DE19543526A1 - Verfahren zum selektiven Ausschleusen von Fremdteilen an einer Öffnungs- oder Abnahmewalze einer Textilmaschine - Google Patents
Verfahren zum selektiven Ausschleusen von Fremdteilen an einer Öffnungs- oder Abnahmewalze einer TextilmaschineInfo
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Description
Die Anmeldung D-19518783.0 beinhaltet ein System zur Erkennung von Fremdfa
sern an einer Öffnungsmaschine. Die Fremdteile werden durch Sensoren, die achs
parallel eine Öffnungswalze kontrollieren, detektiert. Werden durch die Sensoren und
die Auswerteelektronik Fremdteile detektiert, wird eine der Öffnungsmaschine nach
geschaltete Klappe automatisch angesteuert und die Fremdteile mit guten Fasern
ausgeschleust. Nachteilig ist hierbei, daß relativ viele gute Fasern mit den Fremdtei
len ausgeschleust werden. Eine Maschine OPTiSCAN, die in der DE-43 30 173 be
schrieben wird, hat in der Textilindustrie größte Verbreitung gefunden. Insbesondere
weil nur an den Stellen, über die Breite, Fasern ausgeschleust werden, an denen
Fremdteile detektiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und sehr schnell reagierende Ausschleu
sevorrichtung zu schaffen, die es erlaubt, an einer Öffnungswalze die Fremdteile
auch selektiv auszuscheiden. Die Ausscheidung erfolgt in achsparallel zur Walze an
geordneten Zonen. Diese Zonen korrespondieren mit Erkennungsbereichen, die, im
Materialfluß gesehen, diesen Zonen vorgelagert werden.
Wird in einer der Erkennungszonen ein Fremdteil erkannt, das von der Öffnungswal
ze am Umfang der Walze transportiert wird, erfolgt ein Signal zur Ausschleusung in
der korrespondierenden Zone. Das korrespondierende Ausschleusungssegment
kann sich an der gleichen Öffnungswalze etwas später im Materialdurchgang befin
den, oder auf einer Öffnungswalze, die direkt von der Öffnungswalze die Fasern
übernimmt, oder über ein oder mehrere Zwischenwalzen das Fasermaterial von der
Öffnungswalze, an der die Fasern kontrolliert werden, übernimmt. Die Ausschleu
sung erfolgt durch das Erzeugen eines Luftstaus vor einem Ausscheidemesser oder
einer Ausscheidekante. Zur Erklärung des Vorganges werden die Luftverhältnisse an
einer Öffnungswalze vereinfacht geschildert. Die Öffnungswalze ist mit Mitnehmer
spitzen am Umfang versehen. Diese Spitzen ziehen die Fasern mit. Mit der Öff
nungswalze rotiert ein Luftfilm an der Oberfläche mit um. Zur mechanischen Aus
scheidung von Verunreinigungen sind im geringen Abstand von der Oberfläche ein
oder mehrere "Messer" angebracht. Große Teile können nicht zwischen Messer und
Walzenoberfläche passieren und werden an der Messerkante ausgeschieden. Auch
kleine Teile, die sich in der Peripherie des sich mit der Walze drehenden Luftfilms be
finden, werden ausgeschieden. Um den Luftfilm und somit die Fasern an der Öff
nungswalze zu halten, ist es jedoch notwendig, durch Leitbleche den Luftfilm an der
Walzenoberfläche zu führen. Der Abstand zwischen dem Leitblech und der Öff
nungswalze, an der Stelle, an der das Leitblech vor dem nächsten Messer endet, be
stimmt, wie dick der Luftfilm um die Walze vor dem nächsten Messer ist. Ist der Luft
film sehr dick im Vergleich zu dem Spalt den das Messer zur Oberfläche hat, wird
sehr viel Material ausgeschieden. Dies wird in der EP 0110017 verdeutlicht. Diese
Kenntnisse über die Luftverhältnisse an der Öffnungswalze sind grundlegend für die
Erfindung. Erfindungsgemäß erfolgt die selektive Ausscheidung durch Erzeugung ei
nes partiellen "Luftstaus" vor einem Ausscheidemesser, oder einer Ausscheidekante.
Durch den Luftstau wird das Fasermaterial mit dem Fremdteil aus den Spitzen der
Öffnungswalze ausgehoben und an dem nachfolgenden Messer ausgeschieden.
Die Erfindung wird an Hand von Schemata im folgenden erläutert.
Fig. 1 zeigt die Wirkungsweise einer Reinigungsmaschine für Baumwolle. Über Zu
führwalze 1) gelangt Fasermaterial zu einer Öffnungswalze 2). Durch die Öffnungs
walze wird das Material an Messern 3) vorbeigeführt. Um den mitrotierenden Luft
schirm auf der Trommel zu halten, sind Leitbleche 4) vorgesehen. Eine Einrichtung 5)
dient zum optischen Erkennen von Fremdteilen in den Faserflocken. Die Fasern wer
den am Ende ihres Umlaufs von einem Luftstrom 6) aus der Garnitur gehoben oder
durch einen Luftstau am Abschlagmesser 7) von der Walze getrennt und verlassen
die Reinigungsmaschine durch einen Absaugtrichter 8). Die ausgeschieden Teile ge
langen in einen Sammelraum 9) und werden von einer Absaugung 10) aus der Reini
gungsmaschine gefördert.
Die folgenden Figuren zeigen Ausführungen zur Erzeugung eines "Luftstaus" vor ei
nem Abscheidemesser als Ausschnitt von Fig. 1.
Fig. 2 zeigt die Öffnungswalze, ein Messer 3), ein Leitblech 4) und ein dem Leitblech
folgendes Messer 3). Um vor dem Messer 3) einen Luftstau 11) zu erzeugen, wird
zusätzliche Luft über Düsen 12) zwischen den Freiraum zwischen dem Leitblech 4)
und dem Messer 3) geblasen.
Die zusätzliche Luftmenge kann nicht zwischen Messer und Öffnungswalze passie
ren. Die Luft staut vor dem Messer. Der mit der Trommel umlaufende Luftfilm wird
gestört und die Wirbel fördern Fasern und Fremdteile von der Oberfläche der Walze
weg. Fasern und Fremdteile werden vom Messer 3) gehindert weiter mit der Trom
mel umzulaufen. Die Düsen erstrecken sich in etwa achsparallel zur Oberfläche der
Walze. Sie werden in Gruppen selektiv, entsprechend der in zugeordneter Zone
durch Sensoren 5) erkannten Fremdteile durch Magnetventile 13) gesteuert, betätigt.
Die durch den Luftstau und die Luftwirbel ausgeschiedenen Fasern und Fremdteile
gelangen in den Abfallraum 9) und werden dort abgesaugt.
Es ist auch denkbar, die zusätzliche Luft im Bereich des Leitbleches zuzuführen.
Fig. 3 zeigt die Bildung des Luftstaus durch Düsen, die vor dem Ausscheidemesser
3) angeordnet sind.
Fig. 4 zeigt eine Düsenanordnung bei der die Düsen hinter dem Ausscheidemesser 3)
angeordnet sind und zwischen Messer und Walze entgegen der Drehrichtung hin
durchblasen, um so vor der Messerkante den Luftstau zu bewirken. Die Ansteuerung
der Düsen erfolgt wie bei Fig. 2.
Fig. 5 zeigt eine weitere Form zur Erzeugung eines Luftstaus vor dem Ausscheide
messer 4). Das vor dem Ausscheidemesser 3) gelegene Ende der Leitbleche 4) ist
um ein Scharnier 14) gelagert und wird durch ein Betätigungselement 16) z. B. ein
Pneumatik-Zylinder oder ein Magnet bewegt.
Wird ein Fremdteil "stromaufwärts" erkannt, schwenkt des Betätigungselement das
Ende des Leitbleches von dem Umfang der Öffnungswalze weg. Der rotierende Luft
film folgt dem Leitblech und versucht, den entstehenden Raum zwischen wegge
schwenktem Leitblech und Oberfläche auszufüllen. Der Luftfilm trennt sich von der
Walzenoberfläche und staut sich vor dem Messer. Fasern und Fremdteile heben von
der Spitzen der Öffnungswalze ab und können nicht mehr durch den engen Schlitz
zwischen Messer und Walzenoberfläche hindurchgezogen werden. Sie werden
ausgeschieden.
Über die Breite der Öffnungswalze sind achsparallel mehrere Sektoren der zu betäti
genden Leitblechenden angebracht, die mit den Erkennungssensoren
korrespondieren.
Fig. 6 und Fig. 7 zeigen die Erzeugung eines Luftstaues durch ändern der Geometrie
des Ausscheidemesser 3). Die Ausscheidemesser stehen normalerweise in einem
flachen Winkel zur Oberfläche der Walze. Aushebekanten wie unter Fig. 1, 7 darge
stellt, stehen in einem Winkel von 90 Grad zur Walzenoberfläche. Um einen Luftstau
zu erzeugen, wird die Geometrie des Ausscheidemessers auf ca. 90 Grad geändert.
Dies geschieht in Fig. 6 durch Verschieben eines Klotzes 16) parallel zur Front des
Messers. Der Klotz fährt etwa bündig bis zur Messerspitze und bildet so eine etwa 90
Grad Abschlagkante. Die Betätigung des Klotzes kann pneumatisch oder elektrisch
erfolgen und selbstverständlich sektionsweise.
Fig. 7 zeigt, wie der Luftstau durch Schwenken des Messers 3) bewirkt werden kann.
Das Messer wird von seinem normalen flachen Winkel um einen Drehpunkt bei der
Messerspitze geschwenkt, so daß sich ein Winkel von etwa 90 Grad zur Walzenober
fläche bildet. Das Schwenken kann durch Pneumatikzylinder bewirkt werden. Durch
die Erzeugung eines Luftstaus vor einem Ausscheidemesser können an einer Öff
nungswalze einfach Fremdteile selektiv ausgeschleust werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum selektiven Ausschleusen von Fremdteilen an einer Öffnungswalze
oder Abnahmewalze einer Textilmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß vor einem
Ausscheidemesser oder einer Kante ein kurzzeitiger Luftstau erzeugt wird, der die
Fremdteile von der Walze abhebt und so verhindert, daß sie zwischen Messer und
Walze passieren können und dadurch in einen Abfallbehälter gelangen oder
abgesaugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstau an Stellen
erzeugt wird, die mit Stellen korrespondieren, die im Materialfluß gesehen vor den
Luftstaustellen liegen und an denen Fremdfasern detektiert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftstau an der gleichen Öffnungswalze, an der die Fremdteile detektiert werden,
oder an einer der dieser Walze folgenden Walzen, zu der die Fasern übertragen
werden, erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftstau durch Preßluft erzeugt wird, die in einem Leitblech induziert wird, das vor
dem Ausscheidemesser liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des Luftstaus Preßluft in den Bereich zwischen dem Ende des Leitblechs
und dem Ausscheidemesser geblasen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des Luftstaus vor den Messer Preßluft zwischen Ausscheidemesser und
Walzenoberfläche hindurchgeblasen, gegen den Rotationssinn der Walze geblasen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des Luftstaus das Ende des Leitblechs vor dem Ausscheidemesser
kurzzeitig von der Walzenoberfläche wegbewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des Luftstaus ein zusätzliches Element entlang dem Messer zur
Messerspitze geschoben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des Luftstaus das Ausscheidemesser kurzzeitig entgegen dem Drehsinn
der Walze geschwenkt wird.
10. Verfahren nach einen der Ansprüche 1-9 dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftstau nur für maximal 5 Sekunden erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10 dadurch gekennzeichnet, daß statt
des Leitblechs ein Messerelement vor dem Ausscheidemesser so ausgeformt ist,
daß es wie ein Leitblech den Luftfilm führt.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HERGETH, HUBERT, ZUG, CH |
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8310 | Action for declaration of annulment | ||
R043 | Patent's revocation in part now final | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R206 | Amended patent specification |