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Innenlagerung für als Abdeokung dienende, schwenkbare Gehäuseteile,
z.B. Gehäusekappen von Nachriohtengeräten Die erfindung betrifft eine Innenlagerung
für schwenkbare Abdeckungen von Gehäusen, z.B. Gehäusekappen von Naohrichtengeräten.
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Es ist üblich Nachrichtengeräte in kastenförmigen, häufig zweigeteilten
Gehäusen unterzubringen und das eine Teil einseitig schwenkbar auszubilden, während
das andere Teil feststeht.
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Das schwenkbare Teil ist gewöhnlich als Kappe oder Deckel ausgebildet
und dient als Abdeckung oder Verschlußteil. In dem schwenkbaren Gehäuseteil sind
zur besseren Raumausnutzung häufig Bedienelemente, z.B. Schalter, untergebracht,
so daß eine entsprechende Tiefe des schwenkbaren Gehäuseteils erforderlich ist,
die oft größer ist als die Tiefe des feststehenden Gehauseteils. In solchen Fällen
ist nach öffnen des Gehäuses eine gute Zugtinglichkeit der Anschlußstellen der im
schwenkbaren Ge-Gehäuseteil angeordneten Bedienelemente erwünscht. Um dies zu gewtahrleistenw
ist es notwendig, den Öffnungswinkel zwischen beiden Geh.iuseteilen mdglioht groß
zu machen. Am günstigsten ersoheint hier ein Winkel größer 900.
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Dieser Forderung werden aber die bekannten Innenlagerungen nicht In
allen Fällen gerecht.
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Es sind schwenkbare Lagerungen, z.J3. Scharniere, bekannt die
aus
einem mittels eines Lappens am feststehenden Gehäuseteil befestigten Lagerzapfen
und einer in gleicher Weise am schwenkbaren Gehäuseteil befestigten Buchse bestehen.
Diese Scharniere eignen sich nicht als Innenlagerung, sondern lassen sich nur so
anbringen, daß der Drehpunkt und'damit der Lagerzapfen außerhalb der Gehäusewandung
zu liegen kommt. Diese am Gehäuse hervorstehenden Teile wirken vom ästhetischen
Standpunkt einmal störend. Zum anderen sind derartige Lagerungen nicht diebstahlsicher,
wenn es sich darum handelt, Nachrichtengeräte unbeaufsichtigt- aufzustellen, wie
dies «,.B. bei Münzfernsprechern der Fall ist.
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Um den störenden Einfluß etwas zu mildern sind durchgehende, der Länge
des Gehäuses angepaßte Scharniere, sogenannte Klavierbänder bekannt, bei denen kausohenförmig
gebogene Führungen kammartig ineinandergepaßt und,durch einen entsprechend langen
Drahtstift drehbar miteinander verbunden sind.
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Auch diese Scharniere sind nicht diebstahlsicher und bringen Schwierigkeiten
in der Abdichtung mit sich. Außerdem sind eine große Anzahl von Befestigungspunkten
für derartig lange Scharniere erforderlich, da sonst eine entspreohend große Tragkraft
bei sohweren Gehäuseteilen nicht gewährleistet ist.
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Es sind auoh Lagerungen bekannt, bei denen der Drehpunkt in die Gehäusewand
oder in das Innere des Gehäuses verlegt ist. Derartige lagerungen sind jedoch relativ
kompliziert in ihrer Konstruktion und benötigen entsprechende Aussparungen in den
Gehäuseteilen, um einen Ufnungswinkel von mindestens 900 sioherzustellen. Diese
Lagerungen sind &war diebstahlaicher aber nicht
staubdicht.
Zur Abdichtung sind besondere Maßnahmen erforderlich. Wird auf die von außen sichtbaren
und von einer modernen Formgestaltung her störend wirkenden Aussparungen verzichtet,
so läßt der innerhalb des Gehäusesrliegende Drehpunkt dann nur einen relativ kleinen'Öffnungswinkel
su.
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Die Unterbringung von Baugruppen, Funktionseinheiten und eindenen
Bauelementen'in den Gehäuseteilen'ist bei den bekannten lagerungen ferner mit Schwierigkeiten
verbunden, da die Art der Lagerungen, die außerdem für Zwecke der Montage und Demontage
auoh immer zugänglich sein müssen, das auszunutsende Volumen bis zu ca. 25% einschränkt,
da ein entsprechender Schwenkradius stets Einfluß auf die räumliche Anordnung der
einzelnen Bauelemente nimmt.
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Besonders kritisch ist dieser Umstand dann, wenn das zu schwenkende
Gehäuseteil in seiner Tiefe um das Zwei- bis Dreifache größer ausgelegt ist als
die Tiefe des feststehenden Gehäuseteils, so daß Baugruppen aus dem feststehenden
Gehäuseteil hervorstehen. In solchen Fällen ist der Schwenkwinkel infolge der Unzulänglichkeit
der Lagerungen keinesfalls größer als 900, was Reparaturen und das Auswechseln von
in dem schwenkbaren Gehäuseteil eingebauten Baugruppen, Bedienteilen u.ä. wesentlich
erschwert und hohe Anforderungen an die Unterbringung der Bauelemente stellt, da
der Schwenkradius in jedem Falle berUcksichtigt werden muß, wenn keine Bauelemente
beim Öffnen des Gehäuses beschädigt werden sollen.
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Die Erfindung soll eine nahezu hundertprozentige Ausnutzung -des Gehäuseinnenraumes
ermöglichen ohne solbst viel Raum zu beaD8prUChen so daß gegenüber bekannten Gehäusen
eine Verkleinerung
der Abmessungen eintritt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Innenlagerung für schwenkbare
Abdeokungen von Gehäusen zu schaffen, deren Anbringung und Einzelteile von außen
nicht sichtbar sind, die einen Schwenkwinkel von größer als 90° ermöglicht und keinerlei
Abdichtungsschwierigkeiten mit sich bringt.
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Vorzugsweise ist dabei an schwenkbare Gehäusekappen von Naohrichtengeräten
gedacht, deren Bautiefe größer ist als der feststehende Gehäuseteil.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in Riohtung
der Tiefe und an jeweils der gleichen Seitenwand beider Gehäuseteile Je zwei gleichartig
ausgebildete, feste Prismenführungen mit möglichst großem Abstand voneinander derart
angeordnet sind, daß bei geschlossenem Gehäuse jede Prismenführung im feststehenden
Gehäuseteil zusammen mit jeder Prismenführung im schwenkbaren Gehäuseteil paarweise
eine Parallelführung mit einem solchen Abstand bilden, daß dazwischen eine Stahlkugel
rollend gleitet. Zur Begrenzung der Rollbewegung jeder Stahlkugel ist an dem aus
dem jeweiligen Gehäuseteil ragenden Ende jeder Prismenführung ein Anschlag vorgesehen.
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Damit ist die eine zugleich als Drehpunkt dienende Endlage jeder Stahlkugel
festgelegt. Die zwischen den Parallelführungen rollend gleitenden Stahlkugeln bilden
einen veränderbaren Lager-und Drehpunkt. Um ein Herausgleiten des schwenkbaren Gehäuseteils
aus den Parallelführungen zu verhindern ist mindestens eine der Parallel£hrungen
mit einer ein- und ausrastbaren Sperre versehen.
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Zur Unterstützung des Rollfbrganges der Stahlkugeln ist im festen
Gehäuseteil mindestens eine Druokfeder vorgesehen, die
an einer
der Prismenführungen des schwenkbaren Gehäuseteils anliegt.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
für das Gehäuse eines Münzfernsprechers wird die Erfindung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 die Umrisse einer Seitenansicht eines
gesohlossenen Münzfernsprechergehäuses mit zwei Innenlagerungen im Schnitt, Fig.
2 das Gehäuse gemäß Fig. 1 mit zum Schwenken vorgezogener Gehäusekappe, Fig. 3 eine
Draufsicht bei geschwenkter Gehäusekappe.
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Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Gehäuse besteht aus einem als
Bodenwanne 1 ausgebildeten feststehenden Gehäuseteil und einem als Kappe 2 ausgebildeten,
verschieb- und schwenkbaren Gehäuseteil. Die Kappe 2 ist aus Gründen der Formgebung
pultförmig ausgebildet und tiefer als die Bodenwanne 1. An einer Seitenwand der
Bodenwanne 1 sind mit Abstand voneinander zwei Prismenführungen 3;4 fest angeordnet.
DesgleLohen befinden sich an der entsprechenden Seitenwand der Kappe 2 zwei PrismenfUhrungen
5;6.
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Bei geschlossenem Gehäuse, vgl. Fig. 1, bildet jede PrismenfUllrllng
3;4 in der Bodenwanne 1 mit jeder Prismenführung 5;6 in der Rappe 2 )paarweise eine
Parallelführung 3;5 bzw. 4;6.
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Die I'arallelfllhrungen 3;5 und 4;6 weisen einen solchen Abstand voneinander
auf, daß dazwischen jeweils eine Stahlkugel 7;8 Platz findet. Zum Sohwenen der Gehäusekappe
2 wird
ein nicht dargestellter Versohluß geöffnet. Hierbei wirkt
eine Druckfeder 9 auf die eine Prismenführung 6 der Kappe 2, die, unterstützt durch
ihre Schwerpunktlage, sioh etwas von der Bodenwanne 1 ablöst und jetzt manuell so
weit vorgezogen wird, bis je zwei Anschläge 10311 bzw. 12;13 an den Prismenführungen
3;5 bzw. 4;6 mit je einer Stahlkugel 7 bzw. 8 zusammentreffen, vgl. Fig. 2. In dieser
Endlage, die zugleich Drehpunktlage für die Kappe 2 ist, rastet eine Sperre 14 ein,
die beim Schwenken der Kappe 2 ein Zurückgleiten und ein Abheben der Kappe 2 verhindert
und damit den Drehpunkt fixiert. Die Kappe 2 kann jetzt bequem um den so gebildeten
Drehpunkt geschwenkt werden wobei ein Schwenkwinkel > 90Q erreicht wird, vgl.
Fig.3.
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Durch Verlängern der aus den Gehäuseteilen 1;2 vorstehenden Enden
der Prismenführungen 3 bis 6 läßt sich der Schwenkwinkel entsprechend vergrößern.
Die Innenaufbauten in der Kappe 2 oder in der Bodenwanne 1 sind jetzt bequem zugänglich.
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Zum Sohließen des Gehäuses wird die Kappe 2 zurückgeschwenkt, die
Sperre 14 manuell ausgerastet und die Kappe 2 auf die Bodenwanne 1 geradlinig zubewegt
bis der Verschluß sinschnappt.
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Die Stahlkugeln 7;8 gestatten ein leichtes Hin- und Hergleiten.
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Durch die geradlinige Versohiebung der Kappe 2 beim Schließvorgang
ist ein Verquetsohen des nicht dargestellten Dichtungsstreifens nicht möglich, da
dieser jetzt überall gleichmäßig angedrflckt wird.
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Die erfindungsgemäße Innenlagerung gestattet besonders einfache Abdichtungsmaßnahmen
vorzusehen, die aber trotzdem eine siohere Abdiohtung gewährleisten.
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Ebenso wird die besondere Formgebung des Gehäuses in keiner Weise
beeinträohtigt.
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Aufstellung der Bezugszeichen 1 = Bodenwanne 2 = Kappe 3;4 = Prismenführungen
in der Bodenwanne, feststehender Gehäuseteil 5;6 = Prismenführungen in der Kappe,
schwenkbarer Gehäuseteil 3;5 = Parallelführungen 4;6 7;8 = Stahlkugeln 9 = Druckfeder
10;12 = Anschläge an den.Prismenfllhrungen der Bodenwanne 11;13 = Anschläge an den
Prismenführungen der Kappe 14 = ein- und ausrastbare Sperre cc = Schwenkwinkel