DE19543344C1

DE19543344C1 - Vorrichtung zur Stoßwellentherapie

Info

Publication number: DE19543344C1
Application number: DE19543344A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dipl Ing Dr Ueberle
Original assignee: Dornier Medizintechnik GmbH
Current assignee: Dornier Medizintechnik GmbH
Priority date: 1995-11-22
Filing date: 1995-11-22
Publication date: 1996-12-12
Anticipated expiration: 2015-11-23

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stoßwellentherapie für oberflächennahe Behandlungen von Patienten mit einer Stoßwellentherapiequelle, mit einer Koppelanordnung zur Einleitung der durch die Stoßwellentherapiequelle erzeugten Stoßwellen in den Patienten und mit einer Ortungsanordnung.

Derartige Vorrichtungen zur Stoßwellentherapie werden häufig für die nicht invasive Steinzerkleinerung mit fokussierten Stoßwellen eingesetzt, wozu eine genaue Ortung des Steines und eine genaue Positionierung des Patienten gegenüber dem Stoßwellenfokus erforderlich ist, in dem sich die Stoßwellen treffen.

Üblicherweise werden dazu die Röntgenortung und die Ortung mit Ultraschallgeräten eingesetzt. Zwar ist die Ultraschallortung kontinuierlich durchführbar, erfordert jedoch einen hohen Aufwand und zwar sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt. Zur Röntgenortung ist dabei üblicherweise ein sogenannter Röntgen-C-Bogen erforderlich, der im wesentlichen einen c-förmig gebogenen Halter aufweist, an dessen Enden kollinear zueinander Röntgenröhre und Röntgenbildverstärker angebracht sind, so daß der Zentralstahl der Röntgenröhre und die Bildschirmfläche des Bildverstärkers senkrecht aufeinander stehen. Derartige Röntgen-C-Bögen sind z. B. eigenständige mobile Geräte, die im Falle des Einsatzes der Röntgenortung an das Therapiegerät herangefahren werden. Zwar lassen sich dabei intrakorporale Steine sehr genau lokalisieren, jedoch ist nicht nur der Aufwand für die Herstellung der Ortungsanordnung besonders groß, sondern auch die Strahlen belastung des Arztes und des Patienten, vor allem bei län gerem Einsatz, erheblich.

Insbesondere Behandlungen oberflächennaher Erkrankungen, z. B. Schmerzbehandlungen bei Tennisellenbogen, Fersensporn, Schulterverkalkungen, Pseudoarthrosen, Tendinosen, etc. können mit einer Vorrichtung zur Stoßwellentherapie sogar ambulant durchgeführt werden, scheitern jedoch oftmals dar an, daß die herkömmlichen Vorrichtungen samt der dazugehö rigen Ortungsanordnungen einen zu hohen Gesamtpreis aufwei sen.

Aus der DE-PS 44 23 481 ist eine Vorrichtung zum Verstellen eines Ultraschall-Ortungssystems bekannt, die einen Ultra schallscanner aufweist, der in einen Stoßwellenbehandlungs kopf eingebaut ist, wobei die Durchführung der Drehbewegung um seine Längsachse und das axiale Verschieben in Richtung der Längsachse über Drahtseile vorgenommen wird, die durch an der Außenseite des Stoßwellenbehandlungskopfes angeord nete Bedienungsknöpfe zu betätigen sind; der Ultraschall scanner ist in einem Führungsrohr befestigt, wobei seine Drehung durch eine Hohlwelle erfolgt; die Vorrichtung weist eine Koppelanordnung zur Einleitung der Stoßwellen in den Patienten auf.

Die DE-OS 41 20 074 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern der Position des Körpers eines Pati enten mittels eines projizierten Lichtbilds auf eine be stimmte Zone des Patientenkörpers sowie durch Markierungs mittel zur Markierung der Position des Bildes auf der Kör perzone. Während der medizinischen Behandlung ist dabei zu überprüfen, ob die Markierung in Übereinstimmung mit dem projizierten Lichtbild bleibt; bei Verlagerung des Patien tenkörpers ist die Markierung wieder mit dem projizierten Bild in Übereinstimmung zu bringen, z. B. durch eine Rela tivverlagerung des Körpers bezüglich der Therapieeinrich tung.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Stoßwellentherapie zu schaffen, die einen erheblich ge ringeren Gerätepreis aufweist, so daß sie sich aufgrund des geringeren Aufwandes zur oberflächennahen Behandlung, ins besondere von Schmerzen, eignet und so ein breites Anwen dungsspektrum besitzt.

Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs näher genann ten Art wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß die Ortungsanordnung eine Lichtquelle mit einer zugehörigen Optik aufweist, die in einem Führungsrohr angeordnet ist, und daß das Führungsrohr in die Therapiequelle derart ein gesetzt ist, daß die von der Lichtquelle illuminierte zu therapierende Stelle des Patienten von der Optik auf eine Anzeigeanordnung abgebildet wird, oder durch die Optik direkt beobachtet wird.

Vorteilhafterweise ist der Lichtquelle ein Lichtleiter in Form eines Glasfaserbündels zugeordnet, das in der Therapiewellenachse für die Stoßwellen angeordnet ist, wobei ein Teil der Fasern der Illumination dient und ein anderer Teil der Fasern der Übertragung des von der Optik fokussierten Bildes zur Anzeigeordnung dient; die Anzeigeanordnung kann dabei eine Videokamera mit zugeordnetem Bildschirm sein. Die Lichtquelle und die Optik können auch derart in die Therapiequelle eingesetzt sein, daß ihre optische Achse einen Winkel mit der Therapiewellenachse einschließt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt ein preisgünstiges Therapiegerät, insbesondere für ambulante oberflächennahe Behandlungen, wie Tendinosen, allgemeine Schmerzbehandlungen, Speichelsteinbehandlungen, orthopädische Verkalkungstherapie, etc. dar. Bei einer derartigen Therapie kann auf die übliche Röntgen- oder Ultraschallortung verzichtet werden, da der zu therapierende Ort anders als bei der Zertrümmerung von tief im Körper angeordneten Konkrementen durch Befragen des Patienten präzise bestimmt werden kann.

Neben der Schmerzlinderung, z. B. der Reizbehandlung bei einem Tennisellenbogen, eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch zur Wachstumsstimulation bei verzögert heilenden Überlastungsbrüchen sowie zur Stimulation von Heilungsprozessen von Knochen und im Muskel/Knochen übergang z. B. durch gezieltes Setzen von Mikrohämatomen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele dargestellt sind; es zeigen

Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Ortungsanordnung;

Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung einer Ortungsanordnung im Therapiegerät und

Fig. 3 eine Variante der Ortungsanordnung.

In den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, bedeutet 1 die Hautoberfläche eines zu behandelnden Patienten, bei dem der Arzt die zu behandelnde Stelle, die z. B. durch Palpation ermittelt worden ist, mit einer Markierung 2 versehen hat. Zur Einleitung der durch eine Stoßwellentherapiequelle 5 erzeugten Stoßwellen in die zu therapierende und mit 2 bezeichnete Stelle des Patienten 1 ist nun die zwischen der Stoßwellentherapiequelle 5 und dem Patienten 1 vorgesehene Koppelanordnung 3, die in herkömmlicher Weise mit einer Flüssigkeit wie z. B. Wasser gefüllt ist und die in ebenfalls herkömmlicher Weise eine die Stoßwellen fokussierende Linse 4 aufweist, mit einer Lichtquelle 8 versehen, welche eine zugehörige Optik 6 aufweist, wobei sowohl die Lichtquelle 8 als auch die Optik 6 in einem endoskopförmigen Führungsrohr 7 angeordnet sind, welches die Linse 4 im gewählten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 derart durchsetzt, daß die Optik 6 knapp oberhalb der Linse 4 zentriert angeordnet ist, so daß sie einen von der Lichtquelle 8 stammenden und die zu behandelnde Stelle 2 illuminierenden Lichtstrahl über einen entsprechenden im Führungsrohr 7 verlaufenden Lichtleiter einer Anzeigeanordnung 9, 10 zuführt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Optik 6 und der Lichtquelle 8 in der Anzeigeanordnung 9, 10 der Lichtleiter in Form eines Glasfaserbündels angeordnet ist, wobei ein Teil der Fasern der Illumination der zu therapierenden Stelle dient und ein anderer Teil der Fasern der Übertragung des von der Optik fokussierten Bildes zur Anzeigeanordnung dient.

Die Anzeigeanordnung kann dabei eine Videokamera 9 mit einem zugeordneten Bildschirm, d. h. Monitor 10, sein.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Koppelanordnung 3 zwischen der Stoßwellentherapiequelle 5 und dem mit Wasser gefüllten, der zu behandelnden Stelle 2 des Patienten 1 zugeordneten Abschnitt eine für die verwendete Schallwellen transparente Gelscheibe (Gelkissen) 11 auf, die sich unmittelbar an die die Stoßwellen fokussierende Linse 4 anschließt, in welcher die erfindungsgemäße Ortungsanordnung mit 6, 7 angedeutet ist. Dabei ist es auch möglich, die Koppelanordnung vollständig durch eine Gelscheibe 11 zu ersetzen, d. h. den mit Wasser gefüllten Abschnitt zwischen der Gelscheibe 11 und dem Patienten 1 in Fig. 2 wegzulassen.

Fig. 3 zeigt eine Variante der Ortungsanordnung, bei der das Führungsrohr 7 mit der Lichtquelle 8 und der Optik 6 derart in die Therapiequelle, z. B. deren Gehäuse 11, eingesetzt ist, daß die optische Achse 12 einen Winkel mit der Therapiewellenachse 13 einschließt. Hierbei läßt sich die Einstellung mit bloßem Auge beobachten.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stoßwellentherapie wird also ein preisgünstiges Gerät geschaffen, mit dem insbesondere oberflächennah ambulante Schmerzbehandlungen durchgeführt werden können, wobei die erforderliche Tiefeninformation, d. h. die Eindringtiefe der Stoßwellen in das zu therapierende Gewebe, gerechnet von der Hautoberfläche aus, durch herkömmliche optische Anordnungen erfolgen kann.

Claims

1. Vorrichtung zur Stoßwellentherapie für oberflächennahe Behandlungen von Patienten, mit einer Stoßwellentherapiequelle, mit einer Koppelanordnung zur Einleitung der durch die Stoßwellentherapiequelle erzeugten Stoßwellen in den Patienten und mit einer Ortungsanordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ortungsanordnung eine Lichtquelle (8) mit einer zugehörigen Optik (6) aufweist, die in einem Führungsrohr (7) angeordnet ist, und daß das Führungsrohr (7) in die Therapiequelle (5) derart eingesetzt ist, daß die von dem Lichtquelle (8) illuminierte, zu therapierende Stelle (2) des Patienten (1) von der Optik (6) auf eine Anzeigeanordnung (9, 10) gebildet wird oder durch die Optik (6) direkt beobachtet wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtquelle (8) ein Lichtleiter in Form eines Glasfaserbündels zugeordnet ist, das in der Therapiewellenachse für die Stoßwellen angeordnet ist, wobei ein Teil der Fasern der Illumination dient und ein anderer Teil der Fasern der Übertragung des von der Optik (6) fokussierten Bildes zur Anzeigeanordnung (9, 10) oder zum Betrachten dient.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (7) in die Therapiequelle (5) derart eingesetzt ist, daß seine optische Achse einen Winkel mit der Therapiewellenachse einschließt.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeordnung (9, 10) eine Videokamera (9) mit zugeordnetem Bildschirm (10) ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelanordnung (3) aus einem Gelkissen (11) besteht.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Anzeigeanordnung (9, 10) dargestellte Bild durch eine Abtastanordnung automatisch abgetastet wird und daß aus den Ausgangssignalen der Abtastanordnung Informationen zur Nachführung der Therapiequelle (5) ableitbar sind.