DE19536119C1 - Schreibhilfe für Arm- oder Handbehinderte - Google Patents
Schreibhilfe für Arm- oder HandbehinderteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schreibhilfe für Arm- oder Handbehinder
te mit einem Mundhaltestab, der an seinem einen Endbereich als
Haltebereich und an seinem gegenüberliegenden Endbereich als
Mundansatzstück ausgebildet ist.
Arm- oder Handbehinderte sind zur Integration im Schul-, Arbeits-
und Sozialbereich auf mechanische Schreibhilfen angewiesen, um
die erforderlichen Schreibgeräte benutzen sowie die Tastaturen
anderer Kommunikationsinstrumente bedienen zu können.
Man hat daher bereits eine haubenförmige Kopfhalterung geschaffen,
an der stirnseitig ein Druckstab lösbar befestigt werden kann
(vgl. Prospekt "PROTEKTIONS- UND AKTIVKOPFSCHUTZ fumagalli-line"
der Fa. ATO FORM GmbH, D-63768 Hösbach). Mit diesem Druckstab,
der nach vorn und weit nach unten abgewinkelt ist, ist es dem
Behinderten möglich, eine Schreibmaschinen- oder Computertastatur
zu bedienen. In der Schule oder in anderen Ausbildungsstätten
steht dem Behinderten jedoch eine Schreibmaschine oder ein Computer
nicht immer zur Verfügung.
Aus der US 27 85 462 ist bereits eine Kopfhalterung mit Haltestab
bekannt, an dessen vorderem freien Ende eine Einspannvorrichtung
für ein Schreibgerät vorgesehen ist.
Die Bedienung eines Druckstabes oder eines am freien Stabende
vorgesehenen Schreibgerätes mittels solcher Kopfhalterungen ist
jedoch vergleichsweise zeitaufwendig und anstrengend, so daß dem
Behinderten ein Mitschreiben zumindest über einen längeren Zeitraum
kaum möglich ist.
Man kennt auch bereits einen Mundgreifstab, der aus einem dünnen
Leichtmetallröhrchen besteht, in dessen Rohrinneren ein Draht
geführt ist (vgl. Heft 1 "Haushalt, Alltag; Mahlzeiten; Kleidung",
S. 34 der Stiftung Rehabilitation, Heidelberg, 2. Auflage 1990).
Während das eine Stabende des Leichtmetallröhrchens als Haltebereich
mit einem festsitzenden Fußplättchen sowie einem Federstahlplättchen
ausgebildet ist, ist am gegenüberliegenden Stabende ein
Mundansatzstück vorgesehen. Mittels dem im Leichtmetallröhrchen
geführten Draht kann ein auf das Mundansatzstück ausgeübter
Zungendruck derart auf die Fuß- und Federstahlplättchen übertragen
werden, daß diese sich öffnen und beispielsweise ein Blatt Papier
ergriffen werden kann. Das Schreiben selbst ist dem Behinderten
mit Hilfe des vorbekannten Mundgreifstabes jedoch nicht möglich.
Das Schreibgerät unmittelbar mit dem Mund zu führen, ist für den
Behinderten aber mit gravierenden Nachteilen verbunden. So erschwert
die Dicke des Stiftes beispielsweise den Lippenschluß, so daß
Speichel auf das Papier tropft und die Schrift verwischt. Auch
ist der Sehabstand des Behinderten zur Oberfläche des Schriftstückes
entschieden zu kurz, was zu Augenproblemen, Kopfschmerzen und
Orientierungsschwierigkeiten führen kann. Da der unmittelbar im
Mund gehaltene Stift vom Behinderten kaum korrekt zu führen ist,
kann es in Folge eines zu hohen Aufbißdruckes zu Verkrampfungen
der gesamten Kiefermuskulatur und zu Verspannungen der Nacken-
und Rückenmuskulatur kommen, die zu Schmerzen führen. Des weiteren
besteht eine Verletzungsgefahr und ein Sprechen während des
Schreibens ist dem Behinderten unmöglich. Das Schreiben mit dem
unmittelbar im Mund geführten Schreibgerät erfolgt insgesamt sehr
langsam und mühsam, da die Führung des Stiftes schwierig ist und
der Andruck vom Behinderten nur schlecht dosiert werden kann.
