DE19541695C2

DE19541695C2 - Weiche bei einer Fördereinrichtung

Info

Publication number: DE19541695C2
Application number: DE1995141695
Authority: DE
Inventors: Rudolf Grenzebach
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-11-09
Filing date: 1995-11-09
Publication date: 2003-12-24
Anticipated expiration: 2015-11-10
Also published as: DE19541695A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Weiche bei einer Fördereinrich tung für durch Quer- und Längsschnitte aus einem endlosen, dem Förderer zugeführten Materialband erzeugte Platten mit einem um eine quer zur Förderrichtung verlaufende Achse schwenkbaren Förderstreckenabschnitt zum Auslenken der Platten nach unten. Die Länge des zu diesem Zweck aus der Förderebene herauszunehmenden Förderstreckenabschnitts entspricht, wenn einwandfreie Funktion gewährleistet sein soll, mindestens der halben Länge der längsten zu verarbei tenden Platte. Die zu verarbeitenden Platten können grund sätzlich verschiedener Art sein, z. B. Baustoffplatten, Glasplatten, Steinplatten o. ä. und haben große Längenunter schiede. Eine solche an sich bekannte Vorrichtung dient zum Ausscheiden fehlerhafter Platten, die z. B. Verkratzun gen, Risse, unerwünschte Fehlerstellen oder sonstige Mängel aufweisen. Die Platten werden hierbei durch Öffnen der Förderebene über die Länge des Förderstreckenab schnitts in einer Breite entsprechend der Plattenbreite nach unten abgeführt und in einer unterhalb der Förderebe ne gelegenen, tieferen Ebene einer Stelle zum Sammeln des Ausschusses zugeführt.

Eine Konstruktion dieser Art in Gestalt von zwei nebeneinander um eine gemeinsame Achse in der Förderebene nach unten schwenkbaren Klappen ist durch die DE 39 20 417 A1 bei einer Sortiervorrichtung zum Trennen von fehlerhaften Papierzuschnitten von den übrigen Zuschnitten bereits bekannt. Bei Anwendung einer solchen oder ähnlichen Konstruktion bei gegenüber Papier wesentlich steiferen Platten oder dergleichen ergeben sich jedoch, besonders bei hohen Fördergeschwindigkeiten, erhebliche Schwierigkeiten, wenn die Platten in sehr dichten Abständen aufeinander folgen. Da eine auszuscheidende Platte eine bestimmte Zeit benötigt, bis sie auf dem nach unten geschwenkten Förderstreckenabschnitt abgelaufen ist, besteht die Gefahr, daß eine unmittelbar dicht nachfolgende, fehlerfreie Platte ebenfalls noch auf den nach unten abgeschwenkten Förderstreckenabschnitt gelangt und so in unerwünschter Weise ebenfalls ausgeschieden wird.

Bei einer Sortiereinrichtung für Bücher gemäß der US 3640372 ist der aus der Förderebene herauszuschwenkende Förderstreckenabschnitt in zwei Teile unterteilt, die beide im gleichen Drehsinn schwenkbar sind, der erste, in Förderrichtung gesehen, nach unten und der dann folgende nach oben. Diese Konstruktion erweist sich jedoch bei Platten als nachteilig wegen der unvermeidlichen Bauhöhe in Folge der mit Rücksicht auf längere Platten notwendigen Schwenkbewegung nach oben.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der eingangs beschriebenen Ausführungsform eine einfache Weichenkonstruktion zu schaffen, mit der noch kürzere Abstände zwischen den Platten erreicht werden können als bisher, ohne daß die vorerwähnten Schwierigkeiten auftreten, so daß höhere Bearbeitungs- und Fördergeschwindigkeiten möglich sind, und sich weniger Ausschuß ergibt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung der Weiche braucht bei kurzen Platten lediglich der kürzere Teilabschnitt abgesenkt zu werden. Bei längeren Platten hingegen kann der gesamte, aus den beiden Teilen bestehende Förderstreckenabschnitt abgesenkt werden, wobei jedoch, sobald die Platte mit ihrem Schwerpunkt die in Förderrichtung zweite Schwenkachse der Weiche passiert hat, der erste, längere Teilabschnitt wieder nach oben gehen kann, während der kürzere Abschnitt weiterhin nach unten abgesenkt wird. Dadurch wird es möglich, ohne den Platzbedarf der Förderanlage zu erweitern, die Platten auch bei hohen Fördergeschwindigkeiten in dichteren Abständen aufeinander folgen zu lassen. Fehlerhafte Stellen im Material können als kleinere, kürzere Platten ausgeschnitten werden, so daß weniger Ausschuß entsteht.

Die schwenkbaren Teilabschnitte können mittels herkömmlicher Förderelemente, z. B. Riemen oder Rollen oder dgl., realisiert werden und mit herkömmlichen Antriebsmitteln (elektrisch, pneumatisch, hydraulisch, usw.) versehen sein.

Die Anordnung mehrerer schmaler, nebeneinander angeordneter Förderarme gemäß den Ansprüchen 2 und 3 ermöglicht das Aussortieren schmaler Platten und erlaubt es, den Bereich der Schwenkbewegung der Weiche auf den Grundriß der jeweils auszuscheidenden Platte zu beschränken, was den Transport der in schneller und dichter Folge über die Weiche laufenden Platten begünstigt. Die schaltbaren Einzelkupplungen ermöglichen eine gleichlaufartige Betätigung der Förderarme. Die rasche Auswechselmöglichkeit der Weiche gegenüber einer anderen gemäß Anspruch 4 dient auch der Erzielung möglichst hoher Fördergeschwindigkeit.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine Weiche in Seitenansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Weiche,

Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf die Fördereinrichtung im Bereich der Weiche, in verkleinerter Darstellung.

Die Teilabschnitte 1 und 2 der in die Förderstrecke der Fördereinrichtung 3 eingeschalteten Weiche 4 sind bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel als Riemenförderer ausgebildet. Die Fördereinrichtung selbst, auf der die Platten 5 gemäß Pfeilrichtung transportiert werden, ist vor und hinter der Weiche 4 als Rollenförderer ausgebildet.

Der kürzere Teilabschnitt 1 ist, um eine Schwenkachse 7 schwenkbar, am Ende des längeren Teilabschnitts 2 angelenkt, der selbst wiederum um eine in der Förderebene liegende Schwenkachse 6 nach unten schwenkbar gelagert ist. Der kürzere Abschnitt 1 ist sowohl, unabhängig vom anderen, für sich allein als auch gemeinsam mit dem Abschnitt 2 nach unten schwenkbar ausgebildet, je nach dem, ob kurze oder lange Platten nach unten abgeführt werden sollen.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Teilabschnitte 1, 2 durch eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten, um die Schwenkachsen 6, 7 schwenkbaren Förderarmen 1' bzw. 2' gebildet (Fig. 2). Diese können bei Bedarf sowohl einzeln für sich (wenn z. B. eine einzelne schmale Platte aus einer Reihe von nebeneinander ankommenden Platten ausgeschieden werden soll) als auch gemeinsam über separat schaltbare Einzelkupplungen 9 betätigt werden. Die Förderarme 1', 2' sind hier als Riemenförderer ausgebildet. Im Rahmen der Erfindung sind auch andere Förderelemente (Rollen o. ä.) bei entsprechendem Aufwand denkbar.

Die erfindungsgemäße Weiche 4 ist zusammen mit einer weiteren, gleichartigen, neben ihr außerhalb der Fördereinrichtung 3 angeordeten Weiche 4' auf einem gemeinsamen, quer zur Förderrichtung (Pfeil) verfahrbaren Untergestell 10 gelagert (Fig. 3). Bei einem Ausfall der Weiche 4 auf Grund irgend eines Fehlers kann an ihrer Stelle im Zuge der Förderstrecke sofort die Weiche 4 in die Fördereinrichtung 3 eingefahren werden.

Claims

1. Weiche bei einer Fördereinrichtung für durch Quer- und Längsschnitte aus einem endlosen Materialband erzeugte Platten (5) unterschiedlicher Länge mit einem um eine quer zur Förderrichtung verlaufende Achse schwenkbaren Förderstreckenabschnitt zum Auslenken der Platten nach unten, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderstreckenabsschnitt in zwei um je eine von zwei quer zur Förderrichtung verlaufenden Achsen (6, 7) aus der Förderebene im gleichen Drehsinn nach unten schwenkbare Teilabschnitte (1, 2) unterteilt ist, wobei der kürzere Teilabschnitt (1) - in Förderrichtung gesehen - nach dem ersten, längeren Teilabschnitt (2) an dessen freiem Ende angelenkt ist.

2. Weiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbaren Teilabschnitte (1, 2) jeweils durch eine Vielzahl von nebeneinander in der gemeinsamen Förderebene um die gemeinsame Schwenkachse (6, 7) schwenkbar angeordnete, entsprechend schmale Förderame (1', 2') gebildet sind, die sowohl gemeinsam als auch einzeln für sich unabhängig voneinander betätigbar sind.

3. Weiche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Förderame (1', 2') jeweils über eine separat schaltbare Einzelkupplung (9) an eine die Schwenkachse (6) bildende Antriebswelle ankuppelbar sind.

4. Weiche nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusammen mit einer neben ihr außerhalb der Fördereinrichtung (3) angeordneten gleichartigen Weiche (4') auf einem gemeinsamen, quer zur Förderrichtung verfahrbaren Untergestell (10) gelagert ist, derart, daß sie seitlich aus der Förderstrecke heraus- und gleichzeitig die zweite Weiche (4') an ihre Stelle in die Fördereinrichtung (3) einfahrbar ist.