DE19546848A1 - Mischvorrichtung für Flüssigkeiten - Google Patents
Mischvorrichtung für FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mischvorrich
tung, insbesondere zur Durchmischung hochviskoser
Flüssigkeiten, mit einem rotationssymmetrischen Be
hälter, einem Rührwerk sowie einem Abstreifer, wel
cher an der Behälterwandung anliegt und Behälter
und Abstreifer relativ gegeneinander um die Behäl
terachse drehbar sind.
Häufig ist es notwendig, Flüssigkeiten mit einem
oder mehreren Zusatzstoffen, die im festen oder
flüssigen Zustand vorliegen können, zu durchmi
schen. Probleme bestehen dabei insbesondere bei
hochviskosen Flüssigkeiten und Pasten, beispiels
weise einer Verputzmasse für Gebäude, die gleichmä
ßig mit einem Farbstoff angereichert werden soll.
Aus diesem Grund sind Vorrichtungen mit einem rota
tionssymmetrischen, vorzugsweise etwa zylindrischen
Behälter gebräuchlich, in dem die Durchmischung
mittels eines angetriebenen, zentrisch angeordneten
Rührwerks erfolgt.
Um zu verhindern, daß an der Behälterwandung anhaf
tende Teile der Flüssigkeit oder sich absetzende
Feststoffe keine Durchmischung erfahren, liegt an
der Wandung ein Abstreifer an, der relativ zum Be
hälter um dessen Achse drehbar ist. Möglich ist
sowohl die Kombination eines drehbaren Abstreifers
mit einem raumfesten Behälter als auch eines raum
festen Abstreifers mit drehbarem Behälter. Im letz
teren Fall kann auf einen Antrieb für den Behälter
verzichtet werden, wenn das Rührwerk die viskose
Flüssigkeit in Rotation versetzt und der drehbar
gelagerte Behälter hierdurch mitgeführt wird. Neben
dem Abheben an der Innenwand anhaftenden Materials
stört der Abstreifer auch die Strömung im Behälter
und trägt somit zur Durchmischung bei.
Nach Abschluß des Mischvorgangs erfolgt eine Ent
leerung des Behälters, wobei das Material meist in
eine größere Zahl kleinerer Gefäße abgefüllt wird.
Dazu wird der Behälter entweder gekippt oder er ist
mit einem radial nach außen weisenden Stutzen ver
sehen, der mit einem Ventil verschließbar ist. In
beiden Fällen ist es erforderlich, den Behälter von
Hand zu reinigen, um an seinen Wänden haftendes Ma
terial nicht zu verlieren oder bei einem nachfol
genden Mischvorgang unerwünschte Beimischungen zu
erhalten. Zudem stellt ein Stutzen einen der Durch
mischung unzugänglichen Totraum dar, der auch vom
Abstreifer nicht erfaßbar ist, so daß speziell bei
hohen Viskositäten eine teilweise Abfüllung und
Rückführung des Materials in den Mischbehälter er
forderlich wird. Dabei verwendete Geräte sind
ebenso wie zur dosierten Abfüllung erforderliche
Einrichtungen gleichfalls in aufwendiger Weise zu
reinigen.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung zur
Aufgabe gestellt, eine Mischvorrichtung zu entwic
keln, die eine vollständige Durchmischung des
Mischgutes, eine restlose Entleerung des Behälters
sowie dessen exakt dosierte Abfüllung gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Abstreifer an der Wandung und am Behälter
boden anliegt, der Behälterboden eine auf der Achse
des Behälters angeordnete Öffnung aufweist, die
Öffnung mit einer Ventilplatte verschließbar ist,
die Ventilplatte im geschlossenen Zustand bündig an
den Behälterboden anschließt und ein Auslaßrohr,
das mit einem zweiten Ventil verschließbar ist, an
die Öffnung anschließt.
