DE19534389B4 - Befestigungselement - Google Patents
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Abstract
Befestigungselement
zur Befestigung eines plastisch verformbaren Werkstücks an einem
Trägerwerkstück mittels
eines Schraubenbolzens, das eine Scheibe mit einem Flansch und einem
Abschnitt aufweist, der mit einem axialen Bund einer auf der Oberseite
des Flansches angeordneten Mutter haltend zusammenwirkt, wobei ein
radial nach innen weisender Halteabschnitt der Scheibe einen radial
nach außen
weisenden Halteabschnitt des axialen Bundes hintergreift, und wobei
Mutter und Scheibe relativ zueinander drehbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der
axiale Bund (8) einen radial nach außen verformbaren unteren Abschnitt
(9) aufweist, der nach der Verformung mit der Unterseite der Mutter
(2) eine Nut (14) bildet und der Halteabschnitt von einer Hülse (3) gebildet
ist, die in Höhe
der Anbindung des Flansches (4) an der Hülse (3) einen radial nach innen
weisenden Vorsprung (6) hat, der in die Nut (14) eingreift, wobei
zwischen dem unteren Ende der Hülse
(3) und der Unterseite des Flansches (4) ein vorgegebener Abstand
vorgesehen...
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Befestigungselement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 29 32 538 C2 ist ein Befestigungselement der vorgenannten Art bekannt, bei dem ein radialer Vorsprung einer Scheibe hinter einen ringförmigen Vorsprung eines Schraubenbolzens geschnappt und über einem Schaftabschnitt zwischen Schraubenbolzengewinde und einer Kopfunterseite des Schraubenbolzens plaziert ist. Hierdurch ist die Unterlegscheibe am oberen Ende des Schraubenbolzens gesichert. Bei Befestigung eines plastisch verformbaren Werkstückes an einem Trägerwerkstück wird der kompressive Klemmdruck auf die Verbindung von einer Hülse der Scheibe auf das Trägerwerkstück übertragen. Auf diese Weise wird eine hohe kompressive Belastung auf die Verbindung von dem plastisch verformbaren Werkstück abgehalten. Über einen federnden Flansch der Scheibe wird auf das Werkstück jedoch ein leichter Klemm- oder Haltedruck ausgeübt, ohne daß sich eine unerwünschte plastische Verformung einstellt. Das bekannte Befestigungselement ist auf Anwendungen beschränkt, bei denen das Trägerwerkstück eine Gewindebohrung für das Eindrehen einer Kopfschraube aufweist. Sie ist jedoch für Anwendungsfälle ungeeignet, bei denen eine Befestigung auf vom Trägerwerkstück vorstehenden Schraubenbolzen erfolgen soll. - Die
DE 4 53 724 C offenbart bereits eine Befestigung eines Werkstückes an einem Trägerwerkstück, von dem Stehbolzen hervorstehen. In eine Bohrung des zu befestigenden Werkstückes ist ein Preßring eingesetzt, der einen wulstförmigen Rand aufweist. Eine Mutter mit einer kegelförmigen Unterseite wird auf den Stehbolzen geschraubt und so in die Öffnung des Wulstrandes gepreßt, daß zunächst der wulstförmige Ring zur Anlage an dem Werkstück kommt und ein hülsenförmiger Abschnitt gegen die Innenseite der Bohrung gepreßt wird, bis er diese vollständig ausfüllt. Dadurch wird jedoch ein relativ hoher Flächendruck erzeugt, der bei kaltfließendem Material zu einem Nachgeben und damit letztlich zu einem Aufheben der Spannung im federnden Flansch führt. Außerdem ist die Handhabung dieses Befestigungselementes wegen der separaten Ausbildung von Unterlegscheibe und Mutter relativ ungünstig. - Aus
US 3,016,941 ist bekannt geworden, eine Mutter mit einer Scheibe zu versehen. Die Scheibe weist einen Flansch und einen Abschnitt auf, der mit einem axialen Bund einer auf der Oberseite des Flansches angeordneten Mutter haltend zusammenwirkt. Ein radial nach innen weisender Halteabschnitt der Scheibe hintergreift einen radial nach außen weisenden Halteabschnitt des axialen Bundes, wobei Mutter und Scheibe relativ zueinander drehbar sind. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfacher zu handhabendes Befestigungselement für Trägerwerkstücke mit vorstehendem Schraubenbolzen zu schaffen, das bei Befestigung plastisch verformbarer Werkstücke das Erreichen einer definierten Schraubspannung sicherstellt bzw. eine zu große Belastung des Werkstückes vermeidet.
