DE19543845A1 - Dynamische Zuordnung von Funkumfang in einem TDMA-System - Google Patents
Dynamische Zuordnung von Funkumfang in einem TDMA-SystemInfo
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- Time-Division Multiplex Systems (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das Funkumfang
dynamisch zwischen Paketfunkdienst und leitungsvermitteltem
Dienst in einem TDMA(Time Division Multiple Access = Zeit
vielfachszugriff)-System, in dem Zweirichtungsverkehr zwi
schen Basisstationen und mobilen Stationen in Zeitschlitzen
auf vorgegebenen Kanälen stattfindet, aufgeteilt wird. Die
Erfindung betrifft auch ein mobiles System, das gemäß diesem
Verfahren arbeitet.
Die meisten derzeitigen Kleinzonenfunknetze bieten leitungs
vermittelte Dienste für Sprache und Daten an. Das verfügbare
Frequenzband wird auf diese Dienste aufgeteilt, die alle
über dieselbe Priorität verfügen. Das Netz berücksichtigt
nicht, ob das Übertragungsvermögen für die Übertragung von
Sprache oder Daten verwendet wird.
Wenn Dienste mit impulsbündelförmigen Daten betrachtet wer
den, nutzt Leitungsvermittlung einen Kanal nicht optimal.
Daher werden in Kleinzonenfunknetzen Paketfunkdienste zusam
men mit existierenden leitungsvermittelten Diensten verwen
det. Da das existierende Funkband nicht erweitert werden
kann, müssen Paketfunkdienste in dasselbe Band wie leitungs
vermittelte Dienste eingepaßt werden. Demgemäß muß den lei
tungsvermittelten Diensten ein bestimmter Umfang für Paket
funkdienste weggenommen werden.
In TDMA-Kleinzonenfunksystemen ist ein Funkband normalerwei
se in mehrere Frequenzbänder (FDMA = Frequency Division
Multiple Access = Frequenzvielfachzugriff) unterteilt, und
jedes Frequenzband ist weiter in mehrere Zeitschlitze unter
teilt. Logische Kanäle werden in physikalischen Zeitschlit
zen der Funkschnittstelle übertragen. In leitungsvermittel
ten Kleinzonenfunksystemen werden alle Zeitschlitze für
steuernde Signalgebung und für leitungsvermittelten Verkehr
verwendet.
Zweck der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, durch
das der Umfang eines Funkkanals besser genutzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen die Anzahl von Zeit
schlitzen bestimmt werden kann, die einerseits dem Paket
funkdienst und andererseits leitungsvermitteltem Dienst
zugeordnet werden.
Diese Aufgabe ist durch das Verfahren gemäß dem beigefügten
Anspruch 1 und durch die Vorrichtung gemäß dem beigefügten
Anspruch 11 gelöst. Gemäß der Erfindung wird derjenigen Form
von Dienstleistung dynamisch mehr Umfang, d. h. mehr Zeit
schlitze, zugeordnet, die dies zu einem bestimmten Zeitpunkt
benötigt.
Fälle betreffend dieses Thema sind bereits in verschiedenen
Patentveröffentlichungen erörtert. Ein Beispiel hierzu ist
das Dokument EP-A-0 261 127, das ein mit Zeitmultiplex ar
beitendes Telekommunikationssystem beschreibt, bei dem das
Spektrum auf relativ wirkungsvolle Weise dadurch genutzt
wird, daß schmalbandige Funkfrequenzkanäle in mindestens
zwei Zeitschlitze unterteilt werden, von denen der eine zum
Übertragen codierter Sprachsignale und der andere zu Zwei
richtungsübertragung dient. Jedoch erörtert dieses Dokument
nicht die dynamische Zuordnung an Übertragungskapazität und
erörtert auch nicht Paketfunkdienste als solche.
Das US-Patent 4,887,265 offenbart ein geschaltetes Paket-
Kleinzonen-Funksystem. In diesem System können mehrere Da
tenanrufe auf ein und denselben Funkkanal geschaltet werden,
wodurch Funkspektrum eingespart wird. Jedoch erörtert die
Veröffentlichung hauptsächlich Kriterien für Gesprächswei
terleitung. Es erörtert nicht die dynamische Zuordnung von
Übertragungsumfang zu Paketfunkdiensten und leitungsvermit
telten Diensten.
Gemäß der Erfindung wird eine bestimmte Grundanzahl von
Zeitschlitzen für Paketfunkdienste reserviert, wie auch eine
Anzahl von Zeitschlitzen für leitungsvermittelte Dienste.
Wenn z. B. der Verkehrsbedarf für Paketfunkdienste ansteigt,
wird Information hierzu über eine durch eine mobile Station
angezeigte Anforderung erhalten oder durch Verkehrsmessungen
durch die Basisstation, woraufhin diese Information als Kri
terium bei der Zuordnung von mehr Zeitschlitzen zu diesem
Dienst verwendet wird. Eine derartige Anforderung kann von
einer mobilen Station auf einem Mitteilungs- oder Signal
gabekanal (z. B. bei der einen Anruf aufbauenden Signalgabe)
oder auf einem Verkehrskanal an eine Basisstation übertragen
werden, oder es kann z. B. eine kurze Mitteilungsausgabe
sein. Die Anforderung kann auch auf einem Paketfunkkanal
übertragen werden. Die für jeden Dienst erforderlich Kapazi
tät wird im Basisstationssystem (BSS), das in bekannter Wei
se aus Basis-Sendeempfängerstationen (BTS = Base Transceiver
Stations) und Basisstationssteuerung (BSC = Base Station
Controller) besteht, überwacht, von wo Information betref
fend die Kanalkonfigurationen, d. h. die Zuordnung von Funk
umfang (welcher Kanal für welchen Dienst zur Verfügung
steht) an die mobile Station übertragen wird.
Im Grundmodus können alle Zeitschlitze eines Kanals einem
Paketfunkdienst zugeordnet werden, wenn leitungsvermittelte
Dienste keine Kapazität benötigen. In diesem Fall werden ein
Zeitschlitz oder mehrere leitungsvermittelten Diensten zuge
ordnet, wenn eine Anforderung hierfür empfangen wird, z. B.
bei Anrufaufbau-Signalgabe von einer mobilen Station. Die
Basisstationssteuerung interpretiert die Anfrage aus allen
Anrufaufbau-Signalgaben und hebt daraufhin die Zuordnung
eines Kanals auf, der zur Verwendung für einen Paketfunk
dienst zugeordnet ist, und sie ordnet ihn einem leitungsver
mittelten Dienst zu. Alternativ kann im Grundmodus eine vor
gegebene Minimalanzahl von Zeitschlitzen Paketfunkdiensten
zuordnet sein, in welchem Fall Paketfunkverkehr mehr Zeit
schlitze zugeordnet werden, wenn dieser zunimmt. Wenn die
Anzahl von für Paketfunkdienste verwendeten Zeitschlitzen
ansteigt, muß die Zuordnung derselben Anzahl von Zeitschlit
zen für leitungsgebundene Dienste im selben Kanal aufgehoben
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird im
Grundmodus eine bestimmte Minimalanzahl von Zeitschlitzen
Paketfunkdiensten zugeordnet, wobei diese Minimalanzahl auf
Grundlage wirtschaftlicher Gesichtspunkte eingestellt wird,
wie sie für den Verkehr und/oder den Betreiber wichtig sind.
Die Steuerung kann an Ergebnisse der Verkehrsmessung, wie
durch die Basis-Sendeempfängerstation ausgeführt, gekoppelt
werden, wodurch die Einstellung automatisch erfolgt. Alter
nativ kann der Betreiber die Einstellung von Hand vornehmen,
und sie kann auf historischer Verkehrsinformation usw. beru
hen.
