DE19544329C2 - Einrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffen - Google Patents
Einrichtung zum Spritzgießen von KunststoffenInfo
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- B29C45/64—Mould opening, closing or clamping devices
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine mit einer beweglichen und einer ortsfesten Aufspann
platte für eine teilbare Form, wobei ein einziger Elektromotor mittels unterschiedli
cher Getriebe die Verschiebung der beweglichen Aufspannplatte zwischen der of
fenen und geschlossenen Stellung der Form (Eilhub) bzw. das Zusammenpressen
der Formhälften während des Einspritzens des Kunststoffes (Krafthub) bewirkt, und
auf eine Einrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Bei bekannten derartigen Einrichtungen (vgl. US 4,968,239) erfolgt die Um
schaltung vom Eilhub auf den Krafthub, sobald die bewegliche Aufspannplatte die
gewünschte Endposition erreicht hat.
Beim Zusammenfahren der Formhälften im Eilhub mit hoher Geschwindigkeit kön
nen jedoch rasch Fremdkörper zwischen den Formhälften geklemmt und die
Formteile beschädigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, das Verfahren und die Einrichtung der eingangs genannten Art dahinge
hend zu verbessern, daß auf einfache Weise ein Schutz für die Form und zwischen
diese geratende Fremdkörper erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und
eine Einrichtung gemäß Anspruch 4 gelöst.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß es günstiger ist, die erwähnte
Umschaltung nicht in Abhängigkeit von der Position der beweglichen Aufspann
platte, sondern in Abhängigkeit vom Widerstand zu bewirken, welcher einer weite
ren Bewegung dieser Platte entgegensteht. Dadurch kann insbesondere auf einfa
che Weise ein Formschutz erzielt werden, für den Fall, daß Fremdkörper sich zwischen
den Formteilen befinden, da durch solche Fremdkörper die Bewegung der
Aufspannplatte in ähnlicher Weise behindert wird wie durch das Aufeinandertreffen
der beiden Formhälften.
Es ist somit vorgesehen, daß beim Schließen der Form die Umschaltung vom Eil
hub auf den Krafthub erfolgt, sobald eine von der zwischen Motor und beweglichen
Aufspannplatte wirkenden Kraft beaufschlagte Kraftmeßeinrichtung über einen
vorbestimmten Wert hinaus belastet ist.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kraftmeßeinrichtung in Form einer vor
gespannten Druckfeder oder einer durch ein Überdruckventil abgeschlossenen Hy
draulikeinheit konstruktiv in eines der zwischen Motor und beweglicher Aufspann
platte vorgesehenen Getriebe integriert ist, in der Weise, daß sie unterhalb des
vorbestimmten Wertes der Anpreßkraft das den Krafthub erzeugende Getriebe au
ßer Wirkung setzt. Die konstruktive Durchführung dieses Gedankens kann in ver
schiedener Weise erfolgen und wird anhand der Ausführungsbeispiele näher er
läutert.
Die den Druck auf die bewegliche Formaufspannplatte ausübende Ein
richtung muß sich bei Krafthub und Eilhub an einem ortsfesten Teil
der Maschine abstützen. Der entsprechende Anschlag zur Abstützung
des Krafthubes macht üblicherweise den Eilhub mit und wird erst zu
Beginn des Krafthubes mit einem ortsfesten Maschinenteil, insbe
sondere mit einem Maschinenholm verriegelt. In kinematischer
Umkehrung dieses Gedankens kann der plattenseitige Anschlag
zunächst maschinenfest sein und anschließend mit der beweglichen
Aufspannplatte verriegelt werden. Ein besonderer Vorteil der
Erfindung liegt darin, daß auch diese Verriegelung unmittelbar
mechanisch durch die erfindungsgemäße Kraftmeßeinrichtung bewirkt
werden kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der
Zeichnung erläutert. Dabei sind
Fig. 1 und 2 Seitenansichten eines ersten Ausführungsbeispieles in
zwei verschiedenen Bewegungsstadien, Fig. 3 ein Horizontalschnitt
nach der Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 die Seitenansicht und ein
Teilschnitt eines zweiten Ausführungsbeispieles, Fig. 5 ein
drittes Ausführungsbeispiel in drei verschiedenen Bewegungsstadien
und zwei Detailansichten in Draufsicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Spritzgießmaschine umfaßt einen Maschi
nenrahmen 13, mit dem eine Formaufspannplatte 14 fest verbunden
ist. Die Enden der Aufspannplatte 2 sind auf einer Hahn 27 beweg
lich. Es handelt sich um eine holmlose Konstruktion, bei welcher
der von einer Druckstange 16 über das Gelenk 17 auf die geschlos
sene Form 15 aufgebrachte Druck lediglich über den Maschinenrahmen
13 abgeleitet wird.
