DE19533015A1 - Verwendung von Hohlkammerplatten aus Acrylglas - Google Patents
Verwendung von Hohlkammerplatten aus AcrylglasInfo
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Description
Die Erfindung offenbart eine neuartige Verwendung an sich
bekannter Hohlkammerplatten aus Acrylglas.
Hohlkammerplatten aus thermoplastischen Kunststoffen werden
in transparenter Ausführung seit nunmehr fast 25 Jahren für
Verglasungen im gewerblichen und privaten Bereich
eingesetzt. Hohlkammerplatten bestehen grundsätzlich aus
zwei oder mehreren Gurtplatten mit dazwischenliegenden
Vertikal- und/oder Diagonalstegen. Diese Struktur verleiht
den Platten eine hohe Steifigkeit bei geringem Eigengewicht
und gute wärmedämmenden Eigenschaften. Aufgrund dieser
Eigenschaften sowie der hohen Lichtdurchlässigkeit und
Witterungsbeständigkeit bei gutem Brandverhalten finden
Hohlkammerplatten, vorzugsweise hergestellt aus den
Kunststoffen Polymethylmethacrylat, Polycarbonat oder
Polyvinylchlorid, üblicherweise Verwendung im gewerblichen
Bereich, z. B. für Gewächshäuser, Industrie- und
Sporthallen, und im privaten Bereich, z. B. für Pergolen-,
Terrassenüberdachungen und Wintergärten.
Polyolefinhohlkammerplatten finden bislang Anwendung als
Verpackungsmaterial.
Hohlkammerplatten werden durch Extrusion mittels eines dem
Querschnitt entsprechenden Werkzeuges durch gleichzeitige
Ausbildung der Außen- und Mittelschichten (Außen- und
Mittelgurte) und der Stege erzeugt. Nach dem Austritt des
Hohlstranges aus der Extrusionsdüse werden die Außengurte
beim Durchlaufen eines Vakuumformkanals (Kalibrierung)
unter die Erweichungstemperatur abgekühlt. Die
Mittel schichten und Stege bleiben länger thermoplastisch
als die Außenschichten. Da sie nicht gestützt werden,
neigen die Mittel schichten im allgemeinen bei waagerechter
Extrusion zum Durchhängen zwischen den Stegen. Dieser
Effekt läßt sich vermindern, wenn die Mittelschichten sehr
dünn ausgeführt werden, weil dann weniger Wärme bis zum
Unterschreiten der Erweichungstemperatur abzuführen ist,
und wenn darüber hinaus sehr langsam extrudiert wird.
Häufigste Ausführungsform ist die
Stegdoppel-/Stegdreifachplatte, bei der die Stege in
regelmäßigen Abständen zueinander senkrecht zur
Plattenebene verlaufen, so daß im Querschnitt das Bild von
sich aneinanderreihenden rechteckigen Kammern entsteht.
Wegen des anisotropen Verhaltens solcher Platten im
Hinblick auf die Biegesteifigkeit wurden insbesondere für
Produkte aus PMMA andere Geometrien wie z. B. die sog.
Fachwerkgeometrie entwickelt.
Bei diesen Geometrien bilden die Stege mit den Platten
einen Winkel von ca. 45°, was infolge verbesserter
Übertragung von Querkräften zu geringeren Spannungen und zu
einer höheren Steifigkeit, bei ähnlichem Flächengewicht,
führt.
Infolge dieser Maßgaben können beim Einbau dieser Produkte
weitere Unterstützungsabstände der tragenden Elemente
gewählt werden, wodurch sich der Materialaufwand für die
Tragekonstruktion und der Zeitaufwand für die Installation
vermindern.
Für Polycarbonat sind Schrägstegmehrfachplatten bekannt
geworden (EP-A-0 530 545), bei denen zwei im vorgegebenen
Abstand parallel zueinander angeordnete Platten durch
sowohl Schrägstege als auch lotrecht verlaufende
Vertikalstege verbunden sind.