In wenig bevölkerten Gebieten, oder wenn es bekannt ist, daß
Paketfunkverkehr in einer TDMA-Zone spärlich oder zufällig
ist, können alle Zeitschlitze des die Zone bedienenden Ka
nals leitungsvermittelten Diensten zugeordnet werden. Wenn
zufällig Bedarf hinsichtlich Paketfunkverkehr entsteht, wird
diesbezügliche Information an die Basis-Sendeempfängersta
tion übertragen, z. B. über den Meldungskanal eines lei
tungsvermittelten Dienstes oder über einen anderen Signal
gabekanal, einen Verkehrskanal oder über Kurzmitteilungsaus
gabe. Zu diesem Zweck kann auch eine spezielle Mitteilung
definiert werden, die eine den Dienst anfordernde mobile
Station an die Basis-Sendeempfängerstation überträgt. Vor
zugsweise werden jedoch vorhandene Mitteilungen für die An
frage verwendet, z. B. ein Teil einer minimal modifizierten
Rufaufbau-Mitteilung, in welchem Fall ebenfalls alte Dienste
funktionieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können mehr Schlitze
für einen Dienst im selben Frequenzband zugeordnet werden,
so daß die Minimalanzahl von Zeitschlitzen, die dem Dienst
zugeordnet werden, der Anzahl von Zeitschlitzen im Band ent
spricht. Alternativ können Zeitschlitze zusätzlich für einen
Dienst auch in einem anderen Kanal zugeordnet werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den unab
hängigen Ansprüchen beansprucht. Die Erfindung wird nun un
ter Zuhilfenahme der folgenden Beispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügte Figur, die Zeitschlitze in einem TDMA-
Rahmen zeigt, detaillierter beschrieben.
Es handelt sich um ein Verfahren, das dazu verwendet wird,
die Anzahl von Zeitschlitzen zu bestimmen, wie sie einer
seits für Paketfunkdienst und andererseits für leitungsver
mittelten Dienst verwendet werden. Dieselben Mechanismen
können parallel für FDMA-Bänder und, andererseits, auch für
nur ein Frequenzband verwendet werden. In Abwärts-Paketfunk-
Steuerungskanälen müssen die Paketvermittelung zugeordneten
Funkkanäle häufig gekennzeichnet werden, um die mobilen Sta
tionen über die aktuell aktiven Kanäle zu informieren.
In Paket-Kleinzonenfunksystemen wie dem GPRS-System (General
Packet Radio Service = allgemeiner Paketfunkdienst), die als
GSM/DCS-1800-System standardisierbar sind, müssen einige der
Kanäle dem Paketfunkverkehr zugeordnet sein. In diesem Fall
ist es das einfachste Verfahren, einen Zeitschlitz oder
mehrere Zeitschlitze dauerhaft Paketfunkverkehr zuzuordnen
und den Rest der Zeitschlitze für leitungsvermittelte Dien
ste zu reservieren. Jedoch ist es möglich, die Kapazität
sogar noch flexibler zwischen leitungsvermittelten Diensten
und Paketfunkdiensten aufzuteilen. Der TDMA-Rahmen einer
Trägerwelle gemäß dem GSM/DCS-1800-System ist in der beige
fügten Figur veranschaulicht. Die obere Zeile zeigt den von
einer mobilen Station empfangenen TDMA-Rahmen MS RX, und die
untere Zeile zeigt den zeitlich versetzten Senderahmen
MS TX. Die Figur zeigt, wie ein Zeitschlitz sowohl in Ab
wärts- wie auch in Aufwärtsrichtung für den Paketfunkdienst
GPRS reserviert ist. Der Rest der Zeitschlitze ist für lei
tungsvermittelte (CS) Rufe reserviert.
Paketfunkdienst in TMDA-Systemen ist im Vergleich mit Ver
fahren, die ein gemeinsames Frequenzband aufteilen, wie ge
mäß dem Aloha-Basis-Protokoll, ziemlich neu. In Paketüber
tragung verwendenden TDMA-Funksystemen verwenden im allge
meinen mehrere Benutzer einen Trägerwelle-Zeitschlitz (Fre
quenzband) sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsrichtung.
