DE19533880C1 - Analoge Kinderuhr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine analoge Kinderuhr gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Die bekannten Uhren, insbesondere solche für Kinderzimmer, sind nicht dazu geeignet, Kindern im Alter zwischen 3 bis 7 Jahren das Ablesen der Uhrzeit zu erleichtern oder ihnen einen Begriff für die Dauer bis zu einem bevorstehenden Tagesereignis, von Pünktlichkeit oder eines "sich verspäten" zu vermitteln. Wei­ terhin sind ebenfalls keine Uhren bekannt, die es geistig behinderten Menschen auf einfache Art und Weise ermöglichen, einen Tagesplan zeitlich einzuhalten.

Der betreffende Personenkreis kennt möglicherweise die Bedeutung von Zah­ len nicht, oder die normale Funktions- und Anzeigeweise einer Analoguhr wird von diesem anders interpretiert. Ein Kind, welches beispielsweise im Abstand von wenigen Minuten auf die Uhr sieht, bemerkt nur die Bewegung des Minu­ tenzeigers. Der Wert des Stundenzeigers, der sich für das Kind immer noch auf der gleichen Stelle befindet, geht dabei verloren. Weiterhin verliert der Stun­ denzeiger an Bedeutung, wenn er beispielsweise bei einer Uhrzeit 15.15 Uhr vom großen Zeiger verdeckt wird. Auch ist für ein Kind der Minutenzeiger des­ wegen von größerer Bedeutung, weil in der Kinderlogik etwas größeres wichti­ ger ist, als etwas kleineres, wie hier z. B. der Stundenzeiger.

Es ist eine Uhr bekannt (DE 23 52 021 B2), bei der mit Lernsymbolen versehene würfelförmige Wechselkörper in am Uhrengehäuse angeordnete Behälter ein­ setzbar sind. Nachteilig an einer solchen Uhr ist insbesondere, daß gleichzeitig Stunden- und Minutenzeiger auf unterschiedliche Wechselkörper deuten können, z. B. um 14.45 Uhr sogar auf entgegengesetzt angeordnete Wechselkörper, so daß ein Lernerfolg nicht erzielt werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein analoge Kinderuhr zu schaffen, die es bereits kleinen Kindern, bzw. einem Personenkreis mit verminderter geisti­ gen Leistungsfähigkeit ermöglicht, wesentliche Termine im Tagesablauf eines Tages deutlich zu erkennen ohne von einem den Stundenablauf anzeigen den Zeiger wesentlich abgelenkt zu werden und so einen Begriff für die "Zeit" zu be­ kommen, wobei jedoch die herkömmliche Ablesegenauigkeit für Erwachsene erhalten bleiben soll.

Die Lösung dieser Aufgabe folgt erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den Oberbegriffsmerkmalen aus den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches.

Auf dem Rand einer solchen analogen Kinderuhr können rund herum einfache geometrische Gebilde oder Piktogramme befestigt werden, die vom angespro­ chenen Personenkreis erkannt werden und der diese Bildsymbole mit der Zei­ gerstellung der Uhr in Verbindung bringen kann bzw. der lernen soll, dies zu können.

Die erfinderische Kinderuhr weist dazu ein Zifferblatt auf, welches die gleiche Farbe besitzt wie der Minutenzeiger. Dies führt dazu, daß der große Zeiger op­ tisch in den Hintergrund tritt. Dies wird noch dadurch verstärkt, daß der kleine Zeiger durch seine Formgebung und Farbgestaltung, deutlich hervorgehoben wird.

Weiterhin ist es vorteilhaft, daß auch der Achsenring des Minutenzeigers, der immer über dem des Stundenzeigers angeordnet ist, ebenfalls mit einer kräfti­ gen Farbe versehen ist, insbesondere der gleichen wie der des Stundenzeigers, so daß der optische Eindruck entsteht, der Achsenring des Minutenzeigers ge­ höre zum Stundenzeiger, so daß dessen Wertigkeit weiter vergrößert wird.

