DE19541766C2 - Vorrichtung zum Reinigen und Befeuchten von Luft - Google Patents
Vorrichtung zum Reinigen und Befeuchten von LuftInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Reinigen und Befeuchten von Luft.
Zahlreiche Untersuchungen zeigen eine häufige Verun
reinigung der Luft in Innenräumen mit gesundheits
schädigenden Stoffen. Dabei handelt es sich einerseits um
gesundheitsschädigende Stoffe aus Baumaterialien, Ein
richtungsgegenständen sowie Reinigungsmittel, und anderer
seits um Partikel in Form von Hausstaub, Pflanzenpollen und
Pilzsporen. Ein besonderes Problem stellt der Tabakrauch
mit einer Vielzahl von Substanzen und Rauchpartikeln dar.
Adsorbentien wie Aktivkohle sind in der Lage, eine Vielzahl
chemischer Substanzen fest zu binden. In Biofiltern sorgen
Mikroorganismen für den Abbau von Geruchsstoffen und
Lösungsmitteldämpfen. Pflanzen bieten in ihrem Wurzel
bereich den Mikroorganismen gute Lebensbedingungen. Es sind
drei Typen von Luftfiltern bekannt, die sich dieser Wis
sensgrundlage bedienen.
Aus dem DE-Firmenprospekt "SAUBERE LUFT braucht der Mensch" der Fa. Schott Elektrogeräte GmbH ist ein Filtergefäß mit
einer oder mehreren Pflanzen in einem Hydrokulturtopf be
kannt, der von einem Aktivkohle-Gemisch umgeben ist. Bei
diesem bekannten Filter wird die Raumluft von oben nach
unten durch das Aktivkohle-Gemisch gesaugt. Dies geschieht
über vier vertikal ausgerichtete Rohre, die oben durch
einen U-förmigen Ring abgedeckt sind und unten im Filter
gehäuse zusammenlaufen. Darunter befindet sich ein Venti
lator. Die angesaugte Luft strömt von oben durch das Aktiv
kohle-Gemisch seitlich am U-Ring nach unten, dann innerhalb
des U-Rings hoch und in die vertikal ausgerichteten Rohre
hinein. Die angesaugte Luft wird unten ausgeblasen.
Aus dem DE 92 04 150 U1
ist ein Gerät bekannt, bei dem die Luft
durch das Filtersubstrat geblasen wird. Hierzu wird die
Luft oben seitlich mit dem Ventilator angesaugt, nach unten
geführt und dann über einen Verteiler großflächig an das
Filtersubstrat abgegeben. Die eingeblasene Luft durchströmt
das Filtersubstrat und verläßt das Gerät oben. Das
Filtersubstrat besteht aus einem Aktivkohle-Kompost-
Tongranulat-Gemisch, in das Pflanzen eingesetzt werden.
Aus dem CH-Firmenprospekt "HYGROCLEAN" der Fa. Interhydro-AG ist ein weiteres Gerät
bekannt, bei dem ein Filtergefäß mit einer Platte abgedeckt
ist, die vier Öffnungen hat. In drei der Öffnungen werden
bepflanzte Hydrokulturtöpfe luftdicht eingepaßt. Die Töpfe
sind so bemessen, daß ihr unteres Ende im Wasservorrat des
Filtergerätes steht. Als Substrat enthalten die Töpfe ein
Gemisch aus Blähton und Aktivkohle. In die vierte Öffnung
ist ein Ventilator luftdicht eingesetzt. Die Luft wird in
den Raum zwischen Wasserspiegel und Abdeckplatte einge
blasen, strömt seitlich in die Hydrokulturtöpfe hinein und
nach oben aus dem Gerät heraus.
Die mit der Luft in das Filtermaterial eingeleiteten Schad
stoffe lösen sich zu einem Teil im Wasser des feuchten
Filtermaterials und binden zum anderen Teil an die Aktiv
kohle oder ein anderes Adsorbens, so daß gereinigte Luft
das Filtermaterial verläßt. Bodenbakterien, die mit den
Pflanzen oder durch Kompost in das Filtermaterial gebracht
werden, bauen die Schadstoffe ab und reinigen so das
Filtermaterial. Beim Hindurchströmen der Luft durch das
feuchte Filtermaterial nimmt die Luft Wasser auf.
Dementsprechend sorgt das Filtermaterial zusätzlich zur
Reinigung der Luft auch für eine Luftbefeuchtung.
Aus dem DE 93 09 083 U1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen
der Luft bekannt, bei der ein Ventilator in einem separaten
Gehäuse untergebracht ist, der mit einer Vielzahl an sich
bekannter Pflanzenbehälter verknüpft werden kann. Das Ge
häuse mit dem Ventilator wird beispielsweise am Rand des
Pflanzenbehälters außen angehängt. Über einen, von dem Ge
häuse ausgehenden Luftleiter, der mit dem in den Pflanz
behälter eingebrachten Luftverteiler verbunden wird, wird
Luft in den Pflanzbehälter eingeblasen.
Die bekannten Vorrichtungen haben die Nachteile, daß sie
stets an speziell aufgebaute Behälter gebunden sind, die
hinsichtlich ihres Designs kaum Spielraum zulassen bzw. es
ist ein Luftverteiler erforderlich. Ebenfalls nachteilig
ist, daß keine Ausführung der bekannten Vorrichtungen
Feinpartikel wie sie beispielsweise im Hausstaub und im
Tabakrauch vorkommen wirkungsvoll aus der Raumluft
eliminiert.
Aus der DE 92 04 150 U1 ist beispielsweise eine Vorrichtung
zum Reinigen und Befeuchten von Luft mittels dem Wurzelwerk
bestimmter Pflanzen und/oder dort angesiedelter
Mikroorganismen mit mindestens einem, vorzugsweise
elektrisch angetriebenen Lüfter und mit einem nach oben
offenen und mit einer geeigneten Füllung versehenen
Behälter zur Aufnahme der Pflanze bekannt. Die zu
reinigende und zu befeuchtende Luft wird an geeigneter
Stelle aussserhalb des Behälters angesaugt. Im unteren
Innenbereich des Behälters ist mindestens ein
Verteilelement angeordnet, welches mit dem Lüfter in
Verbindung steht und über das die angesaugte Luft in das
Behälterinnere abgegeben wird. Das Verteilelement besteht
dabei aus einem perforierten Rohr und liegt in der
Befüllung des Behälters fest.
Aus der DE 44 31 574 C1 ist desweiteren eine Vorrichtung
zum Reinigen von Luft, insbesondere Raumluft, bekannt, bei
dem in einem Pflanzenbehälter ein Gehäuse mit einem Lüfter
angeordnet ist. Dieses Gehäuse mit dem Lüfter und den
zugehörigen Bedienelementen ist aus dem Pflanzenbehälter
herausnehmbar.
Ferner ist aus der DE 94 14 051 U1 ein Steckschwert mit
einem Lüfter bekannt, wobei das Steckschwert an
unterschiedlichen Stellen in einen Pflanzenbehälter
eingesteckt werden kann. Das Steckschwert weist Öffnungen
auf, durch die Luft in die Pflanzenerde eingeblasen werden
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der das
Gerät sehr flexibel in Verbindung mit beliebigen Behältern
einsetzbar ist und keinen in den Pflanzenbehälter einzu
bringenden Luftverteiler braucht. Zusätzlich soll in einer
Ausführung das Abtrennvermögen für Feinpartikel verbessert
werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merk
malen des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Erfindung ist nicht an eine besondere Gestalt oder
einen bestimmten Aufbau von Behältern gebunden, sondern
erlaubt die Verwendung beliebiger Behälter. Ein Luft
verteiler wird nicht benötigt, weil die Verteilung der zu
behandelnden Luft durch Schichtung des Filtermaterials er
folgt. Maßnahmen zum Einhängen eines Geräts an eine Wandung
des Behälters erübrigen sich. Wahlweise sind zwei entgegen
gesetzte Strömungsrichtungen der zu behandelnden Luft durch
das Filtermaterial möglich. Das Abtrennvermögen für Fein
partikel wird durch ein zusätzliches Feinpartikelfilter
verbessert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer er
findungsgemäßen Vorrichtung in Gebrauchslage;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines weiteren
Ausführungsbeispiels eines Gerätes in Explosionsdar
stellung;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung
mit dem Gerät nach Fig. 2.
Eine Vorrichtung (1) zum Reinigen und Befeuchten von Luft
umfaßt einen Behälter (2), in den gröberes Filtermaterial
(3) und darüber feineres Filtermaterial (4) eingefüllt ist,
und ferner ein Gerät (5) mit einem Ventilator (6). Das Gerät
(5) umfaßt in seinem Gehäuse (7) eine Kammer (8), die nach
unten gerichtete Öffnungen (10) hat, sowie eine Kammer (9),
die nach oben gerichtete Öffnungen (11) aufweist.
Die beiden Kammern sind durch eine vertikal ausgerichtete
Trennwand (12) luftmäßig voneinander getrennt. Der Venti
lator (6) ist so in die Trennwand (12) eingepaßt, daß nur
über ihn eine luftmäßige Verbindung der beiden Kammern
(8, 9) erfolgt.
Die Trennwand (12) mit dem Ventilator (6) läßt sich in
verschiedenen Einbauanlagen in das Gehäuse (7) einsetzen.
Je nach Einbaulage saugt der Ventilator (6) Luft durch das
Filtermaterial (3, 4) an oder bläst Luft durch das Filter
material (3, 4) hindurch.
Das Filtermaterial (3, 4) umfaßt ein Adsorbens, wie
beispielsweise Aktivkohlepreßlinge, sowie ein körniges
Material hoher Wasserspeicherkapazität wie beispielsweise
Bimssteintuff.
Der Behälter (2) enthält normalerweise am Boden Wasser und
das Filtermaterial (3, 4) ist feucht. Gemäß einem Aus
führungsbeispiel der Erfindung sind im Filtermaterial (3, 4)
Pflanzen (13) angesiedelt. Nach einem anderen Ausführungs
beispiel der Erfindung sind im Filtermaterial (3, 4) jedoch
keine Pflanzen (13) angesiedelt.
In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel enthält das
Gerät (5) zusätzlich einen in das Gehäuse (7) eingepaßten
Feinpartikelfilter.
Dem Ventilator (6) ist ein (in den Zeichnungen nicht dar
gestelltes) Feuchtemeßsystem zur Abschaltung des Venti
lators (6) bei geringer Feuchte im Filtermaterial (3, 4)
zugeordnet. Das Feuchtemeßsystem reicht in das Filter
material (3, 4) hinein.
Das Gerät ist als Einsatz für den Behälter (2) gestaltet
und höhenverstellbar ausgeführt. Es ist bevorzugt lose in
den Behälter eingesetzt.
In dem Ausführungsbeispiel eines Gerätes 5.1 gemäß den
Fig. 2 und 3 werden zwei Kammern 8.1 und 9.1 durch eine
horizental oder/und schräge angeordnete Trennwand 12.1
getrennt. Dabei befindet sich der Ventilator 6 in einem
eigenen vertikalen Gehäuse 14, welches über nicht näher
gezeigte Öffnungen mit den Kammern 8.1 und 9.1 verbunden
ist. Über den Ventilator 6 kann Luft von einer Kammer 8.1
bzw. 9.1 in die andere Kammer 9.1 bzw. 8.1 transportiert
werden. In diesem Ausführungsbeispiel sind auch Öffnungen
10.1, ähnlich dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 nach
unten ausgerichtet angeordnet. Dagegen befinden sich die
Öffnungen 11.1 und 11.2 aus der Kammer 9.1 in Seitenwänden
15.1 und 15.2 des Gehäuses 7. Hierdurch wird Luft, falls
sie von der Kammer 8.1 zur Kammer 9.1 transportiert wird,
nicht mehr vertikal nach oben ausgeblasen, sondern
seitlich, so daß eine bessere Induktion der Luft in dem
Raum stattfinden kann.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Reinigen und Befeuchten von Luft,
insbesondere Luft in Innenräumen, mit einem, ein Filter
material (3, 4) und darin angesiedelte Pflanzen
enthaltenden Behälter (2), wobei in dem Behälter (2) nahe
dem Filtermaterial (3, 4) ein entfernbares Gerät (5, 5.1)
mit einem in dem Gerät (5, 5.1) vorgesehenen Ventilator (6)
vorgesehen ist,
wobei der Ventilator (6) je nach Einbaulage Luft durch das Filtermaterial (3, 4) ansaugt oder durchbläst, wobei das Filtermaterial (3, 4) so geschichtet ist, daß sich im unteren Bereich des Filtermaterials (3, 4) grobes Filtermaterial (3) und darüber feineres Filtermaterial (4) befindet, und
das Gerät (5, 5.1) zwei Kammern (8, 8.1; 9, 9.1) umfaßt, von denen die eine Kammer (9, 9.1) nach oben oder zur Seite hin und die andere Kammer (8, 8.1) nach unten offen ist.
wobei der Ventilator (6) je nach Einbaulage Luft durch das Filtermaterial (3, 4) ansaugt oder durchbläst, wobei das Filtermaterial (3, 4) so geschichtet ist, daß sich im unteren Bereich des Filtermaterials (3, 4) grobes Filtermaterial (3) und darüber feineres Filtermaterial (4) befindet, und
das Gerät (5, 5.1) zwei Kammern (8, 8.1; 9, 9.1) umfaßt, von denen die eine Kammer (9, 9.1) nach oben oder zur Seite hin und die andere Kammer (8, 8.1) nach unten offen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Kammern (8, 8.1; 9, 9.1) durch eine
Trennwand (12, 12.1) voneinander getrennt sind, und der
Ventilator (6) so in die Trennwand (12) eingepaßt oder der
Trennwand (12.1) zugeordnet ist, daß nur über ihn eine
luftmäßige Verbindung der beiden Kammern (8, 8.1; 9, 9.1)
erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch, 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwand (12.1) einem Gehäuse (14) zugeordnet ist,
welches den Ventilator (6) beinhaltet und die Kammer (8.1
und 9.1) miteinander verbindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filtermaterial (3, 4) ein Adsorbens,
wie Aktivkohlepreßlinge, sowie körniges Material hoher
Wasserspeicherkapazität umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gerät (5) zusätzlich einen in das
Gehäuse (7) eingepaßten Feinpartikelfilter enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gerät (5) höhenverstellbar
ausgeführt ist.
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