In GSM/DCS-1800-Systemen kann ein Zeitschlitz aus acht Zeit
schlitzen einer Funkträgerwelle von 200 kHz einem GRPS-Kanal
zugeordnet werden. In diesem ausgewählten Zeitschlitz können
ungefähr 25 kbit/s übertragen werden.
Der Umfang eines Zeitschlitzes kann unzureichend sein. In
diesem Fall kann der Betreiber auch einen anderen Zeit
schlitz oder sogar alle Zeitschlitze einer Funkträgerwelle
von 200 kHz dem Paketfunkdienst zuordnen.
Wenn mehrere Zeitschlitze verfügbar sind, kann ihre Verwen
dung kombiniert oder getrennt sein. Bei kombinierter Verwen
dung bilden die Zeitschlitze derselben Trägerwelle zur Über
tragung einen Übertragungsumfangspool, der von den mobilen
Stationen gemeinsam genutzt wird. Ein und dieselbe mobile
Station kann diese mehreren Zeitschlitze verwenden, um bei
Paketübertragung eine höhere Datenrate zu erzielen. Bei ge
trenntem Gebrauch ist jeder Zeitschlitz ein gesonderter
physikalischer Paketübertragungskanal, und derartige Kanäle
werden den mobilen Stationen in einer Zone zugeordnet, um
eine gleichmäßige Verkehrsverteilung zu erzielen. Die Ver
teilung kann z. B. auf dieselbe Weise gesteuert werden, auf
die mobile Stationen in einem GSM-System in gesonderte Funk
rufgruppen unterteilt werden.
In beiden Fällen, sowohl bei gemeinsamer als auch gesonder
ter Zeitschlitznutzung, kann zunehmender Paketfunkverkehr in
einer Zone dadurch besser bedient werden, daß dann, wenn der
Bedarf ansteigt, mehr Zeitschlitze dem Paketfunkdienst zuge
ordnet werden.
Es wird eine Situation untersucht, bei der keine leitungs
vermittelten Verbindungen in Gebrauch sind. In diesem Fall
werden alle Zeitschlitze dem Paketfunkdienst zugeordnet. Die
Erfordernisse hinsichtlich der zeitlichen Steuerung eines
Paketfunkkanals sind sehr streng. Wenn eine mobile Station
eine Anforderung zur Übertragung eines Pakets überträgt, muß
das Basisstationssystem innerhalb weniger hundert Millise
kunden, oder sogar noch schneller, einen Zeitschlitz für
diese mobile Station reservieren. Aus diesem Grund muß immer
Kanalkapazität für Paketfunkdienste zur Verfügung stehen.
In einem Kleinzonenfunknetz werden Anrufe viel langsamer
aufgebaut. Normalerweise wird ein Anruf innerhalb von unge
fähr 3-5 Sekunden aufgebaut. Wenn die Basis-Sendeempfän
gerstation eine Signalgabe erkennt, wie sie für den Aufbau
eines von einer mobilen Station herrührenden oder dort en
denden leitungsvermittelten Anrufs erforderlich ist, kann
einer der Paketfunkkanäle für einen derartigen leitungsver
mittelten Aufbau reserviert werden. Normalerweise ist die
maximale Übertragungszeit innerhalb ein und derselben Reser
vierung beim Paketfunkdienst begrenzt. Es ist eine vernünf
tige Annahme, daß die Übertragungszeit unter 1 Sekunde
liegt. Wenn Übertragung in allen Paketfunkkanälen, oder nur
in einem von ihnen, vorliegt, wird die Übertragung des Pa
kets abgeschlossen, bevor derselbe Kanal leitungsvermittel
tem Gebrauch zugeordnet werden muß. Jedoch muß eine Anzahl
von Zeitschlitzen für den Paketfunkdienst reserviert werden,
wobei diese Zeitschlitze für diesen Dienst immer verfügbar
sind, so daß ein bestimmtes Minimalniveau für den Dienst in
der Zone garantiert ist. Dies kann ein in der Basis-Sende
empfängerstation einstellbarer Parameter sein. Der Betreiber
kann diesen Parameter auf Grundlage der Verkehrsmenge und
wirtschaftlicher Berechnungen einstellen. Wenn ein leitungs
vermittelter Anruf abgeschlossen ist, wird dieser Kanal er
neut für den Paketfunkdienst freigegeben.
