DE19541227A1 - Farbstoffmischungen, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents

Farbstoffmischungen, ihre Herstellung und Verwendung

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DE19541227A1
DE19541227A1 DE19541227A DE19541227A DE19541227A1 DE 19541227 A1 DE19541227 A1 DE 19541227A1 DE 19541227 A DE19541227 A DE 19541227A DE 19541227 A DE19541227 A DE 19541227A DE 19541227 A1 DE19541227 A1 DE 19541227A1
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Reinhard Pedrazzi
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Sandoz AG
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Farbstoffmischungen, stabile wäßrige Formulierungen dieser Farbstoffmischungen, welche salzfrei sind oder einen geringen Salzgehalt besitzen, ihre Herstellung und Verwendung.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin neue blaue Farbstoffmischungen zum Färben von Papier herzustellen, welche als stabile, gegebenenfalls konzentrierte, wäßrige flüssige Formulierungen vorliegen und frei sind von organischen Lösungsmitteln. Die neuen Farbstoffmischungen sollten während der Verwendung eine gute Echtheit besitzen und einen hohen Grad an Glanz aufweisen.
Im Falle von anionischen Cu-Phthalocyanin Farbstoffen, beispielsweise Direktblau 86 oder Direktblau 199, können Mischungen tatsächlich mit anionischen Azofarbstoffen hergestellt werden und es werden im Prinzip klare blaue Farbtönungen erhalten. Falls jedoch zusätzlich zur Klarheit des Farbtons ebenfalls noch eine hohe Baderschöpfung und eine gute Verlauf­ echtheit gegenüber Wasser, Alkohol, Seife und Milch gewünscht werden, so muß beim Färben einer feinen Gewebequalität, wegen der ungenügenden Substantivität der Türkisfarb­ stoffe, zusätzlich noch ein Fixiermittel verwendet werden. Wegen diesem verlieren die Fär­ bungen die Klarheit und werden sogar oft matt.
Eine hohe Baderschöpfung und Verlaufechtheit, zusammen mit glänzenden klaren blauen Farbtönen, kann in der Tat auch beim Färben mit kationischen Cu-Phthalocyanin Farbstoffen, beispielsweise Basischem Blau 140, Basischem Blau 157 oder Basischem Blau 161 zusammen mit anderen anionischen Azofarbstoffen erhalten werden. Diese Farbstoffe können jedoch nicht zusammen vermischt werden, da sie wegen der unterschiedlichen Ladung ausfallen und dabei unlösliche Pigmente ergeben. Sie müssen daher zu der Zellulose nacheinander einzeln in einem zeitraubenden Verfahren hinzugefügt werden, was die Gefahr von Schwankungen im Farbton und Egalisierungsprobleme zur Folge hat.
Es wurde nunmehr überraschenderweise gefunden, daß falls Zellulosematerial, wie Papier und Zellstoff, Zellulose, regenerierte Zellulose und Baumwolle mit den erfindungsgemäßen Farb­ stoffmischungen gefärbt werden, klare, neutral-blaue Farbtönungen mit hohem Glanz, eine ausgezeichnete Licht- und Naßechtheit und gleichzeitig eine sehr gute Verschmutzungsfreiheit des Abwassers erhalten werden, ohne die Notwendigkeit einer Fixierungsstufe. Die Formulie­ rungen der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen sind bemerkenswert wegen ihrer ausge­ zeichneten Lagerbeständigkeit.
Die Erfindung betrifft dementsprechend Mischungen enthaltend:
einen oder mehrere Phthalocyaninfarbstoffe der Formel I
worin
CuPc den Rest des Phthalocyninfarbstoffes bedeutet,
A für eine gegebenenfalls substituierte, geradekettige oder verzweigte C₂-C₆- Alkylengruppe steht,
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein gegebenenfalls sub­ stituiertes, geradekettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl bedeuten,
M für Wasserstoff, Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, oder ein sub­ stituiertes Ammonium steht,
x und y 1 bis 3 bedeuten, mit der Maßgabe, daß die Summe von x + y 3 bis 4 ist,
und;
einen oder mehrere Azofarbstoffe der Formel II
worin R₃ Wasserstoff, Methyl oder Methoxy bedeutet,
M unabhängig voneinander eine der in der Formel I angegebenen Bedeu­ tungen besitzt
a für 1 oder 2 steht,
b für 0 oder 1 steht,
n für 1 oder 2 steht, und
m für 0 oder 1 steht, mit der Maßgabe, daß falls n für 1 steht, m 1 be­ deutet, und falls n für 2 steht, m 0 bedeutet.
