DE19548545C2 - Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus Keramik und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus Keramik und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus Kera
mik werden bisher hergestellt durch Auftrag farbiger
Glasuren sowie seit einiger Zeit auch durch elektrostati
schen Auftrag von farbigen Pulverlacken und anschlie
ßendes Einbrennen dieser Pulverlacke bei Temperatu
ren zwischen 200°C und 300°C.
Das Auftragen von farbigen Glasuren ist zwar seit
langer Zeit bekannt jedoch mit erheblichem Aufwand
verbunden. Das elektrostatische Auftragen von farbi
gen Pulverlacken ist weniger aufwendig, jedoch ist es
mit dem Nachteil verbunden, daß die Keramikgefäße
oder Ziergegenstände nur einfarbig eingefärbt werden
können. Bereits kleine Dickenschwankungen im Pulver
auftrag führen zu ungleichmäßiger Einfärbung und so
mit zu Produkten minderer Qualität.
Die DE 44 21 557 C1 beschreibt ein Verfahren zum
Glasieren einer unglasierten Fliese, wobei die Fliese zu
nächst mit einer gegebenenfalls pigmentierten Grundie
rung versehen und diese Teilvernetzung anschließend
mit einer Lackschicht versehen wird. Beide Schichten
werden danach voll vernetzt.
Aus der EP 0 066 703 A1 ist eine Beschichtung von
Keramik-Biskuits bekannt, wobei der gegebenenfalls
mit einem Primer (Silan) vorbeschichtete Körper nach
dem Trocknen elektrostatisch mit einem Kunststoffpul
ver beschichtet und anschließend gegebenenfalls mit ei
nem organischen Farblack versehen wird.
Die DE-AS 25 51 837 betrifft ein Verfahren zum Be
schichten von Klinker-, Ton bzw. Keramikbiskuits oder
dergleichen mit pulverförmigen Backen im elektrostati
schen Spritzverfahren.
Die DE-AS 27 32 062 B2 bezieht sich auf ein Verfah
ren zum Aufbringen eines Überzugs aus zwei Kunst
harzschichten, von denen die unter Schicht verhältnis
mäßig elastisch ist und die Deckschicht eine erhöhte
Oberflächenhärte aufweist, auf Gegenstände aus Glas
oder Keramikmaterial, wobei der Überzug geeignet ist,
sowohl Splitter der Gegenstände festzuhalten, als auch
eine Wiederverwendung der Gegenstände (z. B. Fla
schen) zu ermöglichen.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einfacher,
preiswerter und doch zuverlässig die gefärbten Zierge
fäße und Ziergegenstände aus Keramik zur Verfügung
zu stellen, welche auch mehrfarbig eingefärbt sein kön
nen und dennoch eine Farbschicht aufweisen, die weder
abwaschbar noch leicht abkratzbar ist.
Es wurde jetzt gefunden, daß diese Aufgabe beson
ders einfach dadurch gelöst werden kann, daß gebrann
te, zumindest außen nicht glasierte Ziergefäße und Zier
gegenstände aus Keramik zunächst mit einer oder meh
reren farbigen, wäßrigen Kunststoffdispersionen einge
färbt nach dem Abtrocknen elektrostatisch mit einem
transparenten Pulverlack beschichtet und dann auf
Temperaturen zwischen 200°C und 300°C erhitzt wer
den.
Es wurde festgestellt, daß gebrannte, nicht glasierte
Keramik in der Lage ist, mit farbigen, wäßrigen Kunst
stoffdispersionen eingefärbt zu werden, wobei diese
rasch abtrocknet und gleichmäßig eingefärbte Oberflä
chen entstehen. Bereits nach kurzem Abtrocknen kön
nen diese Gegenstände elektrostatisch mit einem trans
parenten Pulverlack beschichtet werden. Nach dem Er
hitzen auf Temperaturen zwischen 200°C und 300°C,
vorzugsweise 250°C bis 280°C entstehen je nach ver
wendetem Pulverlack matte oder hochglänzende Ober
flächen, welche die darunterliegenden eingefärbten
Oberflächen der Keramik sichtbar halten und dennoch
nachhaltig schützen. Die durch Erhitzen eingebrannten
elektrostatischen Pulverlacke sind ausreichend kratz
fest um die erfindungsgemäßen Ziergefäße und Zierge
genstände abwaschbar zu machen. Nur mit sehr harten
und scharfen Gegenständen läßt sich diese Schutz
schicht beschädigen oder zerstören.
