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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Steuer- und Regelverfahren, das auf
dem Beobachtungsprinzip basiert. Außerdem bezieht sich die Erfindung
auf Einrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens.
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Das
Verfahren und die Einrichtung sind im Rahmen der Prozessregelung
allgemein anwendbar, beispielsweise zur Leistungsregelung oder zur
Temperaturregelung in einem Kraftwerk.
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Ähnliche
Verfahren und Einrichtungen sind als „Regelsystem mit Führungsgrößenmodell" bekannt aus dem
Buch: Föllinger,
O., „Regelungstechnik", 1990, Verlag Hüthig, Heidelberg,
Seite 284 mit Bild 8/1 sowie als „Zustandsregelung mit Vorfilter", ebenfalls aus dem
zitierten Buch, Seite 466, Bild 13/3, sowie als „Optimaler Zustandsregler
mit Zustandsvektorrückführung und
Stör- und
Führungsgrößenaufschaltung" bekannt aus Unbehauen,
H, „Regelungstechnik
III.", 1985, Verlag
Friedr. Vieweg & Sohn,
Seite 346, Bild 7.2.2..
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Die
bekannte „Zustandsregelung
mit Vorfilter" ist
in 15 dargestellt. Dort ist einem Regelkreis, der
durch eine Strecke 1 und einen in einer Rückführung angeordneten
Regler 2 gebildet ist, ein Vorfilter 3 vorgeschaltet.
Die in 15 eingetragenen Größenbezeichnungen
bedeuten: w = Führungsgröße, uw = durch das Vorfilter gelieferte Steuerkomponente
der Stellgröße u, uR = durch den Regler 2 gebildete
Komponente der Stellgröße u, zu = die Eingangs-Störgröße, y = Strecken-Ausgangsgröße bzw. Regel größe und ysoll = Sollwert von y. Mit Bezugszeichen 4 ist
eine Additionsstelle für
die Stellgrößenkomponenten
bezeichnet.
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Aus
folgenden Gründen
arbeiten die in 15 gezeigte Anordnung nicht
zufriedenstellend: Mit dem Vorfilter 3 kann das benötigte inverse
Streckenverhalten nur selten realisiert werden. Dadurch kann durch
ein gezieltes, also gesteuertes Verfahren der Stellgröße u nur
selten das gewünschte
Verhalten der Strecken-Ausgangsgröße y realisiert werden. Aufgrund
des sich ändernden
stationären
und dynamischen Verhaltens der Strecke – das messtechnisch aufwendig
und nur mittelbar, d. h. indirekt erfassbar ist – und der festen Vorfilter-Struktur
mit festen Vorfilter-Parametern bleibt der erreichbare zeitliche
Verlauf der Ausgangsgröße y hinter
dem geforderten Verlauf noch mehr zurück.
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Durch
das Vorfilter 3 allein kann die stets anwesende Wirkung
von Störgrößen, beispielsweise der
Störgröße zu auf die Ausgangsgröße y nicht eliminiert werden.
Es muss zusätzlich
ein Regler 2 verwendet werden. Die Regler-Parameter lassen
sich bei einem konventionellen Regler für einen Beharrungszustand der
Strecke optimal einstellen, aber nicht für den ganzen Regelbereich der
Regelstrecke. Daher wird eine Kompromiss-Einstellung der Regler-Parameter
vorgenommen, die mindestens ein vertretbares Störverhalten (Robustheit) des
Regelkreises aufweisen muss.
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Das
außerdem
bekannte „Regelsystem
mit Führungsgrößenmodell" ist in 16 dargestellt. Durch
die Strecke 1 und den Regler 2 ist ein Regelkreis
gebildet. Die vom Regler 2 gelieferte Stellgröße u ist
auf die Additionsstelle 4 geführt. Die Bedeutung der Größenbezeichnungen
stimmt mit der zu 15 erläuterten Bedeutung überein.
Der dem Regler 2 zugeführte
Sollwert ysoll wird in einem Führungsgrößenmodell 5 gebildet,
dessen Eingangsgröße die Führungsgröße w ist.