Dadurch, daß ein Teil der Stege - im Querschnitt gesehen -
die obere und untere Platte im Zick-Zack verbindet, während
der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden
Stege mit der oberen oder unteren Platte ansetzt und
lotrecht zur gegenüberliegenden Platte verläuft, soll die
Schrägstegmehrfachplatte aus Polycarbonat eine ausreichende
Belastbarkeit aufweisen, da das Knicken nach jenseits des
Belastungsmaximums verschoben wird, wobei dieses so
definiert ist, daß die Durchbiegung bei einer Last von
750 N/m² nicht mehr als 5% beträgt, bezogen auf die Breite
der Platte.
Aus der EP-A 0 054 856 sind viele mögliche Querschnitte für
Hohlkammerplatten bekannt, in denen zumindest ein Teil der
Stege in jedem periodisch wiederkehrenden Abschnitt
schräggestellt ist. Die Fig. 3e und 3f gemäß
EP-A-0 054 856 zeigen dabei Geometrien mit jeweils
3 Gurten, die jedoch nur im Falle der Ausführungsform gemäß
Fig. 3e zur Produktion reiften.
Des weiteren gab es auch Ansätze, Stegmehrfachplatten mit
erhöhter Wärmeisolierung unter weitgehendem Ausschluß von
Lichtverlusten zu erzielen, wobei u. a. aus der
EP-A-0 286 003 eine Stegvierfachplatte bekannt geworden
ist, die gegenüber beispielsweise Stegdreifachplatten einen
um 30% erniedrigten k-Wert von in etwa 1,8 W/m²K aufweist.
Trotz der Vermeidung einer Zunahme des Flächengewichts hat
sich die in der EP-A-0 286 003 vorgestellte Platte nicht am
Markt durchgesetzt.
Aus der EP-A-0 109 388 ist die Verwendung einer
Verbundplatte bekannt, die eine Stegplatte aus Kunststoff
enthält, bei welcher mindestens zwei durchgehende Platten
durch Stege miteinander verbunden sind, wobei die
Stegplatte auf mindestens einer ihrer beiden Seiten mit
einer Verfestigungsschicht aus einem vom Kunststoffmaterial
der Stegplatte unterschiedlichen Kunststoff verbunden ist,
daß zwischen der Stegplatte und der Verfestigungsschicht
insbesondere eine haftvermittelnde Ausgleichsschicht
vorgesehen ist und daß die Hohlräume in der Stegplatte ggf.
mit einem Kunststoffschaum ausgeschäumt sind. Die gezeigte
Verbundplatte wird zur Herstellung gewölbter Platten,
insbesondere für Glaskuppeln u. dgl., durch Verformung in
der Wärme oder zur Herstellung gekrümmter, vorzugsweise mit
Textilmaterial überzogenen Formkörpern durch Verformung in
der Wärme verwendet.
Obwohl es eine Vielzahl weiterer Druckschriften gibt, die
sich mit der Herstellung und Verwendung von
Hohlkammerplatten befassen, ist allen bislang
bekanntgewordenen Anwendungsgebieten gemeinsam, daß sie
sich im wesentlichen auf Außenüberdachungen beziehen.
Es wurde nun gefunden, daß sich Hohlkammerplatten aus
Acrylglas hervorragend als Ersatz von Holzwerkstoffplatten,
insbesondere MDF-Platten, bei der Möbelherstellung eignen.
Hier können Hohlkammerplatten aus Acrylglas erfindungsgemäß
sowohl als Frontteile als auch als Korpus eingesetzt
werden.
Standardmäßig werden heute im Möbel- und vor allem auch im
Küchenmöbelbereich Holzwerkstoffplatten, insbesondere die
beschichtete MDF-Platte (d. h. mitteldichte Faserplatte)
eingesetzt. Die MDF-Platte besteht in der Regel aus
Lignozellulosefasern und einem synthetischen Bindemittel
und hat den Vorteil, daß sie eine hohe Stabilität mit einer
relativ leichten Verarbeitbarkeit verbindet. Wird jedoch
z. B. eine Sichtseite mit hochglänzender Oberfläche
gewünscht, so muß die MDF-Platte entweder hochglanzlackiert
oder mit einem hochglänzenden Furnier beklebt werden.