Die Farbstoffe der Formel I sind bekannt und werden beispielsweise in der Japanischen Kokai No. 01 297 468 und in der EP-A-0 596 383 beschrieben.
Die Farbstoffe der Formel II sind gleichermaßen bekannt und werden beispielsweise im Japa­ nischen Kokai No. 57-145155 beschrieben.
Bevorzugt werden Farbstoffe der Formel I, worin
A Ethylen oder Propylen bedeuten,
R₁ und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder ein geradekettiges oder verzweigtes C₁-C₃ Alkyl stehen, welches gegebenenfalls durch Hydroxy substituiert ist, und
M Wasserstoff, Lithium oder Natrium, insbesondere vorzugsweise Natrium oder Lithium bedeutet.
Besonders bevorzugte Farbstoffe der Formel I besitzen die Formel I
worin R₁′ -CH₃ oder -CH₂CH₂OH bedeutet und
x′ 2.5 bis 3 ist und
y′ für 1 bis 1.5 steht.
Bevorzugte Verbindungen der Formel II besitzen die Formel II′
worin M unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, Kalium oder Natrium be­ deuten und die beiden veränderlichen Sulfonsäuregruppen entweder in der 4- und 8-Stellung oder in der 6- und 8-Stellung gebunden sind.
Die Komponenten I und II sind in der erfindungsgemäßen Mischung in einem molaren Verhältnis von 8 : 1 bis 1 : 2, vorzugsweise 5 : 1 bis 1 : 1 anwesend.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen sind auf an sich bekannte Weise erhältlich, beispielsweise durch Bereitung einer wäßrigen Lösung der relevanten Komponenten in den oben erwähnten Gewichtsverhältnissen. Die wäßrige Lösung kann beispielsweise durch Auflösung eines oder mehrere Farbstoffe (I) und eines oder mehrerer Farbstoffe (II), die Farbstoffe sind hierbei in Form eines feuchten Presskuchens oder in trockenem Zustand, vorzugsweise in Wasser hergestellt werden; die Komponenten werden dem Wasser in einer willkürlichen Reihenfolge zugesetzt. Im anderen Fall werden die Syntheselösungen eines oder mehrerer Farbstoffe (I) und eines oder mehrerer Farbstoffe (II) ohne dazwischenliegende Isolierung des Farbstoffes direkt zusammengemischt.
Die Verwendung eines Membranverfahrens für die Herstellung von Farbstoff-Formulierungen von Farbstoffen (I) ist in der Tat in der W-A-01 297 468 und in der EP-A-0 596 383 erwähnt. Jedoch war es sowohl überraschend als auch nicht vorhersehbar, daß eine wäßrige Lösung, welche eine Mischung eines oder mehrerer Farbstoffe (I) und eines oder mehrerer Farbstoffe (II) enthält, bei einer hohen Strömungsgeschwindigkeit ohne eine gleichzeitig feststellbare Erhöhung der Viskosität einer so behandelten Lösung entsalzt und konzentriert werden könnte. Falls die Entsalzung und Konzentration der Farbstoffe (I) und (II) getrennt durchgeführt werden, werden viskose Lösungen erhalten, welche nur schlecht vermischt werden können.
Dementsprechend betrifft die Erfindung ebenfalls lagerbeständige Formulierungen der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen mit niedriger Viskosität, in Form einer salzfreien Lösung oder einer Lösung mit geringem Salzgehalt eines oder mehrerer Farbstoffe (I) und eines oder mehrerer Farbstoffe (II).
Unter der Bezeichnung "Formulierungen mit niedriger Viskosität" versteht man Formulierungen, welche eine Viskosität im Bereich von 10 bis 100 mPas, vorzugsweise von 10 bis 30 mPas bei 20°C besitzen, falls die Messung unter Verwendung eines Brookfield Viskosimeters erfolgt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen, gegebenenfalls konzentrierten, wäßrigen Farbstoff-Formulierungen, welche eine niedrige Viskosität besitzen, wobei zuerst eine Mischung von einem oder mehreren Farbstoffen der Formel (I) mit einem oder mehreren Farbstoffen der Formel (II) gebildet wird, die Mischung anschließend unter Verwendung eines Membranverfahrens, beispielsweise einer Ultrafiltration in einem pH-Bereich zwischen 7 und 13, vorzugsweise zwischen 8.5 und 11, entsalzt und anschließend gegebenenfalls konzentriert wird. Die Konzentration kann mit Hilfe jeder übli­ chen Methode der Konzentration von Flüssigkeiten erfolgen. Vorzugsweise wird die Konzentration, falls die Entsalzung unter Verwendung der Ultrafiltration durchgeführt wurde, ebenfalls mittels Ultrafiltration durchgeführt. Die Farbstoffmischung kann beispielsweise durch Vermischen der Syntheselösung oder des erfolgreich Isolierten, welches mit Salz isoliert und anschließend wiederaufgelöst oder wiedersuspendiert wurde, eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (I) mit einem oder mehreren Farbstoffen der Formel (II) hergestellt werden. Der Farbstoff der Formel (II) kann sich in Form der Syntheselösung oder des erfolgreich Isolierten, welches mit Salz isoliert und anschließend wiederaufgelöst oder wiedersuspendiert wurde, eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (II) befinden.
Die Erfindung betrifft in ähnlicher Weise stabile Formulierungen der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen mit niedriger Viskosität in Form einer salzfreien wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Lösung mit geringem Salzgehalt der Farbstoffe I und II, welche durch Ver­ mischen eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (I) mit einem oder mehreren Farbstoffen der Formel (II) erhalten werden können, so daß eine wäßrige Lösung erhalten wird mit nach­ folgendem Entsalzen unter Verwendung eines Membranverfahrens in einem pH Bereich zwi­ schen 7 und 13 und gegebenenfalls anschließender Konzentration der Mischung.
Überraschenderweise zeigen die auf diesem Weg erhaltenen Farbstoff-Formulierungen während mehrerer Wochen eine sehr gute Lagerbeständigkeit in einem Temperaturbereich von -20°C und +50°C. Dementsprechend sind die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formulierungen vorzugsweise frei von lösungsverbessernden Zusätzen. Falls jedoch erwünscht, ist es möglich noch weitere Zusätze, wie Hydroxide, Carbonate und Hydrocarbonate von Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium oder substituiertem Ammonium, Alkanolaminen wie Monoethanol-, Diethanol-, Triethanol-, 3-Propanol-, 2-Propanol-, Diisopropanol-, Dimethyl- und Diethylaminopropylamin, oder Säureamidverbindungen, wie Harnstoff, Alkylharnstoff, Caprolactam, Ethylen-, Diethylen-, Polyethylen-, Propylen-, Butylen-glykol, Methyl Cellosolv, Carbitol, Methylcarbitol, Butylpolyglykol, Glyzerin, Tetrahydrofuran, Dioxan, Butyrolakton, N-Methyl-2-pyrrolidon, Formamid, Dimethylformamid zu besitzen.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen und deren Formulierungen sind zum Färben und Bedrucken von Zellulosematerial, beispielsweise Papier, Zellstoff, Zellulose, regenerierter Zellulose und Baumwolle geeignet. Sie sind besonders geeignet zum Färben von Papier und Zellulose. Die Färbungen zeigen eine gute Echtheit während der Verwendung, im besonderen eine gute Lichtechtheit und hohen Glanz.
Im allgemeinen bestehen folgende Möglichkeiten für das Färben von Papieren und Zellulose:
  • a) Färbung in der Masse, wobei die Farbstoffe zum Zellstoff, der noch nicht zu Papier verarbeitet wurde, während des Mahlens oder danach hinzugefügt werden.
  • b) Oberflächenfärbung, worin die Farbstoffe zu der Verleimungsflüssigkeit während der Leimung des Papiers hinzugefügt werden.
Zusätzlich können auch noch andere Methoden berücksichtigt werden, worin eine Überzugsmasse, bestehend aus Farbstoffen, anorganischen weißen Pigmenten, Bindemitteln und gegebenenfalls weiteren Zusätzen auf die Papieroberfläche aufgetragen wird.
Die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formulierungen sind für jede Farbmethode geeignet, jedoch vorzugsweise für die Färbung des Zellstoffs in der Masse. Vorzugsweise werden die Formulierungen in einem Färbespeicher, welcher einen pH Wert im Bereich von 4.0 bis 8.0 besitzt, angewendet. Dementsprechend wird der pH Wert des Farbspeichers vorzugsweise überwacht und wo notwendig auf einen pH Wert innerhalb des erwünschten Bereiches eingestellt.
Für die Zellstoff-Färbung in der Masse wird die Zellulose zuerst bis zu einem bestimmten Mahlgrad gemahlen. Danach wird die erfindungsgemäße Farbstoff-Formulierung zu dem Zellstoff bei einer Temperatur im Bereich von 10-40°C hinzugefügt. Zusätzlich werden die üblichen Verleimungsmittel, Aluminiumsulfat, Papierverfestiger, Fixiermittel usw., wie gewünscht, hinzugefügt. Der Zellstoff wird anschließend der üblichen Papierherstellung und den Trocknungsverfahren unterworfen. Auf diese Art wird ein gleichmäßiges glänzend blau gefärbtes Papier erhalten, welches keine Flecken aufweist.
Für die Oberflächenfärbung in der Kalibrierpresse wird die Zellulose in ähnlicher Weise zuerst bis zu einem bestimmtem Mahlgrad gemahlen. Danach werden die üblichen Füllstoffe, Verleimungsmittel, Aluminiumsulfat, Fixiermittel usw. zu dem Zellstoff, wie gewünscht, hinzugefügt. Der Zellstoff wird danach mit Hilfe einer üblichen Methode zu Papier verarbeitet. Anschließend wird das Papier in der Kalibrierpresse mit einem Leim behandelt, welcher die erfindungsgemäße Farbstoff-Formulierung enthält und danach getrocknet. Auf diesem Weg wird ein glänzendes, blau gefärbtes Papier erhalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung der erfindungsgemäßen Farbstoff- Formulierungen als Druckflüssigkeiten für Druckträgermaterialien, welche ein Tintenstrahl- Drucksystem verwenden. Solch eine Druckflüssigkeit enthält vorzugsweise 0.5-15 Gew.% eines Alkali- oder Ammoniumsalzes der erfindungsgemäßen Farbstoffmischung, welche aus den Farbstoffen der Formel I und der Formel II besteht, 0-30 Gew.% eines oder mehrerer wasserlöslicher organischer Lösungsmittel, Wasser und gegebenenfalls weiterer üblicher Zusätze für Tintenstrahl- Druckflüssigkeiten, und besitzt einen pH Wert von 8 bis 12.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Glykole und Glykolether, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2-Dihydroxypropan, 1-Ethoxy-2-hydroxypropan, Poly­ ethylenglykole mit einem Molekulargewicht bis zu 500, heterocyclische Ketone, wie 2-Pyrro­ lidon, 2-(N-Methyl)-pyrrolidon und 1,3-Dimethyl-imidazolid-2-on.
Das Tintenstrahl-Druckverfahren ist an sich bekannt. Hierbei werden Tropfen einer Druckflüssigkeit aus einer oder mehreren Düsen auf ein Trägermaterial, beispielsweise auf Papier, Holz, Textilien, Plastik oder Metall geschossen. Mittels einer elektronischen Kontrolle werden die einzelnen Tropfen gebündelt, um Buchstaben oder graphische Muster zu bilden.
Die blau gefärbten Drucke auf Schreibpapier, welche mit den erfindungsgemäßen Druckflüssigkeiten unter Verwendung eines Tintenstrahl-Drucksystems erhalten werden, sind wegen ihrer guten Licht- und Naßechtheit bemerkenswert.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können ferner mit einem oder mehreren anderen bekannten Farbstoffen, welche von der vorliegenden Erfindung nicht umfaßt werden, kombiniert werden und die Kombination in Färbeverfahren und in Druckverfahren verwendet werden. Falls solche Kombinationen gemacht werden, sollte die Verträglichkeit zwischen den Komponenten in einem kleinen Umfang bestimmt werden bevor Anteile in einem großen Umfang bereitet werden. Die Verträglichkeit kann beispielsweise durch Bestimmung der La­ gerbeständigkeit der Kombination festgestellt werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Darstellung der Erfindung. Falls nichts anderes angegeben wird, sind die Teil- und Prozentangaben in den Beispielen Gewichtsangaben.
Beispiel 1
46.7 Teile des Cu-Phthalocyanin Farbstoffes, welcher gemäß Beispiel 2 der JP-A-01 297468 erhalten wurde, und 14 Teile des Azofarbstoffes, welcher gemäß Beispiel 1 der JP-A-57 145 155 erhalten wurde, werden in Form von feuchten Presskuchen in 250 Teile eines entmineralisierten Wassers eingerührt und der pH Wert durch Zugabe von 1.6 Teilen einer 30%igen Natronlauge auf 12 eingestellt. Es werden ungefähr 400 Teile einer tief blauen Farbstofflösung erhalten. Nach Erhitzen auf 45-48°C wird eine kontinuierliche Ultrafiltration mit konstanter Zugabe eines Anteils von Wasser entsprechend dem Permeat unter Verwendung einer semipermeablen Polyethylenglykol-Membran mit einem "Abschaltniveau" von 2000 bis 15 000 dalton und einem Druck von 15-30 bar durchgeführt. Nach Entfernung von 98% des theoretisch berechenbaren Anteils von Natriumchlorid aus der ursprünglichen Lösung, ohne Verlust von Farbstoff, was der Fall ist nach einem Diafiltrationsanteil von 2.8, wird die Zugabe von Wasser eingestellt und nach Konzentration der Farbstofflösung auf 275 Teile, wird die Ultrafiltration eingestellt.
Die so erhaltene Farbstofflösung ist lagerstabil und besitzt bei 20°C eine Viskosität von nur 15 mPas. Der -max Wert beträgt in wäßriger Ammoniumacetat-Lösung 608 nm.
Beispiel 2
Bei Ersatz der 46.7 Teile des Cu-Phthalocyanin Farbstoffes (Beispiel 2 der JP-A-01 297468), welcher im Beispiel 1 verwendet wurde, durch 50 Teile des Cu-Phthalocyanin Farbstoffes gemäß Beispiel 1 der EP-A-0 596 383, wobei ansonsten in derselben Weise vorgegangen wird, erhält man eine erfindungsgemäße stabile wäßrige Formulierung, welche während einer langen Zeit lagerbeständig ist und bei 20°C eine Viskosität von nur 18 mPas besitzt. Die resultierende Formulierung erzeugt ebenfalls beispielsweise gleichmäßige, glänzende grünlich­ blaue Färbungen mit ausgezeichneten Naß- und Lichtechtheiten.
Anwendungsbeispiel A
70 Teile einer chemisch gebleichten Sulfitzellulose vom Koniferenholz und 30 Teile einer chemisch gebleichten Sulfitzellulose vom Birkenholz in 2000 Teilen Wasser werden in einem Holländer gemahlen. 2 Teile einer flüssigen Formulierung des Beispiels 1 (2% bezogen auf Zellulose) werden zu diesem Zellstoff hinzugefügt und während 20 Minuten gerührt. Es wird eine Papierblatt unter Verwendung eines von Hand betriebenen Blattbildners hergestellt und das so erhaltene Blatt wird gepreßt und getrocknet. Die so erhaltene Papierfärbung ist von einem glänzenden Grünlich-Blau in einem sehr tiefen Farbton und besitzt sehr gute Verlaufechtheit und Lichtechtheit und zeigt eine gute Verschmutzungsfreiheit des Abwassers.
Anwendungsbeispiel B
0.2 Teile der flüssigen Formulierung aus dem Beispiel 1 werden zu 5 Teilen gebleichter Sulfatzellulose vom Kiefernholz und 5 Teilen gebleichter Sulfatzellulose vom Birkenholz, welche mit 200 Teilen Wasser auf 35° SR gemahlen wurden, hinzugefügt und während 5 Minuten gerührt. Anschließend findet die Verleimung mit einem Harzleim und Aluminiumsulfat auf an sich bekannte Weise statt. Die so erhaltene Papierfärbung ist von einem glänzenden Grünlich-Blau in einem sehr tiefen Farbton und besitzt eine sehr gute Naß- und Lichtechtheit. Das resultierende Abwasser ist praktisch farblos.
Anwendungsbeispiel C
10.4 Teile der flüssigen Formulierung, welche gemäß Beispiel 1 erhalten wurde, werden mit einem Gemisch von 81 Teilen Wasser und 9 Teilen Diethylenglykol verdünnt und durch Zugabe von wenig 10%iger Chlorwasserstoffsäure auf einen pH Wert von 9.8 eingestellt. Die so erhaltene Druckflüssigkeit ergibt unter Verwendung eines Hewlett-Packard DeskJet® Druckers auf üblichem Schreibpapier Drucke in blauem Farbton mit Licht- und Naßechtheit.
Anstelle der flüssigen Formulierung aus dem Beispiel 1 kann ebenfalls die flüssige Formulierung aus dem Beispiel 2 in den Anwendungsbeispielen A bis C verwendet werden.

Claims (11)

1. Ein Gemisch enthaltend
einen oder mehrere Phthalocyanin Farbstoffe der Formel I worin
CuPc den Rest eines Phthalocyanin Farbstoffes bedeutet,
A für eine gegebenenfalls substituierte, geradekettige oder verzweigte C₂-C₆- Alkylengruppe steht,
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein gegebenenfalls substituiertes, geradekettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl bedeuten,
M für Wasserstoff, Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, oder substituiertes Ammonium steht,
x und y 1 bis 3 bedeuten, mit der Maßgabe, daß die Summe von x + y 3 bis 4 ist,
und;
einen oder mehrere Azofarbstoffe der Formel II worin R₃ Wasserstoff, Methyl oder Methoxy bedeutet,
M unabhängig voneinander eine der in der Formel I angegebenen Bedeu­ tungen besitzt
a für 1 oder 2 steht,
b für 0 oder 1 steht,
n für 1 oder 2 steht, und
m für 0 oder 1 steht, mit der Maßgabe, daß falls n für 1 steht, m 1 be­ deutet, und falls n für 2 steht, m 0 bedeutet.
2. Eine Mischung, wie sie im Patentanspruch 1 beansprucht wird, worin
A Ethylen oder Propylen bedeutet,
R₁ und R₂ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder ein geradekettiges oder verzweigtes C₁-C₃ Alkyl stehen, welches gegebenenfalls durch Hydroxy substituiert ist, und
M Wasserstoff, Lithium oder Natrium, vorzugsweise Natrium oder Lithium bedeutet.
3. Eine lagerbeständige Formulierung einer Farbstoffmischung mit niedriger Viskosität in Form einer salzfreien wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Lösung mit geringem Salzgehalt eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (I) und eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (II), wie sie entweder im Patentanspruch 1 oder im Patent­ anspruch 2 beansprucht werden.
4. Eine lagerbeständige Formulierung einer Farbstoffmischung mit niedriger Viskosität in Form einer salzfreien wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Lösung mit geringem Salzgehalt eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (I) und eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (II), wie sie entweder im Patentanspruch 1 oder im Patent­ anspruch 2 beansprucht werden, erhältlich durch Vermischen eines oder mehrerer Farbstoffe der Formel (I) mit einem oder mehreren Farbstoffen der Formel (II), wobei die wäßrige Lösung mit nachfolgender Entsalzung und gegebenenfalls Konzentration der Lösung unter Verwendung eines Membranverfahrens in einem pH Bereich von 7 bis 13, hergestellt wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer lagerbeständigen, gegebenenfalls konzentrierten Farbstoff-Formulierung, worin ein oder mehrere Farbstoffe der Formel (I) und ein oder mehrere Farbstoffe der Formel (II), wie sie entweder im Patentanspruch 1 oder 2 bean­ sprucht werden, zusammengemischt werden, wobei eine wäßrige Lösung hergestellt wird, die resultierende wäßrige Lösung unter Verwendung eines Membranverfahrens im pH Bereich zwischen 7 und 13 entsalzt und die wäßrige Lösung gegebenenfalls anschließend konzentriert wird.
6. Verwendung der Farbstoffmischung, wie sie entweder im Patentanspruch 1 oder im Patentanspruch 2 beansprucht wird und der Formulierungen, wie sie entweder im Patentanspruch 3 oder im Patentanspruch 4 beansprucht werden, zum Färben oder zum Bedrucken von Zellulosematerial.
7. Verwendung der Farbstoffmischung, wie sie entweder im Patentanspruch 1 oder im Patentanspruch 2 beansprucht wird, und der Formulierungen, gemäß Patentanspruch 3 oder Patentanspruch 4, zum Färben von Papier.
8. Verwendung, wie sie entweder im Patentanspruch 6 oder 7 beansprucht wird,wobei das Färben in einem Färbespeicher, welcher einen pH Wert im Bereich von 4.0 bis 8.0 besitzt, durchgeführt wird.
9. Tintenstrahl-Druckflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß sie
  • a) 0.5-15 Gew.% eines Alkali- oder Ammoniumsalzes einer Farbstoffmischung, wie sie entweder im Patentanspruch 1 oder im Patentanspruch 2 beansprucht wird,
  • b) 0-30 Gew.% eines oder mehrerer wasserlöslicher organischer Lösungsmittel; und
  • c) Wasser
enthält und einen pH Wert im Bereich von 8.5-12 besitzt.
10. Verwendung der Tintenstrahl-Druckflüssigkeit, wie sie im Patentanspruch 9 beansprucht wird, als Druckflüssigkeit zum Bedrucken von Trägermaterial mittels eines Tintenstrahl-Drucksystems.
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