- Diese Aufgabe wird durch ein Befestigungselement mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Mutter des Befestigungselementes hat an der Unterseite einen in die Hülse eingreifenden axialen Bund mit einem radial nach außen verformbaren unteren Abschnitt, der nach der Verformung mit der Unterseite der Mutter eine Nut bildet. Ein radial nach innen weisender Vorsprung der Hülse greift in die Nut ein, wodurch eine unverlierbare Verbindung von Mutter und Scheibe erreicht wird. Dabei ist eine relative Drehbarkeit zwischen Mutter und Scheibe gegeben. Hierdurch wird die Handhabbarkeit des Befestigungselementes beträchtlich vereinfacht, weil dieses bei Lagerung, Transport und Montage als ein Teil gehandhabt werden kann. Eine relative Drehbarkeit der Mutter zur Scheibe erleichtert das Verspannen der Verbindung und mindert die Beanspruchung des Werkstückes beim Montagevorgang.
- Bei dem Schraubenbolzen kann es sich um einen am Trägerwerkstück fixierten Stehbolzen oder um das herausragende Schraubenbolzenende einer lose in eine Bohrung gesteckten Kopfschraube handeln. Damit wird eine sichere Befestigung plastisch verformbarer Werkstücke auf eine Vielzahl von Anwendungsfällen erweitert.
- Die korrekte Nutausbildung wird durch eine vom unteren Rand aus in Axialrichtung zunehmende Wandstärke des Bundes begünstigt. Vorzugsweise fängt die Gewindebohrung der Mutter erst am oberen Ende des Bundes an, so daß das Einführen der Schraube in die Mutter erleichtert und die Gewindebohrung nicht von einer Vorformung des Bundes beeinträchtigt wird.
- Eine praktische Anwendung des Befestigungselementes ist bei der Befestigung von Kraftfahrzeug-Kotflügeln aus Kunststoff an der ersten vertikalen Säule der Fahrzeugkarosserie (A-Säule) aus Stahl gegeben. Die Schraubenbolzen sind auf die A-Säule geschweißt. Die Befestigung muß vor der Lackierung erfolgen und die unterschiedlichen Längenausdehnungen der Fügepartner beim thermischen Aushärten nach dem Lackieren aushalten. Das erfindungsgemäße Befestigungselement verbindet die Teile mit der erforderlichen begrenzten Vorspannung läßt zugleich eine Bewegung des Kunststoff-Kotflügels relativ zum metallischen Fahrzeugrahmen zu.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert. In den Zeichungen zeigen:
-
1 das Befestigungselement in der Draufsicht; -
2 das Befestigungselement vor dem Verbinden von Scheibe und Mutter (rechte Hälfte) und nach deren Verbinden mit einem Aufweitdorn (linke Hälfte) im Längsschnitt; -
3 das Befestigungselement mit unverlierbar verbundener Scheibe und Mutter im Längsschnitt; -
4 das Befestigungselement montiert in der Draufsicht; -
5 das Befestigungselement mit einem Trägerwerkstück mit vorstehendem Schraubenbolzen und einem Werk stück vor dem Verschrauben (linke Hälfte) und nach dem Verschrauben (rechte Hälfte) im Längsschnitt. - Das Befestigungselement weist gemäß
1 bis3 eine Scheibe1 auf, die axial mit einer Mutter2 so verbunden ist, daß sie sich dieser gegenüber frei drehen kann. - Die Scheibe
1 hat eine sich axial erstreckende Hülse3 und einen radial nach außen und nach unten gerichteten Flansch4 , der sich von dem oberen Ende der Hülse aus erstreckt. Der Flansch4 ist konisch mit einem abgeflachten Rand5 an seiner Peripherie. Das untere Ende der Hülse3 befindet sich unterhalb des Randes5 des Flansches in einem axialen Abstand, der gleich, vorzugsweise jedoch etwas kleiner ist als die Dicke eines zu befestigenden plattenartigen Werkstückes. - Bei dieser Ausführungsform hat die Scheibe