Andere Dekore und Oberflächenstrukturen werden durch
Aufbringen von bedruckten und/oder geprägten Folien, meist
aus PVC, oder durch hochdrucklaminierte Papiere erzeugt.
Der Kern der MDF-Platte ist durch Beschichtung oder
Lackierung dann zwar relativ dauerhaft und die Oberfläche
kann auch kratzfest vergütet sein, die hierzu benötigten
Materialien erschweren jedoch das Entsorgen oder Recycling
der Verbundkörper erheblich, ja machen es ohne vorherige
Trennung der Bestandteile nahezu unmöglich. Die sortenreine
Trennung wiederum ist, wenn überhaupt möglich, mit zu hohen
Kosten verbunden und daher nicht praktikabel. Außerdem sind
die Holzwerkstoffplatten, insbesondere aber die MDF-
Platten, in der Regel nicht feuchtigkeitsresistent.
Ein Werkstoff, der bekanntermaßen sowohl Oberflächen von
höchstem Glanz als auch eine hundertprozentige
Recyclierbarkeit miteinander verbindet, ist gegossenes oder
extrudiertes Acrylglas. Es hat nun schon Versuche gegeben,
sich bei der Schaffung von Möbelfronten, die dem
Anforderungsprofil : "Hochglanzoberfläche und vollständige
Recyclierbarkeit" genügen, dieses Werkstoffs in Form von
gegossenen Acrylglasplatten zu bedienen, die Akzeptanz am
Markt war bislang allerdings eher gering. Massives
Acrylglas kann zwar sowohl die Forderungen nach
Gefälligkeit und Hochglanzoberfläche als auch nach
vollständiger Wiederverwertbarkeit ohne den gefürchteten
Effekt des "Downcyclings" befriedigen, ist jedoch in
massiver Ausführung sehr schwer und teuer und damit bislang
meist nur für Musterstücke, nicht aber für eine
Massenproduktion von Teilen für die Möbelindustrie,
insbesondere Möbelfronten, geeignet. Vorteilhaft beim
Acrylglas ist jedoch in jedem Fall seine
Feuchtigkeitsunempfindlichlichkeit.
Durch die Verwendung von Hohlkammerplatten aus Acrylglas
als Ersatz der MDF-Platten gelingt es erfindungsgemäß
besonders vorteilhaft,
- 1. den Wunsch nach Glanz-Oberflächen zu befriedigen;
- 2. einen vollständig recyclierbaren Werkstoff bereitzustellen, und zwar ohne die Notwendigkeit vorhergehender Trennoperationen;
- 3. eine Platte zu schaffen, deren Oberfläche leicht dekorierbar ist, und zwar sowohl während der Fertigung (d. h. während der Extrusion durch Strukturierung) als auch nachträglich (Bedruckung); und
- 4. die ein relativ günstiges Gewicht bei ausreichender Stabilität aufweist.
Im Rahmen der Erfindung ist es grundsätzlich besonders
vorteilhaft, daß aufgrund des Vorhandenseins von
Hohlkammern, die Platten der Erfindung eine deutliche
Gewichtsersparnis gegenüber einer massiven Ausführungsform
bereitstellen, während die Oberfläche des Acrylglases den
hohen Glanz oder ein beliebiges Dekor zum gefälligen
Erscheinungsbild der gesamten Platte liefern kann.