Im übrigen werden die Stifte unbeabsichtigt zerbissen, so daß
der Schreibende häufig einen verschmierten Mund hat. Infolge des
geringen Gesichtsabstandes werden, insbesondere bei Filzstiften,
auch schädliche Dämpfe, Farben und Kunststoffe vom Behinderten
ungewollt aufgenommen.
Man hat auch bereits eine Schreibhilfe für Handamputierte,
Prothesenträger oder zu Schreibkrampf neigende Personen geschaffen,
die an einem über die Schreibfläche zu führenden Gleitböckchen
eine Halteklammer für das Schreibzeug trägt, wobei die Halteklammer
gegen eine Rückstellkraft in Richtung zur Schreibfläche bewegbar
ist (vgl. DE-G 14 104 X/70a vom 23.02.1956). Diese Schreibhilfe
setzt jedoch voraus, daß der Anwender das Gleitböckchen noch mit
zumindest einem aktiven Finger, einem Handstumpf oder dem Arm
kontrolliert führen kann, was krankheitsbedingt jedoch nicht immer
möglich ist.
Es besteht daher die Aufgabe, eine Schreibhilfe der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, die dem Behinderten das Schreiben,
auch mit verschiedenen Schreibgeräten, wesentlich erleichtert und
die auch ein Mitschreiben ohne Überanstrengungen erlaubt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der
Schreibhilfe der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, daß
als Mundansatzstück eine zwischen dem Ober- und Unterkiefer des
Behinderten festlegbare Widerlagerschiene oder -platte vorgesehen
ist und daß im Haltebereich des Mundhaltestabes eine Einspannvor
richtung zum Einspannen eines Schreibgerätes oder eines Druckstabes
angeordnet ist.
Die bei der erfindungsgemäßen Schreibhilfe vorgesehene Widerlager
schiene oder -platte erlaubt es dem Schreibenden, den Mundhaltestab
ohne weiteres zwischen dem Gaumen und der Zunge oder besser
zwischen den benachbarten Zähnen des Ober- und Unterkiefers zu
fixieren und entsprechend sicher zu führen. Durch die sichere
Fixierung und Führung des Mundhaltestabes ist dem Behinderten
ein Schreiben auch über einen längeren Zeitraum ohne Über
anstrengungen möglich. Da in die Einspannvorrichtung nicht nur
ein zum Betätigen von Schreibmaschinen- oder Computertastaturen
vorgesehener Druckstab eingespannt werden kann, sondern vor allem
auch Blei- und Farbstifte, Kugelschreiber- und Faserminen, Füller
und andere Schreibgeräte, ist ein Schreiben auch dort möglich,
wo Computer oder Schreibmaschinen nicht zur Verfügung stehen.
Die Möglichkeit, auch solche Schreibgeräte verwenden zu können
und nicht auf Computer oder Schreibmaschinen angewiesen zu sein,
ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Schreibhilfe.
Dabei können abgenutzte Minen oder Stifte aus der Einspannvor
richtung leicht entnommen und ausgetauscht werden, so daß die
erfindungsgemäße Schreibhilfe unbegrenzt verwendbar ist.
Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung von eigener schutzwürdiger
Bedeutung sieht vor, daß die Widerlagerschiene oder -platte auf
den Mundhaltebereich des Behinderten formangepaßt ist. Solch eine
formangepaßte Widerlagerschiene oder -platte erlaubt es dem
Schreibenden, den Mundhaltestab auch mit sehr geringem Druck
zwischen dem Oberkiefer und Unterkiefer zu fixieren.
Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung
vor, daß die Widerlagerschiene als eine, an einen Zahnreihenbereich
des Behinderten formangepaßte Aufbißplatte oder Zahnschiene
ausgebildet ist. Diese Aufbißplatte, die zumindest an die
gegenüberliegenden Kauflächen des am Oberkiefer sowie am
Unterkiefer vorgesehenen Zahnreihenbereichs formangepaßt ist, kann
vergleichsweise dünn (ca. 1 mm) ausgebildet werden und wird bei
Kindern laufend an die verschiedenen Phasen des Wechselgebisses
angepaßt. Durch die formangepaßte Ausgestaltung der Widerlager
schiene ist die Position des Mundansatzstückes und somit der
gesamten Schreibhilfe immer definiert. Da die erfindungsgemäße
Schreibhilfe auch mit einem geringen Bißdruck sicher geführt werden
kann, sind Beeinträchtigungen des Kiefergelenkes nicht zu erwarten.