Der vorgeschlagene Behälter weist eine Öffnung auf,
die im Zentrum seines Bodens und somit auf der Be
hälterachse angeordnet ist. Die Öffnung ist mit ei
ner Ventilplatte verschließbar, die Bestandteil ei
nes Tellerventils oder Schiebers ist, je nachdem,
ob sie im wesentlichen senkrecht oder parallel zum
Behälterboden bewegbar ist. Im ersten Fall kann die
Ventilplatte zum Öffnen gegenüber dem Boden sowohl
angehoben als auch abgesenkt werden. Im geschlosse
nen Zustand schließt die Platte bündig an den Be
hälterboden an, so daß Toträume vollständig vermie
den werden. Während eine ebene Platte dabei mit dem
Behälterboden fluchtet, sind auch zum Behälterinne
ren gewölbte Platten denkbar.
Aufgrund dieser Merkmale ist es möglich, daß sich
in der Mischvorrichtung feste und flüssige Bestand
teile einer Mischung auf herkömmliche Weise vermen
gen lassen, wobei jedoch keine Toträume entstehen.
Das dazu verwendete Rührwerk ist im Rahmen der Er
findung beliebig. Nach Abschluß des Mischvorgangs
wird das bodenseitige Ventil des Behälters geöff
net, so daß eine dosierte Abgabe des Inhaltes mög
lich ist und sich der Abfüllvorgang zu einem belie
bigen Zeitpunkt unterbrechen läßt, beispielsweise
zum Wechseln eines die Mischung aufnehmenden Ge
fäßes. Denkbar ist auch, die Mischvorrichtung zur
Vereinfachung der Abfüllung anzuheben und über dem
befüllten Gefäß zu positionieren.
Der Abstreifer der Mischvorrichtung liegt sowohl an
der seitlichen Behälterwandung als auch am Behäl
terboden bis zum Rand der Öffnung an. Auf diese
Weise lassen sich an der Wandung haftende Flüssig
keitsreste abfüllen, indem der Behälter bzw. Ab
streifer gedreht und dabei das anhaftende Material
auf die Öffnung zu bewegt wird. Denkbar ist zu die
sem Zweck, daß der Abstreifer nicht radial zur Be
hälterachse verläuft, sondern in azimutaler Rich
tung schräg angestellt oder gekrümmt ist. Die vor
teilhafte Folge besteht darin, daß eine vollstän
dige Entleerung erreicht wird und auf eine nach
trägliche Reinigung des Behälters verzichtet werden
kann. Somit ergeben sich erhebliche Arbeitserleich
terungen, und eine Entstehung fester oder flüssiger
Abfälle, die nachfolgend zu entsorgen sind, wird
bei der Reinigung vermieden.
Wird die Ventilplatte zum Öffnen tangential zum Be
hälterboden oder nach unten bewegt, kann sich der
Abstreifer in einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung auch über die Ventilplatte erstrecken,
damit auch sich während des Mischvorgangs auf ihrer
Oberseite absetzendes Material abgehoben wird. In
der Folge wird die Durchmischung optimiert. Dabei
kann der Abstreifer bis zur Behälterachse oder über
die gesamte Ventilöffnung reichen.
Zur Erleichterung der Abfüllung und Dosierung
schließt an die Öffnung zweckmäßig ein Auslaßrohr
an. Dabei entsteht jedoch das Problem, daß nach dem
Schließen der Ventilplatte im Behälterboden Flüs
sigkeit, die im Auslaßrohr verblieben ist, einige
Zeit nachtropft, was speziell beim Wechsel eines
befüllten Gefäßes von erheblichem Nachteil ist.
Auch eine präzise Dosierung wird hierdurch er
schwert. Aus diesem Grund ist das Auslaßrohr mit
einem zweiten Ventil verschließbar, welches als
Tropfsperre dient. Zudem bestehen für das zweite
Ventil vielfältigere konstruktive Möglichkeiten, da
keine räumlichen Beschränkungen aufgrund der Not
wendigkeit einer Anpassung an den Behälterboden ge
geben sind. Bevorzugt ist insbesondere ein Dosier
ventil, das den Abfüllvorgang erleichtert. Zur Ver
einfachung der Bedienung sind beide Ventile zweck
mäßig gekoppelt und durch ein gemeinsames Element
bedienbar, das heißt sie öffnen und schließen stets
gleichzeitig. Das vorteilhafte Ergebnis ist ein di
rektes und unmittelbares und somit präzises Ein
stellen der Dosiermenge. Zudem besteht auf diese
Weise eine erhöhte Lecksicherheit, falls eines der
Ventile einen Defekt aufweist.