Mittels dieses Algorithmus kann schnelle Paketübertragung
erzielt werden, ohne daß leitungsgebundener Verkehr gestört
wird. Der Übertragungsumfang für leitungsvermittelten Ver
kehr kann erhöht werden, wenn die für Paketfunkdienste re
servierten Zeitschlitze den durch den Parameter angegebenen
Minimalübertragungsumfang überschreiten.
Die Einstellung des vorstehend genannten Parameters könnte
auch automatisiert werden, z. B. auf Grundlage der durch die
Basis-Sendeempfängerstation gemessenen Verkehrserfordernis
se, wie dies unten beschrieben wird.
In einem normalen Betriebsmodus sind alle Kanäle auf einer
Trägerwelle (bei GSM handelt es sich um acht Zeitschlitze
oder Kanäle in einem Impulsbündel) für Paketfunkdienste
(GPRS) reserviert. Die Signalgabekanäle können auf einer ge
sonderten Trägerwelle oder in bestimmten zugeordneten Zeit
schlitzen liegen, und die logischen Kanäle können auf den
GPRS-Trägerwellen liegen. Mobile Stationen verwenden die
herkömmliche Signalgabe des mobilen Telefonsystems für einen
Rufaufbau. Aus einer Rufaufbau-Signalgabe erkennt das Basis
stationssystem (BSS), daß ein Ruf in der Zone ankommt. Die
Basis-Sendeempfängerstation (BTS) erkennt dies, nachdem eine
mobile Station eine Kanalanforderung an sie übertragen hat,
was in einer Kanalanforderungsmitteilung von dieser Basis-
Sendeempfängerstation an die Basisstationssteuerung (BSC)
mitgeteilt wird. Die Basisstationssteuerung des Basissta
tionssystems überprüft, ob freie Verkehrskanäle vorliegen,
woraufhin ein für Paketfunkdienst in Verwendung befindlicher
Kanal wie folgt für leitungsvermittelte Rufe freigegeben
wird. Wenn ein freier Verkehrskanal aufgefunden wird, erhält
die mobile Station einen freien Kanal, sobald sie einen sol
chen benötigt. Wenn kein freier Kanal gefunden wird, wird
eine Neuzuordnung für den Paketfunkkanal gestartet, und der
Kanal wird unmittelbar dann, wenn es erforderlich ist, lei
tungsvermitteltem Gebrauch zugeführt.
Das Basisstationssystem benötigt einen Kanal, bevor es eine
Zuweisungsanforderung an die mobile Station überträgt. Das
System hat reichlich Zeit, den Kanal vor der Übertragung der
Zuweisungsanforderung neu zuzuordnen. Innerhalb der Zeit
zwischen der Zuweisungsanforderung und der Kanalanforde
rungsmeldung erfolgt eine Signalgabe im Signalgabekanal, in
welchem Fall der für den Paketfunkdienst in Gebrauch befind
liche Kanal verwendet werden kann, bis die Kanalanforde
rungsmeldung übertragen ist. Nachdem der Kanal für den lei
tungsvermittelten Dienst in Gebrauch genommen wurde und
nachdem der leitungsvermittelte Anruf abgeschlossen ist, ist
der Kanal frei und wird wieder dem Paketfunkdienst zugeord
net.
Das Basisstationssystem hält die mobile Station über die Un
terteilung des Funkübertragungsumfangs informiert, d. h.,
sie sendet Information dahingehend, welche Kanäle für wel
chen Dienst in Gebrauch sind, an die mobile Station (d. h.,
sie überträgt Information betreffend sogenannte Kanalkonfi
gurationen).
