DE19542608A1 - Sekundärelement mit organischem Elektrolyten - Google Patents
Sekundärelement mit organischem ElektrolytenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sekundärelement (eine Sekundär
batterie bzw. Sekundärzelle) mit einem organischen Elek
trolyten, die eine hohe Energiedichte und Zuverlässigkeit
aufweist, als Energiequelle für ein elektronisches Gerät,
zur Aufrechterhaltung eines Speichers, für ein Elektro
fahrzeug, zur Speicherung von elektrischer Energie und
dgl.
Zusammen mit der drastischen Miniaturisierung und Ge
wichtsreduzierung elektronischer Geräte ist es dringend
erforderlich geworden, ein Sekundärelement (Sekundärzelle
bzw. Sekundärbatterie) als Energiequelle für dieselben zu
entwickeln, das ebenfalls miniaturisiert ist und ein ge
ringes Gewicht besitzt sowie eine hohe Energiedichte auf
weist und ferner in der Lage ist, wiederholt aufgeladen
und entladen zu werden. Außerdem ist es als Folge von Um
weltproblemen, beispielsweise der Luftverschmutzung und
der Zunahme des Kohlendioxid-Ausstoßes, erwünscht, so früh
wie möglich ein Elektroautomobil zu verwenden. Es ist da
her erwünscht, ein ausgezeichnetes Sekundärelement
(Sekundärzelle bzw. Sekundärbatterie) zu entwickeln, das
Merkmale, wie einen hohen Wirkungsgrad, eine hohe Energie,
eine hohe Energiedichte und ein geringes Gewicht, auf
weist. Da ein Sekundärelement, in dem ein organischer
Elektrolyt verwendet wird, der diesen Anforderungen ge
nügt, eine Energiedichte aufweist, die um ein Mehrfaches
höher ist als diejenige eines konventionellen Elements
(Zelle bzw. Batterie), in dem (der) ein wäßriger Elektro
lyt verwendet wird, ist es erwünscht, diese in der Praxis
anzuwenden.
Als positives aktives Material der Sekundärzelle mit einem
organischen Elektrolyten wurden bereits verschiedene Typen
von Materialien untersucht, z. B. Titandisulfid, Lithium-
Kobalt-Mischoxid, Lithiummanganoxid vom Spinell-Typ, Vana
dinpentoxid und Molybdäntrioxid. Unter diesen Materialien
muß bei dem Lithium-Kobalt-Mischoxid (LiCoO₂) und dem Li
thiummanganoxid vom Spinell-Typ (LiMn₂O₄) die Aufla
dung/Entladung bei einem extrem hohen Potential von mehr
als 4 V (Li/Li⁺) durchgeführt werden. Infolgedessen werden
sie als positive Elektrode verwendet, um so ein Element
(eine Zelle) mit einer hohen Spannung auszunutzen.
Als negatives aktives Material des Sekundärelements mit
einem organischen Elektrolyten wurden bereits metallisches
Lithium, eine Li-Al-Legierung und ein Kohlenstoffmaterial,
das Lithium absorbieren (einschließen) und freisetzen
kann, und dgl. untersucht. Unter diesen Materialien hat
das Kohlenstoffmaterial den Vorteil, daß ein Element (eine
Zelle) mit einer langen Zykluslebensdauer erhalten werden
kann.
Bei dieser Art von Element (Zelle) wird jedoch, da Lithium
mit einem niedrigeren Potential als negatives aktives Ma
terial und Metalloxid mit einem höheren Potential als po
sitives Material verwendet werden, der Elektrolyt (oder
die Elektrolytlösung) leicht zersetzt. Es ist daher erfor
derlich, bei der Auswahl der Elektrolytlösung daran zu
denken und es wurde bereits die Verwendung verschiedener
Arten von Elektrolytlösungen vorgeschlagen. Fast alle
Elektrolytlösungen sind Gemische aus einem Lösungsmittel
mit einer hohe Dielektrizitätskonstanten, wie Propylencar
bonat, Ethylencarbonat, γ-Butyrolacton, Sulforan, und ei
nem Lösungsmittel mit einer niedrigen Viskosität, wie 1,2-
Dimethoxyethan, Dimethylcarbonat, Ethylmethylcarbonat,
Diethylcarbonat.
Andererseits werden als gelöster Stoff im allgemeinen Li
thiumperchlorat, Lithiumtrifluoromethansulfonat, Lithium
hexafluorophosphat und dgl. verwendet. Insbesondere die
Verwendung von Lithiumhexafluorophosphat ist neuerdings
sehr populär wegen der hohen Sicherheit und des hohen Io
nenleitfähigkeitswertes der Elektrolytlösung, in der es
gelöst ist.
Wenn jedoch ein Kohlenstoffmaterial als negative Elektrode
verwendet wird, tritt eine Reduktionszersetzungsreaktion
der Elektrolytlösung an der Oberfläche der negativen Elek
trode auf unter Bildung eines Gases beim ersten Aufladen.
Daher kann das Elementgehäuse (Zellengehäuse) aufquellen
oder die Elementkapazität (Zellenkapazität) kann abnehmen.
Das Aufladen wird durchgeführt bis zum Aufhören der Gas
bildung, so daß eine Aufladungsreaktion am Kohlenstoff ab
zulaufen beginnt. Das heißt, es tritt eine elektrolytische
Polymerisationsreaktion an der Oberfläche des Kohlenstoff
materials in der Anfangsstufe des Aufladens auf und auf
der Oberfläche des Kohlenstoffmaterials entsteht ein Poly
merüberzug. Wenn der Überzug bis zu einem gewissen Grade
gebildet worden ist, wird die elektrolytische Polymerisa
tionsreaktion unterdrückt wegen des Mangels des Überzugs
an Elektronenleitfähigkeit, so daß nur noch die Aufla
dungsreaktion des Lithiumions abläuft (fortschreitet). Da
das Lithiumion bei der Polymerisationsreaktion in der An
fangsstufe verbraucht wird und für die Aufladungsreaktion
nicht wirksam ausgenutzt wird, nimmt jedoch die Kapazität
des Elements (der Zelle) ab.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Sekun
därelement (Sekundärzelle bzw. Sekundärbatterie) mit einem
organischen Elektrolyten zu entwickeln, bei dem die Ab
nahme der Elementkapazität (Zellenkapazität), die durch
die Zersetzung einer Elektrolytlösung verursacht wird, un
terdrückt werden kann.
Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Se
kundärelement (Sekundärzelle bzw. Sekundärbatterie) mit
einem organischen Elektrolyten besteht aus einer positiven
Elektrode, einer negativen Elektrode, die ein Kohlenstoff
material umfaßt, das Lithiumionen einschließt und frei
setzt, und einem organischen Elektrolyten, wobei minde
stens ein Teil des Kohlenstoffmaterials mit einer Lithi
umalkylatverbindung mit einem Molekulargewicht von mehr
als 52 bedeckt ist.
Das erfindungsgemäße Sekundärelement (Sekundärzelle bzw.
Sekundärbatterie) mit einem organischen Elektrolyten kann
die Abnahme der Elementkapazität (Zellenkapazität), die
durch die Zersetzung der Elektrolytlösung hervorgerufen
wird, unterdrücken.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine
Schnittansicht des Aufbaus einer Knopf-Zelle (Knopf-Batte
rie), die ein Beispiel für eine Sekundärbatterie mit einem
organischen Elektrolyten ist.
Obgleich die Erfindung nachstehend anhand von bevorzugten
Beispielen erläutert wird, ist sie keineswegs auf diese
Beispiele beschränkt.
Lithium-Kobalt-Mischoxid (LiCoO₂), Graphitpulver als elek
trisch leitendes Material und ein Fluorpolymerpulver als
Bindemittel wurden in einem Gewichtsverhältnis von 90 : 3 : 7
ausreichend miteinander gemischt, danach wurde die Mi
schung gepreßt und geformt zur Herstellung einer positiven
Elektrode. Kohlenstoffpulver und Fluorpolymerpulver als
Bindemittel wurden in einem Gewichtsverhältnis von 91 : 9
miteinander gemischt, danach wurde die Mischung gepreßt
und geformt zur Herstellung einer negativen Elektrode. Die
negative Elektrode wurde mit einer 1,2-Ethandiol-Lösung
von Dilithium-1,2-ethandiol unter vermindertem Druck im
prägniert, danach wurde sie getrocknet unter Bildung eines
Dilithium-1,2-ethandiol-Überzugs auf der Oberfläche des
Kohlenstoffmaterials. Bei den obengenannten Verfahren wur
de das Lösungsmittel so eingestellt, daß der Gewichtsmen
genanteil an Lithiumalkylat etwa 1% betrug, bezogen auf
das Kohlenstoffmaterial.
Die beiligende Zeichnung zeigt eine Schnittansicht eines
Elements (einer Zelle bzw. Batterie). In der beiliegenden
Zeichnung bezeichnet die Bezugsziffer 1 ein Gehäuse, das
auch als positive Elektrodenanschlußklemme verwendet wird,
das hergestellt wird durch Stanzen eines rostfreien Stahls
(SUS316); die Bezugsziffer 2 bezeichnet eine Abdichtungs
platte, die auch als negative Elektrodenanschlußklemme
verwendet wird, die hergestellt wird durch Stanzen eines
rostfreien Stahls (SUS316); die Bezugsziffer 3 bezeichnet
die negative Elektrode, die an der Innenwand der Abdich
tungsplatte 2 befestigt ist; die Bezugsziffer 5 bezeichnet
einen Separator, der Polypropylen umfaßt, das mit dem or
ganischen Elektrolyten imprägniert ist, und die Bezugszif
fer 6 bezeichnet die positive Elektrode. Ein offener En
dabschnitt des Gehäuses ist nach innen umgebogen und der
äußere Umfang der Abdichtungsplatte 2 ist mittels einer
Dichtung 4 festgeklemmt, wodurch das Element (die Zelle)
dicht verschlossen und versiegelt wird.
Als organischer Elektrolyt wurde eine Mischung verwendet,
in der ein Ethylencarbonat und Dimethylcarbonat in einem
Volumenverhältnis von 1 : 1 enthaltendes organisches Lö
sungsmittel mit Lithiumhexafluorophosphat in einer Kon
zentration von 1 mol/l gemischt wurde. Die organische
Elektrolytlösung von etwa 150 µl wurde in das Element (die
Zelle) injiziert. Die Größe des Elements (der Zelle) be
trug 20 mm im Durchmesser und 2 mm in der Höhe. Das so
hergestellte Element war das erfindungsgemäße Element A.
Erfindungsgemäße Elemente B, C und D wurden auf ähnliche
Weise wie in dem obigen Beispiel hergestellt, jedoch mit
der Ausnahme, daß Dilithium-1,3-propandiol, Trilithiumgly
cerin und Trilithium-1,2,6-hexantriol jeweils anstelle von
Dilithium-1,2-ethandiol und 1,3-Propandiol, Glycerin und
1,2,6-Hexantriol jeweils anstelle von 1,2-Ethandiol ver
wendet wurden.
Zum Vergleich wurde ein Element E auf ähnliche Weise wie
das erfindungsgemäße Element hergestellt, jedoch mit der
Ausnahme, daß das Kohlenstoffmaterial nicht mit einer al
koholischen Lösung von Lithiumalkylat imprägniert wurde.
Außerdem wurden zum Vergleich Elemente F und G auf ähnli
che Weise wie das erfindungsgemäße Element hergestellt,
jedoch mit der Ausnahme, daß Methoxylithium und Ethoxy
lithium jeweils anstelle von Dilithium-1,2-ethandiol und
Metahnol und Ethanol jeweils anstelle von 1,2-Ethandiol
verwendet wurden.
Danach wurden diese Elemente (Zellen) in einem Thermosta
ten bei 25°C durch einen konstanten Strom von 2,0 mA auf
geladen, bis die Spannung an der Anschlußklemme 4,2 V be
trug. Diese Elemente (Zellen) wurden danach nacheinander
durch den konstanten Strom 2,0 mA entladen, bis die Span
nung an der Anschlußklemme 3 V betrug. Die Entladungskapa
zitäten der jeweiligen Elemente (Zellen) sind in der fol
genden Tabelle I angegeben.
Wie aus der Tabelle I hervorgeht, sind die Entladungskapa
zitäten der erfindungsgemäßen Elemente A, B, C und D, bei
denen die Oberfläche des Kohlenstoffmaterials durch eine
Verbindung mit einem Molekulargewicht von mehr als 52 be
deckt ist, größer als diejenigen der Vergleichselemente E,
F und G. Man kann auch in Erwägung ziehen, die Oberfläche
des Kohlenstoffmaterials mit einer Verbindung mit einem
Molekulargewicht von mehr als 52 zu bedecken, so daß die
Zersetzungsreaktion der Elektrolytlösung unterdrückt wird.
Obgleich der Gewichtsmengenanteil des Lithiumalkylats in
den obigen Beispielen etwa 1%, bezogen auf das Kohlen
stoffmaterial, betrug, ist die Erfindung darauf nicht be
schränkt. Der Gewichtsmengenanteil des Lithiumalkylats
liegt vorzugsweise in dem Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%,
insbesondere in dem Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-%. Wenn er
weniger als 0,5 Gew.-% beträgt, nimmt sein Effekt ab ent
sprechend der Verringerung seiner Zugabemenge. Wenn er
mehr als 5 Gew.-% beträgt, steigt der Innen-Widerstand des
Elements (der Zelle) entsprechend der Erhöhung seiner Zu
gabemenge.
Obgleich in den obigen Beispielen ein Lithium-Kobalt-Oxid
als positive Elektrode verwendet wurde, können auch ver
schiedene andere Typen von Materialien, wie ein Lithium-
Nickel-Mischoxid (LiNiO₂), Titandisulfid, Mangandioxid,
Lithiummanganoxid vom Spinell-Typ, Vanadinpentoxid, Mo
lybdäntrioxid, verwendet werden. Obgleich in den Beispie
len Graphit als negatives Material verwendet wurde, kann
ein ähnlicher Effekt auch erhalten werden bei Verwendung
eines Kohlenstoffmaterials mit geringer Kristallinität.
Das organische Lösungsmittel und der gelöste Stoff sind
auf die obengenannten Beispiele nicht beschränkt. Der
gleiche Effekt kann auch erzielt werden bei Verwendung
ähnlicher Stoffe, wie sie in einem konventionellen Lithi
umelement (Lithiumzelle) verwendet werden. So kann bei
spielsweise als organisches Lösungsmittel eine Mischung
aus einem Lösungsmittel mit einer hohen Dielektrizitäts
konstanten, wie Propylencarbonat, Ethylencarbonat, γ-
Butyrolacton, Sulforan, und einem Lösungsmittel mit einer
niedrigen Viskosität, wie 1,2-Dimethoxyethan, Dimethylcar
bonat, Ethylmethylcarbonat, Diethylcarbonat, verwendet
werden. Außerdem kann als gelöster Stoff in dem Elektroly
ten mindestens ein Vertreter aus der Gruppe Lithium
perchlorat, Lithiumhexafluoroarsenat, Lithiumborat
tetrafluorid, Lithiumhexafluorophosphat und dgl. verwendet
werden.
Obgleich die obengenannten Beispiele für erfindungsgemäße
Elemente (Zellen) münzenförmige Elemente (Zellen) sind,
ist die vorliegende Erfindung auch anwendbar auf zylinder
förmige, rechteckige, papierförmige Elemente (Zellen) oder
dgl.
Claims (6)
1. Sekundärelement (Sekundärzelle bzw. Sekundärbatterie)
mit einem organischen Elektrolyten, dadurch gekennzeich
net, daß es (sie) umfaßt eine positive Elektrode (6), eine
negative Elektrode (3), die ein Kohlenstoffmaterial ent
hält, das Lithiumionen absorbiert (einschließt) und frei
setzt, und einen organischen Elektrolyten, wobei minde
stens ein Teil des Kohlenstoffmaterials mit einer Lithium
alkylatverbindung mit einem Molekulargewicht von mehr als
52 bedeckt ist.
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Teil des Kohlenstoffmaterials mit einer Li
thiumalkylatverbindung mit einem Molekulargewicht von = 74
bedeckt ist.
3. Element nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem Lithiumalkylat um ein Dili
thiumsalz von Diolen handelt.
4. Element nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem Lithiumalkylat um ein Trili
thiumsalz von Triolen handelt.
5. Element nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der Lithiumalkylat
verbindung in dem Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Kohlenstoffmaterials, liegt.
6. Element nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge der Lithiumalkylatverbindung in dem Bereich von
0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Kohlenstoff
materials, liegt.
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