Fig. 1 zeigt die Einrichtung am Ende der Schließbewegung, während
welcher sich die Zahnstange 7 unter dem Einfluß des Elektro-Motors
1 relativ zum Hebel 6 nach rechts verschoben und damit über die
Konsole 20 die Aufspannplatte 2 mitgenommen hat. Eine Führung 28
am Hebel 6 sorgt dabei dafür, daß die Zahnstange 7 immer mit einem
entsprechenden Zahnrad des Motors 1 in Eingriff bleibt.
Der Hebel 6, an welchem der Motor 1 gelagert ist, ist an sich um
in Fig. 3 gezeigten Gelenkzapfen 29 schwenkbar, doch wirkt die
Vorspannung der Druckfeder 3 dieser Verschwenkung entgegen, so
lange die zwischen Motor 1 und Zahnstange 7 wirkende Kraft einen
bestimmten Wert nicht übersteigt. Die Vorspannung der Druckfeder 3
kann veränderlich sein, damit die Verschwenkung des Hebels 6 bei
verschieden großen Kräften erfolgt.
Wenn die bewegliche Platte 2 auf ein Hindernis aufläuft,
spätestens also beim völligen Schließen der Form 15, wird die
Druckfeder 3 komprimiert.
Der Elektro-Motor 1 rollt damit auf
der feststehenden Zahnstange 7 ab und der Hebel 6 verschwenkt sich
um die Zapfen 29. Dadurch verspannen sich die mit den Zapfen 29
verbundenen Exzenter 5 zwischen den im Rahmen 13 gelagerten Zapfen
29 einerseits und einem auf der Druckstange 16 verschiebbaren
Druckstück 19 andererseits. Damit das Druckstück 19 auf der Druck
stange 16 fixiert wird, ist zu Beginn des Druckhubes ein Klemmring
18 in bekannter Weise mit der Druckstange 16 zu verriegeln, was
auf hydraulischem oder elektrischem Wege erfolgen kann. Diese Ver
riegelung wird vorzugsweise in Abhängigkeit von der Längenänderung
der die Druckfeder 3 umgebenden Hülse gesteuert.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ist
der Maschinenrahmen 13 mit Holmen 21 versehen, auf denen die
bewegliche Aufspannplatte 2 gleitet. Zur Verschiebung der Auf
spannplatte 2 ist ein Wagen 22 vorgesehen.
Im Gegensatz zu Fig. 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel die
Zahnstange 9 mit dem Maschinenrahmen 13 fest verbunden, wogegen
der Motor 1 die Bewegung der beweglichen Aufspannplatte 2 mit
macht, solange die Konsole 8 mit dieser Platte verriegelt ist. Die
Verriegelung erfolgt über eine Hydraulikeinheit 4, welche durch
ein Überdruckventil abgeschlossen ist. Der am Überdruckventil ein
gestellte Wert bestimmt den Anpreßdruck, bei welchem sich die
Stange 30 in der Hydraulikeinheit 4 bewegen kann und damit eine
Relativbewegung von Konsole 8 und beweglicher Aufspannplatte 2
möglich wird. Durch diese Relativbewegung werden so wie beim
ersten Ausführungsbeispiel der Hebel 6 nunmehr die Hebel 10 verschwenkt,
welche an einem Ende Exzenter 5 tragen und am anderen
Ende auf einer Gleitführung 31 gelagert sind. Im vorliegenden Fall
ist es der gehäusefeste Anschlag 18, welcher zunächst die Bewegung
der Aufspannplatte 2 gegenüber dem Holm 21 mitmacht und am Beginn
des Krafthubes verriegelt wird. Diese Verriegelung kann unmittel
bar von der Verschwenkung der Hebel 10 abgeleitet werden, ist
jedoch nicht dargestellt, da es hiefür verschiedene Möglichkeiten
gibt.
Die Kraftmeßeinrichtung wurde im Zusammenhang mit Fig. 4 als
Hydraulikeinheit 4 beschrieben. Die Anordnung nach Fig. 4 könnte
jedoch auch rein mechanisch verwirklicht werden, indem im Zylinder
eine vorgespannte Feder angeordnet wird oder wenn die Dichtung 40
durch eine Klemmeinrichtung ersetzt wird, welche die Bewegung der
Stange 30 bei Überlast freigibt. Diese Freigabe kann nach Art
einer Rutschkupplung erfolgen. Es ist andererseits auch möglich,
den Motor mit einem Drehmomentgeber zu versehen, welcher bei
Überschreitung des am Motor auftretenden Drehmoments die starre
Verbindung zwischen der Konsole 8 und der beweglichen Aufspann
platte 2 löst.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Elektro-Motor 1 fest
mit dem Maschinenrahmen verbunden. Eine Spindel 24 wird von diesem
Motor angetrieben und führt zur Linearbewegung einer Konsole 23.