Geeignet ist als zweites Ventil ein Kapillaraus
lauf, der die Flüssigkeit lediglich bei ausreichen
dem Druck, also bei geöffneter Ventilplatte des Be
hälters, ausläßt. Sofern die Flüssigkeit keine Par
tikel von solcher Größe enthält, daß sie den Aus
lauf verstopfen, ergibt sich eine direkte und un
mittelbare Dosierung der Abgabemenge sowie ein
wirksamer Tropfschutz.
Alternativ sind beide Ventile Tellerventile und
miteinander verbunden, beispielsweise durch eine
starre Stange, die entlang der Behälterachse ver
läuft und die gemeinsame Bedienung beider Ventile
erzwingt. Das Schließen der Ventile kann durch ihr
Eigengewicht, die auf ihnen lastende Flüssigkeits
säule oder die Kraft einer Feder erfolgen.
Bei untereinander verbundenen Ventilen kann sich
deren Abstand zueinander verändern, etwa infolge
von Temperatureinflüssen, insbesondere wenn eine
erhitzte oder gekühlte Mischung abgefüllt wird. Da
her wird vorgeschlagen, beide Ventile über eine Fe
der zu verbinden, die einen Längenausgleich ermög
licht. In der vorteilhaften Folge wird ein dichtes
Schließen beider Ventile und eine exakte Dosierung
der Abgabemenge ermöglicht.
Während der Behälter bei vielen Ausgestaltungen der
Erfindung während des Mischvorgangs rotiert, sind
seine Bedienelemente, z. B. ein Hebel zur Betäti
gung der Auslaßventile, zweckmäßig raumfest ange
ordnet. Damit keine Drehverbindung zwischen Hebel
und Ventilen notwendig ist, liegt der Hebel einer
bevorzugten Mischvorrichtung an einem der Ventile
oder ihrem Verbindungselement lediglich lose an
oder ist gegen sie bewegbar. Ferner hat diese Aus
gestaltung den Vorteil, daß sich die Ventile bei
geeigneter Gestaltung ihres Sitzes ohne eine Demon
tage herausnehmen lassen, beispielsweise zum Zweck
einer Reinigung.
Schließlich fällt der Boden des Behälters bevorzugt
zu seiner Öffnung hin nach unten ab, damit das von
der Wandung durch den Abstreifer abgenommene Misch
gut leicht abläuft.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert ist. Die Zeichnung zeigt in prinzipienhafter
Darstellung:
Fig. 1 Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Mischvorrichtung,
Fig. 2 vergrößerter Schnitt durch den Behäl
terauslaß.
Die in Fig. 1 beschriebene Mischvorrichtung be
steht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem Be
hälter (1), in dessen Innerem sich die zu durchmi
schende Flüssigkeit (2) befindet, in die ein Rühr
werk (3) eintaucht. Um zu verhindern, daß sich an
der seitlichen Wandung (4) und am Behälterboden (5)
Flüssigkeitsbestandteile, insbesondere hochviskose
Komponenten oder Feststoffe, absetzen und dem
Mischvorgang verlorengehen, ist der Behälter (1) um
seine Achse (6) drehbar und mit einem raumfesten
Abstreifer (7) versehen, der über eine elastische
Lippe (8) an der Wandung (4) und dem Behälterboden
(5) anliegt. Die Drehung des Behälters (1) erfolgt
dabei über einen an seinem unterstützenden Gestell
(9) befestigten Motor (10).
Um nach beendeter Durchmischung ein leichtes Abfül
len der Flüssigkeit (2) zu gestatten, ist der Be
hälter (1) mit einer zentralen, bodenseitigen Öff
nung (11) versehen, die von der Ventilplatte (12)
verschlossen wird. Die Ventilplatte (12) fluchtet
mit dem Behälterboden (5), so daß keine Toträume
entstehen, die sich der Durchmischung entziehen.