Da Stege als auch Gurte aus Acrylglas bestehen, erfüllt das
erfindungsgemäße Bauteil insbesondere vorteilhaft die
Forderung nach einer 100%igen Recyclierbarkeit. Da eine
erfindungsgemäß in der Möbelfabrikation verwendete
Hohlkammerplatte unter den Depolymerisationsbedingungen des
Acrylglases 100%ig in seine Bestandteile depolymerisiert,
ist bei der Wiederaufarbeitung von gebrauchten Platten kein
Aufwand in Form von Trennung von etwaigen Bestandteilen zu
betreiben. Vielmehr ist das gesamte Material als Wertstoff
wiederzugewinnen. Nach entsprechendem Vorbereiten von
Altplatten oder Fronten, beispielsweise durch Schreddern
oder Zerkleinern in geeigneten Mühlen oder ggf. auch
gänzlich unzerkleinert, können die erfindungsgemäß
verwendeten Hohlkammerplatten einem standardmäßigen
Recycling-Verfahren für Acrylglas unterworfen werden.
Hierbei depolymerisiert das Acrylglas und wird durch
Extraktion, Destillation und/oder Rektifikation ohne
jeglichen Qualitätsverlust als Monomeres wiedergewonnen.
Im Rahmen der Erfindung sind grundsätzlich alle für
Acrylglas bekannten Hohlkammerplattengeometrien als
Möbelplatten verwendbar. So können Platten mit zwei, drei
oder vier Gurten mit vertikalen Stegen oder schrägen Stegen
oder Kombinationen davon eingesetzt werden.
In jedem Fall ist aber die Verwendung von Hohlkammerplatten
bevorzugt, die wenigstens zwei Gurte sowie diese unter
Ausbildung von benachbarten Hohlkammern beabstandende Stege
aufweisen, wobei die endständigen Stege der randseitigen
Kammern verstärkt sind. Durch eine dickere Ausbildung der
endständigen Stege der jeweils äußeren Kammern gelingt es
besonders vorteilhaft, eine Verwendung zur Fertigung von
Möbeln zu erleichtern, da die dickeren Kanten eine
Nachbearbeitung der Formen ermöglichen. Darüber hinaus wird
insgesamt auch die Schlagfestigkeit der als Holzwerkstoff-
und vor allem MDF-Platten-Ersatz verwendbaren
Hohlkammerplatten verbessert.
Die Dicke der Gurte ist im allgemeinen unkritisch. Die
Dicke soll jedoch hinreichend groß sein, um zum einen eine
ausreichende Gesamtstabilität der Hohlkammerplatte zu
gewährleisten, und zum anderen soll eine Planlage der
gesamten Platte erreicht werden. Ist die Dicke der Gurte zu
gering, so entstehen im Fertigungsprozeß der
Hohlkammerplatte Schwankungen der Dicke, insbesondere in
den Bereichen der Stege, welche nach Möglichkeit zu
vermeiden sind. Bevorzugt werden daher Hohlkammerplatten
aus Acrylglas als Ersatz von MDF-Platten in der
Möbelfabrikation verwendet, bei welchen die Dicke der Gurte
zwischen ca. 2 und 6 mm beträgt. Ist die Dicke der Gurte
über 6 mm, so werden die Bauteile als Möbelfronten schon zu
schwer, während bei einer Dicke unterhalb von 2 mm, wie
erwähnt, eine u. U. nicht ausreichende Stabilisierung der
Gurtdicke im Bereich der Stege erreicht wird.
Die Stärke oder Dicke der endständigen Stege der
erfindungsgemäß zu verwendenden Hohlkammerplatten ist im
Bezug auf die Dicke der Gurte bevorzugt so zu wählen, daß
die Dicke der endständigen Stege der randseitigen Kammern
der Hohlkammerplatte gleich oder größer ist als die Dicke
der Gurte, insbesondere als die des stärksten Gurtes. Damit
wird ein für die gesamte Nachbearbeitung der Formen an den
Kanten und Randseiten ausreichendes Materialpolster zur
Verfügung gestellt, wodurch insbesondere bei der
Nachbearbeitung bzw. bei der Montage eine unbeabsichtigte
Beschädigung der Hohlkammerplatten vermieden wird.