Bei der Verwendung einer üblichen und gegebenenfalls vorhandenen
kieferorthopädischen Regulierung, an welcher der Mundhaltestab
der erfindungsgemäßen Schreibhilfe eventuell auch nur lösbar
gehalten ist, ist eine Kombination der Schreibhilfe auch mit aus
anderen Gründen notwendigen kieferorthopädischen Geräten denkbar.
Die erfindungsgemäße Schreibhilfe läßt sich besonders leicht
führen, wenn die Aufbißplatte oder die Zahnschiene an einen
seitlichen Zahnreihenbereich des Behinderten formangepaßt ist.
Die Aufbißplatte beziehungsweise die Zahnschiene kann beispiels
weise an die Kaufläche der im rechten Zahnreihenbereich des
Schreibenden am Ober- sowie am Unterkiefer vorgesehenen Zähne
beidseits formangepaßt sein.
Um den richtigen und bequemen Augenabstand des Schreibenden zur
Schreibspitze des Schreibgerätes wählen zu können und um eine
Augenadaption zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die
Einspannvorrichtung am Mundhaltestab verstellbar und festlegbar
gehalten ist.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn am Mundhaltestab zumindest in dessen
Haltebereich Einstellmarkierungen für die Einspannvorrichtung
vorgesehen sind. Diese Stellmarkierungen erleichtern es auch, die
individuellen Einstellungen auf weitere Schreibhilfen desselben
Anwenders zu übertragen.
Um das Schreibgerät bei Bedarf ohne weiteres aus der Schreibhilfe
lösen und austauschen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die
Einspannvorrichtung eine Halteöffnung aufweist, in welcher das
Schreibgerät oder der Druckstab lösbar fixierbar ist. Dabei sieht
eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, daß die
Einspannvorrichtung zumindest eine quer zur Halteöffnung
verstellbare Spannbacke zum Einspannen des Schreibgerätes oder
Druckstabes aufweist. Mit dieser Spannbacke kann die lichte Weite
der Halteöffnung verstellt und das die Halteöffnung durchsetzende
Schreibgerät oder der entsprechende Druckstab an der Einspannvor
richtung fixiert werden.
Bei der individuellen Anpassung der erfindungsgemäßen Schreibhilfe
an den jeweiligen Anwender ist darauf zu achten, daß der
Schreibende möglichst mit beiden Augen die Schreib- oder
Druckspitze des Schreibgerätes oder Druckstabes sehen sollte. Um
solch eine individuelle Anpassung der erfindungsgemäßen Schreib
hilfe zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn die Winkellage
zwischen dem Schreibgerät beziehungsweise dem Druckstab einerseits
und dem Mundhaltestab andererseits verstellbar ist.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht dazu vor, daß die
Einspannvorrichtung um eine quer zum Mundhaltestab angeordnete
Drehachse verdrehbar und festlegbar ist.
Auch kann es vorteilhaft sein, wenn die Einspannvorrichtung um
die Längsachse des Mundhaltestabes verdrehbar und festlegbar ist.
Dem Schreibenden wird es erleichtert, die Schreib- oder Druckspitze
mit beiden Augen zu erfassen, wenn der Mundhaltestab vorzugsweise
in seinem Haltebereich nach unten und in Richtung zur Sichtfeld
mitte des Behinderten abgewinkelt ist. Dabei sollte die Schreib-
oder Druckspitze des Schreibgerätes oder Druckstabes in einer
etwa durch die Nasenspitze des Anwenders verlaufenden Verlängerung
angeordnet sein.
Die für den Anwender günstigste Position und Einstellung der
Schreibhilfe läßt sich erreichen, wenn der Mundhaltestab im Bereich
des Mundansatzstückes eine von einem seitlichen Zahnreihenbereich
etwa zur Lippenmitte des Behinderten führende Abwinkelung aufweist.
