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Industriefußboden Die Erfindung bezieht sich auf eine kurz als Industriefußboden
bezeichnete Fußbodenkonstruktion für Fabrik- und Lagerhallen, die aus vorgefertigten
Stahlbetonplatten aufgebaut ist. Solche Industriefußböden sind in verschiedenen
Ausfllhrungsftrmen bekannt und im allgemeinen mehrere Quadratmeter große, mit Baustablmatten
bewehrte Platten aus Beton geeigneter Festigkeit, die fur bestimmte Lasten dimensioniert
sind. Das hat sich an sich bewährt. Jedoch ist nachteilig, daß zwar im Zuge der
Errichtung eines Bauwerkes ueber einem solchen Industriefußboden Kabel und andere
Installationen verlegt, jedoch nicht nachträglich gleichsam in den Fußboden eingezogen
werden können, - es sei denn, man steht den gesamten verlegten Industriefußboden
wieder auf.
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In der modernen Industrie mUssen Fertigungs- und Lagerhallen häufig
in Bezug auf die Lebensdauer der Lagerhallen kurzfristig fur unterschiedliche Funktionen
bzgl. Masehinenausstattung, Regalausstattung u.dgl. umgerUstet werden. Dabei kommt
es vor, daß (z.B. in Form von sogenannten Fertigungs-oder Lagerpaletten) zusätzliche
Geschosse eingezogen werden, deren Lasten Uber Wände oder StUtzen abzutragen sind.
Das lassen die beschriebenen Insustriefußböden nicht zu, da ie zur Aufnahme bestimmter
Lasten eingerichtet und nicht verstärkt werden können, Die Stahlbetonplatten mUssen
ganz oder teilweise aufgenommen und für die StUtzen oder tragenden Wände der zusätzlichen
Geschosse müssen Fundamente eingebracht werden.
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Das ist aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen IndustriefuB-boden
zu schaffen, der die UmrUstung von Fertigungs- und Lagerhallen auf unterschiedliche
Funktionen ohne weiteres zuläßt und insbesondere ohne Schwierigkeiten fur die Aufnahme
sehr unterschiedlicher Lasten eingerichtet werden kann.
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Die Erfindung betrifft einen Indusriefußboden aus vorgefertigten Stahlbetonplatten
(die untere Isolations- und obere Versohleißschiohten aufweisen können). Die Erfindung
besteht darin, daß der Industriefußboden aus Unterplatten und Oberplatten zusammengesetzt
ist und zumindest eine dieser Platten (d.h. Oberplatte und/oder Unterplatte) angeformte
Abstandsockel aufweist sowie dadurch zwischen Oberplatten und Unterplatten ein Zwischenraum
für Zusatzfunktionen gebildet ist.
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Nach bevorzugter Ausfilhrungsform ist die Anordnung so getrorfen,
daß die Unterplatten und die Oberplatten gleich groß ausgeführt
und
fugengleich oder fugenversetzt (z.B. gleichsam im Mauerwerksverband) unter Zwischenschaltung
der Abstandssockel aufeinandergesetzt sind. Im allgemeinen wird man so vorgehen,
daß die Abstandssockel über den Grundriß der Stahibetonplatten gleichmäßig verteilt
sind. Soweit Oberplatten und Unterplatten solche Abstandssockel aufweisen, lehrt
die Erfindung, die Abstandssockel von Oberplatten und Unterplatten aufeinanderzusetzen.
D5e Gestaltung der Abs tands sockel bei den Stahibetonplatten der erfindungsgemäßen
Industriefußböden ist grundsätzlich beliebig. Sie sind stets so dimensioniert und
bewehrt, daß-sie die aufzunehmenden Druckbeanspruchungen aufnehmen. Sie können beispielsweise
rechteckigen Grundriß und trapezförmig zur angeschlossenen Unterplatte bzw. Oberplatte
hin verbreiterten Vertikalschnitt aufweisen.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß erfindungsgemäß durch den Zwischenraum fur Zusatz funktionen, der durch
die Abstandssockel gebildet ist, der Industriefußboden einen Anpassungsfreiheitgrad
erhalten hat, der es erlaubt, zugeordnete Fabrikations- oder Lagerhallen kurzfristig
umzurüsten. Z.B. können ohne Schwierigkeiten nachträglich in diesem Funktionszwischenraum
Installationen verlegt werden. Insbesondere besteht die Möglichkeit, den erfindungsgemäßen
Industrie fußboden beachtlich zu verstärken. Dazu kann man a n Stellen, die große
Lasten aufnehmen sollen, z.B. eine Oberplatte des erfindungsgemäßen Industriefußbodens
aufnehmen, Armierungen in den Funktionszwischenraum einlegen nnd den Funktionszwischenraum
mit Beton ausfüllen, wonach die Oberplatte wieder aufgesetzt
wird.
Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung kommt in einem solchen Verstärkungsfall
die Oberplatte in Fortfall,armierter Ortbeton wird also bis auf das Fußbodenniveau
in den Raum eingebracht, der durch die Aufnahme einer Oberplatte freigeworden ist.
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Besonders zweckmäßig ist es, die Anordnung so zu treffen, daß das
Rastermaß der Abstandssockel ohne weiteres dem Rastermaß von üblichen Baustahlmatten
entspricht, so daß gleichsam in die Maschen dieser Baustahlmatten die Abstandsockel
hineinragen und folglich die vorgeschriebene Orientierung der Baustahlmatten sich
gleichsam von selbst ergibt.