Aufgrund der Einfachheit der Fertigung und des geringen
Preises sind Hohlkammerplatten mit vertikalen Stegen für
die erfindungsgemäße Verwendung ausreichend und besonders
bevorzugt. Des weiteren ist besonders bevorzugt die
Verwendung einer Hohlkammerplatte, die in Form einer
Schrägstegdoppelplatte bzw. einer Fachwerkplatte ausgeführt
ist.
Obwohl auch der Einsatz von transparenten Hohlkammerplatten
in der Möbelindustrie durchaus denkbar wäre, ist es aus
ästhetischen Gründen jedoch bei weitem bevorzugt, Platten
einzusetzen, die zumindest in den nach der Montage der
Hohlkammerplatten sichtbaren Teilen der Platten nicht
transparent sondern eingefärbt sind. Es läßt sich mit der
Reihe dem Fachmann geläufiger Pigmente eine Vielzahl von
ästhetisch ansprechenden Färbungen erzeugen. Diese können
des weiteren mit bestimmten Effekten, wie Glanz, Struktur,
metallic, etc., kombiniert werden. Grundsätzlich sind alle
auf dem Markt erhältlichen und dem Fachmann bekannten
Verbindungen zum Färben von Acrylglasmassen geeignet.
Die bekannten Hohlkammerplatten aus Acrylglas werden
erfindungsgemäß bevorzugt als Möbelfronten verwendet.
Solche Fronten sind mit allen Standardmaterialien
kombinierbar. So kann die Front aus einer Hohlkammerplatte
bestehen, während der Korpus aus Holzwerkstoffplatten
gefertigt ist.
Die Acrylglashohlkammerplatten können jedoch genauso gut
zur Fertigung von Korpussen, d. h. zur Herstellung des
massiven, die eigentliche Gestalt des Möbels ausmachenden
Teils, eingesetzt werden. Diese Ausführungsform hat den
Vorteil bei ausreichender Stabilität besonders leicht zu
sein. In diesem Fall können die Fronten ebenfalls aus
Acrylglas-Hohlkammerplatten aber auch aus einem anderen
Material bestehen.
Bevorzugt sind die Acrylglas-Hohlkammerplatten zur
Schaffung von Möbelstücken oder ganzen Möbelsystemen
geeignet, die vollständig aus Acrylglas bestehen. Möglich
ist in diesem Zusammenhang die Kombination mit teilweise
oder vollständig massiven Platten aus gegossenem Acrylglas.
Zweckmäßig ist der Korpus aus massivem Acrylglas während
die Front oder Tür aus Hohlkammerplattenmaterial besteht.
Zur Fertigung von Möbelstücken können Fronten und Korpusse
aus Hohlkammerplatten gegebenenfalls in Kombination mit
massiven Acrylglasteilen oder auch anderen Materialien auf
an sich bekannte Weise verarbeitet werden. So kann eine
Front in Form einer Hohlkammerplatte mit einem beliebigen
Korpus (Hohlkammerplatte aus Acrylglas, massives Acrylglas,
Holzwerkstoffplatte, MDF-Platte etc.) z. B. durch
sogenannte Topfbänder oder Topfscharniere verbunden werden.
Zur Befestigung dieser Verbindungselemente werden - wie von
anderen herkömmlichen Möbelwerkstoffen bekannt -
entsprechende Öffnungen in einen Gurt der Hohlkammerplatte
eingebracht, beispielsweise durch Bohren oder Fräsen.