Es bietet sich an, dem Anwender mehrere erfindungsgemäße
Schreibhilfen zur Verfügung zu stellen, die in einem Geräteständer
abgelegt sein können, aus denen der Behinderte mit dem Mund die
Geräte selbst entnehmen und dort ablegen kann. Dabei kann jeder
Schriftfarbe oder jedem Schreibgeräte-Typ eine eigene Schreibhilfe
zugeordnet sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die
Aufbißplatte oder die Zahnschiene aus einem beispielsweise
entsprechend der Schriftfarbe des Schreibgerätes eingefärbten
Kunststoff besteht.
Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den
Ansprüchen sowie der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können
je für sich oder zu mehreren bei einer Ausführungsform verwirklicht
sein.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Schreibhilfe für Arm- oder Handbehinderte in einer
auseinandergezogenen Darstellung und
Fig. 2 die Schreibhilfe aus Fig. 1 in einem perspektivisch
dargestellten Anwendungsfall, wobei die Schreibhilfe
im Mund eines Anwenders fixiert ist.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Schreibhilfe 1 für Arm- oder
Handbehinderte dargestellt. Die Schreibhilfe 1 hat einen
Mundhaltestab 2, der an seinem einen Endbereich als Haltebereich
und an seinem gegenüberliegenden Endbereich als Mundansatzstück
ausgebildet ist.
Dabei ist als Mundansatzstück eine zwischen dem Ober- und
Unterkiefer des Behinderten festlegbare Widerlagerschiene 3
vorgesehen, die aus Dentalkunststoff besteht und vorzugsweise
entsprechend der Schriftfarbe des Schreibgerätes eingefärbt ist.
Im Haltebereich des Mundhaltestabes 2 ist eine Einspannvorrichtung
4 zum Einspannen eines Schreibgerätes oder eines Druckstabes
angeordnet. Dabei kann als Schreibgerät beispielsweise ein Blei-
oder Farbstift, ein Füller, oder eine Kugelschreiber- oder
Fasermine 5 dienen.
Wie aus Fig. 1 deutlich wird, weist die Einspannvorrichtung 4
eine Halteöffnung 6 auf, in welcher das Schreibgerät 5 oder der
Druckstab lösbar fixierbar ist. Die Einspannvorrichtung 4 weist
eine quer zur Halteöffnung 6 verstellbare Spannbacke 7 auf, die
eine etwa V-förmig abgewinkelte Spannfläche hat. Die Spannbacke
7 ist im etwa rechteckigen lichten Hülsenquerschnitt der
hülsenförmigen Einspannvorrichtung 4 verschieblich geführt und
kann über einen Gewindestab mittels einer in der Einspannvor
richtung vorzugsweise randseitig drehbar gehaltenen Stellmutter
8 verstellt und auf die Dicke des Schreibgerätes 5 oder Druckstabes
eingestellt werden.
In Fig. 1 ist auch gezeigt, daß die Widerlagerschiene 3 auf den
Mundhaltebereich des Behinderten formangepaßt ist. Dabei ist die
Widerlagerschiene 3 als eine, an einen seitlichen Zahnreihenbereich
des Behinderten formangepaßte Aufbißplatte ausgebildet. Diese
Aufbißplatte ist zumindest einseitig, vorzugsweise beidseits an
die Kauflächen der im seitlichen Zahnreihenbereich gegen
überliegenden Zähne von Ober- und Unterkiefer formangepaßt.
Durch die formangepaßte Ausgestaltung der Aufbißplatte 3 ist die
Position der Schreibhilfe 1 zwischen den Zähnen stets genau
definiert. Da die Aufbißplatte 3 auch ohne einen größeren Bißdruck
vom Anwender sicher im Mund gehalten werden kann, sind Beein
trächtigungen des Kiefergelenkes nicht zu erwarten. Dabei kann
die Aufbißplatte 3 sehr dünn ausgestaltet werden und wird bei
Kindern laufend an die verschiedenen Phasen des Wechselgebisses
angepaßt. Die aus Dentalkunststoff bestehende Aufbißplatte kann
vom Mundhaltestab 2 entfernt und unter Verwendung des selben
Mundhaltestabes 2 gegen eine neue Kunststoff-Aufbißplatte 3
ausgetauscht werden.
