DE19549138C2 - Schichtstoff-Tafel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schichtstoff-Tafel, die bei­ spielsweise auf Fußböden verlegt oder zum Verkleiden von Wänden und Fassaden verwendet werden kann.

Bekannte Tafeln oder Platten dieser Art, die einen aus Holz- oder Pressholz-Lagen bestehenden Kern enthal­ ten, haben eine schlechte Alterungsbeständigkeit und werden nur für ganz bestimmte Zwecke verwendet, bei­ spielsweise um einen ästhetischen Anblick zu dienen.

Die Anmelderin hat eine neuartige Tafel aus Ver­ bundmaterial nach dem Sandwich-Typ entwickelt, die aus verschiedenen, den Kern von den Außenflächen un­ terscheidenden Schichten aufgebaut ist. Diese neuen Tafeln bieten das Aussehen einer Oberfläche aus natür­ lichem Holz und sind aufgrund einer Reihe hochwerti­ ger Eigenschaften geeignet, auf weit ausgedehnten An­ wendungsfeldern in der Konstruktionstechnik, im Bau­ wesen, im Innenausbau, zur Raumausstattung, als Deko­ rationen usw. eingesetzt zu werden; darüber hinaus be­ sitzen sie ein optimales Alterungsverhalten und hohe Dauerhaltbarkeit.

Die fertigen Tafeln zeichnen sich auch dadurch aus, daß für ihre Oberflächen eine große Vielfalt an natürli­ chen Hölzern und unterschiedlichen Farbtönen zur Ver­ fügung steht; auch können die Endprodukte mit be­ stimmten Arten von Design-Mustern versehen werden.

Es ist von Bedeutung, daß die vorteilhaften Eigen­ schaften der erfindungsgemäßen Tafeln sowohl hin­ sichtlich der Oberfläche (Undurchlässigkeit, Abriebsfe­ stigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Streifenbildung, UVA-Strahlung usw.) als auch hinsichtlich des gesamten Sandwich-Verbunds (physikalischchemische, mechani­ sche, strukturelle Festigkeit usw.) ihrerseits zu Bauele­ menten im Sinne eines Baumaterials führen, das für eine Verwendung unter externen Umgebungsbedingungen bewitterungsfest (mit Widerstandsfähigkeit gegen Re­ gen, Frost, Schnee und Sonne usw.) und bestens geeig­ net ist.

Um den Erfindungsgegenstand besser verstehen zu können, ist in den Zeichnungen eine bevorzugte Ausfü­ rungsform wiedergegeben, in der in mehrfacher Hin­ sicht Änderungen möglich sind, ohne vom Grundgedan­ ken der Erfindung abzuweichen. Es zeigen, jeweils sche­ matisch,

Fig. 1 einen Querschnitt der Tafel nach der Erfindung und

Fig. 2 einen abgebrochenen Querschnitt in Explo­ sionsdarstellung einer praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tafel mit ihren verschiedenen, für ein besseres Verständnis voneinander getrennt dar­ gestellten Schichten.

Entsprechend den Zeichnungen sind zwei Holzplat­ ten m₁ und m₂ vorgesehen, die über die gesamte Fläche geschichtet sind bzw. aus Holzlaminaten (Lagen, Blät­ tern) bestehen, eine Dicke e zwischen 0,4 und 1,5 mm haben und mit einem Phenol-Formaldehyd-Harz flüs­ sigkeitsabweisend getränkt behandelt sind, das auf alko­ holischer Basis einen hohen Trockenauszug von minde­ stens 50% aufweist.

Andere Eigenschaften/Anforderungen der Holzplat­ ten m₁ und m₂ wie ihre Festigkeit, Feuchtigkeitsgehalt und dergleichen sind konventioneller Art und ergeben sich aus dem Folgenden.

Um die Tafel 1 an ihrer Außenseite feuerfest zu ma­ chen, werden die Platten m₁ und m₂ in (eine Lösung aus) feuerhemmende Salze (ammoniakhaltige Phosphate) getaucht, bevor man sie mit den zuvor genannten Phe­ nol-Formaldehyd-Harzen behandelt.

Die Tafel 1 weist eine als Sichtfläche bestimmte Vor­ derseite C₁ und eine Rückseite C₂ auf, die bei Bedarf ebenfalls Sichtfläche sein kann.

Auf der als Sichtfläche bestimmten Vorderseite C₁ ist oben auf der Holzplatte ml eine Gruppe f von unter­ schiedlichen Filmen oder Schichten f₁, f₂, f₃ vorgesehen, die aus absorbierenden und lichtdurchlässigen oder durchsichtigen Zellulose-Folien bestehen, so daß ein Be­ nutzer u von außen die Maserung der Holzplatte m₁ und gegebenenfalls auch die der Holzplatte m₂ auf der Rückseite C₂ sehen kann.

Einige Schichten f₁, f₂ haben ästhetische Funktionen, wozu ihre Folien mit phenolhaltigen Harzen oder ande­ ren gleichwertigen polymerisierbaren Harzen imprä­ gniert sind, die nach Bedarf Pigmente beinhalten, um zwischen absoluter Farblosigkeit/Transparenz bis zu ei­ ner bestimmten Farbe und entsprechenden Übergangs­ farbtönen variieren zu können. Wenn z. B. die Farbe bzw. der Naturton der Platte m₁ sichtbar sein solle wird den Filmen f₁, f₂ ein durchsichtiges Pigment (Füllstoff) beigegeben, oder wenn ein Zwischenton erwünscht ist, können ein durchsichtiger Film f₁ und ein anderer mit Farbe pigmentierter Film f₂ usw. nach Belieben zur An­ wendung kommen.