1 eine konstante Wandstärke. Am oberen Ende hat die Hülse3 am Innenumfang einen umlaufenden, radialen Vorsprung6 . Die Scheibe1 ist vorzugsweise durch Kaltformen hergestellt. - Die Mutter
2 ist als Sechskant ausgebildet. An der Unterseite weist sie eine Innenstufe7 auf, die unten von einem koaxialen Bund8 begrenzt ist, der vor dem Verbinden mit der Scheibe1 überall zylindrisch ist (rechte Hälfte2 ). Der Bund8 hat ein unteres Ende9 , das nach dem Verbinden mit der Scheibe1 nach außen geboten ist (linke Hälfte2 ). In dem axial darüber befindlichen Bereich vergrößert sich die Wandstärke des Bundes8 allmählich, indem er einen Innenkonus10 aufweist. An den Konus10 schließt sich die Bohrung11 mit dem Innengewinde12 an. - Wie aus der
2 ersichtlich ist, werden Scheibe1 und Mutter2 miteinander verbunden, indem zunächst die Scheibe1 mit ihrem radialen Vorsprung6 auf den Bund8 geschoben wird. Dann wird der ursprünglich kreiszylindrische untere Rand9' des Bundes8 durch Einsetzen eines Preßstempels13 nach außen gebördelt, so daß er den radialen Vorsprung6 der Scheibe1 hintergreift und der Bund8 eine den Vorsprung6 aufnehmende Nut14 an seinem Außenumfang aufweist. Die gewünschte Verformung des Bundes8 ist erreicht, wenn der Preßstempel13 mit seinem Außenkonus15 auf dem komplementär geformten Innenkonus10 der Mutter2 aufsitzt. Dann ist die Scheibe1 an der Mutter2 gesichert, jedoch relativ zu dieser um deren gemeinsame Mittelachse drehbar. Die3 zeigt das fertige Befestigungselement aus zu einer Einheit verbundener Scheibe1 und Mutter2 . - Die
4 und5 zeigen dasselbe Befestigungselement in einem Einsatzfall, in dem ein plattenförmiges Werkstück15 aus Kunststoff auf einem Trägerwerkstück16 in Form einer Blechtafel befestigt werden soll. Hierzu weist das Trägerwerkstück16 eine oder mehrere Bohrungen17 auf, durch die jeweils ein Schraubenbolzen18 gesteckt ist, dessen Schraubenbolzengewinde19 von der dem Werkstück15 zugewandten Seite hervorsteht und dessen Schraubenkopf20 an der gegenüberliegenden Seite des Trägerwerkstückes16 anliegt. Der Innendurchmesser der Bohrung17 ist etwas größer als der maximale Außendurchmesser des Schraubenbolzens18 bemessen, so daß dieser leicht bis zur Anlage des Schraubenkopfes20 hindurchgeführt werden kann. - Das zu befestigende Werkstück
15 weist ebenfalls mindestens eine Bohrung21 auf, wobei jede Bohrung21 einer Bohrung17 zugeordnet ist. Die Bohrung21 hat einen größeren Durchmesser als die Bohrung17 und ist etwas größer als der Außendurchmesser der Hülse3 bemessen. Das Befestigungselement kann also mit der Hülse3 seiner Scheibe1 problemlos in die Bohrung21 eingeführt werden. - Die
5 zeigt in der linken Hälfte das solchermaßen eingeführte Befestigungselement mit in die Mutter2 so weit eingedrehtem Schraubenbolzen18 , daß die Scheibe1 gerade mit dem äußeren Rand5 ihren Flansches4 an der Oberseite des Werkstückes15 anliegt, ohne sich elastisch zu verformen. In dieser Montagesituation ist das untere Ende der Hülse3 um einen schmalen Spalt von einem die Bohrung17 umgebenden Randbereich22 des Trägerwerkstückes16 beabstandet, der innerhalb der Bohrung21 freigelegt ist. - Wie die rechte Hälfte der