Eine zusätzliche Betonung des Stundenzeigers erfolgt dadurch, daß der Minuten­ zeiger sehr dünn ausgeführt ist, so daß der Stundenzeiger auch dann noch zu sehen ist, wenn der große genau über ihm steht, beispielsweise um 12.00 Uhr.

Da die Uhr selbst jedoch insgesamt aus ganz normalen Bauteilen besteht, kann auch jeder Erwachsene, wie üblich, die genaue Zeit ablesen.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich zusammen mit den weiteren Un­ teransprüchen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Stundenzeiger vor­ zugsweise mit einer kräftigen Farbe versehen, insbesondere mit rot. Die Farbe Rot wirkt bekanntlich sehr eindrucksvoll auf Kinder.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Rand um die Uhr mit einem Metallring versehen, auf den die auf ihren Rückseiten mit Ma­ gneten versehenen Piktogramme beliebig aufgesetzt und verschoben werden können. Diese Piktogramme bestehen aus dem Bildsymbol und einer Hülle, in die die unterschiedlichsten Bilder eingesetzt werden können, je nach Anforde­ rung oder Intention eines Erziehenden.

Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen denkbar, beispielsweise eine mit Klettverbindung zwischen Piktogramm und Uhrenrand, oder eine, bei der die Piktogramme auf ihrer Rückseite mit einem Federbügel versehen sind und damit seitlich, bzw. radial, auf den Uhrenrand aufsteckbar sind.

Die Piktogramme können vorteilhafterweise mehreckig ausgeführt sein, so daß sie mit einem weiteren Informationsgehalt versehen werden können. Beispiels­ weise kann vereinbart werden, daß ein mit einer Ecke auf einen Punkt des Zifferblattes ausgerichtetes Piktogramm einen exakt auf die Minute einzuhaltenden Termin bestimmt, oder daß es bei Ausrich­ tung einer Seite einen Zeitabschnitt oder einen ungefahren Zeitraum ei­ nes Ereignisses angibt.

Von besonderem pädagogischen Vorteil ist es, insbesondere für sehr junge Menschen, wann nicht mehr als drei Piktogramme auf dem Rand der Uhr angeordnet werden, von denen zwei mit einem positiven Inhalt versehen sind, z. B. essen, fernsehen, spielen, und nur eines mit einem notwendigen, eher ungeliebten Begriff besetzt ist, wie z. B. ein Arztbesuch oder Schlafenszeit.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschreiben. Es zeigen:

Fig. 1 die Ansicht einer Kinderuhr mit drei Piktogrammen,

Fig. 2 eine Seitenansicht im Schnitt der Uhr aus Fig. 1,

Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der Uhr,

Fig. 4 eine Hülle mit Piktogramm in 3-D-Darstellung,

Fig. 5 die Ansicht einer leeren Hülle,

Fig. 6 die Seitenansicht der Fig. 5 und

Fig. 7 15 denkbare Piktogramme.

Die analoge Kinderuhr besteht aus einer Rückwand 1, einem Rand 2, dem Zifferblatt 3 und dem Stundenzeiger 4, so wie dem Minutenzeiger 5. Das Uhrwerk selbst ist nicht abgebildet.

Auf dem Rand 2 ist ein Metallring 32 befestigt, an dem die mit Magne­ ten 23 versehenen Hüllen 22 mitsamt den darin befindlichen Pikto­ grammen 7-21 anheftbar sind.

Der Stundenzeiger ist so ausgeführt, daß er sich deutlich gegenüber dem Zifferblatt 3 und dem großen Minutenzeiger 5 abhebt. Der Stundenzei­ ger 6 tritt auf diese Art und Weise in den Hintergrund, bleibt aber zur exakten Zeitablesbarkeit für Erwachsene oder Ältere, erhalten. Er unter­ stützt diese optische Wirkung sogar noch dadurch, daß sein Achsenring 35 ebenfalls mit der Farbe des Stundenzeigers versehen ist, so daß im ersten Moment der Betrachtung der Achsenring 35 als zum Stundenzei­ ger 4 gehörig angesehen werden wird, was insbesondere in Fig. 1 deutlich wird.

Die in Fig. 7 dargestellten Piktogramme 7-21 verdeutlichen zum Bei­ spiel beim anheften an einer bestimmten Uhrzeit, daß es für das Kind dann Zeit ist zum Mittagessen, 7, zum Telefonieren oder angerufen zu werden, 8, zum Hausaufgaben machen, 9, daß um diese Uhrzeit jemand mit dem Auto kommt oder fährt, 10, daß Zeit ist zum Schlafengehen, 11, zum Fernsehen, 12, zum Wandern, 13, zum Urlaubsaufbruch, 14, zum Geburtstagfeiern, 15, zur Bescherung, 16, zur Medikamenteneinnahme, 17, zum Arztbesuch, 18, zum Krankenhausbesuch, 19, zum Sport, 20 oder zum Spazierengehen, 21.

Diese Piktogramme 7-21 sind in Hüllen 22 angeordnet, die auf ihrer Rückseite mit einem Magneten 23 versehen sind, so daß sie an beliebi­ gen Stellen auf dem Metallring 32 aufgesetzt werden können. Des weite­ ren sind sie mehreckig, hier zwölfeckig, ausgeführt, so daß durch die Anordnung einer Ecke oder einer Seite eines Piktogramms 7-21 zu ei­ nem Punkt des Zifferblattes 3 eine differenzierte Aussage über die Einhal­ tung eines exakten Zeitpunktes oder eines ungefähren Zeitraumes dar­ stellbar ist.

Claims (6)

1. Analoge Kinderuhr, bestehend aus einer Rückwand, einem Zifferblatt, einem Minutenzeiger, einem Stundenzeiger und einem Uhrwerk, wobei die Uhr mit einem Rand (2) versehen ist, an und/oder auf dem kleine Gegenstände, wie einfache geometrische Gebilde, zwei- oder dreidi­ mensionale Spielzeuge, insbesondere aber leicht zu verstehende Pikto­ gramme (7-21), lösbar befestigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Zifferblatt (3) und der Minutenzeiger (5) in einer Farbe ausgeführt sind und der Stundenzeiger (4) optisch durch seine Gestaltung und/oder seiner Farbgebung von dem Zifferblatt (3) hervorgehoben ist und daß der Achsenring (35) des Minutenzeigers (5) farblich identisch ausgebildet ist wie der Stundenzeiger (4) und daß der Minutenzeiger (5) sehr viel dünner ausgeführt ist, als der Stundenzeiger (4).

2. Uhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zifferblatt (3) und der Minutenzeiger (5) einfarbig, in einer hellen gedämpften Farbe ausgeführt sind und der Stundenzeiger (4) optisch durch seine Gestal­ tung und/oder seiner Farbgebung, insbesondere leuchtend rot, von dem Zifferblatt (3) hervorgehoben ist.

3. Uhr nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß auf dem Rand (2) ein Metallring (32) ange­ ordnet ist und ein Piktogramm (7-21) in einer Hülle (22) auswechselbar angeordnet ist, die auf ihrer Rückseite mit einem Magneten (23) verse­ hen ist.

4. Uhr nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllen (22) auf ihren Rückseiten mit einem Federbügel versehen und radial auf den Rand 2 der Uhr auf­ schiebbar sind.

5. Uhr nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet,daß ein Piktogramm (7-21) und/oder eine Hülle (22) mehreckig ausgeführt ist und mit einer Ecke oder einer Seite auf ei­ nen Punkt des Zifferblattes (3) ausrichtbar ist.

6. Uhr nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß sie komplett, oder nur das Zifferblatt (3), mit einem Uhrglas (6) abgedeckt ist.