Weitere Schichten oder Filme f₃ usw. haben Anwen­ dungs- und Gebrauchsfunktionen, wozu andere Harze mit anderen beigemischten Füllstoffen oder Additiven verwendet werden (z. B. Silizium, feuerhemmende Stof­ fe, usw.).

Wenn beispielsweise die Tafel 1 gegen Abnutzung oder Abrieb widerstandsfest sein soll, wird der Film f₃ mit Melamin und Silizium bzw. deren Mischung imprä­ gniert. Wenn sich die Farben der Platte(n) durch Einwir­ kung von UVA-Strahlen nicht verändern sollen, wird für den Film f₃ eine Imprägnierung mit einem acrylhaltigen Harz verwendet. Die Reihenfolge der Filme f₁, f₂, f₃ ist in Fig. 2 nur beispielhaft angegeben, es ist jede andere beliebige sinnvolle Reihenfolge möglich.

Entsprechend den Zeichnungen enthält die Tafel 1 zwischen den Platten m₁ und m₂ einen Kern a, der aus Bündeln oder Paketen k₁, k₂, ... k_n gebildet ist, die aus absorbierenden Zellulose-Blättern/-Lagen/-Bogen mit einem hohen Grammgewicht, beispielsweise 190 g/m² im unbehandelten Zustand bestehen und mit einem phe­ nolhaltigen Harz zur Bildung von pre-pegs imprägniert sind. Solche Blätter sind unter der Bezeichnung "Kraft" bekannt.

Die Bündel k₁, k₂... k_n bestehen beispielsweise aus 10 Blättern (die Anzahl der Bündel und die Anzahl von Blättern pro Bündel sind abhängig von der End-Dicke des Kerns a und vom Grad der gewünschten Gleichmä­ ßigkeit). Die Blätter können einzeln und/oder in den aufeinanderfolgenden Bündeln k₁, k₂... abwechselnd mit unterschiedlichen Winkeln k_n zueinander angeord­ net sein, damit eine multidirektionale Ausrichtung der Zellulosefasern im Verband des Kerns a zustande kommt.

Die Rückseite C₂ der Tafel besteht aus einer Gruppe f' von Schichten oder Filmen f'₁, f'₂, f'₃, die wie die Schichten f₁, f₂, f₃ der Vorderseite C₁ oder ähnlich wie oben beschrieben aufgebaut sein können. Für den Fall, daß die Rückseite C₂ dazu bestimmt ist, auf einem Bo­ den, an einer Wand oder an einer Mauer angeklebt, angeheftet oder sonstwie angebracht zu werden, ist auf der Holzplatte m₂ mindestens ein Bündel oder Lagenpa­ ket f'₁ vom Kraft-Typ aufgebracht, wie es entsprechend den vorhergehenden Erläuterungen für den Kern a ver­ wendet wird.

Die Vorderseite C₁ und die Rückseite C₂ können mit einem Design oder einem Relief-Muster ausgestattet sein, das mit Hilfe von Druckformen aufgebracht wird, die das aufzudruckende/einzuprägende Design aufwei­ sen und zwischen der Tafel 1 und dem Gesenk einer Presse für die Herstellung der Tafel 1 angeordnet wer­ den.

Vorzugsweise werden für die Vorderseite C₁ zwei oder drei Schichten f₁, f₂, f₃ benutzt.

Die Bedingungen, unter denen die vorbeschriebenen Deck- und Zwischenschichten zu einer einheitlichen Ta­ fel 1 verpreßt werden und harten, wie Feuchtigkeits­ grad, Temperaturen und Preßdauer, können den beim Stand der Technik üblichen entsprechen.

Die Tafel 1 wird danach in Stücke geschnitten, deren Größe und Form den Wünschen der Anwender entspre­ chen und an den für sie bestimmten Verwendungszweck angepaßt sind.

Claims (8)

1. Schichtstoff-Tafel mit einer Vorderseite (C₁) und einer Rückseite (C₂), gekennzeichnet durch

• a) zwei Holzplatten (m₁) und (m₂) mit einem geschichteten Laminat-Aufbau von einer Dic­ ke (e) zwischen 0,4 und 1,5 mm, die mit einem Phenolharz mit hohem Trockenauszug ge­ tränkt sind,
• b) zwischen denen ein Kern (a) angeordnet ist, der aus Bündeln (k₁), (k₂)... absorbierender Zellulose-Blätter/-Bahnen besteht, die ein ho­ hes Grammgewicht aufweisen und mit phenol­ haltigem Harz imprägniert sind,
• c) wobei auf der die Vorderseite (C₁) der Tafel (1) bildenden Holzplatte (m₁) mehrere licht­ durchlässige und/oder durchsichtige Folien oder Schichten (f₁), (f₂) aus absorbierender, mit einem polymerisierbaren Harz imprägnierter Zellulose angeordnet sind.

2. Tafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blätter- oder Bahnenbündel (k₁), (k₂)... im Kern (a) übereinanderliegend abwechselnd mit un­ terschiedlichen Winkeln zueinander angeordnet sind.

3. Tafel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens eine der Schichten (f₁), (f₂) einen pigmentierten Füllstoff enthält.

4. Tafel nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Rückseite (C₂) aus mehreren Schichten (f'₁), (f'₂) besteht, die denen der Vorderseite (C₁) gleichartig sind.

5. Tafel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite (C₂) mindestens aus einem Bündel absorbierender Blätter/Bahnen besteht, die ein hohes Grammgewicht aufweisen und mit phenolhaltigem Harz imprägniert sind.

6. Tafel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Schichten mit Mela­ min als Harz und Silizium als Füllstoff gebildet ist.

7. Tafel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Schichten mit einem acrylhaltigen Harz imprägniert ist.

8. Tafel nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die außenliegen­ de Oberfläche ein Reliefmuster aufweist.