5 zeigt, sitzt die Hülse3 mit ihrem unteren Ende nach weiterem Aufschrauben der Mutter2 auf dem Randbereich22 auf, wobei der Flansch4 mit leichter elastischer Vorspannung gegen das Werkstück15 drückt. Die Abstützung der Scheibe1 am Trägerwerkstück16 ermöglicht, die Mutter2 mit hohem Moment anzuziehen, ohne das plastisch verformbare Werkstück15 entsprechend zu belasten. Die Konstruktion stellt eine konstante elastische Verspannung des Werkstückes15 für jeden Montagefall sicher. Diese Verspannung und der Spalt zwischen Bohrung21 und Hülse3 ermöglichen eine geringfügige Relativverschiebung des Werkstückes15 auf dem Trägerwerkstück16 , die bei Kunststoff-Metallpaarungen von praktischer Bedeutung ist. Hervorzuheben ist ferner die einfache Montierbarkeit des Befestigungselementes aufgrund der unverlierbaren Verbindung von Scheibe1 und Mutter2 und deren relativer Verdrehbarkeit.
Claims (11)
- Befestigungselement zur Befestigung eines plastisch verformbaren Werkstücks an einem Trägerwerkstück mittels eines Schraubenbolzens, das eine Scheibe mit einem Flansch und einem Abschnitt aufweist, der mit einem axialen Bund einer auf der Oberseite des Flansches angeordneten Mutter haltend zusammenwirkt, wobei ein radial nach innen weisender Halteabschnitt der Scheibe einen radial nach außen weisenden Halteabschnitt des axialen Bundes hintergreift, und wobei Mutter und Scheibe relativ zueinander drehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Bund (
8 ) einen radial nach außen verformbaren unteren Abschnitt (9 ) aufweist, der nach der Verformung mit der Unterseite der Mutter (2 ) eine Nut (14 ) bildet und der Halteabschnitt von einer Hülse (3 ) gebildet ist, die in Höhe der Anbindung des Flansches (4 ) an der Hülse (3 ) einen radial nach innen weisenden Vorsprung (6 ) hat, der in die Nut (14 ) eingreift, wobei zwischen dem unteren Ende der Hülse (3 ) und der Unterseite des Flansches (4 ) ein vorgegebener Abstand vorgesehen ist. - Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (
4 ) in Richtung radial nach außen nach unten gerichtet und federnd ist. - Befestigungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (
4 ) konisch ist. - Befestigungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (
4 ) am äußeren Rand (5 ) abgeflacht ist. - Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (
1 ) im wesentlichen eine konstante Wanddicke hat. - Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Vorsprung (
6 ) von einem umlaufenden Rand der Hülse (3 ) gebildet ist. - Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (
3 ) mehrere in Umfangsrichtung beabstandete radiale Vorsprünge aufweist. - Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Bundes ausgehend von dem verformbaren Abschnitt (
9 ) in Axialrichtung zunimmt. - Befestigungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser des Bundes (
8 ) vom unteren Ende aus nach oben hin abnimmt. - Befestigungselement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bund (
8 ) vor dem Verformen durch Aufbördeln zylindrisch ist und darüber einen Innenkonus (10 ) aufweist. - Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrung (
11 ,12 ) der Mutter (2 ) am oberen Ende des Bundes (8 ) anfängt.
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