Um die Schreibhilfe 1 an die individuellen Gegebenheiten des
jeweiligen Anwenders anpassen zu können, ist die Einspannvor
richtung 4 am Mundhaltestab verstellbar und festlegbar gehalten.
Die Einspannvorrichtung 4 ist dazu mit einer Halteeinrichtung
9 verbunden, die zwei mittels einer Stellmutter 10 relativ
zueinander verstellbare Klemmbacken 11, 12 hat, welche den
Mundhaltestab 2 zwischen sich einspannen. Durch ein Verstellen
und Festlegen der Einspannvorrichtung 4 mittels der Halteein
richtung 9 am Mundhaltestab 2 der Schreibhilfe 1 kann die jeweils
bestmögliche Augenadaption erreicht werden.
Wie in Fig. 2 angedeutet ist, sollte eine individuelle Anpassung
der Schreibhilfe 1 derart erfolgen, daß der Schreibende die
Schreibspitze des Schreibgerätes 5 mit beiden Augen erfassen kann.
Um die Schreibhilfe 1 entsprechend einstellen und individuell
anpassen zu können, ist die Winkellage zwischen dem Schreibgerät
5 beziehungsweise dem Druckstab einerseits und dem Mundhaltestab
2 andererseits verstellbar. Die Einspannvorrichtung 4 ist dazu
um eine quer zum Mundhaltestab 2 angeordnete Drehachse D verdrehbar
und festlegbar, welche durch einen mit der Stellmutter 10
zusammenwirkenden Gewindestab 13 gebildet ist, der die Klemmbacken
11, 12 miteinander verbindet.
Die Einspannvorrichtung 4 ist zusätzlich auch um die Längsachse
des im Querschnitt runden Mundhaltestabes 2 verdrehbar und
festlegbar. Wie aus den Fig. 1 und 2 deutlich wird, ist der
Mundhaltestab 2 im Bereich 17 nach unten und in Richtung zur
Sichtfeldmitte des Anwenders abgewinkelt. Darüber hinaus weist
der Mundhaltestab 2 im Bereich des Mundansatzstückes eine vom
rechten Zahnreihenbereich des Anwenders etwa zu dessen Lippenmitte
führende Abwinkelung 14 auf. Durch diese mehrfach abgewinkelte
Ausgestaltung des Mundhaltestabes 2 läßt sich für den Anwender
eine Schreibposition erreichen, die ein Schreiben auch auf Dauer
ohne Überanstrengungen ermöglicht. Der Mundhaltestab, der einen
im Vergleich zum Schreibgerät 5 kleineren Querschnitt hat und
daher einen guten Lippenschluß ermöglicht, ist vorzugsweise aus
Dentalstahl gegossen. Der Mundhaltestab 2 hat in seinem Halte
bereich mehrere, in vorzugsweise gleichmäßigen Abständen
voneinander angeordnete Einstellmarkierungen 15, welche das
Verstellen der Einspannvorrichtung 4 erleichtern sollen.
Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, wird mit der
Schreibhilfe 1 im Vergleich zu einem unmittelbar im Mund geführten
Bleistift der Sehabstand durch den einstellbaren Schreibwinkel
und die variable Stiftlänge deutlich verbessert. Da dem Anwender
während des Schreibens eine aufrechte Haltung möglich ist, bleibt
die Nackenmuskulatur entspannt. Während des Schreibens können die
Lippen geschlossen bleiben, so daß kein Speichel mehr auf das
Papier 16 fließt. Die Stifte oder dergleichen Schreibgeräte 5
werden nicht mehr zerkaut und auch schädliche Farben, Dämpfe und
Kunststoffe, wie sie beispielsweise bei Filzstiften bekannt sind,
werden vom Anwender nicht aufgenommen. Durch die dünne Aufbißplatte
3 muß der Mund nicht soweit geöffnet werden und auch ein Sprechen
ist dem Anwender nebenbei möglich.
Die Schreibhilfe 1, die sehr leicht ausgestaltet werden kann,
(wenige Gramm Gewicht), erleichtert dem Anwender das Schreiben
wesentlich und erlaubt es ihm, auch Vorträge oder dergleichen
über einen längeren Zeitraum ohne Überanstrengungen schnell
mitzuschreiben.