Die Betätigung der Ventilplatte (12) sowie eines
weiteren, im Auslaßrohr (13) angeordneten Ventils
(14) erfolgt über eine Verbindungsstange (15), an
der ein am Gestell (9) befestigter Hebel (16) an
liegt. Indem der Behälter (1) auch während des Ab
füllens rotiert, wird erreicht, daß an seiner Wan
dung (4) und dem Behälterboden (5) haftende Reste
der Flüssigkeit (2) von der Lippe (8) des Abstrei
fers (7) abgenommen werden und auf die Öffnung (11)
zufließen. Damit wird eine restlose Leerung er
reicht und die Notwendigkeit einer nachfolgenden
Reinigung vermieden.
Fig. 2 zeigt den vergrößerten Querschnitt durch
eine bevorzugte Ventilanordnung. Beide Ventile sind
als Tellerventile ausgebildet, wobei die Ventil
platte (12) nicht mit dem Behälterboden (5) fluch
tet, sondern bündig an ihn anschließt und zu ihrem
Zentrum hin ansteigt. Totraume im Behälter (1) sind
jedoch auch bei dieser Ausführung ausgeschlossen.
Während die Ventilplatte (12) in erster Linie den
Behälter (1) verschließt, besteht der Zweck des
zweiten Ventils (14) darin, ein Nachtropfen im Aus
laßrohr (13) verbliebener Flüssigkeit (2) zu ver
hindern und ihre Dosierung zu erleichtern. Die Ver
bindungsstange (15) gewährleistet, daß beide Ven
tile stets gleichzeitig bedient werden.
Zum Öffnen wird der Hebel (16) in eine horizontale
Lage gebracht, wobei er die Verbindungsstange (15)
anhebt, während ein Schließen unter dem Eigenge
wicht der Ventile selbsttätig erfolgt. Im entlaste
ten Zustand ist der Hebel (16) durch einen Spalt
(17) von der Verbindungsstange (15) beabstandet, so
daß keine drehbare Verbindung erforderlich ist.
Weiterhin lassen sich Ventilplatte (12) und Ventil
(14) auf diese Weise ohne eine Demontage zur Reini
gung oder Wartung nach oben aus dem Auslaßrohr (13)
herausheben.
Im Ergebnis entsteht somit eine Mischvorrichtung,
die eine vollständige Durchmischung ihres Inhaltes
gestattet, und auf einfache Weise restlos entleer
bar ist, so daß eine Reinigung nach beendetem
Mischvorgang entfallen kann.
Claims (9)
1. Mischvorrichtung, insbesondere zur Durchmischung
hochviskoser Flüssigkeiten, mit einem rotationssym
metrischen Behälter, einem Rührwerk sowie einem Ab
streifer, welcher an der Behälterwandung anliegt
und Behälter und Abstreifer relativ gegeneinander
um die Behälterachse drehbar sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - der Abstreifer (7) an der Wandung (4) und am Be hälterboden (5) anliegt,
- - der Behälterboden (5) eine auf der Achse (6) des Behälters angeordnete Öffnung (11) aufweist,
- - die Öffnung (11) mit einer Ventilplatte (12) ver schließbar ist,
- - die Ventilplatte (12) im geschlossenen Zustand bündig an den Behälterboden (5) anschließt
- - und ein Auslaßrohr (13), das mit einem zweiten Ventil (14) verschließbar ist, an die Öffnung (11) anschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventilplatte (12) im geöffneten
Zustand mit dem Behälterboden (5) fluchtet oder ihm
gegenüber abgesenkt ist, sich der Abstreifer (7)
über die Öffnung (11) erstreckt und an der ge
schlossenen Ventilplatte (12) anliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstreifer (7) in azimutaler
Richtung angestellt oder gekrümmt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil
platte (12) und das Ventil (14) gleichzeitig öffnen
und schließen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite Ventil (14) ein Kapillar
auslauf ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß Ventilplatte (12) und Ventil (14)
Tellerventile und miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindung von Ventilplatte (12)
und Ventil (14) über eine Feder erfolgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Betätigung von Ventilplatte
(12) und Ventil (14) mit einem Hebel (16) erfolgt,
der an einem der Ventile (12, 14) oder ihrem Ver
bindungselement lose anliegt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
boden (5) zur Öffnung (11) abfällt.
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1995
- 1995-12-15 DE DE19546848A patent/DE19546848C2/de not_active Expired - Fee Related
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