Die Überprüfung des Übertragungsvermögens und die Aufhebung
einer Kanalzuordnung zwischen Paketfunk- und leitungsvermit
telten Diensten, wie sie gemäß der Erfindung vorgenommen
werden, können insbesondere im Fall einer Übergabe, d. h.
dann, wenn eine mobile Station von einer Zone in eine ande
re, in der z. B. alle Kanäle für Paketfunkdienst im Gebrauch
sind, erforderlich sein. In diesem Fall werden die Übertra
gungsumfangsüberprüfung und die Kanalneuzuordnung, wie oben
beschrieben, vorzugsweise ausgeführt, nachdem das Basissta
tionssystem von der mobilen Station eine Übergabeanforderung
erhalten hat und bevor das Basisstationssystem eine Überga
beanforderungs-Bestätigung an die mobile Station überträgt.
In anderer Hinsicht ist die Übergabeprozedur in den Spezifi
kationen des mobilen Systems festgelegt und daher dem Fach
mann bekannt, weswegen sie hier nicht detaillierter be
schrieben werden muß.
Als andere Alternative wird die folgende Situation unter
sucht. In einer Zone sei ein bestimmtes Minimaldiensteniveau
erforderlich. Z. B. könnte ein Zeitschlitz immer für Paket
funkdienst reserviert sein. Die anderen Zeitschlitze werden
für leitungsvermittelte Dienste verwendet, oder sie sind
frei. Die Basis-Sendeempfängerstationen messen den Umfang
des Verkehrs auf dem Paketfunkkanal. Vor der Anwendung muß
das Kanalzuordnungsverhalten in einer Zone sorgfältig unter
sucht werden, z. B. auf Grundlage von Verkehrsmessungen für
die betreffende Zone oder auf Grundlage historischer Daten,
wie sie von entsprechenden, woanders liegenden Zonen erhal
ten werden. Bei der Nutzung eines Kanals existiert eine be
stimmte prozentuale Grenze, und bei einem darüberliegenden
Benutzungsverhältnis wird der Kanal überlastet, und das
Dienstniveau sinkt. Wenn das Benutzungsverhältnis eines Ka
nals diesen Wert erreicht, muß ein anderer Zeitschlitz für
den Verkehr reserviert werden. Dies kann auf sogar acht
Zeitschlitze innerhalb einer GSM-Trägerwelle und sogar auf
mehrere Trägerwellen angewandt werden.
Wenn das Nutzungsverhältnis eines Kanals sinkt und ein ande
res, unteres Niveau erreicht, kann die Zuordnung eines der
für Paketfunk in Gebrauch befindliche Zeitschlitze aufgeho
ben werden.
Der Algorithmus gemäß dieser zweiten Alternative gibt dem
Paketfunkdienst höhere Priorität, und leitungsvermittelte
Dienste können den nicht von den Paketfunkdiensten erforder
lichen Übertragungsumfang nutzen.
Die Ermittlung der Schwellenwerte kann auf einer Langzeit
verfolgung des Verkehrs beruhen. Alternativ kann eine Verän
derung dadurch erfolgen, daß die Schwellenwerte dadurch re
gelmäßig aktualisiert werden, daß Meßergebnisse verwendet
werden, wie sie innerhalb einer festgelegten Zeitspanne in
der Vergangenheit erhalten werden.
Der folgende Fall wird als weitere Alternative erörtert. In
einer Zone wird immer ein bestimmtes Dienstniveau, das ziem
lich niedrig liegen kann, angeboten. Eine mobile Station
kann an den Kanalsteuerungsblock eine Anforderung für einige
wenige Zeitschlitze, einen oder mehrere, ausgeben. Auf
Grundlage dieser Anforderung ordnet die Basis-Sendeempfän
gerstation dem Paketfunkdienst mehrere Zeitschlitze zu. Ein
Kanal muß der mobilen Station sehr schnell zugeordnet wer
den. In diesem Fall können zusätzliche Kanäle nicht sofort
reserviert werden. Die mobile Station erhält den Grundkanal.
Während einer Zuweisungsanforderung betreffend das folgende
Paket hat das Netz ausreichend Zeit dafür, dem Paketfunk
dienst mehrere Kanäle zuzuordnen. Demgemäß kann die mobile
Station den von ihr angeforderten zusätzlichen Übertragungs
umfang, d. h. mehrere Zeitschlitze für die Übertragung, so
fort erhalten.
Nachfolgend wird eine weitere Alternative erörtert. In länd
lichen Gebieten kann die Zuordnung selbst eines einzigen
Zeitschlitzes oder eines Teils eines Zeitschlitzes für Pa
ketfunkdienste übermäßig hoch sein, z. B. in einem Bereich,
in dem nur eine mobile Station existiert, die Daten einmal
in der Woche überträgt. In diesem Fall muß in der Zelle kein
Grundumfang für Paketfunkdienste reserviert werden.
Wenn die mobile Station Paketdaten übertragen muß, überträgt
sie zu diesem Zweck eine Meldung an das Netz. Da nun freie
Paketfunkkanäle verfügbar sind, kann die Meldung auf her
kömmlichen Signalgabekanälen übertragen werden, wie sie für
leitungsvermittelte Dienste verwendet werden. Die Meldung
kann auch auf anderen Signalgabekanälen, Verkehrskanälen
oder als Kurzmitteilungsausgabe übertragen werden.
Die obigen Beispiele 1 und 2 können in Kombination verwendet
werden, um dafür zu sorgen, daß leitungsvermittelte Dienste
und Paketfunkdienste den Kanalübertragungsumfang auf "faire"
Weise nutzen. Dies bedeutet, daß ein bestimmter Kanalüber
tragungsumfang der Verwendung durch beide Dienste entspre
chend einem halb-festgelegten Prinzip zugeordnet wird und
die Dienste anderer Kanäle unter Verwendung einer Kombina
tion der Algorithmen der Beispiele 1 und 2 so nutzen, daß
Stausituationen hinsichtlich Paketfunkdiensten unter Kon
trolle sind. Die Basis-Sendeempfängerstation überträgt über
Steuerkanäle Information an die mobilen Stationen, damit
diese sich um die Kanäle bewerben können und auch damit
Zugriff auf das Netz durch mobile Stationen, die Paketfunk
dienste mit niedriger Priorität nutzen, verhindert werden
kann, bis mehr Kanäle verfügbar sind.
Claims (12)
1. Verfahren zum dynamischen Aufteilen von Funkübertra
gungsumfang zwischen Paketfunkdienst und leitungsvermittel
tem Dienst in einem TDMA-System, bei dem Zweirichtungsver
kehr zwischen Basis-Sendeempfängerstationen und mobilen Sta
tionen in Zeitschlitzen in vorgegebenen Kanälen erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- - in einem Grundmodus eine erste vorgegebene Anzahl von Zeitschlitzen für den Paketfunkdienst reserviert wird und eine zweite vorgegebene Anzahl von Schlitzen für leitungs vermittelten Dienst reserviert wird; und
- - auf Grundlage eines vorgegebenen Kriteriums ein oder meh rere zusätzliche freie Zeitschlitze dem Paketfunkdienst und/ oder dem leitungsvermittelten Dienst zugeordnet werden, wo bei die Zuordnung der entsprechenden Anzahl von Zeitschlit zen zum anderen Dienst aufgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Anzahl von Zeitschlitzen alle Zeitschlitze eines
Kanals umfaßt, wenn leitungsvermittelter Dienst keinen Über
tragungsumfang erfordert, wobei für leitungsvermittelten
Dienst kein Zeitschlitz reserviert ist, daß jedoch einer
oder mehrere freie Zeitschlitze dem leitungsvermittelten
Dienst zugeordnet werden, wenn ein vorgegebenes Kriterium
erfüllt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Anzahl von Zeitschlitzen eine vorgegebene Minimal
anzahl von Zeitschlitzen umfaßt, in welchem Fall ein freier
Zeitschlitz, auf Grundlage des genannten Kriteriums, zu
nächst dem Paketvermittlungsdienst zugeordnet wird und dann,
während der Zuweisung des folgenden Pakets, die erforderli
che Anzahl zusätzlicher Zeitschlitze zugeordnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die genannte Minimalanzahl einstellbar ist, in welchem Fall
diese Anzahl auf Grundlage des Verkehrs und/oder Faktoren
hinsichtlich der Verkehrswirtschaftlichkeit eingestellt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das genannte vorgegebene Kriterium
eine von einer mobilen Station empfangene Anforderung ist,
die Netzübertragungsumfang für Paketfunkdienst oder lei
tungsvermittelten Dienst anfordert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die genannte vorgegebene erste Anzahl von Zeitschlitzen 0
(null) ist, in welchem Fall eine mobile Station, um Zugriff
auf den Übertragungsumfang für Paketfunkdienst zu erhalten,
eine Anforderung hierfür an die Basis-Sendeempfängerstation
ausgibt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das genannte vorgegebene Kriterium ein Schwellenwert ist,
wie er aus einer in der Basis-Sendeempfängerstation erfol
genden Verkehrsmessung erhalten wird, und daß dann, wenn der
Verkehr hinsichtlich des betreffenden Dienstes über den vor
gegebenen ersten Schwellenwert ansteigt, ein oder mehrere
zusätzliche Zeitschlitze diesem Dienst zugeordnet werden und
dann, wenn der Verkehr des betreffenden Dienstes unter den
vorgegebenen zweiten Schwellenwert fällt, die Zuordnung
einer entsprechenden Anzahl von Zeitschlitzen hinsichtlich
dieses Dienstes freigegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der betroffene Dienst Paketfunkdienst ist und daß zusätzli
che Zeitkanäle, falls erforderlich, aus mehreren Kanälen zu
geordnet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Schwellenwerte auf
Langzeitmessungen des Verkehrsverhaltens beruht und/oder daß
die Schwellenwerte auf Grundlage des Verkehrsmeßergebnisses
über eine spezifizierte Zeitspanne eingestellt werden.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verfahren parallel auch auf
FDMA-Bänder angewandt wird.
11. Mobiles System mit Zeitvielfachzugriff (TDMA = Time
Division Multiple Access), das ein Basisstationssystem mit
Basis-Sendeempfängerstationen und Basisstationssteuerungen
wie auch mobile Stationen umfaßt und bei dem Zweirichtungs
verkehr zwischen den Basis-Sendeempfängerstationen und den
mobilen Stationen in Zeitschlitzen auf vorgegebenen Kanälen
erfolgt und in dem Paketfunkdienst und leitungsvermittelter
Dienst existieren, dadurch gekennzeichnet, daß das Basis
stationssystem für eine dynamische Aufteilung von Funküber
tragungsumfang zwischen Paketfunkdienst und leitungsvermit
teltem Dienst so aufgebaut ist, daß es folgendes ausführt:
- - in einem Grundmodus reserviert es eine vorgegebene erste Anzahl von Zeitschlitzen für den Paketfunkdienst und eine vorgegebene zweite Anzahl von Zeitschlitzen für den lei tungsvermittelten Dienst;
- - es überwacht den für jeden Dienst erforderlichen Übertra gungsumfang; und
- - es ordnet dem Paketfunkdienst und/oder dem leitungsvermit telten Dienst auf Grundlage eines vorgegebenen Kriteriums einen oder mehrere zusätzliche freie Zeitschlitze zu und hebt die Zuordnung der entsprechenden Anzahl von Zeitschlit zen für den anderen Dienst auf.
12. Mobiles System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß das Basisstationssystem Information betreffend die
Aufteilung des Funkübertragungsumfangs auf Paketfunkdienst
und leitungsvermittelten Dienst an eine mobile Station
überträgt.
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