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Arbeitet man in der beschriebenen Weise und nimmt man eine Oberplatte
auf, um den von der Oberplatte eingenommenen Raum durch Ortbeton mit darin eingebrachter
Bewehrung zu ersetzen, so wipd aus diesem Element des erfindungsgemäßen Industriefußbodens
gleichsam ein Fundament, welches zur Aufnahme der Lasten aus Stützen, Wänden u.dgl.
ohne weiteres in der Lage ist und deren Anschluß unmittelbar zuläßt. Ein in statischer
Hinsicht ähnliches Ergebnis läßt sich erreichen, wenn man beispielsweise zum Anschluß
eines Stützenfußes die entsprechende Oberplatte eines erfindungsgemäßen Industriefußbodens
nur mit Auftrüchen oder Löchern versieht, um Beton einzubringen und den Zwischenraum
auszufüllen sowie die Stützen anzuschließen. Auch in diesem Falle könnenBewehrungen
in die Verstärkung einbezogen sein. Um eine sichere und definierte Zuordnung von
Oberplatten und Unterplatten zueinander sicherzustellen und zu verhindern, daß durch
Sohubbeanspruchungen Verschiebungen vorkommen, empfiehlt die Erfindung, die Anordnung
so zu treffen, daß die Abstandssockel
und/oder diesen zugeordnete
Abstützflächen Zentrierelemente aufweisen. Als solche eignen sich beispielsweise
Kugeln, die in entsprechende Kalotten an den Unterplatten bzw. Oberplatten einfassen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigen: Fig. 1 die Aufsicht
auf einen erfindungsgemäßen Industriefußboden, Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößerter
Darstellung den Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 den Gegenstand
nach Fig. 2 verstärkt, Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 2 mit angeschlossener Stütze.
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Der in den Figuren dargestellte Industriefußboden besteht aus vorgefertigten
Stahlbetonplatten. Diese besitzen im Ausfüh rungsbeispiel eine untere Isolattnsschicht
1 und eine obere Verschleißschicht 2. Diese Schichten 1,2 können grundsätzlich auch
fehlen. Die Stahlbetonplatten und damit der Industriefußboden sind aus Unterplatten
3 und Oberplatten 4 zusammengesetzt. Zumindest eine dieser Platten besitzt angeformte
Abstandssockel 5. Im Ausführungsbeispiel ist dies für Ober- und Unterplatte 4 bzw.
3 der Fall. Dadurch wird zwischen Oberplatten 4 und Unterplatten 3 ein ZwischBnraum
6 für Zusatz funktionen gebildet. Beispielsweise lassen sich Kabel oder andere
Installationsleitungen
7 ohne Schwierigkeiten einlegen, darüber hinaus kann die Tragfähigkeit eines erfindungsgemäßen
Industriefußbodens in der weiter unten erläuterten Art und Weise infolge der Anordnung
dieser Abstandssockel 5 beachtlich verbessert werden. Im Ausführungsbeispiel sind
die Unterplatten 3 und die Oberplatten 4 gleich groß ausgeführt und fugengleich
unter Zwischenschaltung der Abstandssockel 5 aufeinandergesetzt. Die Abstandssockel
5 sind über den Grundriß der Stahlbetonplatten gleichmäßig verteilt. Die Abstandssockel
5 von Oberplatten 4 und Unterplatten 3 sind aufeinandergesetzt. Insbesondere aus
der Fig. 1 erkennt man, daß die Abstandssockel 5 rechteckigen Grundriß aufweisen,
im Vertikalschnitt jedoch trapezförmig ausgerührt sind und zwar so, daß sie sich
zur zugeordneten Unterplatte 3 bzw. Oberplatte 4 hin verbreitern.
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Im übrigen lassen die Schnittfiguren erkennen, daß de Anordnung von
besonderen Zentrierelementen 8,9 zweckmäßig sein kann. Als solche sind hier in entsprechende
Kalotten 9 eingesetzte Kugeln 8 vorgesehen.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2, 3 und 4 entnimmt
man unmittelbar, daß ein erfindungsgemäßer Industriefußboden auf einfache Weise
verstärkt werden kann. Dazu genügt es z.B., die Oberplatte 4 an der zu verstärkenden
Stelle aufzunehmen, um eine Baustahlmatte 10 einzulegen und den Zwischenraum 11,
der durch die fortgenommene Oberplatte 4 entstanden ist, durch Beton wieder auszufüllen.
Es besteht aber auch die Mögliohkeit, lediglich den Zwischenraum 6 auszufüllen und
die Oberplatte 4 liegenzulassen. Dazu können in der in Fig. 3 angedeuteten Art und
Weise Ausbrüche oder Bohrungen 12 in
der Oberplatte 4 vorgesehen
sein. Hier bietet sich die M6glichkeit an, über diese Ausbrüche 12 aufzunehmende
Säulen 13 an das gleichsam aus Ortbeton 14 und der vorgefertigten Unterplatte 3
bestehende Fundament anzuschließen. Im übrigen machten die Figuren deutlich, daß
in dem Funktionszwischenraum 6 zwischen Oberplatte 4 und Unterplatte 3 auch Installationen
7 angeordnet werden können.
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Ansprüche: