DE19538094C1 - Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion als Haarpflegemittel - Google Patents
Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion als HaarpflegemittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer wäß
rigen Emulsion oder Dispersion als neues Haarpflegemittel,
insbesondere Haarnachbehandlungsmittel zum Aufbringen auf
gewaschenes, dauergewelltes, gefärbtes oder gestyltes Haar.
Derartige Zusammensetzungen, die nach ihrer Anwendung entwe
der auf dem Haar verbleiben oder ausgespült werden, sind
seit langem bekannt und sollen dem Haar Halt, Glanz, Volu
men, verbesserte Kämmbarkeit und generell ein gutes Erschei
nungsbild vermitteln.
Dabei können diese Zusammensetzungen, die in der Regel als
wäßrige Emulsionen bzw. Dispersionen vorliegen, verschieden
artige Grund- und Wirkstoffe enthalten. Solche sind insbe
sondere kationaktive Substanzen wie oberflächenaktive qua
ternäre Ammoniumverbindungen, hydrophobe Substanzen wie
Fettalkohole oder Ölkomponenten, Co-Emulgatoren, Ver
dickungsmittel wie Cellulosederivate, konditionierende Wirk
stoffe wie synthetische und natürliche Polymere, Feucht
haltemittel, spezifische Wirkstoffe, etc.
Eine Übersicht über die Zusammensetzung und Verwendung von
Haarnachspülmitteln findet sich in der Monographie von
K. Schrader, "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika",
2. Aufl. (1989), Hüthig Buchverlag, S. 722 bis 737.
Es ist auch bereits bekannt, solchen Mitteln einen Sonnen
schutzfilter zur Vermeidung von durch UV-Strahlung bedingten
Haarschädigungen zuzusetzen.
Die EP 419 164 A1 beschreibt ein haarkonditionierendes Mit
tel, das als wäßrige Emulsion vorliegt und ein kationisches
Tensid enthält, das einen öligen, d. h. wasserunlöslichen
UV-Absorber in der lamellaren Phase der Emulsion enthält.
Diese Zusammensetzungen sind hinsichtlich ihrer Eigenschaf
ten nicht optimal.
Es wurde nunmehr gefunden, daß man menschlichem Haar einen
ausgezeichneten Schutz gegen Schädigung durch Sonneneinfluß,
verbunden mit erhöhtem Glanz und Konditionierwirkung, dann
verleihen kann, wenn man es mit einem Mittel behandelt, das,
in wäßriger Emulsion oder Dispersion, mindestens eine ober
flächenaktive quaternäre Ammoniumverbindung, mindestens ein
Fett oder Öl, ausgenommen Methylpolysiloxan, und mindestens
einen wasserlöslichen UV-Absorber enthält.
Es wird vermutet, daß durch die Anwendung des wasserlösli
chen UV-Absorbers in diesen Zusammensetzungen eine verbes
serte Substantivität desselben auf dem Haar und damit eine
erhöhte Schutzwirkung erreicht wird.
Aus der JP 06/227948 A sind haarkosmetische Mittel mit einem
Gehalt an einem sulfogruppenhaltigen UV-Absorber bekannt,
die noch ein Methylpolysiloxan und ein kationisches Tensid
und/oder ein kationisches Polymer enthalten.
Durch den Zusatz des kationischen Tensids oder Polymeren
soll dabei eine verbesserte Fixierung des Gemisches aus
UV-Absorbern und Polymethylsiloxan auf dem Haar bewirkt werden.
Dies ist nicht nur eine im Vergleich zur erfindungsgemäßen
Aufgabe völlig andersartige Aufgabenstellung; erfindungsge
mäß wird auch Polymethylsiloxan als Öl- oder Fettbestandteil
nicht eingesetzt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Haarnachbehandlungsmittel enthalten
mindestens eine oberflächenaktive quaternäre Ammoniumver
bindung.
Diese sind an sich natürlich bekannt; geeignete langkettige
quaternäre Ammoniumverbindungen, die allein oder im Gemisch
miteinander eingesetzt werden können, sind insbesondere
Cetyltrimethylammoniumchlorid, Dimethyldicetylammo
niumchlorid, Trimethylcetylammoniumbromid, Stearyltrime
thylammoniumchlorid, Dimethylstearylbenzylammoniumchlorid,
Benzyltetradecyldimethylammoniumchlorid, Dimethyldihy
driertes-Talgammonium-chlorid, Laurylpyridiniumchlorid, Lau
ryldimethylbenzylammoniumchlorid, Lauryltrimethylammonium
chlorid, Tris(oligooxyethyl)alkylammoniumphosphat, Cetylpy
ridiniumchlorid, etc.
Gut geeignet sind auch die in der EP 472 107 A1 geoffenbarten
quaternären Ammoniumsalze.
Im Prinzip können alle quaternären Ammoniumverbindungen, wie
sie im "CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary", Fourth Ed.
(1991) unter dem Trivialnamen "Quaternium" aufgeführt sind,
eingesetzt werden.
Besonders geeignet ist bei der erfindungsgemäßen Verwendung ein Gemisch aus Di
cetyldimethylammoniumchlorid und Stearyltrimethylammonium
chlorid, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 1 : 5 bis 5 : 1.
Der Anteil dieser quaternären Ammoniumverbindungen in den
erfindungsgemäß verwendeten Haarnachbehandlungsmitteln liegt bei 0,1
bis 10, vorzugsweise 0,25 bis 5, insbesondere 0,5 bis 2,5
Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels.
Geeignete Fette und Öle, zu denen auch Wachse zählen, sind
insbesondere natürliche Öle wie Avocadoöl, Cocosöl, Palmöl,
Sesamöl, Erdnußöl, Spermöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, Pfir
sichkernöl, Weizenkeimöl, Macadamianußöl, Nachtkerzenöl,
Jojobaöl, Ricinusöl, oder auch Oliven- bzw. Sojaöl, Lanolin
und dessen Derivate, ebenso Mineralöle wie Paraffinöl und
Vaseline.
Synthetische Öle und Wachse sind beispielsweise Polyethylen
glykole, etc.
Weitere geeignete hydrophobe Komponenten sind insbesondere
Fettalkohole, vorzugsweise solche mit etwa 8 bis 22 Kohlen
stoffatomen im Molekül wie Myristyl-, Cetyl-, Stearylalko
hol, Wachsalkohole und Fettsäureester wie Isopropylmyristat,
-palmitat, -stearat und -isostearat, Oleyloleat, Isocetyl
stearat, Hexyllaurat, Dibutyladipat, Dioctyladipat, Myri
stylmyristat, Oleylerucat, Polyethylenglykol- und Polygly
cerylfettsäureester wie PEG-7-glycerylcocoat, Cetylpalmitat,
etc.
Diese hydrophoben Komponenten sind in den erfindungsgemäß
verwendeten Zusammensetzungen vorzugsweise in einer Gesamtmenge von etwa
0,5 bis etwa 10, insbesondere etwa 1 bis 7,5, vor allem etwa
1,5 bis 5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung,
enthalten.
Der dritte essentielle Bestandteil der erfindungsgemäß verwendeten Zusam
mensetzungen ist ein wasserlöslicher UV-Absorber, der vorzugs
weise in einer Menge von 0,05 bis 5, insbesondere 0,1 bis 2,5,
vor allem 0,25 bis 1,0 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusam
mensetzung des Mittels, eingesetzt wird.
Besonders geeignete wasserlösliche UV-Absorber sind beispiels
weise 5-Benzoyl-4-hydroxy-2-methoxybenzolsulfonsäure (Benzo
phenone-4), deren Natriumsalz (Benzophenone-5) und 2,2′-Di
hydroxy-4,4′-dimethoxy-3,3′-disulfobenzophenon bzw. deren Di
natriumsalz (Benzophenone-9) sowie Phenylbenzimidazolsulfon
säure (Eusolex® 232); jedoch können auch andere wasserlösliche
UV-Absorber eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzungen können weitere, in
Nachbehandlungsmitteln übliche Stoffe enthalten.
Es wird, zur Vermeidung von Wiederholungen, wiederum auf
K.Schrader, "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 2. Aufl.
(1989), S. 722-771, verwiesen.
Auch nichtionische Tenside können im Gemisch mit kationaktiven
Tensiden in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 5, vorzugsweise
etwa 0,5 bis etwa 3,5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammen
setzung des Mittels, Verwendung finden.
Geeignete nichtionische Tenside sind beispielsweise Aminoxide.
Solche Aminoxide gehören seit langem zum Stand der Technik,
beispielsweise C₁₂-C₁₈-Alkyldimethylaminoxide wie Lauryldi
methylaminoxid, C₁₂-C₁₈-Alkylamidopropyl- oder -ethylaminoxide,
C₁₂-C₁₈-Alkyldi(hydroxyethyl)- oder -(hydroxypropyl)aminoxide,
oder auch Aminoxide mit Ethylenoxid- und/oder Propylenoxidgrup
pen in der Alkylkette.
Diese Aminoxide sind beispielsweise unter den Bezeichnungen
"Ammonyx®", "Aromox®" oder "Genaminox®" im Handel.
Besonders geeignete nichtionische Tenside sind C₈-C₁₈-Alkyl
glucoside mit einem Kondensationsgrad von mehr als 1 bis etwa
2,5, wie sie aus der EP 70 074 A2 bekannt sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzungen können auch amphotere
bzw. zwitterionische Tenside, vorzugsweise in einer Menge von
etwa 0,1 bis etwa 5, insbesondere von etwa 0,5 bis etwa 3
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, enthalten. Als
solche sind die verschiedenen bekannten Betaine wie Fettsäure
amidoalkylbetaine und Sulfobetaine, beispielsweise Lauryl
hydroxysulfobetain, zu nennen; auch langkettige Alkylaminosäu
ren haben sich als geeignet erwiesen.
Weitere beispielhafte Zusatzstoffe sind Komplexbildner, Farb
stoffe, Konservierungsmittel, pH-Regler, Viskositätsregler,
Duftstoffe, Perlglanzmittel, Verdickungsmittel, Feuchthalte
mittel, pflanzliche und tierische Öle wie Jojobaöl, etc.
Besonders geeignete Zusatzstoffe sind haarkonditionierende Mit
tel. Als solche werden insbesondere kationische Polymere, vor
zugsweise in einer Menge zwischen 0,05 bis 2,5, insbesondere
0,2 bis 1,5 Gew.-%, der Gesamtzusammensetzung eingesetzt.
Aus der EP 337 354 A1 ist die Verwendung von kationischen Poly
meren mit Alkylpolyglucosid-Tensiden bereits bekannt; die dort
auf S. 3 bis S. 7 aufgezählten kationischen Polymeren eignen sich
auch als konditionierende Zusätze in den erfindungsgemäß verwendeten Zu
sammensetzungen; ebenso die im bereits erwähnten CTFA Inter
national Cosmetic Ingredient Dictionary unter der Bezeichnung
"Polyquaternium" aufgezählten Produkte.
Weitere konditionierende Zusätze sind die bekannten Eiweiß
hydrolysate, beispielsweise in einer Menge von 0,25 bis 5
Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gew.-% der Gesamtzusammen
setzung.
Weiterhin geeignet sind auch wasserlösliches Collagen bzw.
wasserlösliche Collagen-Derivate.
Schließlich können auch, wie ebenfalls bereits bekannt, die
verschiedenen Polysiloxane als konditionierende Mittel in den
erfindungsgemäß verwendeten Haarnachbehandlungsmitteln mitverwendet wer
den. Deren bevorzugter Anteil liegt dabei etwa zwischen 0,25
und etwa 5, insbesondere 0,5 bis 2,5 Gew.-% der Gesamtzusammen
setzung. Geeignet sind sowohl leichtflüchtige als auch schwer
flüchtige cyclische oder lineare Polysiloxane, beispielsweise
die unter dem Trivialnamen "Dimethicone" bzw. Phenyldimethi
cone" sowie "Cyclomethicone" bekannten Silikonöle.
Falls erwünscht, können die erfindungsgemäß verwendeten Emulsionen bzw.
Dispersionen durch Zusatz inerter Treibmittel auch als
(Schaum-)Aerosole konfektioniert werden.
Die folgenden Beispiele zeigen erfindungsgemäß verwendbare Zusammenset
zungen, die nach der Anwendung auf dem Haar verbleiben oder
auch ausgespült werden können.
Claims (6)
1. Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion, die
- a) mindestens eine oberflächenaktive quaternäre Ammoniumverbindung;
- b) mindestens ein Fett oder Öl, ausgenommen Methyl polysiloxan; und
- c) mindestens einen wasserlöslichen UV-Absorber enthält, als Haarpflegemittel.
2. Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion nach
Anspruch 1, enthaltend 0,1 bis 10 Gew.-%, berechnet auf
die Gesamtzusammensetzung, mindestens einer oberflächenak
tiven quaternären Ammoniumverbindung.
3. Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion nach
Anspruch 1 oder 2, enthaltend 0,05 bis 5 Gew.-%, berechnet
auf die Gesamtzusammensetzung, mindestens eines wasserlös
lichen UV-Absorbers.
4. Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, enthaltend min
destens eine Verbindung aus der Gruppe 5-Benzoyl-4-
hydroxy-2-methoxybenzolsulfonsäure, 2,2′-Dihydroxy-4,4′-
dimethoxy-3,3′-disulfobenzophenon und/oder Phenyl
benzimidazolsulfonsäure bzw. deren wasserlösliche Salze
als wasserlöslicher UV-Absorber.
5. Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion nach einem der Ansprüche 1 bis
4, enthaltend 0,5 bis 5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzu
sammensetzung, mindestens eines nichtionischen Tensids.
6. Verwendung einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion nach Anspruch 5, enthaltend als nichtioni
sches Tensid ein C₈-C₁₈-Alkylpolyglucosid mit einem Polymeri
sationsgrad von mehr als 1 bis 2,5.
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Legal Events
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Owner name: KAO CORP., TOKIO/TOKYO, JP |
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