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Beim
Anbringen eines Anbauteils, beispielsweise eines Rohrs o.dgl., an
einem tragenden Bauteil, z.B. einem Rahmenträger eines Fahrzeugs, wird gewöhnlich ein
Befestigungsorgan verwendet, das erst am Rohr und dann am Rahmenträger befestigt wird.
Als derartiges Befestigungsorgan kann beispielsweise eine Schelle
dienen, die durch ein thermisches Verbindungsverfahren an dem Rohr
oder sonstigen zu befestigenden tragenden Bauteil angebracht wird.
Danach wird das Befestigungsorgan und das Rohr am Rahmenträger mit
einer Schraube befestigt, die durch je ein Loch in der Schelle und
im Rahmenträger
eingeführt
wird, und einer Mutter, die auf der Rückseite des Rahmenträgers auf
die Schraube aufgeschraubt wird. Derartige Befestigungsorgane haben
sich bewährt
und bieten den Vorteil, dass sie flexibel sind und an Rahmenträger mit
unterschiedlicher Wanddicke angepasst werden können. Die Montage eines derartigen
Befestigungsorgans am Rahmenträger
ist jedoch mit hohem Arbeitsaufwand verbunden.
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Solche
Montageprobleme vermeiden verschiedene Typen von Schnellhalterungen,
bei denen ein Befestigungsorgan einen vorstehenden Ständer o.dgl.
aufweist, der in ein Loch in dem tragenden Bauteil eingeführt wird.
Der Ständer
weist Befestigungsmittel auf, die nach Einführen des Ständers in das Loch des Bauteils
einhaken. Derartige Befestigungsorgane sind vom Montagestandpunkt
her zwar der Variante mit Schraube und Mutter überlegen, bieten jedoch keine
Flexibilität,
das sie nur in Löchern
einer bestimmten Größe befestigt
werden können.
Bei der Montage schwererer Fahrzeuge muss eine große Anzahl
verschiedener Fahrzeugteile an den Rahmenträgern des Fahrzeugs angebaut
werden. Es kann sich z.B. um Rohrleitungen und Kabel handeln, beispielsweise
einen Luftkanal, der Luft von einem Lufteinlass zum Motor des Fahrzeugs
leitet. Um die Montage eines solchen Luftkanals am Rahmen zu erleichtern,
ist es von Vorteil, eine Art von Schnellhalterungen zu benutzen,
die am Kanal befestigt wird, wonach sie auf einfache Weise in ein
Loch im Rahmen eingesetzt und dort gesichert wird. Weil die infragekommenden
Fahrzeuge in mehreren Größen gebaut werden,
unterscheiden sich auch ihre Rahmen in Größe und Wanddicke. Dadurch werden
bisher verschiedene Schnellhalterungen erforderlich, die den einzelnen
Wanddicken angepasst sind. Da derartige Schnellhalterungen vorzugsweise
im voraus an den Fahrzeugteilen angebracht werden, ergibt sich eine große Anzahl
Fahrzeugteile, die sich vielfach nur in bezug auf die Schnellhalterung
voneinander unterscheiden. Dies erschwert die Bevorratung der Fahrzeugteile
und deren Handhabung bei der Montage.
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Das
aus
US 4 143 577 bekannte
Befestigungsorgan der eingangs genannten Gattung ist zur Befestigung
an einem tragenden Bauteil vorgesehen, das ein sich zwischen einer
Stützfläche und
einer Verankerungsfläche
erstreckendes Loch aufweist. Das Befestigungsorgan hat ein Basisteil
und ein Paar vom Basisteil vorstehende Schnapphaken, das sich von
der ersten Stützfläche aus
in das Loch einschieben lässt
und zwei nach außen
gerichtete Verriegelungsprofile aufweist, die so angeordnet sind,
dass sie das tragende Bauteil auf dessen Verankerungsfläche übergreifen.
Die Schnapphaken sind biegeelastisch, sodass sich durch elastisches
Biegen der Abstand zwischen dem Basisteil und den Verriegelungsprofilen
verändern
und dadurch das Befestigungsorgan an unterschiedlich dickwandige
tragende Bauteile anpassen lässt.
Ein derartiges Befestigungsorgan ist jedoch relativ kompliziert
in der Gestaltung und es bleibt am tragenden Bauteil immer federnd
abgestützt,
sodass eine stabile Verankerung des Befestigungsorgans am tragenden
Bauteil nicht erzielt werden kann. Dieses bekannte Befestigungsorgan
eignet sich demzufolge nicht für
die Montage von um ein Vielfaches schwereren Teilen am Rahmen eines
Fahrzeugs, wo hohe Anforderungen in bezug auf eine stabile Verankerung
gelten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Befestigungsorgan zu schaffen, das sich
auf einfache und stabile Weise an tragenden Bauteilen unterschiedlicher
Wanddicke anbauen lässt.