Wie schon beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Konsole 23
während des Eilhubes starr mit der beweglichen Aufspannplatte 2
verbunden. Der Abstand zwischen Konsole 23 und Aufspannplatte 2
bleibt so lange konstant, als die zwischen diesen beiden Elementen
wirkende Kraft die Vorspannung der Druckfeder 3 nicht überwindet.
Steigt diese Kraft insbesondere nach dem Schließen der Form 15 an,
so kommt es zu einer Annäherung von Konsole 23 und Aufspannplatte
2 (Fig. 5b), welche zur Verriegelung der Anschläge 12 am Maschi
nenrahmen 13 führt. Weitere Bewegung des Motors 1 führt nunmehr zu
einer Verschwenkung der Hebel 11 und einer Anpressung der beweg
lichen Aufspannplatte 2 durch die Streben 26.
Wenn sich die Hälften der Form 15 wieder trennen (Fig. 5c), lösen
sich die Anschläge 12 wieder aus der Verzahnung 25 und die beweg
liche Aufspannplatte 2 und die Konsole 23 bewegen sich synchron.
Claims (14)
1. Verfahren zum Betreiben einer Schließeinheit einer Spritzgießmaschine mit
einer beweglichen und einer ortsfesten Aufspannplatte für eine teilbare Form,
wobei ein einziger Elektromotor mittels unterschiedlicher Getriebe die Ver
schiebung der beweglichen Aufspannplatte zwischen der offenen und ge
schlossenen Stellung der Form (Eilhub) bzw. das Zusammenpressen der
Formhälften während des Einspritzens des Kunststoffes (Krafthub) bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Schließen der Form die Umschaltung vom
Eilhub auf den Krafthub erfolgt, sobald eine Kraftmeßeinrichtung von der zwi
schen Motor (1) und beweglichen Aufspannplatte (2) wirkenden Kraft über ei
nen vorbestimmten Wert hinaus belastet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Krafthub durch
Belastung mindestens eines Hebels (11) erfolgt, der einerseits an einem wäh
rend des Krafthubes maschinenfesten Anschlag (12), anderseits an der be
weglichen Aufspannplatte (2) abgestützt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung des
Anschlages (12) während des Krafthubes durch die Drehung des Hebels (11)
erfolgt.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3,
mit einer beweglichen und einer ortsfesten Aufspannplatte (2, 14) für eine teil
bare Form (15), einem Elektromotor (1), der mittels unterschiedlicher Getriebe
mit der beweglichen Aufspannplatte (2) koppelbar ist, einer Kraftmeßeinrich
tung (3; 4) zur Messung der zwischen Motor und beweglicher Aufspannplatte
wirkenden Kraft und einer Einrichtung zur Umschaltung der Getriebe, die mit
der Kraftmeßeinrichtung verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, wobei die Kraftmeßeinrichtung als vorge
spannte Druckfeder (3) ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, wobei die Kraftmeßeinrichtung als durch ein
Überdruckventil abgeschlossene Hydraulikeinheit (4) ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, wobei der Krafthub unter Verdre
hung eines zwischen einem während des Krafthubes maschinenfesten An
schlag und der beweglichen Formplatte angeordneten Exzenters (5) erfolgt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, wobei der Motor (1) an einem Hebel (6) befe
stigt ist, dessen Drehung durch die Kraftmeßeinrichtung blockiert ist, solange
die vom Motor auf die beweglichen Aufspannplatte ausgeübte Kraft unter dem
vorbestimmten Wert liegt, und daß der Abtrieb des Motors (1) mit einer mit der
beweglichen Aufspannplatte (2) verbundenen Zahnstange (7) in Eingriff steht.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, wobei der Motor (1) auf einer Konsole (8) ange
ordnet ist, welche mittels der Kraftmeßeinrichtung mit der beweglichen Auf
spannplatte (2) verbunden ist, und daß der Abtrieb des Motors (1) mit einer
maschinenfesten Zahnstange (9) in Eingriff steht.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
einen Exzenter (5) tragender Hebel (10) an der Konsole (8) gleitend gelagert
ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, wobei für den Krafthub ein Hebel
(11) vorgesehen ist, der einerseits an einem maschinenfest fixierbaren Anschlag
(12), andererseits an der beweglichen Aufspannplatte (2) abgestützt ist.
12. Einrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Anschlag (12) der
art ausgebildet und angeordnet ist, daß er durch eine Drehung des Hebels (11)
fixierbar ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmeßein
richtung als Rutschkupplung ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmeßein
richtung ein dem Elektromotor zugeordneter Drehmomentgeber ist.
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