Überraschenderweise sind die meisten im Handel be
findlichen farbigen, wäßrigen Kunststoffdispersionen
gegen kurzzeitiges Erhitzen auf Temperaturen zwi
schen 200°C und 300°C beständig. Im allgemeinen ge
nügt eine Vorwärmzeit von 10 Minuten und ein Nach
härten des elektrostatisch aufgetragenen Pulverlacks
während weiterer 10 Minuten, um die gewünschte ein
gefärbte Beschichtung zu erzeugen.
Bekanntlich sind farbige, wäßrige Kunststoffdisper
sionen in einer breiten Farbpalette im Handel erhältlich.
Weiterhin ist es möglich, diese Farben miteinander zu
vermischen, um weitere Farbnuancen zu erzeugen.
Erfindungsgemäß ist es darüber hinaus möglich, die
Ziergefäße oder Ziergegenstände mechanisch oder ma
nuell verschieden einzufärben. Beispielsweise können
Schablonen verwendet werden, um einzelne Teile der
Oberfläche anders einzufärben. Es ist auch möglich, Ab
ziehbilder mit den gewünschten Farben auf die Keramik
aufzutragen und anschließend durch Auftragen des
transparenten Pulverlacks zu versiegeln, indem man zu
nächst eine farblose Kunststoffdispersion aufträgt, dann
diese angetrocknete Schicht mit einem Abziehbild, das
mit Farbpigmenten eingefärbt ist, versieht und dann mit
transparentem Pulverlack versiegelt.
Die farbigen, wäßrigen Kunststoffdispersionen kön
nen in üblicher Weise durch Aufsprühen, Aufpinseln,
Aufstempeln oder Rollen auf die Oberfläche der Zierge
fäße oder Ziergegenstände aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten, einbrennbaren,
elektrostatisch verarbeitbaren organischen Pulverlacke
haften normalerweise nur auf elektrisch leitenden und
geerdeten oder sogar elektrostatisch aufgeladenen Ma
terialien. Da Keramik an sich ein guter Isolator ist, war
es zunächst verwunderlich, daß es überhaupt möglich
ist, einbrennbare, elektrostatisch verarbeitbare organi
sche Pulverlacke auf Keramik aufzubringen. Anschei
nend ist jedoch Keramik bei Temperaturen zwischen
200°C und 300°C ausreichend leitfähig, um die elektro
statische Aufladung der Pulverlackteichen abzuleiten.
Weiterhin wird beim Auftragen der Pulverlacke bereits
bei Temperaturen gearbeitet, bei denen der Einbrenn
vorgang stattfindet. Dies führt dazu, daß die auf der
Oberfläche der Keramikkörper auftreffenden Pulver
lackteilchen gelieren und dadurch schon etwas mitein
ander verbunden werden. Beim eigendichen Einbrenn
vorgang, der im allgemeinen zwischen 5 und 15 Minuten
liegt, bildet sich die endgültige Lackschicht aus. Diese ist
mit den Keramikschichten, ob eingefärbt oder nicht, so
fest verbunden, daß eine dauerhafte Haftung gewährlei
stet ist.
Je nach Art des verwendeten Pulverlacks und der
Oberflächenstruktur des eingesetzten Keramikkörpers
entsteht eine mehr oder weniger matterscheinende
Oberfläche. Mit einigen Pulverlacken ist es jedoch mög
lich, auch glänzende Oberflächen zu erzeugen.
Handelsüblich, elektrostatisch verarbeitbare organi
sche Pulverlacke bestehen meist aus Polyesterepoxid
pulvern, die die verschiedensten Farbpigmente enthal
ten. Erfindungsgemäß werden jedoch nur farblose oder
sehr schwach eingefärbte Pulverlacke verwendet, da die
eigentliche Farbtönung von der darunter befindlichen
eingefärbten Schicht der wäßrigen Kunststoffdispersion
stammt.
Es ist somit erfindungsgemäß möglich, nicht nur eine
größere Farbpalette zum Einsatz zu bringen, sondern
auch mehrfach eingefärbte oder sogar von Hand bemal
te Keramikteile mit der eingebrannten Schutzschicht zu
versiegeln.