Hierbei ist besonders hervorzuheben, daß die Festigkeit der
Hohlkammerplatten bei einer Gurtstärke von 2 bis 6 mm ohne
weiteres zur Aufnahme der beim Gebrauch der Möbelelemente
auftretenden Kräfte ausreicht.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Hohlkammerplatten
werden vorteilhaft durch kontinuierliche Extrusion
hergestellt. Durch entsprechende Ausbildung des
Austrittsdüsenprofils des zur Herstellung der Platte
verwendeten Extruders können beliebige gitter- oder
fachwerkartige Anordnung der Stege
(Versteifungszwischenwände) erhalten werden, die dem
Hohlplattenprofil nicht nur in der Längsrichtung, sondern
auch in seiner Breite bei relativ geringem Materialaufwand
ein hohes Widerstandsmoment geben, selbst bei
verhältnismäßig geringer gesamter Profilhöhe. Man erhält
hierbei eine Meterware, mit einer an die Erfordernisse der
Möbelindustrie beliebig anpaßbaren Breite. Bevorzugt wären
z. B. Breiten die an die Rastermaße (Standardbreite für
Küchenmöbel), beispielsweise also etwa 600 mm, angepaßt
sind. Die Stegabstände sind dabei im allgemeinen frei
wählbar, da die Stege im wesentlichen als Abstandhalter
zwischen den einzelnen Gurten dienen. Speziell für die
Verwendung als Möbelelement sind Stegabstände bevorzugt,
die in etwa der gesamten Plattendicke entsprechen.
Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt einen schematischen, teilweise
weggebrochenen Querschnitt durch ein Hohlplattenprofil mit
vertikalen Versteifungsstegen.
In der Figur bedeutet das Bezugszeichen 1 eine als Ersatz
von Holzwerkstoffplatten, bevorzugt von MDF-Platten, in der
Möbelfabrikation einzusetzende Hohlkammerplatte. Die
Hohlkammerplatte ist aus Acrylglas gefertigt. Der Schnitt
erfolgte quer zur Längsrichtung der Platte 1.
Die Platte 1 weist sogenannte Gurte 2a, 2b auf, die im
wesentlichen planparallel zueinander angeordnet sind. Die
Gurte 2a, 2b werden durch im wesentlichen vertikale Stege
3a, 3b beabstandet. Gurte 2a, 2b und Stege 3a, 3b sind
miteinander integral ausgebildet. Jeweils zwei benachbarte
Stege 3a, 3a oder 3a, 3b bilden mit dem oberen Gurt 2a und
dem unteren Gurt 2b eine hohle Kammer 4a, 4b aus.
Die Kammern 4a, 4b verlaufen nebeneinandergeordnet parallel
zueinander in Längsrichtung der Platte 1. Wenn eine Kammer
nur eine einzige unmittelbar benachbarte Kammer aufweist,
dann handelt es sich um eine randseitige Kammer 4b. Die
randseitigen Kammern 4b werden von Stegen 3a und jeweils
einem endständigen Steg 3b begrenzt. Man erkennt, daß die
Dicke der Stege 3b größer ist als die Dicke der Stege 3a,
wobei die Dicke der Stege 3b in etwa der Dicke der Gurte 2a
oder 2b entspricht.
Claims (7)
1. Verwendung von Hohlkammerplatten aus Acrylglas als
Ersatz von Holzwerkstoffplatten, insbesondere MDF-
Platten, in der Möbelfabrikation.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkammerplatten (1) wenigstens zwei Gurte
(2a, 2b) und diese unter Ausbildung von benachbarten
Hohlkammern (4a, 4b) beabstandende Stege (3a, 3b)
aufweisen, wobei die endständigen Stege (3b) der
randseitigen Kammern (4b) verstärkt sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Gurte (2a, 2b) zwischen 2 und 6 mm
beträgt.
4. Verwendung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der endständigen Stege (3b) der
randseitigen Kammern (4b) größer als die Dicke des
stärksten Gurtes (2a, 2b) ist.
5. Verwendung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (3a, 3b) der Hohlkammerplatte (1) vertikal
sind.
6. Verwendung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkammerplatte eine Schrägstegdoppelplatte
ist.
7. Verwendung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die nach Montage der Hohlkammerplatte
sichtbaren Teile der Platte nicht transparent sondern
gefärbt sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AGOMER GMBH, 63457 HANAU, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROEHM GMBH, 64293 DARMSTADT, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROEHM GMBH & CO. KG, 64293 DARMSTADT, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |