DE19544425A1 - Schwenkträger, insbesondere zur Abstützung eines Fahrzeugsitzes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schwenkträger, insbesondere zur Abstützung eines Fahrzeugsitzes, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Ein derartiger Schwenkträger ist durch die DE 37 00 224 A1 bekannt, der den hinteren Bereich eines Fahrzeugsitzes abstützt. Der Schwenkträger ist einerseits um eine untere, an einem Sitzuntergestell ausgebildete Achse und andererseits um eine obere, an einem Sitzträger ausgebildete Schwenkachse schwenkbar ange­ lenkt. Die Achse und die Schwenkachse sind durch paarweise fluchtende Rohr­ stücke gebildet, die über ein T-förmiges Verbindungselement gestützt sind. Jeweils die auf einer Sitzseite angeordneten Rohrstücke sind über einen geraden Steg des Verbindungselements verbunden. Bei einer beispielsweise unfallbedingten über­ mäßigen Belastung des Fahrzeugsitzes kann sich der Schwenkträger kaum oder nicht energieverzehrend verformen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwenkträger nach dem Ober­ begriff des Patentanspruches 1 anzugeben, der sich bei einer übermäßigen Bela­ stung des Schwenkträgers elastisch und plastisch verformen kann.

Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der Schwenkträger kann durch die gekrümmte Ausbildung des Verbindungsele­ ments bzw. durch Ausnehmungen oder in der Oberfläche ausgebildete Sicken so verformbar gehalten sein, daß bei einer übermäßigen Belastung eine energiever­ zehrende elastische und plastische Verformung insbesondere des Verbindungs­ elements erfolgt, wodurch sich der Abstand der Achse von der Schwenkachse be­ reichsweise oder insgesamt verändern kann. Bei einer unsymmetrischen Belastung beispielsweise aufgrund einer unsymmetrischen Abstützung des Schwenkträgers wird durch die elastische und gegebenenfalls plastische Verformung des Verbindungselements eine günstigere Lastverteilung auf die Anlenkstellen erreicht, wodurch beispielsweise ein von dem Schwenkträger abgestützter Fahrzeugsitz eine höhere Maximalbelastung aufnehmen kann. Ist das Verbindungselement durch ein einfaches Blechformteil gebildet, kann der Schwenkträger eine hohe Verformbarkeit und ein geringes Gewicht aufweisen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprü­ chen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläu­ tert. Es zeigen

Fig. 1 den Schwenkträger mit einem durch ein Blechformteil gebildeten Verbin­ dungselement und

Fig. 2 eine Seitenansicht aus der in Fig. 1 durch den Pfeil II angegebenen Blick­ richtung.

Der in Fig. 1 dargestellte Schwenkträger 1 ist zur höhenverstellbaren Abstützung des vorderen unteren Bereiches eines nicht dargestellten Sitzteiles eines Fahr­ zeugsitzes vorgesehen und hierzu um eine untere, an einem längsverstellbaren Teil einer Führungsschiene ausgebildeten Achse 2 schwenkbar angeordnet. Der Schwenkträger 1 ist oben an der Unterseite des nicht dargestellten Sitzteiles um eine Schwenkachse 3 schwenkbar befestigt. Die Achse 2 und die Schwenkachse 3 sind parallel zueinander und verlaufen in Querrichtung des mit dem nicht darge­ stellten Fahrzeugsitz versehenen Fahrzeugs. Der Schwenkträger 1 weist vier Rohrstücke 4, 4′, 4′′, 4′′′ auf, von denen zwei mit Abstand fluchtend angeordnete Rohrstücke 4, 4′ mit ihrer gemeinsamen Rohrachse die Schwenkachse 3 bilden und die Achse 2 von der gemeinsamen Rohrachse von den beiden anderen, mit Abstand fluchtend angeordneten Rohrstücken 4′′, 4′′′ gebildet ist. Die Rohrstücke 4, 4′, 4′′, 4′′′ sind jeweils an wenigstens zwei Befestigungsstellen 5, 5′, 6, 6′, 7, 7′, 8, 8′, die einen axialen Abstand voneinander aufweisen, mit einem Verbindungsele­ ment verbunden, das durch ein Blechformteil 9 gebildet ist. Bei dem Ausführungs­ beispiel sind die Rohrstücke 4, 4′, 4′′, 4′′′ an das Blechformteil 9 angeschweißt. Um bei einer übermäßigen Belastung des Schwenkträgers 1 eine energieverzehrende elastische und plastische Verformung des Blechformteiles 9 zu erreichen, ist die­ ses zwischen den die Achse 2 bildenden Rohrstücken 4′′, 4′′′ und zwischen den die Schwenkachse 3 bildenden Rohrstücken 4, 4′ jeweils mit einer Randausnehmung 10, 11 versehen, die in den Eckbereichen 12, 12′ bzw. 13, 13′ abgerundet ausge­ bildet sind. In der Oberfläche des Quersteges des Blechformteiles 9 sind Sicken 14, 14′ ausgebildet, die beispielsweise bei einer Druck- bzw. Zugbelastung oder Biegebeanspruchung eine zusätzliche energieverzehrende Verformung des Blechformteiles 9 in diesem Verformungsbereich ermöglichen. Außerdem weist das Blechformteil 9 an beiden Seitenbereichen zwischen der Achse 2 und der Schwenkachse 3 jeweils eine Seitenausnehmung 15, 15′ auf, die unten mit einer Eckrundung 16 bzw. 16′ versehen ist. Das Blechformteil 9 weist am Umfang einen abgewinkelten, hochgestellten Rand 17 auf, der das Blechformteil 9 ohne wesentli­ che Gewichtserhöhung versteift. Durch die gerundeten Eckbereiche der Seiten­ ausnehmungen 15, 15′ und der Randausnehmungen 9, 10 werden bei der Verfor­ mung Risse durch Kerbwirkung vermieden und dadurch eine höhere elastische und plastische Verformbarkeit insbesondere des Verbindungselements erreicht.

Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, verläuft das Blechformteil 9 in einer zur Achse 2 bzw. Schwenkachse 3 senkrechten Ebene nahezu S-förmig gekrümmt und unterstützt dadurch bei einer übermäßigen Belastung des Schwenkträgers 9 eine energiever­ zehrende elastische und plastische Verformung des Blechformteiles 9, bei der sich der Abstand zwischen der Achse 2 und der Schwenkachse 3 vergrößert oder ver­ kleinert bzw. ein Schrägstellen, Abknicken oder Durchbiegen der betreffenden Achse 2 bzw. Schwenkachse 3 erfolgt.

Die Erfindung ist auch in einer von dem Ausführungsbeispiel abweichenden Weise auszuführen. Vorzugsweise ist das Verbindungselement durch ein Blechformteil gebildet. Ebenso kann das Verbindungselement auch durch ein anderes Bauteil gebildet sein, das bei einer übermäßigen Belastung energieverzehrend elastisch und plastisch verformbar ist. Bei dem Ausführungsbeispiel sind mehrere Maßnah­ men vorgesehen, die eine energieverzehrende elastische und plastische Verfor­ mung des Verbindungselements bzw. des Blechformteiles ermöglichen. Es kann bereits ausreichend sein, wenn eine der angegebenen Maßnahmen an dem Ver­ bindungselement ausgeführt ist. Anstelle oder zusätzlich zu den bei dem Ausfüh­ rungsbeispiel getroffenen Maßnahmen können auch ein oder mehrere Ausnehmun­ gen in dem Verbindungselement vorgesehen sein, die eine derartige elastische und gegebenenfalls plastische Verformung ermöglichen. Die Achse oder die Schwenkachse kann auch durch ein gemeinsames Rohr oder dergleichen gebildet sein, das Lagerteile zur schwenkbaren Abstützung des Schwenkträgers bildet. Anstelle einer S-förmigen Ausbildung des Blechformteiles in einer zur Achse bzw. Schwenkachse senkrechten Ebene könnte das Blechformteil auch bogenförmig oder wenn wenigstens eine andere Maßnahme zur energieverzehrenden elasti­ schen und plastischen Verformung des Schwenkträgers getroffen ist, geradlinig zwischen der Achse und der Schwenkachse verlaufen.

Claims (8)

1. Schwenkträger, insbesondere zur Abstützung eines Fahrzeugsitzes, der um eine Achse schwenkbar an einem Stützteil und um eine zur Achse parallele Schwenkachse drehbar an einem Tragteil angelenkt ist, wobei Lagerteile die Achse und die Schwenkachse bilden, die über ein Verbindungselement verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (Blechformteil 9) so gekrümmt verläuft und/oder Ausnehmungen bzw. in der Oberfläche aus­ gebildete Sicken (14, 14′) aufweist, daß sich bei einer übermäßigen Bela­ stung des Schwenkträgers (1) das Verbindungselement (Blechformteil 9) in einem Verformungsbereich energieverzehrend elastisch und plastisch ver­ formen kann.

2. Schwenkträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement ein Blechformteil (9) ist, an das die separat geformten Lagerteile (Rohrstücke 4, 4′, 4′′, 4′′′) ange­ schweißt sind.

3. Schwenkträger nach Anspruch 1 oder 2, mit durch Rohrstücke gebildeten Lagerteilen, von denen zwei mit Abstand fluchtend angeordnete Rohrstücke mit ihrer gemeinsamen Rohrachse die Achse bilden und die Schwenkachse von der gemeinsamen Rohrachse von zwei weiteren, mit Abstand fluchtend angeordneten Rohrstücken gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (4, 4′, 4′′, 4′′′) jeweils an we­ nigstens zwei Befestigungsstellen (5, 5′ bzw. 6, 6′ bzw. 7, 7′ bzw. 8, 8′), die einen axialen Abstand voneinander aufweisen, mit dem Verbindungsele­ ment (Blechformteil 9) verbunden sind.

4. Schwenkträger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (9) in einem Seitenbereich zwischen der Achse (2) und der Schwenkachse (3) eine nach außen kon­ kave oder mit wenigstens einer Eckrundung (16,16′) versehene Seitenaus­ nehmung (15, 15′) aufweist.

5. Schwenkträger nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (9) in einer zur Achse (2) bzw. Schwenkachse (3) senkrechten Ebene bogenförmig oder S-förmig ge­ krümmt verläuft.

6. Schwenkträger nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (9) zwischen den die Achse (2) bildenden Rohrstücken (4′′, 4′′′) und/oder zwischen den die Schwenkachse (3) bildenden Rohrstücken (4, 4′) eine Randausnehmung (10, 11) mit abgerundeten Eckbereichen (12, 12′ bzw. 13, 13′) aufweist.

7. Schwenkträger nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (9) zumindest an einem Umfangsbereich einen abgewinkelten, hochgestellten Rand (17) aufweist.

8. Schwenkträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkträger (1) einen vorderen unte­ ren Bereich eines Fahrzeugsitzes stützt, an dem die Schwenkachse (3) in Sitzquerrichtung verlaufend ausgebildet ist und längsverstellbare Teile von Führungsschienen des Fahrzeugsitzes die Achse (2) bilden.