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Diese
Aufgabe erfüllt
das Befestigungsorgan mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Eine vorteilhafte
Weiterbildung ist Gegenstand des Anspruchs 2.
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Dadurch,
dass sich die Verriegelungsprofile in unterschiedlichem Abstand
von der Anliegefläche des
Basisteils befinden, ist das Befestigungsorgan bei tragenden Bauteilen
unterschiedlicher Wanddicke anwendbar, wobei eines der Verriegelungsprofile das
tragende Bauteil an dessen Verankerungsfläche umgreift, während das
bzw. jedes weitere Verankerungsprofil sich entweder an der Verankerungsfläche vorbei
erstreckt oder nicht bis an diese heranreicht.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen erläutert. Darin
zeigt:
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1 teilweise in Phantomdarstellung,
den vorderen Teil eines Nutzfahrzeugs mit einem an dessen Rahmen
angebauten Luftkanal,
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2 einen Teil des Rahmens
vor der vorderen Radachse und den Luftkanal,
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3 einen Querschnitt des
Rahmens an der Stelle, wo sich die Halterung des Luftkanals befindet,
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4 einen Schnitt des Rahmens
in Längsrichtung
und des Luftkanals in Querrichtung,
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5 eine Untersicht eines
Befestigungsorgans, gesehen in Richtung des Pfeils V in 4.
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In 1 ist ein Nutzfahrzeug 1 mit
einem Rahmen, der Rahmenlängsträger als
tragende Bauteile 2 umfasst, und einem Motor 3 dargestellt.
Ein Anbauteil 4 in Gestalt eines Luftkanals ist zur Führung von
an einem Lufteinlass 5 einströmender Luft über ein
Luftfilter 6 zum Motor 3 angeordnet.
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In 2 ist die Anordnung des Anbauteils 4 und
des Luftfilters 6 auf einem der tragenden Bauteile 2 vor
dem rechten Vorderrad 7 dargestellt. Der Luftkanal 4 ist
mit einem Befestigungsorgan 8 an diesem tragenden Bauteil 2 befestigt.
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Das
Befestigungsorgan ist in 3, 4 und 5 ausführlicher dargestellt. Es besteht
aus einem Basisteil 9 und zwei Hakengruppen 10 mit
je zwei Schnapphaken 11, die so angeordnet sind, dass sie an
einer Seite 12 des Basisteils 9 vorstehen. Diese Seite 12 weist
Anliegeflächen 13,
siehe besonders 5, auf
die an einer Stützfläche 14 des
tragenden Bauteils 2 anliegen. Die Schnapphaken 11 sind
biegeelastisch ausgeführt
und paarweise in ein je Loch 15 im tragenden Bauteil 2 eingesetzt.
Das Loch 15 erstreckt sich zwischen der Stützfläche 14 und
einer Verankerungsfläche 16 des
tragenden Bauteils 2. Jede Hakengruppe 10 hat
eine Mittelachse 17, um die herum die Schnapphaken 11 angeordnet
sind. Jeder Schnapphaken 11 ist mit einem Verriegelungsprofil 18 versehen,
das relativ zur Mittelachse 17 im wesentlichen radial nach
außen
vorsteht. Jedes Verriegelungsprofil 18 weist einen zur
Anliegefläche 13 gerichteten
Greifbereich 19 auf. Wie aus 4 hervorgeht,
ist der Abstand a, a' zwischen
dem Greifbereich 19 und der entsprechenden Anliegefläche 13 bei
den beiden Schnapphaken 11 jeder Hakengruppe 10 unterschiedlich.
Dadurch kann das Befestigungsorgan 8 auf sichere und stabile
Weise mit einem Schnapphaken 11 jeder Ha kengruppe 10 ein
tragendes Bauteil 2 mit einer der Wanddicken a oder a' umgreifen. Wie ebenfalls
aus 4 hervorgeht, liegt auch
der Schnapphaken 11, dessen Greifbereich 19 das
tragende Bauteil 2 nicht umgreift, an der Leibung des Lochs 15 an,
und zwar entweder mit dem Verriegelungsprofil 18 oder mit
dem Teil des Schnapphakens 11, der sich zwischen dem Verriegelungsprofil 18 und
der Basisteil-Seite 12 befindet. Hierdurch wird das Befestigungsorgan 8 an
Bewegungen in Querrichtung gehindert. Die Anliegeflächen 13 können, wie
in 5 ersichtlich, von
zwei Querstegen gebildet sein, die radial außerhalb des jeweiligen Schnapphakens 11 liegen.
Die Anliegefläche 13 kann auch
als Ringfläche
ausgeführt
sein, die sich um jede Hakengruppe 10 herum erstreckt.
Jeder Greifbereich 19 ist als ebene Fläche ausgeführt. Die Schnapphaken 11 jeder
Hakengruppe 10 weisen konvergierenden Flächen 20 auf,
sodass die Hakengruppe eine sich vom Basisteil 9 aus verjüngende Form
erhält. Hierdurch
wird das Einführen
der Hakengruppe 10 in das Loch 15 erleichtert.
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Das
Befestigungsorgan 8 ist vorzugsweise in einem Stück aus Kunststoff
gespritzt. Die Übergänge zwischen
den Schnapphaken 11 und dem Basisteil 9 sind aus
fertigungstechnischen Gründen
und zur Vermeidung von Brüchen
mit sanft gerundeten konkaven Flächen 21 ausgeführt, s. 4.
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Das
Befestigungsorgan 8 weist auf seiner von der Basisteil-Seite 12 weggerichteten
Seite eine konkave Fläche 22 auf,
deren Kontur der Kontur des Anbauteils 4 entspricht. Im
dargestellten Beispiel ist das aus Kunststoff hergestellte Anbauteil 4 mit
dem ebenfalls aus Kunststoff hergestellten Befestigungsorgan 8 verschweißt.
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Obwohl
sich die beschriebenen Ausführungsbeispiele
auf die Montage eines Luftkanals am Rahmen eines Fahrzeugs beziehen,
ist es offensichtlich, dass das dargestellte Befestigungsorgan auch bei
vielen anderen Anwendungen benutzt werden kann. Es kann zur Befestigung
anderer Fahrzeugteile wie Hydraulikleitungen, Kraftstoffleitungen,
Kabelsträngen
usw. an einem Fahrzeugrahmen angewendet werden. Auch kann es zur
Befestigung von Anbauteilen außer
am Rahmen auch an anderen tragenden Bauteilen des Fahrzeugs benutzt
werden. Darüber
hinaus kann das beschriebene und dargestellte Befestigungsorgan
auch außerhalb
der Fahrzeugtechnik überall
dort zur Anwendung kommen, wo ein Anbauteil auf schnelle und einfache
Weise befestigt werden soll.
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Wenn
sich das Anbauteil 4 drehen darf, kann das Befestigungsorgan 8 mit
nur einer Hakengruppe 10 ausgeführt werden. Unabhängig davon
kann jede Hakengruppe 10 auch drei, vier oder mehr Schnapphaken 11 umfassen,
die mit je einem Greifbereich auf unterschiedlichem Abstand vom
Basisteil ausgeführt sind,
sodass das Befestigungsorgan an einem tragenden Bauteil befestigt
werden kann, bei dem drei, vier oder mehr unterschiedliche Wanddicken
vorkommen.
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Die
Verriegelungsprofile 18 der Schnapphaken 11 können auch
radial nach innen anstatt nach außen gerichtet sein, wenn das
tragende Bauteil 2 mehrere Löcher, und zwar eins je Schnapphaken
in jeder Hakengruppe, aufweist, oder die Schnapphaken 11 so
angeordnet sind, dass sie das tragende Bauteil an dessen Außenkanten
umgreifen.
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Der
Greifbereich 19 der Verriegelungsprofile 18 kann,
je nach Oberflächenbeschaffenheit
des vom Greifbereich 19 zu umgreifenden Bauteils, auch
beispielsweise mit einer gerundeten oder spitzen Erhöhung versehen
sein.
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Rahmenträger
- 3
- Motor
- 4
- Luftkanal
- 5
- Lufteinlaß
- 6
- Luftfilter
- 7
- Vorderrad
- 8
- Befestigungsorgan
- 9
- Basisteil
- 10
- Ständergruppe
- 11
- Ständer
- 12
- Basisteil-Seite
- 13
- Auflagefläche
- 14
- Rahmen-Seitenfläche
- 15
- Loch
- 16
- Rahmen-Seitenfläche
- 17
- Mittelachse
- 18
- Greiforgan
- 19
- Greifbereich
- 20
- Konvergierende
Fläche
- 21
- Konkave
Fläche
- 22
- Konkave
Fläche