird und das Gefüge zur Vereinigung unter Druck erhitzt wird, während die thermoplastische Folie mit einem Peroxyd oder einem Gemisch aus dem Peroxyd und einer organischen Säure oder einem Gemisch aus dem Peroxyd und einem Anhydrid aktiviert wird, wobei diese Bestandteile in dem Gefüge vorliegen.

Die sich ergebenden Schichtstoffe sind als Polstermaterial für elektrische Instrumente und Innenplatten von Fahrzeugen und Häusern, hier vor allem als Dekorationsplatten, geeignet.

Um eine mit hitzehärtbarem Harz imprägnierte Folie und ein Metallblech oder eine Metallfolie miteinander haftend zu verbinden, um daraus einen Schichtstoff herzustellen, werden gewöhnlich zwei Verfahren angewendet, d. h., entweder wird ein mit einer Lösung eines Gemisches aus thermoplastischem Harz und hitzehärtbarem Harz imprägniertes Klebpapier zwischen die imprägnierte Folie und das Blech oder die Metallfolie gelegt oder die Lösung wird auf das Blech oder die Folie aufgebracht und dann wird die imprägnierte Folie aufgelegt und anschließend wird in beiden Fällen die Anordnung zur Vereinigung unter Druck zwischen zwei Druckplatten oder -walzen einer Maschine zur kontinuierlichen Bearbeitung unter Bildung eines Schichtstoffes erhitzt.

Wenn ein Schichtstoff dieser Art mit einer matten Oberfläche gewünscht wird, 30 ist man nach dem üblichen Verfahren gezwungen, entweder mit einer fein mattierten Oberfläche versehene Druckplatten oder -walzen zu verwenden oder die Oberfläche des Schichtstoffes zu schleifen, so daß er mit einer matten Oberfläche versehen ist, die reflektierendes licht gleichmäßig streut. Bei dem bisher bekannten Verfahren konnte die Druckplatte oder -wake nicht wiederverwendet werden, wenn deren Oberfläche nur

durch einen geringfügigen Kratzer beschädigt wurde. Ferner war zur Herstellung verschiedener matter Schichtstoffe eine Reihe von Druckplatten oder -walzen erforderlich. Ein weiterer Nachteil des Verfahrens bestand darin, daß die Druckplatten oder -walzen

sorgfältig behandelt werden mußten und daß diese eine geringe Leistung und geringe Betriebsfähigkeit aufwiesen. Bei dem zuletzt genannten Verfahren ergaben sich auch Nachteile dadurch, daß ein sehr umständliches Verfahren erforderlich war, um eines nach

dem andern zu bearbeiten, und daß ein großes Geschick und viel Erfahrung hinsichtlich der mechanischen Bearbeitung erforderlich waren, um verschiedene Oberflächen zu erhalten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei ei-

»o nem Verfahren der eingangs beschriebenen Art den Vorgang der Erzeugung der matten Oberfläche zu verbessern und zu vereinfachen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß eine zweite Folie aus thermo-

»5 plastischem Harz auf die mit hitzehärtbarem Harz imprägnierte Folie gelegt wird, wobei der Erweichungspunkt der zweiten thermoplastischen Folie im wesentlichen gleich oder höher als die Erhitzungstemperatur, jedoch höher als der Erweichungspunkt der

ersten thermoplastischen Folie ist, und daß nach dem Heißverpressen der Schichtung die zweite thermoplastische Folie ieder entfernt wird.

Unter dem hk ■ verwendeten Ausdruck »Erweichungspunkt« ist t/fir unter einer Belastung von 1 kg

gemessene Vicat-L -weichungspunkt gemäß JIS-K-6740 zu verstehen.

Die Verwendung der zweiten thermoplastischen Folie führt zu einem Schichtstoff mit einer matten Oberfläche, sie wird nach dem Erhitzen unter Druck von dem Schichtstoff wieder entfernt.

Die zweite thermoplastische Folie kann ein im Handel erhältlicher thermoplastischer Harzfilm sein. Beispiele dafür sind Polyester, Poly acetal, Polytetrafluoräthylen, Polyäthylen, Polypropylen, Polybutadien, Polycarbonat, Polyamid, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyacrylat, Polystyrol, Polyvinylacetat sowie Mischpolymerisate aus deren Monomeren, die zur Mischpolymerisation befähigt sind.

Für die Beziehung zwischen den jeweiligen Temperaturen des Erweichungspunktes der ersten thermoplastischen Folie (T₁), der Zersetzungstemperatur des Peroxyds (T₂), der während der Erhitzungsstufe angewandten Temperatur (T₃) und des Erweichungs-

punktes der zweiten thermoplastischen Folie ( T₄) gilt folgende Formel:

T₁ ^ T₂ < T₃^T₄

Wenn die Folie einen Erweichungspunkt T₄ aufweist, der weit höher liegt als die Erhitzungstemperatür T₃ in dem Verfahren, so ist der Mattheitsgrad der Oberfläche des erhaltenen Schichtstoffes geringer als derjenige des Schichtstoffes, der erhalten wird, wenn eine Folie mit einem Erweichungspunkt verwendet wird, der praktisch gleich der Erhitzungstemperatur ist.

