DE19543039C1 - Rekombinante Liganden für das menschliche Zellmembran-Antigen CD30 - Google Patents
Rekombinante Liganden für das menschliche Zellmembran-Antigen CD30Info
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- DE19543039C1 DE19543039C1 DE1995143039 DE19543039A DE19543039C1 DE 19543039 C1 DE19543039 C1 DE 19543039C1 DE 1995143039 DE1995143039 DE 1995143039 DE 19543039 A DE19543039 A DE 19543039A DE 19543039 C1 DE19543039 C1 DE 19543039C1
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neuartige rekombinante DNA-
Moleküle, welche für variable Immunglobulinketten oder Fragmente
derselben kodieren, die Spezifität für das menschliche Zellmem
bran-Antigen CD30 aufweisen. Die Erfindung betrifft ferner Ex
pressionsvektoren, die diese DNA-Moleküle enthalten, sowie damit
transformierte Wirtszellen, die in der Lage sind, die neuartigen
Liganden zu produzieren. Darüber hinaus werden ein Verfahren zur
Herstellung von Liganden der bezeichneten Spezifität unter Ver
wendung der transformierten Wirtszellen, die daraus resultieren
den Liganden sowie diese enthaltende diagnostische und phamazeu
tische Präparate bereitgestellt.
Das CD30-Antigen ist ein Glykoprotein mit einer Molekülmasse von
120 kD, wenn diese durch eine SDS-Elektrophorese bestimmt wird.
Das besondere an dem CD30-Antigen ist, daß es normalerweise im
Organismus nur auf sehr wenigen aktivierten T-Zell- und B-Zell-
Blasten und an diesen auch nur in geringer Dichte vorhanden ist
(Stein et al., "Identification of Hodgkin and Sternberg-Reed
cells as a unique cell type derived from a newly detected small
cell population", Int. J. Cancer, 30, S. 445-459, 1982; Stein et
al.,"The expression of the Hodgkin′s disease associated antigen
Ki-1 in reactive and neoplastic lymphoid tissue: evidence that
Reed-Sternberg and histiocytic malignancies are derived from
activated lymphoid cells", Blood, 66, S. 848-858, 1985; Schwar
ting et al., "Ber-H2: a new monoclonal antibody of the Ki-1
family for the detection of Hodgkin′s disease in formaldehyde
fixed tissue sections (A2.13)", in: Leucocyte Typing III, White
Cell Differentiation Antigens, A.J. McMichael, Hrsg., Oxford
University Press, Oxford - New York - Tokyo, S. 574-575, 1987),
während es aber bei einer Reihe von lymphoproliferativen Prozes
sen und bei embryonalen Karzinomen in sehr viel höherer Konzen
tration exprimiert wird. Zu den stark CD30-positiven malignen
Lymphomen gehören in erster Linie die Hodgkin-Lymphome, das
anaplastische großzellige Lymphom wie auch die akute Form der
adulten T-Zell-Leukämie.
Kürzlich konnte gezeigt werden, daß das CD30-Molekül selektiv
von aktivierten TH2-Blasten (S. Romagnani, "Induction of TH1 and
TH2 responses: a key role for the ′natural′ immune response?",
Immunol. Today, 13, S. 379-381, 1992) in vitro und in vivo ex
primiert wird (Del Prete et al., "CD30, Th2 cytokines and HIV
infection: a complex and fascinating link", Immunol. To
day,16(2): 76-80, 1995). Bei Patienten mit allergischen Erkran
kungen war die Zahl der CD30⁺ TH2-Blasten im Vergleich zu Normal
personen um ein Vielfaches erhöht. Es ist daher denkbar, daß die
Mehrzahl der Autoaggressionserkrankungen auf eine Fehlsteuerung
der TH-Antwort mit Vermehrung von TH2-Zellen zurückzuführen ist.
Wegen des äußerst seltenen Vorkommens des CD30-Moleküls im nor
malen Organismus und der hohen Expression dieses Moleküls auf
den Tumorzellen der oben genannten Lymphome und des embryonalen
Karzinoms sowie auf aktivierten TH2-Blasten sind eine auf die Ex
pression des CD30-Moleküls aufbauende Diagnostik und Therapie
eine wichtige Strategie zur Erkennung und Behandlung der genann
ten Erkrankungen.
Es sind bereits Immunotoxine versuchsweise in vivo beim Menschen
angewendet worden, mit denen Hodgkin-Lymphomzellen erkannt bzw.
eliminiert werden können (B. Falini et al., "Response of refrac
tory Hodgkin′s disease to monoclonal anti-CD30 immunotoxin",
Lancet, 339, S. 1195-1196, 1992; Falini et al., "In vivo targe
ting of Hodgkin and Reed-Sternberg cells of Hodgkin′s disease
with monoclonal antibody Ber-H2 (CD30): Immunohistological evi
dence", Brit. J. Haematol., 82, S. 38-45, 1992).
Die primäre Diagnostik der CD30-positiven Krebsformen wird
gegenwärtig immunhistologisch durchgeführt, wobei als Antikörper
z.Z. ausschließlich Reagenzien der Maus wie z. B. Ber-H2 einge
setzt werden. Bei diesem Reagenz handelt es sich um einen gegen
das CD30-Molekül gerichteten monoklonalen Antikörper, der 1987
in einem Kurzbeitrag und 1989 in ausführlicher Weise von der
Arbeitsgruppe der Erfinder beschrieben wurde (Schwarting et
al.,"Ber-H2: a new anti-Ki-1 (CD30) monoclonal antibody directed
at a formol-resistent epitope", Blood, 74, S. 1678-1689, 1989).
Dieser Antikörper wird von der gleichnamigen Maus-Myelom-Hybrid
zellinie sezerniert, die am 28.01.1992 bei der European Collec
tion of Animal Cell Cultures (ECACC), Public Health Laboratories
Service Board, 61 Collindale Avenue, London, NW9 5DF, nach den
Bestimmungen des Budapester Vertrages unter der Hinterlegungs
nummer Ber-H2 92012823 hinterlegt worden ist. Allerdings ist es
bei der Massenproduktion dieses Antikörpers in Langzeitkultur
(etwa in Fermentern) von erheblichem Nachteil, daß die Antikör
per-produzierenden Zellen bereits nach einigen Generationen von
solchen Zellen überwachsen werden, die die Fähigkeit zur Anti
körperproduktion verloren haben, offenbar weil letztere nicht
mehr in der Lage sind, schwere Immunglobulinketten oder auch
schwere und leichte Immunglobulinketten zu synthetisieren.
Die Ausbreitungsdiagnostik der genannten Tumorerkrankungen er
folgt in der Regel durch Computertomographie, Sonographie und/
oder Lymphographie. Die genannte nicht-invasive Ausbreitungs
diagnostik ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, daß lediglich
relativ große Tumormassen identifiziert werden können, kleinere
Tumore oder Metastasen jedoch nicht nachweisbar sind. Die des
halb oft zusätzlich angewendete chirurgische Ausbreitungsdiagno
stik ist für den Patienten sehr belastend und auf bestimmte
Körperhöhlen (z. B. Bauchhöhle) beschränkt. Die gegenwärtigmedi
zinisch ausschließlich akzeptierte und deswegen angewendete
Standardtherapie der CD30-positiven Tumore erfolgt mit einer
unspezifischen Radio- und/oder Chemotherapie. Obgleich die Er
folgsrate ca. 60-70% beträgt, gibt es für die Therapieversager
bisher kein kuratives Konzept.
Deshalb wurde der monoklonale Antikörper Ber-H2 mit pflanzlichen
Giften konjugiert und versuchsweise zur Therapie von Patienten
mit Morbus Hodgkins in terminaler Krankheitsphase eingesetzt
(Falini et al., "Response of refractory Hodgkin′s disease to
monoclonal anti-CD30 immunotoxin", Lancet, 339, S. 1195-1196,
1992). Dabei zeigten die vier behandelten Patienten innerhalb
von 10 Tagen eine Tumormassenreduktion um 50% bis nahezu 100%.
Allerdings kam es in allen Fällen nach unterschiedlicher Zeit
zum Neuauftreten von Tumormassen an den alten und/oder neuen
Lokalisationen. Eine Wiederholung der Immunotoxinapplikation war
nicht möglich, weil die so behandelten Patienten ausnahmslos
Antikörper gegen den Maus-Antikörper Ber-H2 gebildet hatten.
Die immunologisch begründete Problematik der in-vivo-Applikation
von Maus-Antikörpern gegen das CD30-Molekül für diagnostische
und therapeutische Zwecke läßt sich drastisch reduzieren, wenn
anstelle des Maus-Antikörpers ein nicht oder nur geringfügig
immunogenes Protein mit Spezifität für das CD30-Antigen einge
setzt wird.
Es besteht heute die Möglichkeit, die variablen Regionen von
schwerer (VH) und leichter (VL) Kette eines Maus-Antikörpers an
die entsprechenden konstanten Regionen CH und CL eines mensch
lichen Antikörpermoleküls anzufügen. Durch diese Manipulation
werden die für den Menschen immunogenen Bereiche des Antikörper-
Moleküls weitgehend beseitigt, während die Spezifität des ur
spünglichen Maus-Antikörpers in dem chimären Molekül zumeist
erhalten bleibt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher in der Be
reitstellung von neuen CD30-spezifischen Substanzen mit vermin
derter Immunogenität. Ferner soll die Instabilität der Zellinie
Ber-H2 in Bezug auf die Produktion des monoklonalen Antikörpers
verbessert werden.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe werden erfindungsgemäß die
Gegenstände der Ansprüche 1, 6, 9, 13, 15, 25 und 26 vorgeschla
gen, wobei bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfin
dung in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben sind.
Erfindungsgemäß werden somit rekombinante DNA-Moleküle bereitge
stellt, welche für variable Immunglobulinketten oder Fragmente
derselben kodieren, die Spezifität für das menschliche Zellmem
bran-Antigen CD30 aufweisen, wobei die rekombinanten DNA-Molekü
le Sequenzen gemäß einer oder mehrerer der SEQ ID NOS: 1, 3, 4
und/oder 6 oder deren Fragmente oder syngene oder allelische Va
rianten derselben umfassen, die vorzugsweise vollständig oder
teilweise operativ miteinander verknüpft sind. Ferner ist es
bevorzugt, daß diese Sequenzen oder deren Fragmente oder syngene
oder allelische Varianten derselben operativ mit DNA-Sequenzen
verknüpft sind, die für konstante Teile eines humanen oder tie
rischen Immunglobulinmoleküls kodieren.
Nach einer weiteren Ausführungsform umfassen die rekombinanten
DNA-Moleküle jeweils einen oder mehrere der hypervariablen Be
reiche (die auch als CDR für "complementarity determining resi
dues" bezeichnet werden) der in den SEQ ID NOS: 1 oder 3 bzw. in
den SEQ ID NOS: 4 oder 6 angegebenen Sequenzen oder syngene
oder allelische Varianten derselben.
Schließlich können die in den SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und/oder 6
angegebenen Sequenzen oder deren Fragmente oder syngene oder
allelische Varianten derselben operativ mit DNA-Sequenzen ver
knüpft sein, die für toxische Proteine oder Enzyme kodieren.
Ferner werden erfindungsgemäß Expressionsvektoren bereitge
stellt, die ein oder mehrere der genannten rekombinanten DNA-
Moleküle in operativer Verknüpfung mit Expressionskontroll-Se
quenzen enthalten und vorzugsweise für die Expression in Proka
ryonten- und/oder Eukaryonten-Wirtszellen geeignet sind.
Weiterhin stellt die Erfindung Wirtszellen zur Verfügung, die
mit den genannten Expressionsvektoren transfiziert sind, wobei
Prokaryonten- oder Eukaryonten-Zellen in Betracht kommen, wobei
die bei der DSM (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zell
kulturen GmbH) am 8. August 1995 unter der Zugriffsnummer DSM
ACC2224 nach den Bestimmungen des Budapester Vertrages hinter
legte Eukaryonten-Zelle CH-BerH2 bevorzugt ist.
Im übrigen wird ein Verfahren zur Herstellung von Liganden für
das menschliche Zellmembran-Antigen CD30 bereitgestellt, bei dem
man eine der genannten Wirtszellen in einem geeigneten Nährmedi
um kultiviert, anschließend die Zellen von dem Medium abtrennt
und die Liganden als Expressionsprodukte aus dem Medium oder aus
dem Cytoplasma der Wirtszellen isoliert. Vorzugsweise werden die
Liganden anschließend gereinigt und mit üblichen Hilfs- und
Trägerstoffen zu pharmazeutischen oder diagnostischen Präparaten
formuliert.
Ferner werden rekombinante Liganden für das menschliche Zellmem
bran-Antigen CD30 bereitgestellt, die mindestens die in den SEQ
ID NOS: 2 und/oder 5 angegebenen Aminosäuresequenzen oder
Fragmente oder allelische Varianten derselben umfassen. Vorzugs
weise umfassen diese Liganden jeweils einen oder mehrere der
hypervariablen CDR-Bereiche der in den SEQ ID NOS: 2 und/
oder 5 angegebenen Aminosäuresequenzen oder syngene oder alle
lische Varianten derselben. Nach einer besonderen Ausführungs
form sind in den SEQ ID NOS: 2 und/oder 5 angegebene Ami
nosäuresequenzen oder Fragmente oder allelische Varianten der
selben untereinander verknüpft. Ferner können diese Sequenzen
oder Fragmente oder allelische Varianten derselben vorzugsweise
mit konstanten Teilen eines humanen oder tierischen Immunglo
bulinmoleküls verknüpft sein. Nach einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform sind die vorstehend genannten rekombinanten
Liganden peptidisch oder über Linker-Moleküle mit toxischen
Proteinen oder mit Enzymen bzw. Proenzymen verknüpft, wobei die
Toxine vorzugsweise in Form von Ribosomen-inaktivierenden Pro
teinen vorliegen und die Enzyme vorzugsweise aus der Gruppe der
Phosphodiesterasen ausgewählt sind. Nach einer alternativen
Ausführungsform sind die vorstehend genannten rekombinanten
Liganden direkt oder über Linker-Moleküle kovalent oder konju
giert mit photoaktivierbaren Verbindungen oder mit radioaktiven
Isotopen verknüpft, wobei letztere vorzugsweise aus der Gruppe
bestehend aus Indium, Jod, Yttrium, Technetium, Rhenium, Kupfer
und Lutetium ausgewählt sind. Die Verknüpfung kann beispiels
weise unter Verwendung von Chelatbildnern oder über photochemi
sche Aktivierungsprozesse erfolgen (vgl. WO 94/04189).
Schließlich werden diagnostische oder pharmazeutische Präparate
bereitgestellt, die vorzugsweise einen oder mehrere der vorste
hend genannten oder durch das erfindungsgemäße Verfahren herge
stellte Liganden allein oder in Kombination mit üblichen Träger
stoffen und Verdünnungsmitteln enthalten. Diese Präparate dienen
vorzugsweise der Diagnostik und/oder Behandlung von Krebs formen
wie insbesondere der Hodgkinschen Erkrankung, bei denen das
menschliche Zellmembran-Antigen CD30 auf Zellen exprimiert wird,
die für die Erkrankung von Bedeutung sind.
Zur Lösung des der Erfindung zugrunde liegenden Problems wurden
ausgehend von dem Maus-Antikörper Ber-H2 die Sequenzen der va
riablen Region der leichten (VLJ) und schweren Ketten (VHDJ)
dieses CD30-reaktiven monoklonalen Antikörpers bestimmt. Die
zugehörigen genomischen Sequenzen wurden dann mit den Sequenzen
für die konstanten Regionen eines menschlichen Immunglobulinmo
leküls verbunden. Das resultierende Konstrukt wurde in einer ge
eigneten Zelle, vorzugsweise einer keine eigenen Immunglobulin
ketten produzierenden Myelomzellinie, zur Expression gebracht.
Erfindungsgemäß wurde zunächst die zytoplasmatische RNA aus
kultivierten, den Antikörper Ber-H2 produzierenden Zellen der
Mausmyelomhybridlinie isoliert. Anschließend wurde mit Hilfe der
reversen Transkriptase eine cDNA-Synthese von VLJ und VHDJ durch
geführt, wobei die verwendeten, nachfolgend angegebenen Oligonu
kleotide dem 5′-Ende der konstanten Regionen der L- bzw. H-Kette
komplementär waren:
Um die cDNAs durch Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifizieren
zu können, wurden sie mit Guanosin-Trinukleotiden so verlängert,
daß ein Poly-C-Anker-oligo mit der nachfolgend angegebenen Se
quenz als 5′-Primer dienen konnte:
5′ GCGCGGCCGCGGAGGCCCCCCCCCCCCCC 3′ (AN-Poly-C).
Als 3′-Primer wurden die bereits zur cDNA-Synthese verwendeten
Oligonukleotide konL1 bzw. konH1 eingesetzt. In weiteren PCR-
Reaktionen wurden die cDNAs mit den nachfolgend angegebenen 3′-
Oligonukleotiden konL2 bzw. konH2 sowie mit dem angegebenen
Ankerprimer am 5′-Ende, die jeweils überhängende Re
striktionsschnittstellen trugen, amplifiziert:
Zur Bestimmung der cDNA-Sequenzen wurden die erhaltenen Fragmen
te in handelsübliche Sequenzierungsvektoren kloniert (z. B. unter
Verwendung des Vektors pGEM®-11Zf(+) von Promega, Heidelberg).
Die Sequenzanalysen ergaben, daß das V-Gensegment der leichten
Kette des mAk Ber-H2 mit dem J₂-Gensegement, das der schweren
Kette mit dem J₃-Gensegment rekombiniert war.
Mit Hilfe dieser cDNA-Sequenzen konnten in einem weiteren Schr
itt 5′-Primersequenzen festgelegt und synthetisiert werden, die
im untranslatierten Bereich des jeweiligen Gens liegen. Da die
Intronsequenzen sämtlicher J-Minigene bekannt und über Genbanken
zugänglich sind, konnten hieraus ferner 3′-Primersequenzen abge
leitet werden, die im nicht-kodierenden Bereich der DNA der
Mausmyelomhybridlinie liegen. Auf diese Weise war es möglich,
diese genomische DNA nach PCR-Amplifikation gerichtet zu klonie
ren, ohne die originale Genstruktur (5′-UTR - Exon 1 - Intron -
Exon 2 - J-Intron) zu verändern.
Um vollständige Sequenzen zu erhalten, wurden die VLJ- bzw. VHDJ-
PCR-Produkte dann zunächst in geeignete Sequenzierungsvektoren
kloniert und die "Insert"-Bereiche von jeweils drei Klonen voll
ständig sequenziert. Parallel hierzu wurden die PCR-Produkte als
Referenz direkt sequenziert. Nach Überprüfung des korrekten
Leserahmens und des Nichtvorhandenseins von Stop-Codons inner
halb der klonierten DNA wurde jeweils ein zu den PCR-Produkten
sequenzhomologer Klon in die entsprechenden Expressionsvektoren
(pUHWq₁ bzw. pUHWκ umkloniert. Diese Vektoren enthielten die für
die konstanten Teile eines humanen Antikörpers kodierenden Se
quenzen, ein murin/humanes Intronhybrid, einen Selektionsmarker,
sowie die zur effizienten Expression notwendigen Maus-Promotor-
und Enhancerelemente.
Nach Linearisierung der Plasmide wurde eine Kotransfektion bei
der Konstrukte in Sp2/0-Ag14-Zellen (M. Shulman et al., Nature,
276, S. 269-270, 1978) durchgeführt. Diese Zellen haben die
Fähigkeit verloren, eigene Immunglobulinketten zu synthetisie
ren. Stabile Transfektanten wurden darauf durch Geneticin-Selek
tion isoliert. Die Austestung der Kulturüberstände erfolgte mit
der Immunfluoreszenztechnik auf L428KS-Zellen, einer Hodgkin
lymphomlinie (V. Diehl et al., "Characteristics of Hodgkin′s
disease-derived cell lines", Cancer Treatment Reports, 66, S.
615-632, 1982). Mehrere positive Primärkulturen wurden gefunden
und jeweils kloniert und rekloniert. Zur Spezifitätsabklärung
des sezernierten Antikörpers wurde untersucht, ob das Reaktions
spektrum des chimären Proteins dem des murinen mAk Ber-H2 ent
sprach. Sowohl ein Panel von CD30⁺- bzw. CD30⁻-Zellinien in der
Immunfluoreszenz als auch die immunhistologische Austestung an
humanem Morbus Hodgkin-Gewebe ergaben, daß das chimärisierte
Reagenz eine mit dem ursprünglichen Maus-Antikörper Ber-H2 ver
gleichbare Spezifität aufweist.
Der Vorteil der hier dargelegten erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen
bzw. ihrer Produkte gegenüber dem Stand der Technik besteht zum
einen in der weit geringeren Immunogenität im menschlichen Kör
per und zum anderen in deren vielfältigen Manipulationsmöglich
keiten, die sich aufgrund der Kenntnis der DNA-Sequenzen erge
ben. So ist es z. B. möglich, ein Protein mit CD30-Spezifität in
Bakterien oder Insektenzellen mit viel niedrigeren Kosten herzu
stellen, als in der konventionellen Zellkultur. Die Kenntnis der
Sequenzen ermöglicht auch die Kopplung mit anderen DNA-Sequen
zen, die für aktivierende oder toxische Proteine, Enzyme oder
Liganden von Abwehrzellen kodieren. Ferner können Fragmente der
Gesamtsequenzen wie z. B. isolierte hypervariable Regionen für
die Synthese entsprechender Proteinfragmente eingesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen
veranschaulicht.
Etwa 2 × 10⁸ Zellen der Mausmyelomhybridlinie Ber-H2 wurden
mittels Zentrifugation pelletiert, in 100 µl PBS resuspendiert
und in 4 ml GT-Puffer (enthaltend 4 M Guanidiniumisothiocyanat,
25 mM Natriumcitrat, 0,5% Natriumlaurylsarcosin, 100 mM β-Mer
captoethanol, pH-Wert 7,0) lysiert. Die erhaltene Suspension
wurde auf einen Cäsiumchlorid-Gradienten geladen, welcher 2 ml
5,7 M Cäsiumchlorid, 1,5 ml 40% (Gew./Vol.) CsCl, 1,5 ml 30%
(Gew./Vol.) CsCl und 1 ml 20% (Gew./Vol.) CsCl enthielt. Nach
einer 20 Stunden langen Zentrifugation mit 35 000 UpM bei 15°C
wurde die pelletierte cytoplasmatische RNA gewonnen, in destil
liertem Wasser gelöst, durch PIC-Extraktion (50 Vol.-% Phenol,
48 Vol.-% CHCl₃, 2 Vol.-% Isoamylalkohol) aufgereinigt und mit
Ethanol gefällt. Die Präzipitate wurden bis zur weiteren Ver
arbeitung bei -80°C aufbewahrt.
Ein etwa 100 µg RNA entsprechendes Volumen des gemäß Beispiel 1
erhaltenen Präzipitats wurde zur cDNA-Synthese eingesetzt. Das
Präzipitat wurde 15 Minuten lang bei 4°C mit 14 000 UpM zentri
fugiert, mit 300 µl 70%-igem Ethanol gewaschen, und die RNA
wurde in 15 µl H₂O gelöst. Nachfolgend wurde der Ansatz 20 Minu
ten lang bei 45°C mit 375 µl DMSO denaturiert, mit Ethanol ge
fällt und nach 15 Minuten langer Zentrifugation bei 4°C und
14 000 UpM und nach Waschung mit 70% Ethanol in 5× RT-Puffer
gelöst.
Der Reaktionsansatz für die Reverse Transkriptase enthielt je
1 mM der vier dNTP′s, 1 µg cκ- bzw. cγ-Primer, 1000 Einheiten
MMLV-Reverse Transkriptase (BRL), 20 µCi [³²P]dCTP, 2 Einheiten
RNAse Block 2 (Stratagene) und H₂O bis zu einem Endvolumen von
100 µl. Der Ansatz wurde 90 Minuten lang bei 37°C inkubiert und
anschließend wurde die RNA 30 Minuten lang bei 42°C mit 50 µg
RNAse behandelt. Nach PIC-Extraktion, Fällung, Zentrifugation
und Waschen der cDNA gemäß Beispiel 1 wurde der Niederschlag in
8 µl H₂O gelöst, mit 8 µl denaturierendem Laufpuffer vermischt
und auf ein Polyacrylamid-Harnstoff-Gel aufgetragen und 2 Stun
den lang bei 54°C und 2500 V aufgetrennt. Anschließend wurde das
Gel 12 Stunden lang bei -80°C auf einem Röntgenfilm exponiert.
Die im Autoradiogramm den VLJ- bzw. VHDJ-Fragmenten entsprechen
den Banden wurden aus dem Gel ausgeschnitten und mit 500 ml
NH₄OAc bei 37°C eluiert. Die Eluate wurden anschließend mit
Ethanol gefällt und nach Zentrifugation und Waschen der DNA
gemäß Beispiel 1 in 10 µl H₂O gelöst.
Der Ansatz für die anschließende "Tailing"-Reaktion der cDNA
enthielt 1 mM dGTP, 100 mM Na-Cacodylat, 1 mM β-Mercaptoethanol,
1 mM CoCl₂, 2 µg BSA, 33 Einheiten terminale Desoxynukleotidyl
transferase (BRL), 5 µl cDNA und Wasser bis zu einem Endvolumen
von 20 µl. Die Reaktion wurde 60 Minuten lang bei 37°C durch
geführt. Nach PIC-Extraktion, Ethanolfällung und Waschen der
Nukleinsäure gemäß Beispiel 1 wurde die erhaltene DNA nach Lösen
in 20 µl Wasser und Herstellung einer Verdünnungsreihe dem an
schließenden PCR-Verfahren zugeführt.
Die DNA aus Beispiel 2 wurde mit Hilfe eines Poly-C-Anker-Pri
mers (AN-Poly-C) sowie des entsprechenden 3′c-Primers (konL1
bzw. konH1) in einer ersten PCR-Reaktion amplifiziert, wobei
sich der Buchstabe c auf den konstanten Bereich bezieht. Der
Reaktionsansatz enthielt 10 ng des Primers AN-Poly-C-Oligo,
100 ng Ankerprimer, 100 ng konL1- bzw. konH1-Oligo, 2 µl
10× PCR-Puffer (2 mM dNTP′s, 10 mM MgCl₂, 100mM Tris-HCl, 500 mM
KCl, pH-Wert 8,4), 2 Einheiten Taq-Polymerase, 5 µl cDNA und
Wasser bis zu einem Endvolumen von 20 µl. Die Reaktion erfolgte
nach dem folgenden PCR-Programm: 5 Minuten 94°C, 5 Zyklen von
jeweils 1 Minute 94°C, 2 Minuten 42°C, 1 Minute 72°C, 30 Zyklen
von jeweils 1 Minute 94°C, 1 Minute 42°C, 1 Minute 72°C und
10 Minuten 72°C.
Die auf diese Weise erhaltenen DNA-Moleküle wurden auf ein Aga
rosegel aufgetragen und elektrophoretisch aufgetrennt. Die mit
Vk bzw. Vγ korrespondierenden Banden wurden ausgeschnitten und in
100 µl H₂O 12 Stunden lang bei 4°C eluiert. Anschließend erfolgte
eine zweite PCR-Reaktion mit einer Verdünnungsreihe der aus dem
Gel eluierten DNA wie oben beschrieben, jedoch mit der Abwei
chung, daß 3′c-Primer (konL2 bzw. konH2) eingesetzt wurden, die
Restriktionsschnittstellen-Überhänge an den 5′-Enden aufwiesen.
Zunächst wurde sowohl der Vektor pGEM®-11Zf(+) (Promega, Heidel
berg) als auch die erhaltene cDNA mit den Restriktionsenzymen
EcoRI und SalI 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert. Nach Dephospho
rylierung des Plasmids mit 2 × 4 Einheiten Kälberdarm-Phosphata
se (20 Minuten 37°C, 10 Minuten 70°C) wurden Vektor und cDNA auf
einem Agarose- bzw. Polyacrylamidgel aufgetrennt, anschließend
auf eine NA-45-Membran (Schleicher & Schüll, Dassel) transfe
riert und 30 Minuten lang bei 65°C mit 1M NaCl in 1× TE eluiert.
Die Eluate wurden gemäß Beispiel 1 mit Ethanol gefällt, zentri
fugiert, gewaschen und in H₂O gelöst. Die anschließende Liga
tionsreaktion erfolgte 12 Stunden lang bei 16°C, wobei der An
satz 2 Einheiten T4-DNA-Ligase (New England Biolabs, Boston,
USA), 1 mM ATP und 5× Ligasepuffer enthielt und das molare Ver
hältnis von Plasmid zu cDNA 1 : 2 betrug. Der Ligationsansatz
wurde anschließend zur Transformation kompetenter E. coli-Bakte
rien (XL 1 blue) mit 200 µl Bakteriensuspension vermischt und
zunächst 30 Minuten lang bei 0°C, dann 2 Minuten lang bei 42°C,
dann 5 Minuten lang bei 0°C und schließlich nach Zugabe von 1 ml
LB-Medium 1 Stunde lang bei 37°C im Schüttler inkubiert. Jeweils
200 µl des Ansatzes wurden auf antibiotikahaltige Agarplatten
ausplattiert und bei 37°C über Nacht inkubiert. Die entstandenen
Einzelkolonien wurden nun in LB-Ampicillin-Medium angeimpft und
über Nacht bei 37°C im Schüttler inkubiert.
Mit der auf diese Weise erhaltenen Bakterienkultur wurde sodann
eine Plasmidpräparation durchgeführt und der Klonierungserfolg
wurde nach Restriktionsverdau und anschließendem Auftragen des
Ansatzes auf ein Agarosegel überprüft. Die positiven Klone wur
den anschließend zur Sequenzierung 30 Minuten lang bei 37°C mit
0,2N NaOH alkalisch denaturiert. Nach Ethanolfällung, Zentrifu
gation und Waschen des Niederschlags gemäß Beispiel 1 wurde die
DNA gelöst und ein Aliquot zur Mengenabschätzung auf ein Aga
rosegel geladen.
Die Sequenzierung der klonierten cDNA sowie der genomischen DNA
erfolgte nach der Methode von Sanger (F. Sanger, S. Nicklen und
A. R. Coulson, Proc. Natl. Acad. Sci., USA 74 : 546 (1977)) mit
dem Sequenase-Kit-Version 2.0 (United States Biochemical, USA)
entsprechend den Anweisungen des Herstellers. Die Gelelektropho
resen erfolgten bei 54°C und einer Spannung von 1500 V.
Mit Hilfe der cDNA-Sequenzen wurden in einem zweiten Schritt
Primersequenzen festgelegt und synthetisiert, um die genomische
DNA zu amplifizieren. Hierbei wurden die nachfolgend angegebenen
5′-Oligonukleotide
so gewählt, daß sie im Bereich der 5′-untranslatierten Regionen
binden. Die 3′-Primer
wurden anhand der Information über das jeweils rekombinierte J-
Minigen im entsprechend zugehörigen invarianten J-Intron ausge
wählt. Die Primer enthielten außerdem die zur Klonierung in Ex
pressionsvektoren notwendigen Restriktionsschnittstellen. Die
genomische DNA wurde mit Hilfe dieser Primer amplifiziert. Die
PCR-Reakton (5 µl 10× PCR-Puffer (1,5 mM MgCl₂, 200 mM dNTP′s,
500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,3), 2,5 Einheiten Taq-
Polymerase (Perkin Elmer, Überlingen), je 5 µM Primer, 5 µl
genomische DNA einer Verdünnungsreihe, ad 50 µl H₂O) wurde mit
folgendem Programm durchgeführt: 5 Minuten 95°C, 26 Zyklen von
jeweils 1 Minute 94°C, 2 Minuten 55°C, 2 Minuten 72°C, 7 Minuten
72°C.
Um vollständige Sequenzen zu erhalten, wurden die VJ- bzw. VDJ-
PCR-Produkte zunächst in Sequenzierungsvektoren klo
niert (pGEM®-5Zf(+), Promega, Heidelberg) und jeweils 3 Klone
vollständig (nach Beispiel 5) sequenziert. Parallel hierzu wurde
das PCR-Produkt als Referenz direkt sequenziert (Cycle-Sequen
cing-Kit, Perkin Elmer, Überlingen). Nach Überprüfung des kor
rekten Leserahmens und des Nichtvorhandenseins von Stop-Codons
innerhalb der klonierten DNA wurde jeweils ein zum PCR-Produkt
sequenzhomologer Klon in den entsprechenden Expressionsvektor
umkloniert. Diese Vektoren enthielten die für die konstanten
Teile eines humanen Antikörpers kodierenden Sequenzen, ein mu
rin-humanes Intronhybrid, einen Selektionsmarker sowie die zur
Expression notwendigen Maus-Promotor- und Enhancerelemente.
Zur Umklonierung wurden sowohl von den pGEM®-5-Konstrukten gemäß
Beispiel 5 als auch von den Expressionsvektoren pUHWκ bzw. pUHWq₁
(W. Weissenhorn et al., Gene, 106, S. 273-277, 1991) je ca. 1 µg
DNA mit den Restriktionsenzymen SalI und NotI geschnitten. Nach
der Restriktion wurde der Ansatz auf ein Polyacrylamidgel ge
laden und elektrophoretisch aufgetrennt. Die Banden, die dem VJ-
bzw. VDJ-Gen entsprachen, wurden gemäß Beispiel 4 aus dem Gel
isoliert. Der Restriktionsverdau, die Aufreinigung und De
phosphorylierung der Vektoren, die Ligation und Transformation
sowie die Anzucht der Bakterienkultur erfolgte ebenfalls gemäß
Beispiel 4. Nach Plasmidaufarbeitung und Restriktionsverdau
wurde von je einem positiven Klon eine 100 ml umfassende Bakte
rienkultur bei 37°C angezogen. Die zur Transfektion benötigte
Plasmid-DNA wurde mit dem Quiagen-Plasmid-Midi-Kit (Quiagen GmbH,
Hilden) gemäß den Angaben des Herstellers aus den Bakterien
isoliert und aufgereinigt.
Die vorbereiteten Plasmide für leichte und schwere Ketten wurden
zur stabilen Transfektion mit den Restriktionsenzymen EcoRI bzw.
PvuI linearisiert, gereinigt, und zur Mengenabschätzung wurde
ein Aliquot auf ein Agarosegel aufgetragen. Die Transfektion
erfolgte unter Anwendung des Gene-Pulser-Geräts (Biorad, Mün
chen): jeweils ca. 4 µg Plasmid und 1× 10⁶ Sp2/0-Maus-Myelomhy
brid-Zellen wurden in 1× HeBs (20 mM HEPES, 137 mM NaCl, 5mM
KCl, 700 mM Na₂HPO₄, pH-Wert 7,5) mit 940 µF und 270 V. gepulst,
bevor die Zellen in einer Dichte von 1× 10⁵ Zellen/ml in Dulbec
co′s Modified Eagle′s Medium unter Zusatz von 10% foetalem
Kälberserum ausgesät wurden. Für die Selektion positiver Klone
wurde dem Medium 48 Stunden nach der Aussaat das Antibiotikum
G418 in einer Konzentration von zunächst 800 µg/ml zugegeben,
wobei die Konzentration allerdings nach 12 Tagen auf 1200 µg/ml
erhöht wurde. Nach 15 Tagen konnten Primärkulturen, deren Kul
turüberstände mit L428KS-Zellen in der indirekten Immunfluores
zenz reagierten, identifiziert werden. Diese Transfektanten
wurden kloniert, rekloniert und Überstände mit Hilfe eines
Durchflußcytometers wiederum auf L428KS-Zellen analysiert. Ein
zelne Überstände wurden auch gegenüber CD30-negativen Zellen,
z. B. der Zellinie KG-1, untersucht, eine Reaktion konnte erwar
tungsgemäß nicht nachgewiesen werden.
Claims (28)
1. Rekombinante DNA-Moleküle, welche für variable Immunglobu
linketten oder Fragmente derselben kodieren, die Spezifität
für das menschliche Zellmembran-Antigen CD30 aufweisen,
wobei die rekombinanten DNA-Moleküle Sequenzen gemäß einer
oder mehrerer der SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und/oder 6 oder deren
Fragmente oder syngene oder allelische Varianten derselben
umfassen, und wobei die SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und 6
Bestandteil dieses Anspruchs sind.
2. Rekombinante DNA-Moleküle nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie jeweils einen oder mehrere der hypervaria
blen Bereiche der in den SEQ ID NOS: 1 oder 3 bzw. in den
SEQ ID NOS: 4 oder 6 angegebenen Sequenzen oder syngene oder
allelische Varianten derselben umfassen, wobei die SEQ ID
NOS: 1, 3, 4 und 6 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
3. Rekombinante DNA-Moleküle nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dies Sequenzen gemäß einer oder
mehrerer der SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und/oder 6 oder deren Frag
mente oder syngene oder allelische Varianten derselben ope
rativ miteinander verknüpft sind, wobei die SEQ ID NOS:
1, 3, 4 und 6 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
4. Rekombinante DNA-Moleküle nach den Ansprüchen 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Sequenzen gemäß einer oder
mehrerer der SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und/oder 6 oder deren Frag
mente oder syngene oder allelische Varianten derselben ope
rativ mit DNA-Sequenzen verknüpft sind, die für konstante
Teile eines humanen oder tierischen Immunglobulinmoleküls
kodieren, wobei die SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und 6 Bestand
teil dieses Anspruchs sind.
5. Rekombinante DNA-Moleküle nach den Ansprüchen 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die in den SEQ ID NOS: 1, 3, 4
und/oder 6 angegebenen Sequenzen oder deren Fragmente oder
syngene oder allelische Varianten derselben operativ mit
DNA-Sequenzen verknüpft sind, die für toxische Proteine oder
Enzyme kodieren, wobei die SEQ ID NOS: 1, 3, 4 und 6
Bestandteil dieses Anspruchs sind.
6. Expressionsvektor, dadurch gekennzeichnet, daß er ein oder
mehrere der rekombinanten DNA-Moleküle nach den Ansprüchen 1
bis 5, operativ verknüpft mit Expressionskontroll-Sequenzen,
enthält.
7. Expressionsvektor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er für die Expression in einer Prokaryonten-Wirtszelle
geeignet ist.
8. Expressionsvektor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er für die Expression in einer Eukaryonten-Wirtszelle
geeignet ist.
9. Wirtszelle, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem der
Vektoren nach den Ansprüchen 6 bis 8 transformiert ist.
10. Wirtszelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Prokaryonten-Zelle ist.
11. Wirtszelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Eukaryonten-Zelle ist.
12. Wirtszelle nach Anspruch 11 mit der Hinterlegungsnummer DSM
ACC2224.
13. Verfahren zur Herstellung von Liganden für das menschliche
Zellmembran-Antigen CD30, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine der Wirtszellen nach den Ansprüchen 9 bis 12 in einem
geeigneten Nährmedium kultiviert, anschließend die Zellen
von dem Medium abtrennt und die Liganden als Expressions
produkte aus dem Medium oder aus dem Cytoplasma der Wirts
zellen isoliert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Liganden anschließend reinigt und mit üblichen Hilfs-
und Trägerstoffen zu pharmazeutischen oder diagnostischen
Präpraten formuliert.
15. Rekombinante Liganden für das menschliche Zellmembran-Anti
gen CD30, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die in
den SEQ ID NOS: 2 und/oder 5 angegebenen Aminosäurese
quenzen oder Fragmente oder allelische Varianten derselben
umfassen, wobei die SEQ ID NOS: 2 und 5 Bestandteil
dieses Anspruchs sind.
16. Rekombinante Liganden nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß sie jeweils einen oder mehrere der hypervariablen
CDR-Bereiche der in den SEQ ID NOS: 2 und/oder 5 ange
gebenen Aminosäuresequenzen oder syngene oder allelische
Varianten derselben umfassen, wobei die SEQ ID NOS: 2 und
5 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
17. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 oder 16, da
durch gekennzeichnet, daß in den SEQ ID NOS: 2 und/
oder 5 angegebene Aminosäuresequenzen oder Fragmente oder
allelische Varianten derselben untereinander verknüpft sind,
wobei die SEQ ID NOS: 2 und 5 Bestandteil dieses Anspruchs
sind.
18. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 oder 16, da
durch gekennzeichnet, daß in den SEQ ID NOS: 2 und/
oder 5 angegebene Aminosäuresequenzen oder Fragmente oder
allelische Varianten derselben mit konstanten Teilen eines
humanen oder tierischen Immunglobulinmoleküls verknüpft
sind, wobei die SEQ ID NOS: 2 und 5 Bestandteil dieses
Anspruchs sind.
19. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß sie peptidisch oder über Linker-Moleküle
mit toxischen Proteinen oder mit Enzymen bzw. Proenzymen
verknüpft sind.
20. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit Toxinen in Form von Ribosomen
inaktivierenden Proteinen verknüpft sind.
21. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit Enzymen aus der Gruppe der Phos
phodiesterasen verknüpft sind.
22. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß sie direkt oder über Linker-Moleküle
kovalent oder konjugiert mit radioaktiven Isotopen verknüpft
sind.
23. Rekombinante Liganden nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß die radioaktiven Isotope aus der Gruppe bestehend
aus Indium, Jod, Yttrium, Technetium, Rhenium, Kupfer und
Lutetium ausgewählt sind.
24. Rekombinante Liganden nach den Ansprüchen 15 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß sie direkt oder über Linker-Moleküle
kovalent oder konjugiert mit photoaktivierbaren Verbindungen
verknüpft sind.
25. Diagnostische oder pharmazeutische Präparate, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie einen oder mehrere der Liganden nach
den Ansprüchen 15 bis 24 allein oder in Kombination mit
üblichen Trägerstoffen und Verdünnungsmitteln enthalten.
26. Diagnostische oder pharmazeutische Präparate, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie einen oder mehrere Liganden herge
stellt nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 13 oder 14
allein oder in Kombination mit üblichen Trägerstoffen und
Verdünnungsmitteln enthalten.
27. Verwendung der Präparate nach den An
sprüchen 25 oder 26 zur Diagnostik und/oder Behandlung von
Krebsformen, bei denen das menschliche Zellmembran-Antigen
CD30 gebildet wird.
28. Verwendung der Präparate nach Anspruch
27 zur Diagnose und/oder Behandlung der Hodgkinschen Erkran
kung.
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DE1995143039 DE19543039C1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Rekombinante Liganden für das menschliche Zellmembran-Antigen CD30 |
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DE1995143039 DE19543039C1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Rekombinante Liganden für das menschliche Zellmembran-Antigen CD30 |
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- 1995-11-08 DE DE1995143039 patent/DE19543039C1/de not_active Expired - Lifetime
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- 1996-11-02 AU AU74971/96A patent/AU7497196A/en not_active Abandoned
- 1996-11-02 WO PCT/EP1996/004765 patent/WO1997017374A1/de active Application Filing
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