Claims (13)
1. Schreibhilfe (1) für Arm- oder Handbehinderte mit einem
Mundhaltestab (2), der an seinem einen Endbereich als
Haltebereich und an seinem gegenüberliegenden Endbereich als
Mundansatzstück ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
als Mundansatzstück eine zwischen dem Ober- und Unterkiefer
des Behinderten festlegbare Widerlagerschiene (3) oder -platte
vorgesehen ist und daß im Haltebereich des Mundhaltestabes
(2) eine Einspannvorrichtung (4) zum Einspannen eines
Schreibgerätes (5) oder eines Druckstabes angeordnet ist.
2. Schreibhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Widerlagerschiene (3) oder -platte auf den Mundhalte
bereich des Behinderten formangepaßt ist.
3. Schreibhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerlagerschiene (3) als eine, an einen Zahnreihen
bereich des Behinderten formangepaßte Aufbißplatte (3) oder
Zahnschiene ausgebildet ist.
4. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufbißplatte (3) oder die Zahnschiene
an einen seitlichen Zahnreihenbereich des Behinderten
formangepaßt ist.
5. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (4) am Mundhalte
stab (2) verstellbar und festlegbar gehalten ist.
6. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß am Mundhaltestab (2) zumindest in dessen
Haltebereich Einstellmarkierungen (15) für die Einspannvor
richtung (4) vorgesehen sind.
7. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (4) eine
Halteöffnung (6) aufweist, in welcher das Schreibgerät (5)
oder der Druckstab lösbar fixierbar ist.
8. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (4) zumindest
eine quer zur Halteöffnung (6) verstellbare Spannbacke (7)
zum Einspannen des Schreibgerätes (5) oder Druckstabes
aufweist.
9. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (4) um eine quer
zum Mundhaltestab (2) angeordnete Drehachse (D) verdrehbar
und festlegbar ist.
10. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (4) um die
Längsachse des Mundhaltestabes (2) verdrehbar und festlegbar
ist.
11. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mundhaltestab (2) in seinem
Haltebereich nach unten und in Richtung zur Sichtfeldmitte
des Behinderten abgewinkelt ist.
12. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mundhaltestab (2) im Bereich des
Mundansatzstückes eine von einem seitlichen Zahnreihenbereich
etwa zur Lippenmitte des Behinderten führende Abwinkelung (14)
aufweist.
13. Schreibhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufbißplatte (3) oder die Zahnschiene
aus einem vorzugsweise entsprechend der Schriftfarbe des
Schreibgerätes (5) eingefärbtem Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995136119 DE19536119C1 (de) | 1995-09-28 | 1995-09-28 | Schreibhilfe für Arm- oder Handbehinderte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995136119 DE19536119C1 (de) | 1995-09-28 | 1995-09-28 | Schreibhilfe für Arm- oder Handbehinderte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19536119C1 true DE19536119C1 (de) | 1997-02-20 |
Family
ID=7773442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995136119 Expired - Fee Related DE19536119C1 (de) | 1995-09-28 | 1995-09-28 | Schreibhilfe für Arm- oder Handbehinderte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19536119C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202004018962U1 (de) * | 2004-12-08 | 2006-04-27 | Hammermeister, Michael | Behinderten-Hilfsmittel |
DE102005056874B3 (de) * | 2005-11-28 | 2007-04-26 | Patrick Oeffner | Vorrichtung zum Handhaben für Personen mit eingeschränkter Greiffunktion sowie Rollstuhl mit einer solchen Vorrichtung |
DE202013004293U1 (de) | 2013-03-08 | 2014-06-12 | Patrick Oeffner | Greif-Hilfsmittel mit mechanischer und manueller Vorspannung |
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US2785462A (en) * | 1955-07-22 | 1957-03-19 | Barg Joel | Head-supported scribing instrument |
-
1995
- 1995-09-28 DE DE1995136119 patent/DE19536119C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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DE-G 14104 X/70a v. 23.2.56 Firmenschrift Fa. ATO Form GmbH: Protektions- und Aktivkopfschutz, FUMA-GALLI-LINE, Hösbach/vom Anmelder genannt * |
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