In Ausgestaltung der Erfindung kann ein Schichtstoff mit einem erwünschten Muster auf seiner Oberfläche dadurch hergestellt werden, daß die zweite

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thermoplastische Folie ein unebenes Muster aufweist. stische FoHe auf den mit ungesättigtem Polyesterharz

Bei Einsatz einer derartigen zweiten Folie zeigt imprägnierten Bogen aufgebracht wurde und die so

sich, je höher der Erweichungspunkt und je geringer hergestellte Anordnung zwischen zwei DruckMssen-

die Dehnung bei Erhitzen der Folie sind, um so stärker platten bei einer Temperatur von 140° C unter einem

ist das Muster auf der Oberfläche des erhaltenen S Druck von 6 kg/cm² während 10 Minuten erhitzt

Schichtstoffes. wurde und der Polyvinylalkohol nach Abkühlen ent-

Das Aufbringen des unebenen Musters auf die fernt wurde. Auf diese Weise wurde ein matter

zweite Folie kann durch übliche Methoden herbeige- Schichtstoff erhalten,
führt werden, beispielsweise indem der Film durch

eine Prägewalze unter Druck hindurchgeführt wird ^lo Beispiel 3

und gegebenenfalls durch Erhitzen oder Formen des 90 TeUe Diallylphthalatpräpolymeres, 10 Teile

ursprünglichen Harzes in einer Form mit dem ent- Diallylphthalat und 3 Teile tert.-Butylperbenzoat

sprechenden Muster. wurden in 100 Teilen Methyläthylketon gelöst. Ein

Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. pigmenthaltiges Papier wurde mit der Diallylphtha-

Die darin aufgeführten Teile beziehen sich auf das ¹S latlösung imprägniert und getrocknet.

Gewicht. Ein Diallylphthalatharz-Dekorationsschichtstoff

_R . . wurde hergestellt, indem eine Polypropylenfolie mit

Beispiel 1 einem Vicat-Erweichungspunkt von 145 ° C mit einer

93 Teile Diallylphthalatpräpolymeres, 7 Teile Stärke von 25 μ zwischen das harzimprägnierte Papier

Diallylphthalat und 2 Teile Benzoylperoxyd wurden ^ao und die korrosionsbeständig legierte Aluminiumplatte

in 15ö Teilen Aceton gelöst. Ein mit Diallylphthalat- mit einer Starke von 1,2 mm eingefügt wurde, ein

harz imprägnierter Papierbogen wurde dadurch her- Polyäthylenterephthalatfilm mit einem Vicat-Erwei-

gestellt, daß ein Bogen aus bedrucktem Dekorations- chungspunkt von 165° C mit unebenem Muster auf

papier von 80 g/m² (bezogen auf Trockengewicht) mit das mit Harz imprägnierte Papier aufgelegt wurde und

der Lösung imprägniert wurde. Eine Polyäthylenfolie ^a5 die Anordnung durch Erhitzen bei 160° C unter ei-

mit einer Stärke von 50 μ wurde auf eine korrosions- nem Druck von 20 kg/cm² zwischen zwei Druckkis-

beständig legierte Aluminiumplatte einer Stärke von senplatten vereinigt und abgekühlt wurde. Es wurde

0 8 mm aufgebracht, das mit Harz imprägnierte Papier eine matte Dekorationsplatte mit unebenem Muster

wurde auf die Polyäthylenfolie mit einem Vicat-Er- auf ihrer Oberfläche erhalten,

weichungspunkt von 93° C gelegt, und ein Polypropy- 3o

lenfilm mit einem Vicat-Erwekhungspunkt von Beispiel 4

145° C wurde als zweite thermoplastische Folie auf Ein mit Diallylphthalatharz imprägnierter Bogen

das mit Harz imprägnierte Papier aufgelegt. Die An- wurde hergestellt, indem ein bedrucktes Faservlies

Ordnung wurde bei einer Temperatur von 125° C un- vom Acryltyp von 30 g/m² mit einer Lösung aus 93

ter einem Druck von 12 kg/cm² zwischen zwei Druck- 35 Teilen Diallylphthalatpräpolymerem, 7 Teilen Dial-

kissenplatten während 10 Minuten erhitzt, man ließ lylphthalat und 2 Teilen Benzoylperoxyd in 150 Teilen

sie anschließend abkühlen und dann wurde der Poly- Aceton zu einem solchen Harzgehalt imprägniert

propylenfilm entfernt. wurde, daß er 70 Gewichtsprozent des erhaltenen im-

Auf diese Weise wurde ein matter Dekorationsstoff prägnierten Bogens betrug.

aus Diallylphthalatharz auf der korrosionsbeständig 40 Auf eine entfettete Stahlplatte mit einer Stärke von

legierten Aluminiumplatte als Träger hergestellt. 0,3 mm wurde eine Lösung aus 1 Teil Benzoylperoxyd, 10 Teilen Maleinsäureanhydrid und einem Ge-

Beispiel 2 misch aus 15 Teilen Toluol und 65 Tauen Aceton auf-

75 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes mit ei- gebracht und getrocknet, wobei die mit einem

ner Säurezahl von 20, das aus Phthalsäureanhydrid, 45 Gemisch aus Benzoylperoxyd und Maleinsäureanhy-

Maleinsäureanhydrid und Diäthylenglykol nach übli- drid überzogene Platte erhalten wurde,

chen Verfahren hergestellt worden war, 25 Teile Dial- Eine Dekorationsplatte aus mit Diallylphthalatharz

lylphthalat und 3 Teile einer 50 Gewichtsprozent Me- beschichtetem Stahl wurde hergestellt, indem eine fe-

thyläthylketonperoxyd enthaltenden Lösung wurden ste Polyvinylchloridfolie mit einem Vicat-Erwei-

in Gegenwart von 50 Teilen Aceton unter Rühren 5° chungspunkt von 82° C mit einer Stärke von 50 μ auf

vermischt. Das so erhaltene Gemisch wurde auf ein die behandelte Oberfläche der Platte gelegt wurde,

Faservlies von 30 g/m² als Grundgewicht synthetischer ferner darauf der mit Diallylphthalatharz imprä-

Acrylfasern, das bedruckt war, aufgebracht und man gnierte Bogen gebracht wurde, ein Polypropylenfilm

erhielt einen mit ungesättigtem Polyesterharz imprä- mit einem Vicat-Erweichungspunkt von 145° C auf

gnierten Bogen, der nach uer Imprägnierung 60 % 55 den mit Harz imprägnierten Bogen aufgelegt wurde

Harz enthielt. und die Anordnung unter Erhitzen auf eine Tempera-

Ein matter ungesättigter Polyesterharzschichtstoff tür von 135° C unter einem Druck von 20 kg/cm²

auf einer Stahlplatte als Träger wurde dadurch herge- während 20 Minuten zwischen zwei Druckkissenplat-

stellt, daß als erste thermoplastische Folie eine Folie ten zusammengefügt und gekühlt wurde und der PoIy-

einerStärkevonSO^ausÄthylen/Vinylacetat-Copo- ^6o propylenfilm nach dem Abkühlen entfernt wurde,

lymerem mit einem Vicat-Erweichungspunkt von . .

83° C, das letzteres Monomeres in einer Menge von Beispiel 5

4 Mol-Prozent enthielt, auf eine Stahlplatte einer Eine 10 %ige Lösung aus tert.-Butylperbenzoat in

Stärke von 0,3 mm, die entfettet worden war, aufge- Aceton wurde auf die unbedruckte Seite eines mit

legt wurde, ferner auf die Folie der mit Harz imprä- ⁶5 Melamin imprägnierten Bogens für Dekorationsplat-

gnierte Bogen aus nicht-gewebtem Stoff aufgelegt ten aufgesprüht, um den Bogen mit dem Peroxyd zu

wurde, ein Polyvinylalkoholfilm mit einem Vicat-Er- überziehen,

weichungspunkt von 145° C als zweite thermopla- Es wurde ein mit Melaminharz beschichteter De-

korationsschichtstoff hergestellt, indem errs Polypropylenfolie mit einem Vicat-Erweic&ungspunkt von ί 45° C und einer Stärke von 25 μ auf eine korrosionsbeständig legierte Aluminiumplatte mit einer Stärke von 1,2 mm, die mit einer 3 %igen Lösung von Oxalsäure in Methanol behandelt worden war, aufgebracht wurde, der mi£ dem Meiaminharz imprägnierte Bogen wurde auf den Polypropylenfilm gelegt und darüber wurde ein Polyäthylenterephthalatfilm mit einem Vicat-Erweichungspunkt von 165° C mit einer Dicke von 20 Mikron gelegt; die Anordnung wurde durch Erhitzen auf eine Temperatur von 165° C unter einem Druck von 120 kg/cm² 30 Minuten lang heiß verpreßt und gekühlt. Nach dem Abkühlen wurde der Polyäthylenterephthalatfilm abgezogen. Auf diese Weise wurde eine halbmatte Dekorationsplatte erhalten.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines matten Schichtstoffes, wobei zwischen eine mit hitzehärtbarem Harz imprägnierte Folie und eine Metallplatte eine Folie aus thermoplastischem Harz gelegt wird und das Gefüge zur Vereinigung unter Druck erhitzt wird, während die thermoplastische Folie mit einem Peroxyd oder einem Gemisch aus dem Peroxyd und einer organischen Säure oder einem Gemisch aus dem Peroxyd und einem Anhydrid aktiviert wird, wobei diese Bestandteile in dem Gefüge vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Folie aus thermoplastischem Harz auf die mit hitzehärtbarem Harz imprägnierte Folie gelegt wird, wobei der Erweichungspunkt der zweiten thermoplastischen Folie im wesentlichen gleich oder höher als die Erhitzungstemperatur, jedoch höher als der Erweichungspunkt der ersten thermoplastischen Folie ist, und daß nach dem Heißverpressen der Schichtung die zweite thermoplastische Folie wieder entfernt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite thermoplastische Folie ein unebenes Muster aufweist.