Als Ausgangsmaterial für die gebrannten Ziergefäße
und Ziergegenstände kommen prinzipiell alle übliche
Ausgangsmaterialien für Keramik in Frage, d. h. alle
Tone, die hell sind, cremefarbig sind oder rot brennen.
Gewünschtenfalls können gezielt einzelne Teile der Ke
ramikgefäße oder Keramikgegenstände ungefärbt blei
ben. Auch diese Teile werden erfindungsgemäß mit dem
eingebrannten Pulverlack versiegelt.
Claims (4)
1. Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus
Keramik bestehend aus einem gebrannten, zumin
dest außen unglasierten Ziergefäß oder Ziergegen
stand aus Keramik, einer farbigen, aus wäßrigen
Dispersionskunststoffen aufgetragenen Farb
schicht und einer aus elektrostatisch aufgetragenem Pulverlack aufgebrannten
transparenten Schutzschicht.
2. Verfahren zur Herstellung von gefärbten Zierge
fäßen und Ziergegenständen aus Keramik, dadurch
gekennzeichnet, daß gebrannte, zumindest außen
nicht glasierte Ziergefäße und Ziergegenstände aus
Keramik zunächst mit einer oder mehreren farbi
gen, wäßrigen Kunststoffdispersionen eingefärbt,
nach dem Abtrocknen elektrostatisch mit einem
transparenten oder schwach eingefärbten Pulver
lack beschichtet und dann auf Temperaturen zwi
schen 200°C und 300°C erhitzt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die farbigen, wäßrigen Kunststoffdis
persionen aufgetragen werden durch Sprühen, Pin
seln, Stempeln, Drücken oder Rollen.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftrag der
wäßrigen Dispersionsfarben Schablonen oder Ab
ziehbilder verwendet werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148545 DE19548545C2 (de) | 1995-12-23 | 1995-12-23 | Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus Keramik und Verfahren zur Herstellung derselben |
EP96106391A EP0780352A1 (de) | 1995-12-23 | 1996-04-24 | Gefärbte Ziergefässe und Ziergegenstände aus Keramik und Verfahren zur Herstellung derselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148545 DE19548545C2 (de) | 1995-12-23 | 1995-12-23 | Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus Keramik und Verfahren zur Herstellung derselben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19548545C1 DE19548545C1 (de) | 1997-01-16 |
DE19548545C2 true DE19548545C2 (de) | 2000-10-26 |
Family
ID=7781288
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995148545 Expired - Fee Related DE19548545C2 (de) | 1995-12-23 | 1995-12-23 | Gefärbte Ziergefäße und Ziergegenstände aus Keramik und Verfahren zur Herstellung derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19548545C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007049326A1 (de) * | 2007-10-12 | 2009-04-23 | Gerhart, Edith | Vorrichtung und Verfahren zum Aufbringen einer Dekoration auf einen im Querschnitt runden oder ovalen Gegenstand |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2551837B2 (de) * | 1975-08-06 | 1977-06-16 | Hoechst Sara S.p.A., Vicenza (Italien) | Verfahren zur pulverbeschichtung von keramik |
DE2732062B2 (de) * | 1976-08-03 | 1981-07-23 | Société Française Duco, Stains | Verfahren zum Aufbringen eines Überzugs aus zwei Kunstharzschichten auf Gegenstände aus Glas oder Keramikmaterial |
EP0066703A1 (de) * | 1981-06-04 | 1982-12-15 | DECO-Glas Peter Böttger KG | Verfahren zum Verbessern der Oberflächenbeschaffenheit keramischer Gegenstände |
DE4421557C1 (de) * | 1994-06-20 | 1995-08-17 | Osmetric Entwicklungs Und Prod | Verfahren zum Glasieren von Keramikfliesen |
-
1995
- 1995-12-23 DE DE1995148545 patent/DE19548545C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102007049326A1 (de) * | 2007-10-12 | 2009-04-23 | Gerhart, Edith | Vorrichtung und Verfahren zum Aufbringen einer Dekoration auf einen im Querschnitt runden oder ovalen Gegenstand |
Also Published As
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DE19548545C1 (de) | 1997-01-16 |
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