Die zur Anordnung mit Vorfilter (15) dargelegten
Nachteile gelten für
die Anordnung mit Führungsgrößenmodell
sinngemäß.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das – wie beispielsweise die
bekannte Zustandsregelung mit Vorfilter – eine Kombination aus Steuerung
und Regelung ist, wobei jedoch sowohl die Steuerfunktion als auch
die Regelfunk tion verbessert sein soll. Außerdem soll wenigstens eine
Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Steuer- und Regelverfahren mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen, sowie durch eine Einrichtung mit den im Anspruch
4 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben
und der unten stehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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Die
erfindungsgemäße Steuer-
und Regelung vereinigt eine adaptive Steuerung mit einer adaptiven
Regelung, wobei die Adaption nach dem Beobachtungsprinzip erfolgt.
Gegenüber
einer Zustandsregelung mit Beobachter ist das erfindungsgemäße System
einfacher, da nur Beobachter-Parameter und nicht auch noch Zustandsregler-Parameter ausgelegt
werden müssen.
Außerdem
würde der Einsatz
eines Zustandsreglers ein zusätzliches
Vorfilter (gemäß 15)
erforderlich machen, um gleiche Funktionalität zu erzielen.
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Vergleicht
man die Erfindung mit der üblichen
modellgestützten – in der
Zeichnung nicht dargestellten – Regelung,
die zweifellos zu den besten Regelverfahren zählt, so hat die erfindungsgemäße Regelung
den Vorteil eines adaptiven Modells, das aufgrund der Adaption seines
dynamischen Verhaltens stets mit dem Streckenverhalten konform ist.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von in
den Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispielen.
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Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Steuer-
und Regelanordnung,
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2 eine
erste Ausführungsvariante
einer Steuer- und Regeleinrichtung,
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3 eine
zweite Ausführungsvariante
einer Steuer- und Regeleinrichtung,
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4 eine
durch die Führungsgröße w gesteuerte
Verstellung des Strecken-Ausgangssignals y
im Fall eines gegenüber
der Basisauslegung des Umsetzers veränderten Steckverhaltens, gültig für die erste
Ausführungsvariante
(2),
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5 einen
der 4 entsprechenden Vorgang im Fall einer bekannten
Anordnung mit Vorfilter (15),
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6 für die erste
Ausführungsvariante (2)
die gesteuerte Verstellung des Ausgangssignals y, wie in 5,
und zusätzlich
mit einer sprunghaften Änderung
der Störgröße um 10%,
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7 den
der 6 entsprechenden Vorgang für die zweite Ausführungsvariante
(3),
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8 den
den 6 und 7 zugrundeliegenden Vorgang
im Fall einer bekannten Anordnung mit Vorfilter (15),
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9 das
Störverhalten
der erfindungsgemäßen (2, 3)
und bekannten (15) Systeme bei einer sprungförmigen Änderung
der Eingangsstörgröße zu um
10%,
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10 eine
erste Abwandlung der in 2 gezeigten Steuer- und Regeleinrichtung,
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11 eine
zweite Abwandlung der in 2 gezeigten Steuer- und Regeleinrichtung,
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12 eine
dritte Abwandlung der in 2 gezeigten Steuer- und Regeleinrichtung,
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13 Steuer-
und Regelanordnung, bei der in Abwandlung der bekannten, in 15 gezeigten Anordnung
mit Vorfilter, das dynamische Verhalten des Vorfilters durch Beobachtung
adaptiert wird,
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14 Steuer-
und Regelanordnung, bei der in Abwandlung der bekannten, in 16 gezeigten Anordnung
mit Führungsgrößenmodell,
dessen dynamisches Verhalten durch Beobachtung adaptiert wird,
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15 Anordnung
eines Regelkreises mit vorgeschaltetem Vorfilter nach dem Stand
der Technik und
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16 Anordnung
eines Regelkreises mit vorgeschaltetem Führungsgrößenmodell nach dem Stand der
Technik.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung
zur Durchführung
des Steuer- und Regelverfahrens. Einer Steuer- und Regeleinrichtung 12 ist
die Führungsgröße w als
Regelgrößensollwert
ysoll zugeführt. Sie bildet die Stellgröße u, die über die
Additionsstelle 14 auf die Strecke 1 geführt ist.
Das Ausgangssignal der Strecke 1, also der Istwert der
Regelgröße y ist
als – dazu
bevorzugte – beobachtete Größe auf einen
weiteren Eingang der Steuer- und Regeleinrichtung 12 rückgeführt. Die
Steuer- und Regeleinrichtung 12 hat
eine Steuerfunktion und je nach Ausführung (vergl. 2, 3, 10, 11) auch
eine Regelfunktion. Die Steuerfunktion wird durch einen Beobachter
dynamisch adaptiert und eine Regelfunktion kann hierbei außerdem erreicht werden.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsvariante für die Steuer-
und Regeleinrichtung 12 (1), die in 2 als
Steuer- und Regeleinrichtung 22 dargestellt ist. Die Steuer- und Regeleinrichtung 22 enthält einen
adaptiven dynamischen Führungsgrößen/Stellgrößen-Umsetzer 23,
einen zur Regelstrecke proportional nachgeführten Beobachter 24,
der hier kurz als P-Beobachter bezeichnet wird, einen Delta-P-Beobachter 25,
ein dynamisches Glied mit integralem Verhalten 26, eine
erste Additionsstelle 27 und eine zweite Additionsstelle 28.
Ein dynamisches Glied 26 kann beispielsweise der I-Kanal
eines PI-Reglers sein.
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Die
Steuer- und Regeleinrichtung ist, wie in 1 für die Steuer-
und Regeleinrichtung 12 gezeigt, einer in 2 nicht
dargestellten Steuer- bzw. Regelstrecke vorgeschaltet.
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Die
Struktur des Beobachters 24 ist identisch mit der der Strecke,
und dessen Übertragungsfunktion
weist einen Basis-Parametersatz auf, der identisch mit dem einer
durchschnittlichen Übertragungsfunktion
der Strecke aus dem Regelbereich ist.
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Die Übertragungsfunktion
des Umsetzers 23 entspricht etwa der inversen Übertragungsfunktion des
Beobachters 24, in dem die notwendigen realisierungsbedingten
Pole in der inversen Übertragungsfunktion
der Strecke ergänzt
werden. Auf einen zweiten Eingang des Umsetzers 23 ist
ein Signal e aufgeschaltet, das den Schätzfehler des Beobachters 24 darstellt.
Der Umsetzer liefert die führungsgrößenabhängige Stellgröße uw, die zur ersten Additionsstelle 27 geführt ist
und dort nach Verknüpfung mit
dem Ausgangssignal des dynamischen Glieds 26 die der Strecke
zugeführte
Stellgröße u bildet.
Die führungsgrößenabhängige Stellgröße uw ist außerdem
auf den Eingang des P-Beobachters 24 geführt.
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Das
Schätzfehlersignal
e ist die Differenz zwischen der Regelgröße y und der vom P-Beobachter 24 gebildeten
Regelgröße yB. Die Differenz e wird an der zweiten Additionstelle 28 gebildet.
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Das
Signal e wird benutzt zur Adaption des dynamischen Verhaltens des
Umsetzers 23 und außerdem
zur Nachführung
des P-Beobachters 24.
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Da
aus dynamischen Gründen
ein P-Beobachter 24 vorteilhaft benutzt wird, bleibt nach
jedem Steuervorgang eine Dauerabweichung (w–y) zwischen dem Sollwert w
und Istwert y, die – in
den weiterhin betrachteten Fällen – kleiner
als 1% der Änderung
der Führungsgröße (Sollwertes)
w ist. Die Dauerabweichung wird um so kleiner, je schneller die Nachführung des
Beobachters 24 ausgelegt ist. Die Dauerabweichung von 1%
kann in dem hier betrachteten Fall noch weiter reduziert werden.
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In
den meisten Anwendungsfällen
wird die Dauerabweichung (w–y)
als ausreichend klein angesehen werden. Sollte dies nicht der Fall
sein, kann zusätzlich
die Anordnung des Delta-P-Beobachters 25 und des dynamischen
Glieds 26 angewandt werden.
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Der
Delta-P-Beobachter 25 ist identisch mit dem P-Beobachter 24 (Struktur,
Basisparameter). Er hat jedoch nur einen aktiven Eingang, zu dem
das Signal e geführt
ist. An einem Stellgrößen-Eingang
ist Null aufgeschaltet. Das Ausgangssignal ΔyB des
Delta-P-Beobachters 25 wird additiv über des dynamische Glied 26 und über die
erste Additionsstelle 27 auf die Stellgröße uw aufgeschaltet. Dadurch wird die Übereinstimmung
der Größen u und
y – auch
im Beharrungszustand – erzielt,
d. h. die Führungsgröße w (Sollwert)
gleicht dem Strecken-Istwert y. Durch den Delta-P-Beobachter 25 werden Änderungen
in der Strecke erkannt werden, die nicht auf die Änderung der
Stellgröße u zurückzuführen sind.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsvariante für die Steuer-
und Regeleinrichtung 12 (1), die in 3 als
Steuer- und Regeleinrichtung 32 dargestellt ist. Die zweite
Ausführungsvariante
enthält ebenso
wie die erste Ausführungsvariante
einen adaptiven dynamischen Umsetzer 33, jedoch abweichend
von der Variante 1 einen proportional-integral nachgeführten PI-Beobachter 34.
Diese Art der Nachführung
ist zwar etwas träger
als die Proportional-Nachführung
gemäß 2 und
die Regelfähigkeit
weist eine etwas kleinere Robustheit auf. Es wird jedoch kein Delta-P-Beobachter
und kein dynamisches Glied mit integralem Verhalten benötigt, da
die Über einstimmung
der Regelgröße y mit
der Führungsgröße w im
Beharrungszustand gewährleistet ist.
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10 zeigt
eine erste Abwandlung der in 2 dargestellten
Steuer- und Regeleinrichtung 22. Die abgewandelte Steuer-
und Regeleinrichtung 22b enthält einen Beobachter 24b,
der in einer Struktur mit zwei parallelen Blöcken A, B gestaltet ist, die
einen u-Teil und einen e-Teil des Beobachters 24b darstellen.
Der e-Teil des Beobachters 24b stellt in diesem Fall den
Delta-P-Beobachter dar. Das Ausgangssignal des e-Teils ist identisch
mit dem in 2 gezeigten Ausgangssignal ΔyB, das dort additiv über das Glied 26 auf
die Stellgröße uw aufgeschaltet wird.
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11 zeigt
eine zweite Abwandlung der in 2 dargestellten
Steuer- und Regeleinrichtung 22, wobei zum dynamischen
Glied 26 der Schätzfehler
e eines P-Beobachters 24b geführt ist. Dadurch wird die Übereinstimmung
der Größen w und
y auch im Beharrungszustand erzielt.
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12 zeigt
eine dritte Abwandlung der in 2 dargestellten
Steuer- und Regeleinrichtung 22. Diese abgewandelte Einrichtung 22d ist
anwendbar, wenn nur die adaptive Steuerung, also keine Regelfähigkeit
gefordert wird. Dabei wird im Prinzip das Ausgangssignal yBe des Delta-P-Beobachters (hier als der
e-Teil des Beobachters 24b realisiert), am Eingang des
Umsetzers 23 von der Führungsgröße w subtrahiert.
Dieses Prinzip gilt sowohl für
P-Beobachter, wie für
PI-Beobachter.
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Anwendungen
der in 12 gezeigten Einrichtung 22d sind
in 13 als adaptives Vorfilter 22d und in 14 als
adaptives Führungsgrößenmodell 2d dargestellt.
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Die
Anordnung gemäß 13 hat Ähnlichkeit
mit der aus dem Stand der Technik bekannten und in 15 gezeigten
Anordnung. Sie sollte jedoch nicht damit verwechselt werden, da
die Wirkung des adaptiven Vorfilters – wie dargelegt – eine andere ist,
als die des bekannten einfachen Vorfilters.
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Entsprechendes
gilt für
den Vergleich der Anordnungen gemäß den 14 und 16.
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Anhand
der 4 bis 9 werden nachstehende Simulationsergebnisse
erläutert,
die das mit der erfindungsgemäßen Steuer-
und Regeleinrichtung erzielbare Steuer- und Regelergebnis im Vergleich zum
Stand der Technik deutlich machen. In der Ordinate ist dabei jeweils
ein Bezugswert aufgetragen.
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4 zeigt
für den
Fall der ersten Ausführungsvariante
eine durch die Führungsgröße w gesteuerte
Verstellung des Strecken-Ausgangssignals y im Fall eines gegenüber der
Basisauslegung des Umsetzers veränderten
Streckenverhaltens. Es zeigt sich, daß die Ausgangsgröße y sehr
gut der Führungsgröße w folgt
und vor allem keine bleibende Abweichung gegeben ist, die durch
einen zusätzlichen Regeleingriff
ausgeglichen werden müßte.
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Dagegen
zeigt 5, daß bei
einer Anordnung mit dem bekannten nicht-adaptiven Vorfilter bzw.
Führungsgrößenmodell
nach 15, 16 im Fall eines – gegenüber dem
des bekannten Vorfilters 3 nach 15 und
identisch mit dem in 4 – veränderten Streckenverhaltens
die Größe y von
der Führungsgröße w stark
abweicht, also ein Ausgleich mit Hilfe einer Regelung notwendig
ist.
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6 zeigt
für die
erste Ausführungsvariante
ebenfalls eine nur gesteuerte Verstellung des Ausgangssignals y,
wobei jedoch zusätzlich
eine sprungförmige Änderung
der Eingangsstörgröße zu um 10% vorliegt. 7 zeigt
die entsprechende gesteuerte Verstellung von y für den Fall des zweiten Ausführungsbeispiels
und 8 für
die bekannte Anordnung mit nicht-adaptivem Vorfilter (15).
Auch aus diesem Simulationsbeispiel ist deutlich zu ersehen, daß bei der
bekannten Vorfilter-Anordnung das Streckenausgangssignal y eine
bleibende – gegenüber dem
Fall in 5 noch größere – Abweichung von der Führungsgröße w aufweist.
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9 zeigt
in einer Gegenüberstellung
die jeweils inhärente
Regelfähigkeit
der Anordnungen gemäß der 2, 3 und 15 für den Fall
eines in gleicher Weise wie bei 5 veränderten Streckenverhaltens.
Dabei wird eine um 10% sprungförmig
geänderte
Eingangsstörgröße z angenommen.
Auch im Fall der bekannten Vorfilteranordnung (gemäß 15)
ist nur die gesteuerte Verstellung (also ohne Reglereinsatz) zugrundegelegt.
Die bekannte gesteuerte Verstellung führt zu einer erheblichen Dauerabweichung
des Ausgangssignals vom Sollwert bzw. der Führungsgrö ße. Die erfindungsgemäßen Anordnungen
nach 2 (Variante 1) oder 3 (Variante 2) zeigen dagegen
eine gute Regelfähigkeit.
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Bezüglich der
Eigenschaften der Ausführungsvarianten
1 und 2 ist aus den Simulationsergebnissen ersichtlich, daß Variante
2 beim Steuerprozeß ein
etwas schlechteres Ergebnis (7) erzielt,
jedoch beim Regelprozeß (Störverhalten)
wiederum ein etwas besseres Ergebnis (9) gegenüber der Ausführungsvariante
1 erreicht wird.
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Je
schneller die Beobachternachführung ausgelegt
wird, desto besser wird das Störverhalten bzw.
die Regelfähigkeit.
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Die
Ausführungsvariante
1 ist der Variante 2 dann vorzuziehen, wenn eine exakte Steuerung
der Streckenausgangsgröße y bei
gutem Störverhalten gefordert
wird.
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Die
Robustheit bzw. der Regelbereich der erfindungsgemäßen Regelfähigkeit
durch Vorfilteradaption kann noch verbessert werden durch eine gesteuerte
Adaptation der Basisparameter des Beobachters und des Umsetzers
anhand einer physikalischen Streckengröße oder anhand eines übergeordneten
Adaptionsalgorithmus.